Pauline1962
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Dieses ist mein erster Eintrag hier. Ich freue mich, das Forum gefunden zu haben - und sende herzliche Grüße in die Runde!
Mein größtes Problem ist diese ständige Energielosigkeit, aus der ich keinen Ausweg finde und die mein ganzes negativ Leben verändert hat und wodurch es sich wie in einem unaufhaltsamen Strudel abwärts anfühlt.
Ich bin vermutlich schon seit Jahrzehnten depressiv, wollte das aber nicht wahrhaben. Ausgelöst und angefeuert wurde es durch eine ebenfalls jahrzehntelange Überforderung im privaten Bereich - aus der es für mich kein Entrinnen und auch keine Hilfe gab. Ich habe mir nach Außen hin noch nicht mal was anmerken lassen - wie das so ist: man denkt, man muss das schaffen und funktioniert einfach.
Gearbeitet habe ich auch - halbtags - und das war für mich immer wie ein Anker. Ich habe sehr an der Arbeit festgehalten, weil ich wusste, dass das mein sicherer Ort ist (von der Familie) und dass ich dort feste Strukturen, Anerkennung, Abwechselung habe .
Es kamen dann körperliche Beschwerden dazu - Rheuma. Nervenentzündungen, Reizdarm, Rückenschmerzen, Kreisrunder Haarausfall, Übergewicht .
Vor knapp 2 Jahren kam dann mein Zusammenbruch, es ging gar nichts mehr - erst Krankschreibung, dann Kündigung, jetzt arbeitslos, Rente ist beantragt. In Therapie bin ich seitdem auch. Medikamente habe ich genommen, davon habe ich stark zugenommen und der Nutzen war nicht wirklich spürbar.
Am schlimmsten ist diese Energielosigkeit, diese Müdigkeit, diese Antriebslosigkeit. Am liebsten bin ich zuhause. Ich gehe nicht raus, auch nicht bei dem schönen Wetter, nur zum Arzt oder Einkaufen oder so. Ich mag auch nicht mehr unter vielen Leuten sein. Ich verschlumpfe mehr und mehr - auch vom Äußeren her - schon deshalb habe ich auf vieles keine Lust mehr. Ärztlich ist alles abgeklärt - Schilddrüse, Mangelerscheinungen - mein Rheuma ist auch gut eingestellt.
Und das ist ein Teufelskreis. Wenn man nichts macht, dann erlebt man auch nichts - nichts Schönes, was einen aufheitert und erfüllt und wovon man zehren kann. Ich habe nichts - wirklich NICHTS - worauf ich mich freue! Meine Zukunft liegt wie ein dunkles Loch vor mir. Ich bin im besten Sinne des Wortes lebensmüde - nicht suizidgefährdet, sondern müde VOM und vor allem zu müde FÜRs Leben.
Jeder Versuch, mich irgendwie zu aktivieren, bewirkt das Gegenteil. Alles erschöpft mich zusätzlich. Jede Bewegung, die über einen moderaten Spaziergang hinausgeht, verursacht Schmerzen und tagelange schlimme Erschöpfung - ebenso irgendwelche Events (Feiern, Urlaube) - alles, was irgendwie körperlich oder seelisch Stress mit sich bringt (auch positiver Stress hat Erschöpfung und Schmerzen zur Folge). Jetzt Ostern z.B. - ich hatte die Familie da, alles war gut organisiert - trotzdem, die vielen Menschen, mich unterhalten zu müssen . es war schön, aber jetzt brauche ich einige Tage, um mich wieder halbwegs zu erholen.
Die derzeitige Weltlage - erst Corona, jetzt noch Krieg dazu, Umwelt sowieso - ängstigt und lähmt mich zusätzlich. Die Zukunft sieht noch dusterer aus, hoffnungslos.
Mein Therapeut ist der Meinung, ich müsse mich erholen - an mich denken, nur schöne Dinge machen . usw. Ich bin froh und dankbar, dass ich nicht mehr zur Arbeit gehen muss, dadurch erhole ich mich - ich kann auch gut allein sein - aber irgendwas machen kann ich eben nicht. Sofa liegen, TV gucken, auf dem Handy knippeln - wenn ich was mache, dann Haushalt, wenn ich weggehe, dann zum Arzt oder Einkaufen. Was meint der mit zur Ruhe kommen und erholen . mehr Ruhe gibt es ja gar nicht als das, was ich gerade habe . !? Ich bräuchte ENERGIE, um etwas Lebensfreude aufbauen zu können . ! Aber das versteht der irgendwie nicht.
Wie geht es euch damit?
Habt ihr Tipps - evt. so was wie eine Erste Hilfe?
Oder muss man damit leben - was ich ja schon seit ca. 25 Jahre mache, aber ein Funken Hoffnung ist da immer noch . !
Liebe Grüße!