Guten Abend, ihr Lieben,
heute Abend habe ich doch wieder ein bisschen Zuversicht, die nächsten Tage zu überleben ;-).
Die letzten 2 Tage war ich auf einer Schulung Persönliche Arbeitstechniken. Ich fand es total spannend zu sehen, wie es Kollegen mit der Arbeitslast geht und letztendlich zu erfahren, dass von den 12 anwesenden Leuten auch schon 2 einen Burnout hatten. Ich habe viel über Arbeitsorganisation, Prioritäten setzen, Tagesplan aufstellen, am Ende des Tages Zeit für ein Fazit nehmen (d.h. auch wirklich Erfolge feiern), sinnvolle Outlook-Funktionalitäten einsetzen, .... gelernt. Und auch viel dazu, Nein zu sagen, für sich selbst zu sorgen und eine angemessene Work-Life-Balance hinzubekommen.
Meine nächsten Schritte, die ich mir vorgenommen habe:
- Meine Aufgaben alle aufzuschreiben (ein Teil steht schon auf dem Papier), diese in Wichtigkeit und Dringlichkeit zu kategorisieren und damit in A-D Aufgaben zu unterteilen.
- Outlook aufräumen: Briefsymbol ausschalten, Regeln hinterlegen für z.B. Mails, in denen ich in CC stehe, ...
- Nächste Woche zu entscheiden, ob ich mich nun krank schreiben lasse und damit mir erstmal Spielraum zu geben, mich zu erholen und an mir zu arbeiten. (Mo hab ich Therapie, Di bin ich bei der Betriebsärztin und Mi bei der Familienberatung - das sollte als Basis einer Entscheidung doch ausreichen)
Hallo liebe Eloise,
Zitat von Eloise:Vielleicht sollten wir manchmal ein wenig mehr auf uns hören, als mit aller Macht und Kraft versuchen Dinge zu erzwingen, Dinge am Laufen zu halten.
Ja, das sollte ich mir mal hinter die Ohren schreiben. Ich bin halt (leider) sehr pflichtbewusst.
Zitat von Eloise:Du scheinst da auch so ein wenig trotzig zu sein. So mit dem Fuß aufstampfen und sagen Das hat jetzt aber zu funktionieren.
Hmhh, ist das wirklich Trotz bei mir? Ich bin halt jemand, der niemanden zur Last fallen will, der seine Pflichten kennt und möglichst perfekt erledigt, der sich nicht hängen lässt. Aber bei einem hast Du auf alle Fälle recht: ich möchte es nicht wahrhaben, dass ich nicht mehr richtig funktioniere.
Zitat von Eloise:Jetzt mal ganz ehrlich: es muss doch für eine Firma, also auch für deine, möglich sein, dass jemand Arbeiten übernehmen kann. Es kann doch nicht sein, dass wirklich alles liegen bleiben würde, wenn du dich krank schreiben lässt. Was ist, wenn du - Gott bewahre - einen schweren Unfall hast? Dann bleibt das doch auch nicht liegen und sie warten ab, ob die Frau Eisbärchen in einem Jahr eventuell wieder fit ist.
Ja, so wichtig bin ich nicht, dass ich nicht ersetzbar wäre. Aber meine Kollegen sind halt auch komplett Land unter. Ich hab halt dauernd Angst um meine Zukunft: was wird denn, wenn ich länger weg bin? Werde ich noch ernst genommen? Haben die Kollegen das Gefühl, dass ich sie im Stich gelassen habe und sind daher eventuell sauer? Vielleicht geht's mir noch nicht schlecht genug, dass ich meine Bedenken ganz schnell beiseite schieben kann, da es einfach keine Alternativen gibt ;-).
Zitat von Eloise:Was ich damit sagen will: wenn du die Kraft, die du in den Job steckst, brauchst um gesund zu werden, dann nimm sie dir!
Danke, ich werde darüber nachdenken.
Hallo liebe Anima,
Zitat von Anima:Wie lange warst Du bist jetzt krank geschrieben? Nur 1 Woche????
Ja, exakt 1 Woche. Und dazu musste mich meine Neurologin auch überreden ;-). Ich genehmige mir anscheinend nicht, zu schwächeln.
Zitat von Anima:Denke immer daran, dass Depression keine Erkältung ist, sondern sehr ernst zu nehmen. Du merkst, wie Du selber schreibst, dass Deine Kraft verloren geht - das ist nur natürlich. Du kannst also weiter arbeiten und Dir weiter Kraft enziehen, oder Du kannst Dich in eine Behandlung begeben und dann wieder weiter arbeiten, wenn Du gesund bist.
Du tust Dir keinen Gefallen, wenn Du nicht Deinem Gefühl folgst - und Dein Gefühl ist, dass es Dir nicht gut geht.
Ja, das stimmt, ich fühle mich grade total ausgelaugt, fertig, traurig - einfach am Boden!
Liebe Grüße und danke an Euch alle! Mir tun Eure Anregungen, Eure Worte und Eure Anteilnahme sehr gut .
Eisbärchen