Unterlagen für Einweisung in die Klinik

B
Hallo,

ich hab da eine für mich sehr dringende Frage: Mir geht es nicht gut und ich denke , ich sollte in eine Klinik. Mein Arzt hat mir gestern schon pro Forma eine Einweisung nach Saffig in die Klink geschrieben, welche ich in der Apotheke nebenan abholen kann.

Aber was dann - Fahre ich einfach dahin und sage: Hoppla ich bin da, oder melde ich mich telefonische an, auch auf die Gefahr hin, dass ich abgelehnt werde????? Abgelehnst werden, dass schaff ich mit Sicherheit heute nicht mehr. Das wird mir den Rest geben.

Ich weiß auch gar nicht, was ich außerdem an Unterlagen mitnehmen sollte.

Kann mir bitte jemand helfen?

GLG Bev

28.03.2009 06:30 • #1


A
Hallo!

Ich würde dort kurz anrufen und sagen, dass ich mit Einweisung komme
und mich nicht abwimmeln lassen.

Du brauchst JETZT Hilfe und das sage denen auch.

Wenn Du KH- oder Artzberichte zur Hand hast, dann schmeiß sie in die Tasche,
wenn nicht dann nicht, dann muss sich die Klinik selbst drum kümmern.

Also: Einweisung, Versichertenkarte, Perso, EC-Karte und wenn Du hast Berichte.
Das würd ich akut mitnehmen.

Gute Besserung, A.

28.03.2009 09:43 • #2


A


Hallo beverly,

Unterlagen für Einweisung in die Klinik

x 3#3


B
Hallo Alannis,

vielen Dank für deine Antwort. Ich werde sehen, was ich mache. Bin erst mal nur fertig.

BB Bev

28.03.2009 13:20 • #3


S
Hallo Bev,

Abwarten, warum ?

Sich selbst Hilfe zu holen, ist keine Schande, sondern ein Zeichen von Selbstachtung, Verantwortung
und Stärke

Greif zum Telefon, nimm deinen ganzen Mut zusammen und ruf in der Klinik an !

LG und sei stark

sek

28.03.2009 13:25 • #4


B
Hallo Sek,

mich hat der Mut doch wieder verlassen. Am Montag werde ich erst einmal zu diesem Gutachter gehen, welcher mir seine Hilfe angeboten hat. Vielleicht wird es dort ja eine Lösung geben, die ich nicht entscheiden muss.

Ich weis, es hört sich sehr feige an, aber hier zu Hause stürzen so viele lieb gemeinte Hilfen (Mann und Kinder) auf mich ein, dass ich mich nicht traue in eine Klinik zu gehen. Jedenfalls nicht ohne einen eindringlichen Rat von meinem Arzt. Ich möchte keinen enttäuschen. Zudem denke ich, dass sie meinen ich würde aufgeben.

Diesen Eindruck möchte ich nicht erwecken. Sie nehmen ja immer wieder mal Rücksicht auf mich.

Jetzt behalte ich erst einmal das Ziel vor Augen, am Montag zum Arzt zu gehen. Zu Hause versuche ich mich derweilen so weit es geht zurückzuziehen und hoffe, dass nicht wieder etwas (was auch immer) passiert.

Deine Worte haben mich sehr beeindruckt, doch ich bin noch nicht so weit.

Vielen Dank Bev

28.03.2009 19:04 • #5


S
Hallo Bev,

bin nun etwas beruhigter, daß du nicht alleine daheim bist. Zurückziehen möchte man sich gerne, gell ?

Wie alt sind deine Kinder, wenn ich dies fragen darf und wie steht dein Mann (hinter) deiner Erkrankung ?

Ja, evtl. könntest du dir montags die Klinik mal ansehen, nur als Besucher
Eine weitere Möglichkeit würde sein, daß du in eine sogenannte tagesklinische Einrichtung gehst. D. h., du würdest dort tagsüber Therapien erhalten und sonstige Betreuung, abends / nachts würdest du mit deiner Familie daheim verbringen. Der zuständige Kostenträger, könnte euch hierzu eine Haushaltshilfe / Kinderbetreuung unterstützend bewilligen.

LG und bleib stark

sek

28.03.2009 19:29 • #6


B
Hi Sek,


meine Kinder sind schon verhältnismäßig groß w-20, w-18, m-13 und zu guter letzt noch mein Enkel m-2. Bin aber erst 42 Jahre. Als Oma hört sich das meist seltsam für ander an. Für mich ja nicht. Ich bins gewöhnt.

Mein Mann versucht sehr mich zu verstehen. Doch er ist ein totaler Realist und absolut gradlinieg im Denken. Dazu kommt, dass er selbst einen IQ von 147 hat, welcher sich aber überhaupt nicht auf die sozialen Kompetenzen auswirkt. Knapp gesagt - ein schwieriger, aber sehr treuer Freund und Ehemann mit kräftigen Macken -. Er versucht immer Lösungsmöglichkeiten zu finden und redet dann sehr viel. Oft Dinge, die mich nicht berühren, ihn dafür aber um so mehr. Dann versucht er eigentlich nur Vergleiche zu ziehen, damit es mir besser geht. Leider trifft er selten, was mich traurig macht, da ich ihm doch so sehr entgegen kommen würde. Aber Lügen, das weis ich, bringt nichts. Also versuche ich ihn vorsichtig wieder auf den Weg zu bringen. Ein bisschen verzwickt ist das schon.

Meine mittlere Tochter, das muss ich sagen, hat ein sehr gutes Verständnis zu mir. Doch ich möchte nicht, dass sie sich verantwortlich für mich fühlt. Obwohl sie das schon tut. Immer wieder sage ich ihr, dass ich für sie da bin und sie nicht für mich da sein muss. Schließlich bin ich die Mutter und sie das Kind. Gleichzeitig bedanke und lobe ich sie natürlich auch, bei den vielen Dingen, die sie wie selbstverständlich für mich erledigt. Sie ist ein wunderbares Kind und ich will sie auf keinen Fall kaputt machen.

Mein Jüngster Sohn ist einfach nur klasse. Vieles bespricht er mit seiner mittleren Schwester. Er ist auch sehr selbständig und macht mir keinerlei Sorgen. Sein Verständnis für meine Krankheit ist nicht so ausgeprägt. Ihm ist es lieber man sagt ihm was Sache ist und er tun soll, oder auch nicht. Daran kann er sich halten und hat weniger Probleme.

Ich hoffe du verstehst jetzt meine Beweggründe etwas besser :)

Im Moment ist es mir auch etwas leichter, nicht gut oder so, aber ich kann etwas freier atmen

GLG Bev

28.03.2009 22:23 • #7


S
Hallo Bev,

kein Mensch würde mit einem Gips am Bein für einen Marathon trainieren, noch an solchem teilnehmen wollen, gell ?

Ich habe auch sehr viel Zeit damit verbracht, gegen diese Erkrankung zu kämpfen. Leider, läßt sich eine Depression nicht mit dem Willen vertreiben...

Bei psychischen Erkrankung, sieht die Realität anders aus.
Klar, denn uns bzw. unserer Umwelt fehlt (mehr oder weniger) diese optische Komponende und Aufklärung über diese Erkrankung, welche doch immer mehr zunimmt. Schwäche, Unvermögen zeigen, ist in unserer Leistungsgesellschaft unvorstellbar.

Wie soll ein Nichtbetroffender damit umgehen und einen Zugang haben, wenn es für den Betroffenen oftmals nicht nachvollziehbar ist, was durch diese Erkrankung ausgelöst wurde ?

Auch unterliegen psychische Erkrankungen einer Stigmatisierung.
Diese oftmals vom Erkrankten selber, sowie dem sozialem Umfeld. Positives kann dadurch kaum entstehen, da es an der Akzeptanz und an der nötigen Krankheitseinsicht vollkommend fehlt.

Ich wünsche dir, daß du gut für dich und deine Bedürfnisse sorgst, dies ist durchaus wichtig. Gönne dir Ruhe und Entspannung. Achte auf deine Bedürfnisse und auf die Signale deines Körpers.
Schwer, oder ? Ich weiß, jedoch kann man(n) / frau, dies berücksichtigen und sich erarbeiten.

Durch Abwarten und Teetrinken, wird es nicht besser, leider. Denn eine Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung, welche konsequente Therapien benötigt.
Dies ist meine Erfahrung, im Umgang mit dieser teils zeitweisen und unsichtbaren Erkrankung.

LG

sek

28.03.2009 22:45 • #8


B
Hallo Sek,

Ach, jetzt ist es also doch soweit: Ich gehe am Freitag nach Salzig in die Klinik. Mein neuer Psychiater hat es mir gestern dringend geraten. Er sagte, das ich mit dieser Problematik nicht alleine fertig werden würde und die Klinik sehr individuell auf den Patienten eingehen würde.

Du hast Recht, wenn du sagstt, dass man als Betroffener oft selbst nicht so genau weis, was los ist. Bei mir wurden im Laufe der Zeit so viele Diagnosen gestellt, dass ich eh keinen Überblick mehr habe. Alles war ein bisschen richtig, aber nix hat wirklich gepasst.

Ich informiere mich selbst eh sehr viel um rauszukriegen, wie ich besser damit umgehe. Das soll heißen; in Depressionen, Angstzuständen und Persönlichkeitsstörungen kenne ich mich schon einigermaßen aus. Doch diese posttraumatische Belastungsstörung hat bei mir übel zugeschlagen. Denke, dass ist der Grund, weshalb ich auch so unentschieden bin. Heute will ich in die Klinik, morgen habe ich Angst und übermorgen sieht es wieder ganz anders aus.

Doch jetzt werde ich gehen. Gestern habe ich erst mit einer Schwester von dort telefoniert, die von meinem Psychiater informiert wurde. Etwas später hat dann sogar noch eine Ärztin von dort angerufen. Ich bin ganz erschrocken und kann und konnte mir gar nicht vorstellen, das es Menschen gibt,die echt mal zuhören. Ich glaube, dass habe ich meinem Psychiater zu verdanken. Obwohl ich den nur zweimal gesehen habe. Einmal beim Gutachten, als einiges rauskam, weil er die richtigen Fragen gestellt hatte und gestern als er mir kurzfristig den einen Termin freigemacht hatte.

Ich freue mich darüber und habe natürlich gleich wieder die Angst: Bin ich das Wert, andere sind schlimmer dran, ich nehme denen den Platz weg etc.. Aber die Dringlichkeit die der Arzt an den Tag gelegt hatte hat mir mehr Angst gemacht.

Ganz kurz zur Erklärung ich wurde als Kind von meiner Mutter und 5 Jahre alten Schwester schwer seelich misshandelt und weis selbst gar nichts davon, außer dieses Aufflackern beim ersten Gutachtergespräch und einer Erzählung meiner Qusine, die das teilweise mitbekommen hat.

Jezt hab ich selbstverständlich mächtig Angst, da ich mich eh nicht an meine Kindheit erinnern kann und an meine Schwester überhaupt nicht. So als wäre sie in dieser Zeit nnicht existent gewesen.

Ohje, jetz hab ich aber sehr viel geschrieben, aber das lag mir wohl auf der Seele.

Jedenfalls ganz lieben Dank an alle die mir schon geschrieben haben und diese Zeilen lesen. Ihr habt mir Mut gegeben und etwas Zuversicht.

GLG Bev

31.03.2009 04:47 • #9


B
Hallo,

wollte nur sagen, dass ich tatsächlich heute in die Klinik gehe. Mit Angst und einer Menge Hoffnung.

Bis dann Bev

03.04.2009 04:42 • #10


A


Hallo beverly,

x 4#11


A
Hallo Beverly!

Nun bist Du wahrscheinlich schon dort.

Ich möchte Dir wünschen, dass Du die Zeit für Dich dort gut nutzen kannst
und dass es Dir ganz bald BESSER geht!

Alles Liebe, A.

03.04.2009 09:51 • #11

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