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Triggerwarnung Reanimation

R
Hallo,
Trigger

ich kann nicht mehr essen und schlafen denn vor ein paar Tagen ist ein Mann vor uns sehr tragisch gestorben. Er war am Ersticken und ist umgefallen. Eine andere Person hat Herzdruckmassage gemacht. Ich habe zufällig eine Beatmungsmaske dabei gehabt. Die Person hat es bis ins Krankenhaus geschafft aber ist nach einer Stunde gestorben.
Nach dem Schock kommen die Bilder wieder. Ich habe die Maske nicht nach außen gestülpt wie vorgesehen, weil ich einfach panisch war. Ich bereue diesen Fehler. Was wenn die Luft nicht ausreichend bei der Person ankam. Ich fühle mich unheimlich schuldig und traurig. Die Sanitäter sagten die Chancen waren sehr gering, aber was wenn ich ihm die auch genommen habe. Es tut mir so unheimlich Leid.

Ich weiß nicht wie ich mein Leben normal weiter leben kann und ein anderer muss es evtl. wegen mir verlassen.

12.03.2023 20:34 • x 1 #1


C
Liebe Romina, das tut mir sehr leid für dich, das muss traumatisierend gewesen sein. Ich bin mir sicher du hast alles nach bestem Wissen und Gewissen versucht richtig zu machen und das ist das einzige was zählt. Mach dir keinen Kopf und keine Vorwürfe, wie du schon gesagt hast hatte er nur eine sehr geringe Chance und du hast dein bestes gegeben.

Liebe Grüße

12.03.2023 21:44 • x 3 #2


A


Hallo romina78,

Triggerwarnung Reanimation

x 3#3


bones
Nun mein Beileid. Es tut mir leid für dich. Du brauchst dir keinen Vorwurf zu machen. Auch wenn die Chancen gering waren, aber du hast alles mögliche gemacht.

Das du nicht essen und schlafen kannst, ist verständlich. Würde jeden anderen auch mit Sicherheit gehen. Es wäre mit Sicherheit gut für dich, wenn du in nahbarer Zukunft mit jemanden darüber reden kannst. Nochmal herzliches Beileid meiner seit.

13.03.2023 05:06 • x 1 #3


buddl1
mitzuerleben, wie jemand vor den eigenen Augen seine letzte Reise antritt,
für manche tatsächlich die erste Erfahrung mit dem Tod in seiner wahren Gestalt.
mache werden starr allein bei dem Anblick, können sich nicht rühren, andere schreien aufgeregt, das da wer doch helfen muss...
du aber,
ja du!
du hast nicht gezögert, gabst Hilfe, ebenso wie man es erwartet auch wenn nicht als wissender einer Berufsrichtung aber als wahrer Mensch.
mehr kann man nicht erwarten, keiner!
in 35 Berufsjahren ist der Tod für mich immer gegenwärtig gewesen, keine Form die mir unbekannt geblieben ist, jedoch weiß ich, das Leben geht danach für alle anderen weiter.
das schlimmste jedoch was einem vorzuwerfen ist:
nicht zu helfen, aber nicht, dass nicht alles perfekt gelaufen ist!
im Nachhinein, klar da hat man Zeit sich oder andere die einen kritisieren können, Bücher könnte ich darüber schreiben auch mit eigenen Erlebnissen, beginnend mit dem Tod meines Bruders im Alter von 9 Jahren, der überrollt von einem Linienbus, Namens Ikarus.
schräg gegenüber der Uni-Klinik, die aber keine Hilfe gab, er lag 90min, da umringt von Schaulustigen, wenigen Helfern und der Sankra, kam nach so endlich langer Zeit....
auch wenn ich selber erst 7 lenze zählte, nur wenig meine Mutter darüber berichtete, bis heute sie damit leben musste,
für uns und auch für sich...
du hast dir nichts vorzuwerfen, nichts was da bleiben sollte, außer
du warst da, gabst Hilfe und sei dir sicher, ein zweites Mal, wirst du alles richtigmachen und trotzdem fragen, was noch besser hätte sein können damit es für ein weiterleben hätte reichen können.
eine Ärztin sagte mir mal nach dem dritten Reanimationsversuch, er hatte seine Chance, nun wird es Zeit den anderen ihre zu geben und raste zum nächsten Einsatz...
wir können nicht wissen, wessen Lebensuhr, wann aufhört zu ticken,
es ist auch gut so, wie es ist, denn eines ist Gewiss,
dem Tod kann keiner entgehen, keiner
buddl1,

13.03.2023 07:30 • x 2 #4


Bennyhuggi
Zitat von romina78:
Hallo,

Liebe Romina,ich arbeitete 30 in der Pflege, dort war der Tod allgegenwärtig. Ich kann gut verstehen das dieses Erlebte sehr schwer zu verarbeiten ist. Es wäre gut viel darüber zu sprechen. Ich habe meine Eltern bis zum Ende begleitet, dies ist aber ein anderes Gefühl. Es ist ein Gefühl von tiefer Trauer ,aber auch ein Gefühl von ich sage mal Erleichterung. Ich wusste Sie sind nicht alleine ,ich durfte ihnen die Hand halten und liebe Worte sagen. Sie konnten Loslassen. Ein weiteres Erlebnis hatte ich im September . Ich war stationär in einer Psychiatrie in Stralsund. Dort war eine geschlossene Station. Eine Patienten war aus der geschlossenen abgehauen. Es bestand Suizid Gefahr. Ich kannte Sie weil ich auch 4 Tage auf der geschlossenen war. Es gab ein großes Polizei Aufgebot. Ich fand Sie durch Zufall im Wald,holte einen Pfleger von der Station so schnell es ging. Es war ganz knapp, aber wir konnten Sie zurückholen . Was für mich sehr schockierend war ,die Aussage des Pflegers (Das macht sie öfters). Ich hoffe du kannst mit diesen Worten etwas anfangen. L G Kerstin

13.03.2023 09:37 • x 1 #5


Stromboli
Liebe Romina
Auch mich berührt deine Schilderung und ich kann unmittelbar nachempfinden, wie schlimm du dich fühlst nach dieser Erfahrung.
Wie alle, die dir schon geantwortet haben, möchte ich dir gerne ebenfalls sagen, du hast keine Schuld, nur wird dich das nicht von heute auf morgen von dem schlimmen Gefühl befreien. Du hast dich engagiert, warst spontan zur Stelle, um zu helfen, und selbstverständlich geschehen in einer panischen Hektik Dinge, die im Nachhinein Fehler genannt werden. Was aber zählt, ist deine Hilfsbereitschaft und dein Dasein. Wer weiss denn, was letztlich über Leben und Tod entscheidet. Keiner. Und auch wenn es schwer ist, wir müssen uns nicht für Dinge verantwortlich fühlen und machen, über die letztlich kein Mensch die Kontrolle hat.
Auch ich würde dir raten und wünschen, dass du nach Möglichkeit in nächster Zeit viel mit Menschen redest, denen du vertraust, mit denen du dich sicher und geborgen fühlst. Denn ein Schuldgefühl mit sich tragen und mit niemandem darüber reden, kann auf Dauer sehr sehr belastend werden.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du diese Last, die nicht zu dir gehört, wieder zurücklassen kannst!
Herzlich, Stromboli

13.03.2023 22:49 • x 5 #6


R
Danke für eure lieben Antworten. Ich werde bestimmt beim nächsten Mal besser handeln. Aber was bringt das der Person, die gestorben ist. Wieso habe ich mich nicht für ihn zusammen gerissen und war panisch, habe nicht nochmal zwischendurch überprüft ob ich alles richtig mache. Ich weiß nicht mehr wohin. Jeden morgen Wache ich mit der Angst auf, bin am weinen und zittern. Wie kann ich mir das vergeben. Auch wenn jeder sagt ich sei nicht schuld. Wenn einem Angehörigen das passieren würde wolltet ihr nicht mich als Helfer dort.
Der Mithelfer sagte zu mir er habe gesehen, dass meine Beatmung ankam. Wieso kann ich ihm das nicht glauben und sagen ich habe trotz falsch aufgesetzter Maske beatmen können? Ich weiß nicht warum mein Kopf sagt du sollst nach dem Vorfall nicht weiter leben.. Du hast nicht mehr verdient wieder glücklich zu werden.

14.03.2023 08:37 • x 1 #7


Stromboli
Zitat von romina78:
Du hast nicht mehr verdient wieder glücklich zu werden


Liebe Romina, solche Gedanken haben nach meinem Empfinden bestimmt schon in dir geschlummert, vielleicht unbewusst, und dieser tragische Vorfall hat sie plötzlich und heftig geweckt.
Wenn du dich außerstande fühlst dir selbst jemals zu vergeben, dann hat das tiefere Wurzeln, dafür ist der Unfall, so schlimm er auch ist, nur ein Auslöser. So sehe ich es.
Und doch, ich wäre froh um jemanden wie dich, wenn ein mir lieber Mensch verunfallte oder plötzlich dringend erste Hilfe braucht.
Nach deinen letzten Worten glaube ich umso mehr, dass du unbedingt mit Menschen sprechen solltest, und vermutlich brauchst du auch eine gute Therapie.
Herzlich Stromboli

14.03.2023 08:52 • #8


A


Hallo romina78,

x 4#9


R
@Stromboli Vielen Dank für deine Worte. Das stimmt ich mache mir oft Vorwürfe und habe wenig Selbstbewusstsein. Habe einen kurzen Notfalltermin bei einem Seelsorger gehabt. Heute werde ich zum Hausarzt gehen. Wie ich die Tage mit mir allein aushalten will weiß ich noch nicht. Nebenbei machen sich die Leute um mich herum Sorgen was zu noch mehr Schuldgefühlen führt. Ich danke für die Geduld hier mit mir

14.03.2023 10:04 • x 2 #9

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