Ach, ihr Lieben, ihr lasst mich fühlen, dass ich nicht unsichtbar bin, vielen lieben Dank!
Zitat von Oli: Ich frage mal ganz lapidar, inwieweit es vielleicht helfen kann, die Sicht umzudrehen: Du bist unsichtbar. So ist es im Moment. Aber ich weiß auch, dass es Orte unter Menschen gibt, an denen Unsichtbare gesehen und erwünscht sind.
Mmh, ja, da steckt Wahrheit drin, solche Orte gibt es mit Sicherheit. Aber wie und wo finden?!
Zitat von Oli: Was ich aber damit sagen will, ist natürlich, dass die, die wie Du unsichtbar sind, halt nicht sichtbar sind und man dann eben nur die, die man sieht, für existent hält. Und dann denkt man schnell, dass man eine Ausnahme ist, weil man selbst die Unsichtbaren ja nicht sieht. Das hört sich so an, als ob ich Dich auf den Arm nehmen will. Will ich aber nicht. Daher oben das Beispiel von mir mit der Kneipe.
Du, ich gehe natürlich nicht davon aus, dass du ich veräppeln willst.
Danke für dein Beispiel.
Natürlich gibt es ganz viele Unsichtbare auf dieser Welt. Und du hast es auf den Punkt gebracht.
Zitat von Oli: Pipi Langstrumpf läuft auf den Händen durch die Straße und alle finden das merkwürdig. Pipi sagt, dass das aber in dem Land, in dem alle auf den Händen laufen, nicht merkwürdig sei.
Jetzt muss ich doch ein wenig schmunzeln. Aber wo sie recht hat, hat sie recht.
Zitat von hlena: Ich verlasse mich nur auf mich selbst.
Zu mir hat einmal jemand gesagt : Verlaß dich nur auf dich selbst,sonst bist du verlassen.
Natürlich ist es schön,wenn es davon eine Ausnahme gibt,dann bin ich eben positiv überrascht.
Den Spruch hat mir meine Oma damals schon gesagt.
Aber da ich meistens von Menschen enttäuscht wurde, habe ich die Hoffnung aufgegeben, jemals eine gute Freundin zu finden. Das schmerzt, aber das ist halt die Realität.
Zitat von GoodVibes: Zu der Erkenntnis bin ich mittlerweile auch gelangt. Es hilft mir nicht wenn ich meine Erwartungen in andere Menschen stecke. Seitdem ich das für mich erkannt habe, ist mein innerer Frieden um ein vielfaches größer geworden. Und ich wesentlich entspannter.
Wie bist dort dorthin gekommen?
Zitat von ZeroOne: Gibt es denn Dinge, die du draußen gerne erleben würdest, wenn dort keine (oder nur wenige) Menschen wären?
Ich würde, wenn ich den Antrieb dazu hätte, gerne ab und an in der Natur sein und fotografieren.
Bislang habe ich es aber nur bis zum Grün 50 Meter entfernt von meiner Wohnung geschafft.
Zitat von ZeroOne: Wieso denkst du, dass man es dir ansieht? Ich würde mal ganz unverschämt behaupten, dass den meisten Menschen dafür das Interesse und die Begabung fehlen.
Mmh, ich denke, man sieht es an meiner Körperhaltung und dem Gesichtsausdruck.
Gut, es ist richtig, dass sich die meisten Menschen dafür nicht interessieren. Müssen sie auch nicht.
Die Maske hält nicht immer. Und je nachdem, wie es mir geht, sitzt die mal gut, mal weniger gut.
Ich mag es nicht, wenn Außenstehende (die mich nicht kennen) sehen, wie es mir geht; schon gar nicht, wenn es mir schlecht geht. Ok, bei Ärzten, denen ich vertraue, kann ich das schon relativ gut.
Mmh, kann Jeder verstehen, wie ich das meine? Oder rede ich gerade wirr?
Dank Sozialphobie fällt es mir schon immer schwer, mit (fremden) Menschen zu interagieren. Das war auch schon in der Schule so, aber damals hat das Niemanden interessiert.
Zitat von ZeroOne: Was aber immer wieder schwer fällt ist, andere Menschen die innere Ablehnung nicht spüren zu lassen, sondern ihnen unvoreingenommen / neutral gegenüberzutreten.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Das kann ich schlecht.
Zitat von Oli: Ich bin immer wieder beunruhigt darüber, wie ein Spruch auf einem Aufkleber aus der Prinzenrolle Mitte der 80er zum Lebensmotto für ein ganzes Land werden konnte: „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“
Wo soll das eigentlich enden? Bei: „Lieber mit Keks unterwegs als mit Klaus zuhaus“? oder doch bei: „Mein Mofa ist kein Sofa“? Das waren auch Sprüche aus der Prinzenrolle.
Diese Sprüche kenne ich gar nicht mehr!
Zitat von Pilsum: Ok, ich glaube, jetzt bist Du angekommen. Wer hat Dir das verstecken gelernt?
Und welchen Vorteil hat Dir das genau gebracht?
Sicher?!
Im Sinn von gelernt kann ich das nicht sagen, es ist einfach so gekommen. Leider habe ich auf diese Frage keine adquate Antwort.
Die Vorteile waren:
Kein Streß/Ärger mit Stiefvater und den Eltern von ihm.
Ich musste kaum was von der Schule erzählen (das Mobbing verschwieg ich natürlich auch).
Mir wurde erlaubt, 2 Nachmittage bei meinen Großeltern zu verbringen.
Ich stand nicht im Mittelpunkt und/oder musste mich nicht rechtfertigen.
Zitat von Pilsum: Aber warum gilt dieses Verstecken denn heute immer noch für Dich?
Es gab mal Zeiten in meinem Leben, da war es tatsächlich besser, und ich musste mich (meistens) nicht verstecken.
Aber nach dem mein Leben verändernden Ereignisses 2002 wurde es wieder eingeführt.
Ich habe noch versucht, Kontakte zu knüpfen. In einigen Fällen ist es mir sogar gelungen, ich hab (meiner Meinung nach) alles, aber irgendwann verliefen sie alle im Sande. Danach habe ich es aufgegeben.
Zitat von Pilsum: Schau mal. Du versteckst Dein Ich heute immer noch, wie Du es Dir früher selbst gelernt hast.
Niemand kann mein Ich verstehen behauptest Du. Wie soll jemand Dein Ich verstehen lernen, wenn
Du es vor allen versteckst?
Ja, ich weiß.
Zitat von Pilsum: Vor mir hast Du es anonym glücklicherweise nicht versteckt. Deshalb gibst Du mir eine Chance
Dein Ich, also Dich zu verstehen. Und ich glaube, ich verstehe Dich gut.
Ich finde es gar nicht schwer, das zu verstehen.
Danke dir.
Hier im Forum kann ich so sein, wie ich bin. Und dafür bin ich echt dankbar!
Zitat von Pilsum: Zeige doch anderen Menschen viel häufiger etwas mehr, von Deinen echten, ehrlichen Gedanken.
Das kannst Du anfangs natürlich nur langsam üben. Es wird Dir sehr fremd vorkommen.
Dazu braucht es für mich die richtigen und passenden Menschen. Bis ich überhaupt Vertrauen fasse, dauert es gefühlt ewig. Dann kann ich auch das Eine oder Andere aus meinem Privatleben erzählen. Meine Arbeitskollegin z.B. weiß relativ viel von mir. Sie ist die Einzige, die Verständnis und Menschlichkeit zeigen kann.
Zitat von Pilsum: Deshalb hatte ich Dir diese Frage gestellt. Bitte übe, zukünftig etwas offener zu kommunizieren.
Das wurde mir selber auch schon mehrmals gesagt. Andere können halt nicht in meinen Kopf rein gucken.
Ich versuche es.
Zitat von Pilsum: Da sollte die Lösung für Dich liegen. Wenn es Dir gelingt, ein klein wenig mehr bewusst zu denken,
dann kannst Du Dich selbst sicherlich ein wenig befreien und musst Dich nicht mehr so oft zurückhaltend
verhalten.
Und dann beginnst Du Dich und Dein wichtiges Ich bestimmt erstmalig zu verstehen.
Mir fällt dazu noch was ein:
Wenn ich also in einer stressigen Situation bin mit Jemandem und bemerke, dass mein Unterbewusstsein den eingefahrenen Spuren folgen will (den alten Mechanismen), ich mich klar(er) und realitätsadäquat(er) ausdrücken kann/könnte? Ich hoffe, ich liege damit nicht zu falsch...