Hallo Anima,
danke der Nachfrage!
Mir geht's relativ wechselnd. Ich bekomme ohne den festen Tagesablauf der Klinik nicht viel hin, d.h. ich schaffe es, mein Kind Nachmittags 2 Stunden alleine zu betreuen, aber sonst halt nicht viel. Einer der Gründe, dass ich hier grad nicht viel schreibe...
Nach meiner Neurologin habe ich jetzt angefangen, Citalopram auf Venlafaxin umzustellen, Mirtazapin nehme ich nach wie vor. Hab so extreme Mundtrockenheit bekommen - echt unangenehm. Aber die immer wieder kehrenden Tiefpunkte sind sicherlich unangenehmer.
Ab 26.6. werde ich wiedereingegliedert. Bin noch nicht sicher, ob das so gut klappen wird (wegen besagter Tiefs), aber letzte Woche ging es mir ganz gut. Vielleicht kommt nun eine bessere Phase.
Ein großer Meilenstein war mein Gespräch heute mit Betriebsärztin und Chef. Ich war so froh, dass sie dabei war. Er hat wieder so tolle Fragen gestellt wie warum wollen Sie wieder arbeiten oder ob ich nicht früher wieder anfangen könne oder wann ich dann endgültig wieder gesund geschrieben werde , ..... Aber mein Chef war noch nie bekannt dafür, dass er sozial kompetent ist. Ich hoffe, meine Betriebsärztin hat recht, dass ich es schaffen kann, wieder ein depri-freies Leben zu haben. Ich habe Chef gesagt, ich möchte meine Stunden reduzieren (statt 24 nur noch 18Std auf 3 Tage verteilt), dass ich übersichtlichere Arbeitspakete bräuchte, da für mich die Berge, die für mich nicht abarbeitbar waren, am Schlimmsten waren. Ausserdem habe ich vorgeschlagen, dass ich künftig mehr zuarbeite und ein Thema mit Hotlinecharakter für eine Teilzeitstelle einfach nichts ist. Hatte da immer ein schlechtes Gewissen den Anwendern gegenüber, da die auf meine Antwort schliesslich gewartet haben. Und auf meinen Urlaub im August habe ich ihn angesprochen.
Die Betriebsärztin hat ihm nahegelegt, dass ich dringend die Wiedereingliederungszeiten einhalten muss, damit ich nicht in die Überforderung rutsche. Dass sie mir aus ärztlicher Sicht zu einem weiteren freien Tag geraten hat und dass sie eine Mutter-Kind-Kur für das nächste Jahr befürworten würde (Chef muss da die Kosten übernehmen, da betriebliche Kur).
Lange hat das Gespräch eigentlich nicht gedauert - vielleicht 45 Minuten. Aber ich fühle mich, wie nach einem Marathonlauf. Total fertig, mir zittern immer noch die Beine und ich habe (eigentlich unberechtigterweise) Angst vor weiteren Gesprächen mit meinem Chef. Wie meine Psychologin heute korrekt anmerkte: Nachdem ich mich selber ablehne, ist es für mich nochmal schlimmer, wenn ich z.B. von meinem Chef abgelehnt werde. Unter dem Aspekt hörte ich dann natürlich auch seine Frage, warum ich denn wieder arbeiten wolle.
So, das war jetzt echt lange. Ich hoffe mal, mein Kleiner lässt mich heute nicht wieder 4x Nachts aufstehen *gähn*.
Gute Nacht!
Eisbärchen
11.06.2012 21:39 •
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