
Bella72
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ich habe den Konversationsverlauf gelesen und bin echt geschockt. Manchmal ist es unglaublich, was sich an Pech so ansammeln kann.
Ich will Dir als Betroffene etwas Trost spenden. Ich bin seit über 4 Jahren gehbehindert. Mein linker Fuß ist gelähmt und lässt sich nicht heben oder senken. Ich gehe immer noch an Krücken. Nach dem Aufwachen im Krankenhaus konnte ich mich gar nicht bewegen, war nur noch Haut und Knochen, mit Narben übersäht und schwer depressiv. Ich musste alles wieder hart erarbeiten, also aufsetzen, Essen, in den Rollstuhl vom Bett aus und zurück, dann langsam gehen mit dem hohen Gehwagen, dann Rollator und dann Krücken, die ich leider immer noch benötige weil ich so wenig Gleichgewicht habe. Anfangs war ich auch traurig überlebt zu haben aber mittlerweile bin ich froh auch wenn ich natürlich immer wieder mit meinen Behinderungen kämpfen muss. Aber ich kann wieder arbeiten, habe meine kleine Familie, meine Freunde, Spaß am Leben, es halt anders als vorher. Ich war sehr sportlich, bin sogar Halbmarathon gelaufen. Bewegung war immer extrem wichtig für mich.
Seit 1997 leide ich an einer Bipolaren Störung. Ich habe viele schlimme Zeiten durchgemacht und bin doch immer wieder raus gekommen. Ich habe oft gedacht, mein Leben sei zu Ende und ich werde nie wieder auf die Beine kommen aber sogar diese schlimme Geschichte aus 2016 habe ich überstanden. Ein Mensch hält unglaublich viel aus, das habe ich gelernt.
Wichtig ist, das Training nicht aufzugeben und mit einer Prothese hast Du sogar gute Chancen wieder ganz gut laufen zu können. Ich habe sogar einen Mann erlebt, der mit 2 Unterschenkelprothesen Triathlon macht.
Bleib dran und verlier nicht den Mut!
Viele Grüße von Bella