Hallo Unwichtiger,
es tut mir leid, dass Du gerade eine schwere Zeit mit diesem Mitrehabilitanten (?) durchmachst. Ich habe auch schon ähnliche Leute hier erlebt. Seit kurzem ist unsere Gesprächsgruppe nur mit 6 Frauen, und der Unterschied war wie Tag und Nacht; es gab sogar Sekunden des Schweigens. Vorher war die Dynamik so, dass sich die Leute ständig ins Wort gefallen waren, und es immer mehrere 'Dominierende' (so wie Du den Mann beschreibt) gab, gegen die andere, Zurückhaltendere keine Chance hatten.
Da Du fragst, für mich ist die Klink hier nicht empfehlenswert aus vielen Gründen..ich kann mir nicht vorstellen, dass die Details hier jemanden interessieren würde. Wenige Therapiestunden, wenn einem etwas besonders hilft dann gibt es aber nicht mehr davon auf Nachfrage, das Essen ist ein Alptraum (habe Zöliakie und habe die Option vegan gewählt auf dem Fragebogen Monate vor Anmeldung, was aber sehr schwierig ist, wie mir immer wieder erzählt wird) und noch vieles mehr.
Das Gebäude ist zwar renoviert von 2000, was mir aber so oder so nicht wichtig wäre solange Sachen funktionieren. Im Gegenteil; ich fänds ganz toll, wenn alles noch original 70er oder originalgetreu renoviert worden wäre. Bin Nostalgiker was Design betrifft.
Nachdem es die Küche über eine Woche lang nicht hinbekommen hatte, mich glutenfrei zu versorgen, meldete ich mich für Frühstück und Abendessen ab und versorgte mich selbst. Das ging sehr ins Geld, und nach und nach war es auch immer ermüdenter, seine Freizeit rund ums Einkaufen (und in meinem Fall Verpackungen zu recyclen, weil mir das wichtig ist und die Klinik nicht recycelt) zu planen.
Auch das Thema Wäsche hatte mich zweimal total gestresst, da in meinen Anmeldeinfos zwar stand, dass man hier waschen kann, es aber dann doch nicht so war, und ich zu mir nachhause fuhr, um es zu erledigen. Da das Trocknen auf meiner Heizung trotz ständigem Rotieren ewig dauerte, und noch andere erschwerende Umstände später auf der Rückfahrt dazukamen, kam ich erst nach 23h (Schliesszeit) in der Klink an, und ich hatte mich schon damit abgefunden, die Nacht draussen zu verbringen, samt Panikanfall, da ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr klar denken konnte und meine GPS app fast nutzlos war...
So sind meine Belastungen scheinbar eher anderer Natur als bei Dir, da ich mich zwar während Gruppensitzungen manchmal etwas unwohl und genervt fühlte, das aber hinter mir lassen konnte, sobald wir fertig waren. Während mich diese täglichen unmöglichen Essensituationen dauerbelasten (z.B. 4x innerhalb einer Woche auf Nachfrage versichert bekommen, das Mittagessen sei glutenfrei, was ich aber nicht geglaubt habe und dann nach 2 Minuten es weggenommen wurde, mit der genuschelten Info, das war ein Fehler...).
Ach, und die Hygiene ist auch besorgniserregend für mich...erst wird immer das Klo gewischt dann mit demselben Lappen das Telefon und der Nachtisch...mit fremden Haaren, die zurückbleiben.. ich desinfizier und putze also immer nach.
08.01.2021 13:28 •
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