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Über sich selbst weinen, hilfreich oder kontraproduktiv

M
Zu meiner somatoformen Störung, die ich nun schon mindestens ein halbes Jahr mit mir herumtrage, gesellen sich nun seit einigen Wochen auch leichte, mittelschwere und in seltenen Fällen schwer Depressive Tage. Oft bin ich kurz davor, in Tränen auszubrechen. Da ich aber wie gewohnt in einem Großraumbüro arbeiten gehe, reisse ich mich zusammen und unterdrücke das Weinen sobald die Augen leicht feuchter werden. Das geht irgendwie automatisch und selbst wenn ich dann zuhause bin, wo mich keiner sieht, lasse ich es nicht geschehen, weil ich mir immer noch denke: Reiss dich zusammen, es gibt viele Menschen, die echte Probleme im Leben haben und außerdem bist du ein Mann.

Was sind eure Erfahrungen damit? Lasst ihr es zu, über euch selbst zu weinen? Oder ist das zu all dem Übel sogar noch kontraproduktiv?

07.06.2019 18:18 • x 1 #1


O
Guten Abend!

Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass weinen schon auch befreiend war. Auch wenn's gleichzeitig mit viel Schmerz verbunden ist.

Oft konnte ich nicht weinen und es war dann erleichternd, wenn endlich die Tränen flossen.

Vielleicht gelingt es Dir, beim Weinen Dich einerseits als Kind zu sehen, dass verzweifelt ist, gehalten werden möchte und getröstet. Und dazu Dich selbst als Erwachsenen zu stellen, der diesem verletzlichen Wesen zur Seite steht. Es trauern lässt und festhält.

Es macht keinen Spaß und ist nicht lustig, allerdings wie gesagt, befreiend und lösend.

Hilfreich um dem Strenegen, Verurteilenden mal die Kraft zu nehmen und stattdessen was Feines und Zärtliches zuzulassen.

Oder so.

Viel Glück dabei und Alles Gute!

07.06.2019 18:32 • x 4 #2


A


Hallo Michael808,

Über sich selbst weinen, hilfreich oder kontraproduktiv

x 3#3


E
Guten Abend, ich bin neu hier und muss mich erst zurechtfinden. Habe aber dennoch deinen Beitrag gelesen und kann nur sagen ich lasse meinen Tränen freien Lauf

07.06.2019 18:59 • x 1 #3


Y
Hallo,
ich sehe das Weinen müssen als ein Symtom meiner Krankheit. In der Öffentlichkeit gelingt es mir, die Tränen wegzudrücken, das kostet so viel Kraft. Zu Hause weine ich, wann immer die Tränen raus wollen. Nicht zu weinen würde mein Leid nur vergrössern.
Wenn ich auf die Jahre meiner Krankheit zurück schaue, es macht keinen Unterschied, ob die Depression eine Frau oder einen Mann im Griff hat. Ich denke, ein Mann hätte genau so gelitten, z. B. sich völlig leer zu fühlen ist für beide Geschlechter furchtbar. Und zusammen reissen und Depression gehen für mich gar nicht zusammen.
Ich sehe keinen Grund, warum ein Mann nicht weinen sollte.

07.06.2019 21:34 • x 2 #4


A
Ich merke, dass ich viel zu spät dem Impuls zu weinen nachgebe. Psychischer Druck ist für mich beinahe in jeder Situation gegeben. Da reicht schon der Tagesbeginn, wenn die vielen Stunden wie eine Mauer vor mir liegen. Dadurch, dass ich meine Umgebung genau beobachte, entsteht der Druck sehr schnell. In der Osteopathie-Beratung hat mir Therapeut erklärt, dass mit den Tränen auch Botenstoffe, die Stress auslösen, ausgeschwemmt werden. Dadurch würde man sich nach dem ausgiebigen Weinen besser fühlen. Für mich trifft das zu, aber gleichzeitig merke ich auch, dass nur ich selber meine Probleme lösen kann. Das macht mir neuerliche Angst und die Tränen fangen wieder an zu fließen.
Mein Mann findet es fürchterlich, wenn er mich weinen sieht. Für ihn ist mit ein bisschen Härte zu sich selbst jedes Problem lösbar. Manchmal kann ich ihn verstehen. Ich ziehe mich dann zurück, wenn ich spüre, dass die Tränen in mir aufsteigen.

08.06.2019 07:32 • x 1 #5


O
Hallo Mayke1!

Schade, dass Dein Partner das so hart sieht. Weinen muss einfach sein, wie Du das ganz logisch erklärt hast.
.und da ist es schon hilfreich, dass man das auch zu Hause machen darf.
Natürlich für die Partner schwer zu ertragen.
Ich habe mich damals auch oft entschuldigt.

08.06.2019 09:43 • #6


M
Ach, das mit den Botenstoffen ist ja interessant! Demnach ist es wohl tatsächlich sinnvoll, zu weinen. Vielen Dank für die Info!

08.06.2019 09:45 • x 2 #7


O
Ja, lass alles raus.

08.06.2019 09:52 • x 1 #8


A
Ich bin ein ganz emotionaler Mensch. Über fast alles könnte ich Tränen vergießen, sogar bei einem besonders schönen Anblick oder so wie gestern, als ich wieder mal an dem Ort angekommen war, an dem wir in früheren Jahren öfter Urlaub machten und es damals wie heute schön fanden.
Zumeist sind es bei mir Tränen der Ausweglosigkeit, wenn sich viele schwierige Ereignisse aneinanderreihen oder sogar überschneiden.
Ebenso häufig weine ich aus Wut und Erschöpfung.
Ich denke mal, alles, was mich als Kind zum Weinen brachte, steckt noch tief in der erwachsenen Mayke. Ich wurde immer als Heulsuse bezeichnet oder bekam hämische Bemerkungen zu hören, guck, jetzt heult se wieder.Meine Eltern und Geschwister provozierten mich häufug so sehr, dass ich nicht anders konnte als weinen.
Mein Mann kann einfach mit der Situation nicht umgehen. Ich weiß, dass er innerlich sehr erschrickt, wenn ich in Situationen gerate, die so schlimm oder anrührend sind, dass ich weinen muss. Er hat das Trösten nie richtig gelernt.
Am besten kann ich mich selbst durch Weinen trösten. Wenn die Tränen lang genug geflossen sind, setzt irgendwann eine Entspannung und der Verausgabung ein. Vielleicht hat das aber auch mit dem Ausschwemmen der Stresshormone zu tun.
Vor einigen Jahren habe ich einnmal vor meiner Schulklasse geweint. Der Schultag war schrecklich, mir ging es nicht gut und die Klasse benahm sich ziemlich daneben. Auf einmal brachen die Tränen wie reflexartig hervor, Die Kinder, klein, 7 JAhre alt, reagierten völlig richtig darauf. Sie wurden ruhiger, reflektierten ihr Verhalten, fragten, ob mir was weh tue und zogen sich ALLE! an eine stille Arbeit zurück, lasen oder übten leise selbstständig, um mir Zeit zu geben, Fassung wiederzuerlangen. Ich war soo stolz auf meine Kleinen.

08.06.2019 14:12 • #9


M
Okay, ich denke im Alltag wenn ich unter Leuten bin, werde ich definitiv nicht zu weinen anfangen. Ich denke nach wie vor (auch wenn ich in meiner depressiven Phase emotionaler bin als sonst), dass ich mir das als Mann nicht leisten kann. Aber am schlechtesten geht es mir sowieso wenn ich zuhause bin und da sieht mich keiner, also kann ich es da ruhig rauslassen.

08.06.2019 16:38 • #10


Blume71
Hallo Michael808,

das ist verständlich, dass Du in der Öffentlichkeit nicht weinen möchtest. Das wollte ich auch nicht.
Aber vielleicht hilft es schon, es im Geiste anzunehmen. Ich will damit sagen, dass Du in Gedanken, diese Gefühlsregung wahrnimmst und Dich dann in Gedanken in den Arm nimmst, Dich sozusagen tröstest.
Ja - ich darf jetzt traurig sein. Es wird alles gut, ich schaffe das. Wenn ich in einem geschützten Bereich bin, werde ich den Tränen freien Lauf lassen.
Findest Du vllt. einen Zusammenhang, was Dich zum Weinen bringt?

Lieben Gruß Blume

08.06.2019 19:14 • x 1 #11


M
Zitat:
Findest Du vllt. einen Zusammenhang, was Dich zum Weinen bringt?

Es ist eigentlich nur die Situation selbst. In manchen Momenten realisiere ich, wie sehr ich mich selbst dafür hasse, dass ich nicht einfach ganz normal funktionieren kann und dass ich mich schon längst umgebracht hätte, wenn ich wüsste wie ich es mache, ohne eine Sauerei zu hinterlassen oder dass es schief geht, mich jemand abhält, ich evtl. überlebe und behindert werde. Dann beginne ich über mich selbst zu trauern, weil ich mich selbst akzeptieren möchte und es nicht kann.
Außer dem gibt es eigentlich keinen Grund, zu weinen. Ich habe schon seit 13 Jahren immer noch meinen Job, kaum einer merkt, was in mir vorgeht. Ich lese manchmal, dass viele Leute wegen ihrer Depression gar nicht mehr arbeiten können. Bei mir ist es gerade andersrum: Mein Job lenkt mich einigermaßen ab. Ich habe Probleme damit, meine Freizeit zu gestalten. Wenn ich gesund war, habe ich zuhause einfach (elektronische) Musik gemacht. Jetzt macht mir das gar keinen Spaß mehr. Wenn ich damit anfange, ist es als wenn mir mein Körper sagen würde: Du sollst keinen Spaß haben. Gestern fühlte ich mich geistig völlig frei und habe ein Projekt angefangen. Dann taten mir nach einer Stunde so die Schultern und der Nacken weh, dass ich mich einfach nur hinlegte (okay da war es auch schon 21 Uhr, also schaute ich noch ein bisschen Fern und schlief dann irgendwann ein).

09.06.2019 10:16 • #12


E
Hallo Michael
Zitat von Michael808:
. Aber am schlechtesten geht es mir sowieso wenn ich zuhause bin .

Vielleicht, weil du dann allein mit dir bist, nicht mehr abgelenkt durch die Arbeit/Kollegen?

Zitat von Michael808:
. In manchen Momenten realisiere ich, wie sehr ich mich selbst dafür hasse, dass ich nicht einfach ganz normal funktionieren kann .

Warum haßt du dich dafür?
Was verstehst du unter normal funktionieren ?
Was bedeutet für dich funktionieren und wer stellt die Regeln dafür auf?
Und was hat weinen mit Mann-sein zu tun ?

Ich habe früher sehr oft vermieden, zu weinen, weil ich hart und streng zu mir war, als würde ich mich selbst in meiner Lebensfreude sabotieren.
Weinen ist ein natürlicher Prozeß, manchmal auch ein Reflex, es ist nützlich, weil es ein Ventil ist und ein Schutzfunktion für die Augen, daß ein Mann nicht weinen soll ist eine sehr archaische Einstellung.
Als mein früherer Chef gegangen ist, hat er geweint, mein jetztiger weinte, als er von der schweren Erkrankung seiner Frau erzählte, meine Ex-Mann weinte in der mit dem Wolf tanzt, mein Ex, als mein geliebter Kater starb, mein Neffe aus Wut, als er verlassen wurde- ich kenne keinen einzigen Mann, der nicht mal geweint hätte, weil das einfach zum Menschsein dazugehört.

Sei nicht so grausam zu dir, du hast eine Depression, bist krank- versuch doch mal, freundlicher mit dir umzugehen.

Alles Gute!

09.06.2019 11:12 • x 1 #13


Blume71
Lieber Michael,

was würdest Du einem Freund sagen, der solche Gedanken über sich selbst Dir gegenüber äussern würde, wie Du es oben beschreibst?

Würdest Du ihn in den Arm nehmen und trösten? Ja, oder? Versuche Dich Dir selbst gegenüber so zu behandelt, als wärst Du selbst Dein bester Freund.

Wie Resi bereits schreibt, halte Dir vor Augen, dass Du krank bist. Deine Gefühle wollen raus. In Deinem inneren bist Du traurig oder wütend und Deine Seele schreit danach Beachtung zu finden. Vielleicht wurden sie eine lange Zeit unterdrückt.
Du bist krank und, das hast Du Dir nicht ausgesucht und Du bist auch nicht Schuld daran.
Ich weiß, es anzunehmen, ist soooo schwer, aber mit diesem ersten Schritt wird es besser - glaube mir.

Du darfst jetzt traurig sein, es gehört zu Deinem Heilungsweg dazu und es wird auch vorbei gehen.

Darf ich fragen, ob Du Dich therapeutisch begleiten lässt?

Lieben Gruß Blume

09.06.2019 11:21 • x 2 #14


M
Liebe Blume,
vielen Dank für deine Antwort, die sehr gut tut! Ich würde einen Freund sicher trösten wollen, dem es so geht, sofern ich es wüsste (ich glaube, Männer leiden in so einer Situation eher unbemerkt). Das Problem ist leider, dass 'normale' Menschen nicht wirklich nachvollziehen können, wie es einem geht. Das weiß ich, denn dies ist meine 4. Episode, nachdem ich 9 Jahre Ruhe hatte und als es mir gut ging, konnte ich mich selbst nicht mehr in meine Lage hineinversetzen, als ich krank war.

Meine letzten drei Episoden, in denen ich mittel bis schwer depressiv war, sind alle unbehandelt wieder verschwunden. Diese jetzt ist ganz anders. Mein Hausarzt vermutet eine somatoforme Störung und verschrieb mir 15mg Mirtazapin, das ich jetzt seit 5 Wochen nehme. Er hat mir letzte Woche Überweisungen für Psychiater oder Wahlweise Psychotherapeut ausgestellt. Nächste Woche werde ich versuchen, einen Termin bei einem Psychotherapeut zu bekommen.

Bei meiner 2. Episode, die nun 11 Jahre zurückliegt, war ich schon einmal bei einem Psychiater, der mir Cipralex (SSRI) verschrieb und einmalig bei einem Psychologe, der für mich nicht gepasst hat. Das Cipralex habe ich bereits nach 3 Tagen nicht mehr genommen, weil es meine Lage dramatisch verschlimmert hatte. Aber dann geschah etwas ganz komisches: Ich konnte an einem Abend gar nicht einschlafen und setzte mich dann die ganze Nacht an den Computer. Dann war die Depression am Folgetag wie weggeblasen. Ich bin dann durch Recherche darauf gekommen, dass ich unbewusst ein 'Wachtherapie' vorgenommen habe. Damit war das Thema damals erledigt. Aber das habe ich dieses Jahr auch schonmal versucht, aber bei einer somatoformen Störung scheint es nicht zu funktionieren. Deshalb bin ich nun erst nach einem halben Jahr zu dem Entschluss gekommen, dass ich eine Therapie wagen möchte.

09.06.2019 11:40 • #15


Blume71
Da hast Du ja schon einiges versucht und, dass Du mit einer Wachterhapie eine Depression (unbeabsichtigt) geheilt hast, finde ich eine spannende Geschichte.

Ich weiß, dass es im Krankenhaus, Therapien gibt, wo Patienten tatsächlich nächtelang wach gehalten werden, damit sich der Hormonhaushalt wieder umstellt.

Ein guter Entschluss, dass Du Dir jetzt therap. Hilfe holen willst . Ich denke, eine Therapie ist ein guter Weg.

Eine Therapeutin hat mal zu mir gesagt. Eine Depression kann auch ohne therap. Begleitung wieder weggehen, aber die Gefahr, dass sie wiederkommt, ist viel grösser.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du bei Deinem Gegenüber ein gutes Bauchgefühl hast und Dich verstanden fühlst. Erzähle einfach alles was Dich bewegt. Nichts ist falsch, alles was Dich bedrückt darf erzählt werden und hilft Dich und Deinen Weg zu verstehen.
Und dann möchte ich Dir noch sagen, dass es ganz sicher immer wieder Geduld erfordert. Mit 1-2 Therapiestd. kann sich fast keine Depression bessern. Es braucht ganz viel Geduld, aber mit der Zeit wird es ganz sicher besser werden.
Wenn man sich geistig immer wieder in den Arm nimmt und sich sagt, dass man es selbst Wert ist, ändert sich ganz viel in kleinen Schritten.

Auch kann es passieren, dass bei einem Therapeuten die Chemie nicht stimmt, das ist aber kein Problem, man hat 5 Sitzungen, in denen man entscheiden kann, ob man gemeinsam eine Therapie beantragt, oder nicht. Es ist ganz normal, dass manchmal die Chemie nicht stimmt, aber da kannst Du auf Dein Bauchgefühl vertrauen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

09.06.2019 11:59 • x 1 #16


M
Zitat:
Vielleicht, weil du dann allein mit dir bist, nicht mehr abgelenkt durch die Arbeit/Kollegen?

Ja, so ist es! Ich weiß dort, dass ich funktionieren muss und habe kaum Zeit, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Das hilft zumindest ein bisschen. Die schwierigste Ausgabe sehe ich darin, meine Urlaubstage zu verbraten. Ich hasse es, Zeit für mich selbst haben zu müssen, weil mir nichts eine Freude bereitet.
Zitat:
Warum haßt du dich dafür?

Ich fühle mich einfach als Versager. Es gibt für mich einfach keinen erkennbaren Anlass, seelisch krank zu sein. Ich bin nicht arbeitslos, nicht obdachlos, nicht körperlich krank und trotzdem nicht zufrieden mit dem Leben. Es fühlt sich beschissen an! Manchmal wünschte ich, ich würde einfach wieder zu *beep* anfangen, aber das will ich auch nicht. Ich will nicht mehr von irgendwas abhängig sein.
Zitat:
Daß ein Mann nicht weinen soll ist eine sehr archaische Einstellung.

Ich wollte damit eigentlich nicht sagen, dass ein Mann gar nicht weinen soll. Nur, ich will nicht um etwas weinen, dass keiner um mich herum verstehen kann.

09.06.2019 12:09 • x 1 #17


M
Zitat von Blume71:
Auch kann es passieren, dass bei einem Therapeuten die Chemie nicht stimmt

Ja ich bin gespannt, wie das wird. Wie gesagt, bei meinem ersten Versuch vor 11 Jahren hat es gar nicht gepasst. Der hat allen ernstes gemeint, ich könne gar nicht wissen, ob ich eine Depression habe. Dann sagte er noch, ich solle mir einfach eine Freundin suchen In dem Moment hätte ich erstmals seit langem wieder lachen können! Wie soll ein Mann ohne Selbstachtung bitte eine Partnerin finden? Das war vielleicht ein komischer Vogel. Ich miuss immer lachen, wenn ich an den denke

09.06.2019 12:15 • #18


A


Hallo Michael808,

x 4#19


E
Zitat von Michael808:
Ich wollte damit eigentlich nicht sagen, dass ein Mann gar nicht weinen soll. Nur, ich will nicht um etwas weinen, dass keiner um mich herum verstehen kann.

Lieber Michael, es ist völlig egal, ob es jemand versteht.
Es ist dein inneres Drama, um das du dich kümmern mußt, es kostet dich viel zu viel Energie, dem Ganzen auszuweichen und es zu verdrängen.

Das ist einer der ersten Schritte, daß du bei dir bist, nicht bei den anderen.
Das du fürsorglich mit dir bist, daß du Mitgefühl mit diesem verunsicherten, unglücklichen Michael in dir hast.

Bewerte dich bitte nicht durch die Augen der anderen und hinterfrage bitte, weshalb du dich selbst so abwertest als Versager, das ist so gnadenlos, weißt du?
Das ist doch das heimtückische an einer Depression, daß sie erstmal gar keinen sichtbaren Grund hat.
In den meisten Fällen bekämpfen Ärzte und Therapeuten erstmal die Symptome, damit man überhaupt mal an die tieferen Schichten kommen kann (und es gibt immer Gründe, glaub mir!).

Weinen tut gut.
Das spült die Verzweiflung ein ganzes Stück raus.

09.06.2019 12:29 • x 3 #19

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