Überfordert im Job - Depression zugeben?

Eisbärchen
Hallo ,

ich wollte Euch mal auf dem Laufenden halten:

- Nun bin ich seit gestern krank geschrieben - erstmal für 2 Wochen, aber dann wirds ja durch die Klinik weiter gehen. Das war jetzt wirklich ein langer Prozess, aber es fühlt sich nun richtig an.

- Ich hab gestern mit meinem Chef gesprochen, dem ich natürlich nun die wichtigsten Sachen für die nächsten Wochen mitteilen muss - das fange ich zumindest nachher gleich an. Die Reaktion war glücklicherweise nicht so schlimm, ich hab auch nur gesagt, dass es eine längere Sache wird und dass ich wohl ins Krankenhaus muss. Mir fielen echt viele Steine vom Herzen, als das erledigt war. Und er meinte auch, ich solle den Laptop, sobald ich ihm die wichtigsten Sachen mit Vorschlag von jemandem, der das bearbeiten kann, geschickt hab, auslassen.

- Die letzten Tage hab ich viel mit Organisationen gesprochen, die Familienhilfe anbieten. Die Krankenkasse hat dem zugestimmt. Letztendlich haben sich aber meine Schwiegereltern, die So von meinen Problemen erfahren haben, bereit erklärt, alles so zu organisieren, dass sie jeden Nachmittag für unseren Sohn ein paar Stunden da sein können. Das erleichtert mich sehr, da sich der Kleine somit an niemanden neuen gewöhnen muss.

- Eine kurzfristige Verlängerung der Krippenzeit ist anscheinend kein Problem. Hab zwar nur mit der direkten Betreuerin gesprochen, da die Chefin krank ist. Aber sie hatte schon mit der Chefin gesprochen.

- Folgende Dinge sind noch zu erledigen: Sportsachen anprobieren/kaufen, Therapeutin anrufen, Betriebsärztin auf den Stand der Dinge bringen, Anfang nächster Woche mit der Klinik telefonieren.

Eine große Entscheidung steht noch aus: Ende nächster Woche feiert meine Mutter ihren 75. Geburtstag. Dabei sind auch ihre Patentante + Mann, beide weit über 90. Ich würd sie wahnsinnig gerne sehen, weiss aber nicht, ob ich mit so einem Wunsch an die Klinik herantreten sollte. Schliesslich habe ich schon den kurzfristigen Mo-Termin abgesagt, da die Betreuung meines Sohnes noch nicht geklärt war. Ich bin selber so zwiegespalten. Die Verwandschaft möchte ich wirklich gerne sehen! Ob ich tatsächlich dem Fest beiwohnen will, keine Ahnung. Ein gewisser Anteil in mir möchte meine Mutter - wie immer - nicht enttäuschen. Was meint ihr? Kann ich in der Klinik um einen Beginn der Therapie ab dem 5.3. bitten?

@Eloise: ja klar, die Firma wird schon überleben. Ich will halt nur wieder alles perfekt machen, in dem Fall, meine Arbeit perfekt übergeben. Kann halt leider aus meiner Haut nicht raus. Aber ich habe mir vorgenommen, dass ich tatsächlich nur das allernötigste mache.

Liebe Grüße
Eisbärchen, das grade sehr unruhig schläft und schon von der Klinik träumt

22.02.2012 10:50 • #76


Eisbärchen
Oh, ich vergass noch zu schreiben, dass es meine Neurologin gestern geschafft hat, mich wieder zu verunsichern. Sie meinte, wäre sie letzte Woche da gewesen und ich hätte mich an sie gewandt, dann wäre ich in eine Psychosomatische Klinik gekommen, wo ich meinen Sohn hätte mitnehmen können. Kann man natürlich sehen, wie man möchte. Wenn ich stationär ohne Sohn unterwegs bin, kann ich mich (hoffentlich) besser auf mich konzentrieren. Das ist ja im Moment der Plan. Wenn ich in einer Klinik mit Kind wäre, habe ich natürlich einen gewissen Stressfaktor dabei (Kind wacht nachts 1-5 Mal auf und könnte krank werden, was mich dann von Therapien abhält). Ausserdem müsste ich 3 Monate Wartezeit einkalkulieren. Ich glaub, es ist besser, dass ich schnell was mache. Wie seht ihr das?

22.02.2012 10:54 • #77


A


Hallo Eisbärchen,

Überfordert im Job - Depression zugeben?

x 3#3


Eloise
Hey Eisbärchen,

ich versteh dich ja voll und ganz, dass du nicht aus deiner Haut kannst, das geht mir nämlich genau so.

Bei dir ist ja zur Zeit noch einiges los, bis es in die Klinik geht, aber ich finde es gut, dass du dich jetzt schon hast krank schreiben lassen. So kannst du in Ruhe alles Regeln und dich dann mit ruhigem Gewissen um dich kümmern. Und ich finde es vollkommen in Ordnung, dass du diesen Weg wählst und nicht darauf wartest, gemeinsam mit deinem Kind irgendwo hin zu können.

Ich hab zwar keine Kinder, aber (und auch wenn viele diesen Vergleich nicht mögen werden) ich habe zwei Hunde. Auch für die trage ich eine Verantwortung und hätte erst Ruhe, wenn ich sie gut versorgt wüsste. Die Gegend in der meine Tagesklinik liegt ist wunderschön und auf Spaziergängen, denke ich oft, wie toll es wäre meine Hunde dabei zu haben, aber ich weiß auch, dass ich einfach auch die Zeit für mich brauche, ohne die Verantwortung für sie tragen zu müssen.

Deswegen sieh einfach zu, dass Sohnemann gut unter ist (da biste du ja schon dabei) und dann konzentrier dich auf dich selbst. Die Krippe, deine Schwiegereltern und dein Mann werden das Kind schon schaukeln - sozusagen.

Liebe Grüße

Eloise

22.02.2012 22:04 • #78


Eisbärchen
Liebe Eloise,

lieben Dank für Deine lieben Worte !
Ich verstehe es, dass Dir Deine Hunde genauso wichtig sind, wie mir mein Kind.

Du hast recht, meine family bekommt das schon hin und ich hab Zeit für mich.

Dir einen guten Tag und viele liebe Grüße
Eisbärchen

23.02.2012 10:08 • #79


Anima
Du machst das schon alles richtig. Und was könnte die Klinik auf Deine Bitte um Verschiebung noch sagen auße nein? Um wieviele Tage Verschiebung geht es dabei eigentlich? Frage doch einfach!

24.02.2012 19:16 • #80


Eisbärchen
Hallo Anima,

es geht um eine Woche.

Morgen werde ich in der Klinik anrufen und dann sehe ich, was passiert.

Liebe Grüße

Eisbärchen

26.02.2012 22:52 • #81


Anima
Dann bin ich gespannt! Also ich kenne Fälle, wo es geklappt hat. Ich drücke Dir die Daumen

26.02.2012 23:42 • #82


Eisbärchen
Hallo liebe Anima,

heute hab ich mit der Klinik geredet. Mo, den 5.3. muss ich nun rein. Damit ist mein Kleiner Mo - Do bei Oma/Opa, da mein Mann auf Schulung in einer anderen Stadt ist.
Irgendwie hab ich Panik vor allem, was noch zu tun ist - und vor allem davor, dass mein Kleiner nicht mehr bei mir ist. Er ist zwar grade ohne Ende anstrengend (heute hatte ich ihn den ganzen Tag, da wir einen Kontrolltermin in der Kinderklinik hatten), aber er fehlt mir schon jetzt, wenn ich daran denke.
In der Klinik muss ich mein Handy abgeben und kann nur über Münzsprecher kommunizieren bzw. kann an einem Telefon auf der Station angerufen werden. Irgendwie hab ich Angst, dass ich zu wenig mit meinem Kleinen kommunizieren kann.
Und irgendwie hab ich natürlich vor allen Themen Angst, die in der Klinik auf mich zukommen - auch wenn ich andererseits denke, dass mir das viel bringen kann.

Wird sich schon alles lösen.

Liebe Grüße und gute Nacht
Eisbärchen

27.02.2012 23:05 • #83


Anima
Liebes Eisbärchen,

Sinn und Zweck ist, dass Du zur Ruhe kommen kannst - und ich wünsche Dir, dass Du das dort lernen wirst. Bei uns muss man übrigens das Handy nicht abgeben, aber ich komme sowieso nicht groß zum Telefonieren. Vielleicht in der Mittagspause.

Die Zeit in der TK ist begrenzt und über Deine Ängste solltest Du von Anfang an offen reden. Auch, dass Du Dein Kind so vermisst.
Es wird nicht leicht, aber es ist eine wirkliche Chance für Dich!

05.03. - also nächsten Montag, ich bin gespannt, was Du erzählst, wenn Du dazu einmal Gelegenheit hast.

28.02.2012 21:41 • #84


Eisbärchen
Liebe Anima,

ja, das muss ich sicherlich lernen. Irgendwie gönn ich mir keine Pausen oder Entspannung.

Ja, ich werde drüber reden - ich bin aber in der Klinik stationär, nicht TK.

Ich werd wohl ein paar Wochen ohne das Forum und Euch Lieben auskommen müssen. Dort ist meines Wissens keine Möglichkeit, online zu gehen.

Liebe Grüße und Dir und allen, die das auch lesen, alles Gute für die nächste Zeit!
Eisbärchen

28.02.2012 21:45 • #85


Anima
Ei der Blitz! Ich habe doch Merkschwächen! Wieso war ich der Meinung TK? Keine Ahnung. - entschuldige bitte!

Du kannst es versuchen - und wenn Du nicht zurecht kommst, kannst Du immer noch etwas ändern, evtl. doch eben eine Tagesklinik. Wie ist das dann an den Wochenenden?

28.02.2012 21:54 • #86


Eisbärchen
Kein Problem ;-)!

Klar, ich bin dort nicht eingesperrt, aber ich werde der Klinik eine Chance geben! Mittlerweile scheint es mir einfacher, mich auf mich selbst zu konzentrieren, wenn ich für meinen Kleinen keine Verantwortung tragen muss.
Keine Ahnung, wie das an Wochenenden sein wird. Ich denke schon, dass ich mal raus kann oder man mich besuchen kann. Muss halt aufpassen, dass ich dann nicht daheim alles wieder in die Hand zu nehmen versuchen.

28.02.2012 21:56 • #87


Anima
Ganz ehrlich? - Ich bewundere Dich dafür! Für Deine Einstellung und dafür, dass Du das wirklich so durchziehen willst!

28.02.2012 21:58 • #88


Eisbärchen
Danke, dass musst Du nicht! Ich glaube, dass es die Situation einfach erfordert - auch wenn es mir echt schwer fällt. Der Kleine fragt jetzt schon Mama, Klinik?, Mama, wiederkommt?. Da zerreissts mir schier das Herz.
Ich wünsche mir einfach, dass es sich lohnt, dass ich das alles in Kauf nehme.

28.02.2012 22:01 • #89


A


Hallo Eisbärchen,

x 4#15


Eloise
Ich kann verstehen, dass es dir da das Herz zerreißt, wenn der Kleine so fragt. Aber es ist einfach so, dass du dich auch wieder viel besser um ihn kümmern können wirst, wenn es dir wieder besser geht. Also erst du und dann der Kleine. Und für den ist ja bestens gesorgt, so lange du nicht da bist.

Weißt du, trotz allem was bei dir jetzt los ist, lese ich so eine gewisse Grundruhe bei dir raus. Du handelst nicht unüberlegt oder wartest bis du wirklich in einer verfahrenen Situation steckst. Du nimmst Hilfe an. Du gehst deinen Weg. Schritt für Schritt. Das find ich klasse.

Ich wünsch dir alles Gute für die Klinik.

Liebe Grüße

Eloise

28.02.2012 23:45 • #90

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