Umgang mit Egomanen und toxischen Personen?

Hi,
habe leider ein sehr reduziertes soziales Umfeld. Nach der EMR wurde es noch viel kleiner, manche dachten ich simuliere und hielten mir das auch öfters vor. Anfangs habe ich noch versucht meine Defizite mitzuteilen aber entweder wurde das nicht akzeptiert oder es erfolgten Diskussionen das ich die dauerhaft blockierte. Nun aktuell geht es um den jahrzehntelangen Freund meiner längst verstorbenen Mutter. Inzwischen ist er knapp 80, eigentlich auch noch ziemlich fit im Kopf aber durch seinen unternehmerischen Werdegang ein ziemlicher Lorbeeren Egomane. Vielleicht liegt es an seinen Millionen.
Ruft fast jeden Tag an und manchmal wenn ich nicht gleich abnahm, bis zu 6 mal hintereinander als wäre ich einer seiner Beschäftigten.
Zwischendurch hatten wir uns mal in einem Telefonat regelrecht verbal duelliert das ich danach seine Nummer blockierte und 3 Jahre lang den weiteren Kontakt vermieden habe. Dann bin ich irgendwann vorbeigefahren und bin rein in sein Büro. Ich bin jemand der äußerst selten Tränen in den Augen hat aber momentan und damals ging es mir so. Gestern hat der mich 2,5h systematisch zugesülzt, ich war und bin noch immer platt weshalb ich nicht einfach auflegte.

Seit einigen Wochen bin mal wieder ganz unten in der tiefsten Depression. Da weiß der auch genau was los ist wenn ich bei seinen Anrufen nicht sehr gesprächig bin, dann fragte der schon früher ob es mir nicht gut ginge und wenn ich sagte, ja so ist es. Kam nur noch: Ach mit sowas könnte er nicht umgehen und wüsste nun auch nicht was er noch sagen soll, er ruft dann in paar Tagen wieder an.

Weiß echt nicht wie ich mit solchen Persönlichkeiten verfahren soll, inzwischen kommt noch öfters das senile, rechthaberische Verhalten dazu. Irgendwie tut mir der Kontakt nicht mehr gut.

Du hast Depressionen und dieser scheinbar sehr selbstbewusste Herr kann und will sich damit nicht befassen.Du fühlst Dich hin und her gerissen...Da ist die Einsamkeit und Krankheit. Ich persönlich habe für mich beschlossen,dass es mir ohne manche Menschen besser geht. Ich kann Dir keinen Rat geben außer Du versuchst Ihn so zu nehmen und zu akzeptieren wie Er ist (ich glaube nicht, dass man sich in dem Alter noch ändert)oder Du bist immer wieder enttäuscht und traurig.
Herzliche Grüße, Birgitt

Hallo Rali,

Umgang mit Egomanen und toxischen Personen?

Wie verfahren? Zunächst kann man das ja nur selbst entscheiden. Ich habe einen guten Bekannten, der von Zeit zu Zeit auch mehrmals täglich anruft und manchmal gehe ich direkt ran und öfter überlasse ich das dem Anrufbeantworter.
Nur dazu braucht es ja einen Kontext, weshalb ich so verfahre. In meinem Fall ist es so, dass ich Ihn halt sehr lange kenne und mag, wenn er anruft ist Ihm nach einem Gespräch, weil er auch nicht mehr so viele Kontakte hat. Aber er hat auch ein Alk-Problem und manchmal erzählt er mir Sachen, die er mir schon öfter gesagt hatte. Da ich das weiß, gehe ich nur ran, wenn ich gewillt bin, mir auch gegebenenfalls sowas anzuhören, wobei ich da dann schon auch versuche, den Fokus des Gesprächs auf etwas interessanteres zu schieben.
Wenn ich aber keine Lust habe, gehe ich einfach nicht ran. Und wenn dann auch keine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ist, war es vermutlich auch nicht wirklich wichtig. Dann mach ich mir auch keine weiteren Gedanken.

Anders wäre es vielleicht, wenn ich ein besonderes Interesse hätte, dass mir bestimmte Vorteile verloren gehen könnten, wenn ich keinen intensiven Kontakt pflegen würde. Beispielsweise wenn mir ein Erbe dadurch flöten ginge, falls ich darauf abzielen würde. Oder aber wenn ich wüsste, derjenige hat tatsächlich nur mich als Kontakt, was bei meinem Bekannten aber definitiv nicht der Fall ist.

So oder so, wie ich verfahre, entscheide ich immer individuell nach dem wonach mir gerade ist. Und Möglichkeiten ein Gespräch zu beenden habe ich immer. Dazu kann ich ehrlich sagen, dass ich jetzt mal auflegen will, weils mir nicht so gut geht oder kreativ werden und irgendwas erfinden, weshalb ich jetzt auflegen muss.

Achso, bezüglich Egomanen ist es bei mir so. Einen Umgang hatte ich mit Solchen nur, weil dieser gezwungenermaßen stattfand, hauptsächlich im Job. Privat und wenn Diese noch so „Vorteilhaft“ erscheinen mögen, nach dem Motto, es könnte ja mal sein das ich den brauche, habe ich mich eh immer distanziert. Denn Egomanen interessieren sich ohnehin nur für sich.
Wozu sollte ich also Umgang mit Diesen pflegen.

Was „toxisch“ angeht, so ist mir der Begriff schon ein Graus. Abgesehen davon wird er mir zu inflationär verwendet. Zu einer Beziehung gehören mindestens immer Zwei. Der gesunde Menschenverstand, von dem ich annehme dass ich ihn noch habe, lässt mich schon erkennen, ob mir jemand schaden will oder tatsächlich schadet. Dann gibt es ja nur die Konsequenz, mich zu distanzieren. Tue ich das nicht, dann fehlt mir vielleicht der Selbsterhaltungstrieb oder es ist mir trotz dass ich schlecht behandelt werde, zu gemütlich in diesem Umfeld. Zwar könnte man Argumentieren, dass eine Abhängigkeit gegeben ist, doch wenn ich diese selbst aufrecht erhalte, schützt sie ja nicht davor, dass der andere sie nicht (zu meinen Ungunsten) aufkündigt. Beispielsweise Gasputin, wenn man mal so in der Weltgeschichte herumschaut. Jedenfalls nutzt es mir nichts, mich über „toxische“ Menschen in meinem Umfeld zu beschweren, sondern nur, sie aus meinem Umfeld zu entfernen und im Zweifelsfall dadurch, das ich mich entferne, mit den Konsequenzen die dies dann mit sich bringt.

Wenn Menschen dauerhaft (durchgehend oder überwiegend oder zu oft) so sind, teile ich ihnen mit, dass das ist und es mir damit nicht gut geht. Hört das dann immer noch nicht auf, beende ich das für immer. Konsequent.

Ja gute Frage, er war seit ü 30 Jahren eine Art Vaterersatz in guten als auch schlechten Zeiten und einiges habe ich bei ihm abgeschaut und dadurch bin ich zu meinem selbstverdienten Wohlstand gekommen. Seit wir uns mit seinem Verhalten etwas näher beschäftigen, kamen wir auch zu dem Entschluss das es sich um einen extremen Egomanen mit schwankender Psyche handelt. 2 Wochen völlig normal und je nach Geschäftserfolg oder Verlusten lässt er zwei Wochen an seinem Umfeld den Frust raus. Zu meiner Freundin sagte er schon öfters das er gerade den moralischen hätte aber immer nur hinter meinem Rücken. Mir gegenüber würde er psychische Defizite niemals zugeben. Im Moment ruft er zwar alltäglich an aber nehme die Anrufe nichtan, brauche Energie für den morgigen Tag und dann muss ich mit dem sowieso mal ein ernstes Wörtchen reden trotz seiner 80 Jahren.

In dem Fall kann ich gut verstehen, dass du ihn nicht aus deinem Leben verbannen willst. Aber du solltest vielleicht für dich Grenzen definieren. Normalerweise würde ich die auch ihm kommunizieren, aber mir scheint, dass das in diesem Fall zwecklos ist - aber auch nicht unbedingt nötig, da du den Kontakt ja einseitig von deiner Seite aus begrenzen kannst.

Positiv das sind die berüchtigten Egomanen aber das geht mir inzwischen sonst wo vorbei. Bzgl. dem Erbe bin ich laut ihm seit Jahren bedacht allerdings interessiert mich nicht wirklich. Es ist mir inzwischen alles schnuppe, fuhr mit dem schnellsten auf dem Markt an die Bsee Hütte aber das gibt mir inzwischen eigentlich gar nichts mehr. Warten wir ab was ab dem 01.01.24 folgt, das interessiert mich inzwischen in keinster Weise. Eine Ex nannte mich einen Fuchs, in manchen Angelegenheiten bin ich der Masse überlegen und da warte ich getrost ab.

Hallo Rali,

Ich befinde mich immer noch im zivilrechtlichen Rechtsstreit wegen eines Immobilienkauf und der Verkäufer war der erwähnte egoistische Herr. Um ein Erbschaft geht es mir in keinster Weise, in dem Rechtsstreit ist er ein relevanter Zeuge und vor der Verhandlung muss ich den Kontakt aufrecht halten obwohl mir das alltäglich enorm zu schaffen macht. Ich darf das zuvor gar nicht mitteilen wie enttäuscht ich bin...
Egal wie der Richter entscheidet, danach werde ich erstmal Tacheles reden und wahrscheinlich den Kontakt abbrechen.