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Trennung von der Freundin - ich schaffe es nicht

U
Reha Tagebuch Tag 10

Mal wieder gewandert: 10 km zum Rhein.

Seit ner halben Stunde sind meine Kieferschmerzen viel besser. Habe nur eine Physio-Übung aus einem yt Video gemacht.


Fühle mich alleine.
Habe zwar so 4 Leute, mit denen ich sporadisch Smalltalk mache. Das wars dann aber auch schon.

Bin aber auch selbst schuld - Habe mich von Anfang an zurück gezogen.

Zwei Personen gibt es, die scheinbar Kontakt zu mir suchen, aber bei denen fühle ich mich nicht wohl.

Jede Woche gibt es Neuankömmlinge - Ich hoffe, dass da jemand dabei ist.

Ich habe auch den Eindruck, dass mir manch einer die kalte Schulter zeigt.
Zumindest eine mittleren Alters igonriert mich von Anfang an komplett. Sie grüsst nie zurück, wenn ich sie grüße. Dauerhaft finde ich das unhöflich. Seit gestern grüße ich selber nicht mehr.

Vidrotelefoniere täglich mit dem 1jährigen Sohnemann - Er lacht zwar, wenn mein Gesicht auf dem Tablet sieht - Ich habe aber Angst, dass nach 7 Wochen seine Bindung zu mir Schaden genommen hat.

Gestern und heute abend habe ich mich mit einem Buch in den Wintergarten gesetzt, in der Hoffnung, mit jemand ins Gespräch zu kommen.

27.12.2020 00:36 • x 1 #151


U
Reha Tagebuch Tag 10
Mir ist bei einem Mitpatienten was aufgefallen:
Der ist immer high.
Der missbraucht sein morphiumbasiertes Schmerzmittel.

Das ist sehr dumm von ihm. Zum Einen bringt eine Reha im Dauerrausch überhaupt nichts. Zum Anderen folgt auf den Rausch der Absturz.

Jetzt frage ich mich, wie ich reagieren soll.
Drei Möglichkeiten:

1. Ich behalte es für mich

2. Ich erzähle es jemand vom Personal. Vorteil für mich: Ich gewinne Ansehen beim Personal.
Vorteil für den Typen: Er wird mit seiner heimlichen Sucht konfrontiert. Nachteil: Ich riskiere als Petze Konflikte mit ihm und seinen Freunden.

3. Ich spreche ihn vertrauensvoll unter vier Augen an. Vorteil für mich: Es stärkt meine Bindung zu ihm und er kann nicht fies zu mir sein. Nachteil für Ihn: Er läuft frontal in eine Sucht hinein, falls er da nicht schon ist.


Vorerst schweige ich.

Falls jemand eine Meinung dazu hat, gerne raus damit.

27.12.2020 15:10 • x 1 #152


A


Hallo Unwichtiger,

Trennung von der Freundin - ich schaffe es nicht

x 3#3


Juju
Halte Dich raus, es ist nicht Deine Sache. Es geht Dich nichts an, was andere Menschen tun.

27.12.2020 15:22 • x 4 #153


E
Ich habe eine Meinung dazu:

Es geht dich nichts an.

Und:
Kümmere du dich um dich und lasse deine Mitpatienten dem geschulten Personal.

27.12.2020 15:23 • x 4 #154


E
Ich schließe mich an und füge hinzu: glaub mir .. die wissen das

Aber es ist ihre Fachentscheidung, wie sie damit umgehen.

Meines Erachtens solltest du dir gerade in diesem Moment darüber Gedanken machen, warum du verschiedene Punkte mit verschiedenen Vor und Nachteilen für dich ausklamüsert hast.

Das finde ich ein bisschen strange

27.12.2020 15:25 • x 3 #155


Maj-on
Ich kenne deine Geschichte nicht,lieber Unwichtiger

Ich würde mich auch nicht drum kümmern
1. es ist Sache des Klinikpersonals

2. Du belastest dich mit einer Sache
die einen wildfremden betrifft

und 3. bist du ganz alleine für dich
und deine Probleme da!

Außerdem ist es völlig egal ob da jemand
ist der dich nicht grüßt,diese Patientin wirst du nie wieder sehen!

Bleib bei dir und genieße die Zeit

Ich wünsche dir von Herzen, das der Aufenthalt dort,nur positives für dich bereit hält!
LG Maj-on

27.12.2020 17:27 • x 3 #156


U
Zitat von ClaraFall:
Ich schließe mich an und füge hinzu: glaub mir .. die wissen das

Ich war lange genug im Pflegesektor tätig um sehen zu können:
Es weiß keiner vom Personal.
Ausser mit ist es keinem aufgefallen.

Ich denke immer Handlungsmöglichkeiten durch und halte das auch für wichtig.

27.12.2020 17:34 • x 1 #157


E
Es ist trotzdem nicht deine Angelegenheit- lenk dich nicht von dir ab.

27.12.2020 17:36 • x 2 #158


U
Zitat von Resi:
Es ist trotzdem nicht deine Angelegenheit- lenk dich nicht von dir ab.

Danke für deine Meinung.

Ich muss das noch durchdenke.

27.12.2020 18:04 • x 2 #159


Jedi
Zitat von Unwichtiger:
Ich muss das noch durchdenke.


Zitat von Unwichtiger:
Jetzt frage ich mich, wie ich reagieren soll.
Drei Möglichkeiten:

1. Ich behalte es für mich

2. Ich erzähle es jemand vom Personal. Vorteil für mich: Ich gewinne Ansehen beim Personal.
Vorteil für den Typen: Er wird mit seiner heimlichen Sucht konfrontiert. Nachteil: Ich riskiere als Petze Konflikte mit ihm und seinen Freunden.

3. Ich spreche ihn vertrauensvoll unter vier Augen an. Vorteil für mich: Es stärkt meine Bindung zu ihm und er kann nicht fies zu mir sein. Nachteil für Ihn: Er läuft frontal in eine Sucht hinein, falls er da nicht schon ist.
- Ist dies villt. nicht gar seine eigene Verantwortung - Entscheidung - ?


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Frage Dich selbst einmal,
Wofür brauche ich eine solche Entscheidung für Mich ?

Was könnte sich hinter der Suche nach der richtigen Reaktion u. Entscheidung stecken ?

27.12.2020 21:31 • x 1 #160


U
Reha Tagebuch Tag 12(Habe den gestrigen Eintrag falsch numeriert)

Schnee, endlich. Wie schön. Die Landschaft im tiefen Winterkleid, ein Anblick, den ich in der Heimat viel zu selten sehe.

Gerade musste ich mit einer 26jährigen frühstücken.
Musste , weil es offensichtlich ist, dass sie mehr Nähe von mir erwartet, als ich möchte. Ständig grüsst sie mich völlig überfreundlich, sucht die Unterhaltung und ist nervös-aufgedreht.
Was soll ich als fast 39jähriger mit ner 26jährigen? Abgesehen vom Alter ist sie auch sonst nicht mein Typ.
Meiner Ex erzähle ich lieber nichts davon, die hat sowieso Angst, dass ich mir einen Kurschatten einfange.

Dabei steht mir wirklich nicht der Sinn danach. Zwar hätte ich gerne jemand, mit dem ich auf einer Wellenlänge reden kann. Aber da sehe ich hier niemanden, auf den das zutrifft. Und ich möchte weiß Gott erst mein Leben ordnen und die Trennungssituation stabilisieren, bevor ich an eine Beziehung denke.

Wenn ich jetzt mit einer neuen Frau ankomme, würde das die freundschaftliche Bindung zu meiner Ex stark gefährden, was letztlich schlecht für meinen Sohn wäre. Und er ist nunmal das wichtigste.

28.12.2020 09:56 • #161


U
Nachtrag zum heutigen Tag:

Mir gehts nicht gut.
Vorhin in der Selbsthilfegruppe hat einer in der Grupe, das Alpha-Tier, schon wieder mit dem Thema angefangen, dass ich mich vor ner Woche über das Rauchen auf dem Balkon vor meinem Zimmer beschwert habe.

Die Sache war längst abgehackt.

Er ist eben Raucher.

Er sagt, die anderen Raucher machen Witzchen über mich und ich wäre bei einigen unten durch.

Das trifft mich schon.

Ich denke aber auch gleichzeitig, dass es so ganz nicht stimmen kann, denn alle anderen Patienten sind freundlich zu mir.
Auch die aus der Selbsthilfegruppe sind nett und haben vorhin versucht zu beschwichtigen.

Aber da ich eher der Einzelgänger bin, trifft es mich besonders hart.

Ich habe große Angst, von Menschen abgelehnt zu werden. Genau darin besteht meine soziale Phobie und genau deswegen meide ich Menschen.

Das hat sich vorhin in der Selbsthilfegruppe bestätigt.

Der Typ wäre schon fast rausgeflogen, weil er sich mal mit ner Corona Maske etwas schwer tut.

Mich zieht das runter. Das Doofe ist, ich habe keine Gruppe , keine Menschen, die mich auffangen.

Ich esse heute nicht zu Abend, weil ich keinen Bock auf die Leute im Speisesaal habe.

Mir grauts schon vor morgen, wenn ich wieder den Leuten begegne.

28.12.2020 19:04 • #162


U
Reha Tagebuch Tag 15
Ich bin so angeekelt.
Einer Mitpatientin ging es schlecht, sie weinte.
Ich dachte, ich frage was sie hat.
Wollte nur nett sein.

Wir setzen uns also im ihr beheiztes Auto(fahren nicht).
Sie bietet Sekt- Dosen an.
Ich trinke 3.
Wir hören Musik.
Quasseln über ihre Probleme.

Sie heult den ganzen Tag, weil ihre beiden Reha Freunde sie nicht zum Abendessen abgeholt haben.

In der Stunde im Auto schwankte ihre Stimmung irgendwann mehrfach zwischen Lachen, Heulen und Wut.
Mehrfach.
Die ist total irre.
Der Alk hats sicherlich verstärkt.
Sie ist auch der Typ Mensch, mit dem ich nichts tun haben will:

Geistig einfach gestrikt, bei ihr zu Hause fliegen nur die Fetzen, Kinder von verschiedenen Männern, völlig unberechenbar.


Am Ende wollte die mich bespringen. Sie streichelte mein Gesicht, ich sagte ihr ich wolle das nicht. Dann umarmte die mich. Ich konnte es nicht verhindern, erwiderte dies nur höflich.
Ich verabschiedete mich und ging, wollte nur weg.


Jetzt hoffe ich, dass dies keine Konsequenzen für unsere Therapiegruppe hat.

Da sind wir gemeinsam drin.
Diese Frau ist emotional und rational völlig unberechenbar.

Bin immer noch angeeckelt. Ist jetzt die dritte Frau, die mich hier anbaggert.

31.12.2020 22:49 • #163


Lost111
Hallo @unwichtiger,

ich frage mich gerade, ob Alk. bei euch in der Klinik überhaupt erlaubt ist? Wohl eher nicht, vermute ich.
Ich kenne das nur so, dass man sofort flog, wenn man beim Alk./Dro. oder was auch immer einnehmen erwischt wurde. Auch intime Beziehungen zwischen Patienten waren nicht gern gesehen bzw. man wurde dann verwarnt.
Außerdem entscheidest DU, mit wem du dich einlässt. Warum verbringst du Zeit mit dieser Frau, obwohl sie dich angeekelt hat? Ja, du hattest Mitgefühl und wolltest nur nett sein; die Frage ist nur: tut dir das gut? Diese Frau wirst du sehr wahrscheinlich nie wieder sehen. --- Warum bist du in der Klinik? Damit es dir besser gehen kann.

Nichts für ungut, aber vllt. solltest du dich mal fragen, was deine Intention ist.

LG Lost111

31.12.2020 23:10 • x 2 #164


A


Hallo Unwichtiger,

x 4#15


U
Hallo Lost,

Alk ausserhalb des Klinikgeländes ist erlaubt.

Ich habe selbst mit der Chefärztin darübergesprochen und mir die Erlaubnis geholt, damit ich keine Probleme bekomme.

Natürlich innerhalb eines angemessenen Rahmens.

Die Reha ist mir wichtig und ich halte mich an die Regeln.

Zu der Frau: Zuerst hat sie mich ja gar nicht angeeckelt.

Ihr gings schlecht und ich helfe Menschen, denen es schlecht geht.
War schon immer so.
Ich will ja auch, dass man mir hilft, wenns mir schlecht geht.


Angewiedert wurde ich dann erst durch ihre S. Avancen gepaart mit ihrer emotionalen Instabität.

Du hast Recht, ich sollte mich von nun an der Frau abgrenzen.

31.12.2020 23:29 • #165

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