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Venlafaxin Nebenwirkungen und Erfahrungen

Anima
Wie lange hast Du Citalopram eingenommen?

06.06.2020 17:41 • #31


M
Über 10 Jahre und es hat mir immer gut geholfen bis ich, weil meine Tochter Panikattacken bekam und in die Klinik musste fur mehrer Monate, zusammenbrach
Dann half mir das Citalopram nicht mehr
Als meine Tochter wieder gesund war gings bei mir bergab und ich musste dann in die Klinik

06.06.2020 17:51 • x 1 #32


A


Hallo MissKitty91,

Venlafaxin Nebenwirkungen und Erfahrungen

x 3#3


Anima
Ich bin der Auffassung, dass Antidepressiva eine gute Krücke sein können, aber nicht dauerhaft. Auf Dauer schädigen sie den Stoffwechsel, was dann wieder zu Depressionen führen kann.

Ich habe die Medikamente langsam abgesetzt, als meine Leberwerte immer schlechter wurden.
Natürlich plädiere ich jetzt nicht gegen Antidepressiva, aber man sollte ggf. den Körper mal entgiften lassen.

Venlafaxin ist meiner Erfahrung nach schon ein Hammer.

Bist Du i Therapie?

06.06.2020 18:09 • x 1 #33


Irgendeine
Zitat von Anima:
Auf Dauer schädigen sie den Stoffwechsel, was dann wieder zu Depressionen führen kann.

Zitat von Anima:
aber man sollte ggf. den Körper mal entgiften lassen.

Worauf stützt du diese Behauptungen?

Natürlich haben Antidepressiva Nebenwirkungen, die durchaus nicht ohne sind. Erfahre ich ja tagtäglich am eigenen Leib. Man muss aber da widerum abwägen, was gerade gravierender oder sogar lebensbedrohlich ist: Die schwere Depression oder die Nebenwirkungen der Antidepressiva.

06.06.2020 18:31 • x 1 #34


M
Ja ich bin in Therapie einmal die Woche es tut mir auch gut aber so richtig geholfen hat es mir noch nicht
Ich werde das antidepressivum sicher noch länger brauchen
So ist das Leben nicht lebenswert

06.06.2020 18:48 • #35


Anima
@irgendeine
Ich schreibe aus persönlicher Erfahrung.

Jeder Mensch ist anders und ganz sicher entscheidet jeder für sich selbst.
Ich werde sicher auch wieder welche nehmen. Aber auch der Körper muss sich erholen.
Körper und Seele gehören zusammen.

06.06.2020 20:33 • x 1 #36


Anima
Zitat von Mikka:
Ja ich bin in Therapie einmal die Woche es tut mir auch gut aber so richtig geholfen hat es mir noch nicht
Ich werde das antidepressivum sicher noch länger brauchen
So ist das Leben nicht lebenswert


Verstehe.

06.06.2020 20:38 • #37


Irgendeine
Zitat von Anima:
Ich schreibe aus persönlicher Erfahrung.

Zitat von Anima:
Auf Dauer schädigen sie den Stoffwechsel, was dann wieder zu Depressionen führen kann.

Das klingt halt eher so, als wäre das ein Fakt und nicht nach persönlicher Erfahrung.... Deshalb frag ich.

06.06.2020 22:24 • #38


Anima
Was wirklich Fakt ist: Antidepressiva beeinflussen den Stoffwechsel - und zwar den der Botenstoffe im Gehirn.

Da nun jeder Mensch seinen eigenen Stoffwechsel hat, kann die Reaktion auf Medikamente sehr unterschiedlich ausfallen.
Manche Medikamente werden so schnell abgebaut, dass sie gar nicht helfen, andere kaum... etc.
Was ich für mich gelernt habe ist: Auf das Bauchgefühl achten.
Mir wurde damals Venlafaxin in der Klinik verabreicht. Kurz: Ich habe es nicht vertragen. Aber: Ich wurde immer wieder vertröstet, letztendlich bin ich entweder in Lethargie gefallen und konnte mich zu nichts aufraffen oder - ich bin total ausgerastet bis zur Selbstverletzung etc. Also wurden zusätzliche Medikamente verschrieben, um es langsam wieder abzubauen. Es hat sehr lange gedauert. Meine Leberwerte waren überhaupt nicht gut.

Da ich nur ungerne etwas annehme, ohne nachvollziehen zu können, lese ich auch über Depressionen, Burnout etc.
Ein Prof. Dr. Rainer Richter sagt z. B. :
...dass längere Psychotherapien nachweislich strukturelle Veränderungen im Gehirn nach sich ziehen. Eine ausschließliche Behandlung mit Medikamenten geht dagegen von einem biologistischen Menschenbild aus. Ich erlebe mich aber doch nicht als Individuum, das durch Neurotransmitter gesteuert wird, sondern als sich selbst steuerndes Lebewesen, das sich selbstreflexiv fragt, warum es so geworden ist, wie es ist. Bei der Antwort kann mir kein Medikament helfen - die finde ich nur in meiner ganz individuellen, einmaligen Lebensgeschichte. (Zitat aus GEO WISSEN, Ausgabe Nr, 4, Seite 91).

Mich fasziniert z. B. das menschliche Gehirn an sich. Wie wirkt sich Stress aus etc. - Ein Gehirn kann lernen.
Ich persönlich bin seit meiner Jugend depressiv und habe die Depression gewissermaßen vererbt bekommen, bzw. die Veranlagung. Aufgrund von Stress verändert sich etwas in meinem Gehirn, auch das weiß ich mittlerweile.

Ich kann nur das weiter geben, was ich gelernt habe: Kritisches Hinterfragen ist erlaubt, man darf seinem Bauchgefühl folgen.

07.06.2020 09:22 • x 2 #39


Julie_Norden
Zitat von Anima:
Mich fasziniert z. B. das menschliche Gehirn an sich. Wie wirkt sich Stress aus etc. - Ein Gehirn kann lernen.

Total spannend! Ich liebe und lese auch alles über Gehirnstrukturen, habe die GehirnGeist abonniert. Will auch genau wissen, was los ist und nicht nur frendbestimmt was schlucken und befolgen.

07.06.2020 09:59 • x 1 #40


Irgendeine
Zitat von Anima:
Was wirklich Fakt ist: Antidepressiva beeinflussen den Stoffwechsel - und zwar den der Botenstoffe im Gehirn.

Das bestreite ich ja gar nicht. Es ging mir um die Aussage, dass sie den Stoffwechsel schädigen.
Zitat von Anima:
Manche Medikamente werden so schnell abgebaut, dass sie gar nicht helfen, andere kaum... etc.

Das erlebe ich ebenfalls am eigenen Leib. Ich brauche bei sehr vielen Medis die Maximaldosis oder sogar mehr, damit sie überhaupt wirken. Andere dagegen (z.B. Akineton) hauen mich schon in winzigen Dosen um.
Zitat von Anima:
Meine Leberwerte waren überhaupt nicht gut.

Das ist leider bei Venlafaxin eine recht häufige Nebenwirkung, deshalb sollte man die auch regelmäßig kontrollieren lassen.
Zitat von Anima:
Da ich nur ungerne etwas annehme, ohne nachvollziehen zu können

Kann ich verstehen, mache ich genauso.
Zitat von Anima:
Eine ausschließliche Behandlung mit Medikamenten geht dagegen von einem biologistischen Menschenbild aus.

Stimmt, aber es wird auch i.d.R. gesagt, dass Medis alleine bei den meisten nicht ausreichen.
Zitat von Anima:
Ich kann nur das weiter geben, was ich gelernt habe: Kritisches Hinterfragen ist erlaubt, man darf seinem Bauchgefühl folgen.

Auch das bestreitet niemand.
Zitat von Anima:
Ich erlebe mich aber doch nicht als Individuum, das durch Neurotransmitter gesteuert wird

Wir werden aber nun mal hauptsächlich von Neurotransmittern und Hormonen gesteuert....

07.06.2020 10:43 • #41


Anima
Die meisten Zitate sind nicht von mir, sondern eben zitiert aus einem Interview.

Mein Körper kam aufgrund von Antidepressiva ziemlich aus dem Gleichgewicht und - Du schreibst, die Leberwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden: Das passierte eben NICHT. Ich hatte den Eindruck, man bekommt Medikamente zur Ruhigstellung verpasst, Hauptsache Patient ist ruhig. Ich war nicht mehr in der Lage, klar zu denken und ich hatte einmal Glück, dass meine Therapeutin beim Psychater angerufen hat, um mir zu helfen. Ich hatte, nachdem bei mir Venlafaxin zunächst so schlecht angeschlagen hat, ein zusätzliches Medikament bekommen, das mich wie ferngesteuert leben ließ. Gedacht für manisch depressive Menschen und ich war nicht manisch depressiv.

Letztendlich ist bei mir dann die Diabetes ausgebrochen (auch eine Störung im Stoffwechsel) und so langsam werden meine ganzen Blutwerte endlich besser.
Ich gebe zu, ich bin diesbezüglich ein gebranntes Kind. Meiner Erfahrung nach wird oftmals zu schnell etwas verabreicht.

Nun, ich möchte auch nicht das Erleben spüren, nur von Neurotransmittern gesteuert zu werden. Die Persönlichkeit wird noch von viel mehr gesteuert, der Mensch ist ein faszinierendes Wesen.

Ich betone an dieser Stelle vorsichtshalber: Ich bin kein Gegner von Antidepressiva.

07.06.2020 12:38 • x 1 #42


Mas83
Liebe Mikka,

Ich habe ALLES versucht um ohne antidepressiva auszukommen. Der erste Versuch in der Klinik mit escitaloprám, ließ mich in Panik ausbrechen. Danach habe ich noch ein gutes halbe Jahr ohne Medis versucht und dann doch nachgegeben.
Ich nehme seit ungefähr 5 Monaten 150 mg Venlafaxin und 10 mg amitriptylin. Bei amitriptylin, wo ich mit angefangen habe, merkte ich ziemlich schnell, dass mein Traurigkeit mehr und mehr verschwand. Die Venlafaxin hat mir nach ca 3 a 4 Wochen geholfen (ich habe auch mit 37,5 mg anfangen). Ich kann jetzt wieder duschen gehen, normal aufstehen (ich war komplett erschöpft) und bin gar nicht mehr so niedergeschlagen. Wenn ich dan doch eine sehr niedergeschlagen Stimmung habe, bin ich immer enttäuscht. Das ist mir aber seit dem Venlafaxin nur 2 oder 3 Tage passiert. Es hält mich bis jetzt von dem schwarzen Loch fern und das ist mir jetzt unendlich viel wert.

Ich kann trotzdem noch nicht arbeiten und bin noch oft sehr müde. Aber es ist auf jeden Fall besser als vorher.

Ich war ein klarer Gegner von Antidepressiva, aber auch durch diesem Forum, habe ich es nach einem Jahr doch versucht.
Und ich möchte heute nicht ohne mein Venlafaxin leben!

Hab Geduld, ich hoffe, es wirkt bei dir auch!

LG

07.06.2020 13:07 • #43


M
Liebe Mas
Vielen Dank fur deine Nachricht
Es freut mich sehr zu hören dass es bei dir geholfen hat das venlafaxin
Ich hoffe sehr dass es mir auch hilft, ich nehme im Moment 112,5mg und morgen habe ich wieder einen Termin beim Psychiater

Es ist interessant dass du auch berichtest dass dir duschen schwerfiel
Ich finde das sagt soviel über unser befinden aus.
Es ist eine schreckliche Krankheit
Ich habe schon ein paar Wirbelsäulen ops hinter mir mit verschrauben usw ich würde das sofort wieder nehmen wenn dafür die Depression weg wäre
Ich habe auch meiner Familie gegenüber ein schlechtes Gewissen weil ich einfach nicht ich bin , kaum belastbar und immer bedrückt
Danke nochmal dass du geschrieben hast

07.06.2020 13:17 • x 2 #44


Mas83
Gerne doch, Mikka. Fühle dich umarmt!

07.06.2020 13:18 • x 1 #45


Irgendeine
Zitat von Anima:
Die meisten Zitate sind nicht von mir, sondern eben zitiert aus einem Interview.

Das ist mir schon klar.
Zitat von Anima:
Du schreibst, die Leberwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden: Das passierte eben NICHT.

Das ist dann aber Fehlverschulden der Ärzte und liegt nicht am Medikament....
Zitat von Anima:
Ich hatte den Eindruck, man bekommt Medikamente zur Ruhigstellung verpasst, Hauptsache Patient ist ruhig. Ich war nicht mehr in der Lage, klar zu denken und ich hatte einmal Glück, dass meine Therapeutin beim Psychater angerufen hat, um mir zu helfen. Ich hatte, nachdem bei mir Venlafaxin zunächst so schlecht angeschlagen hat, ein zusätzliches Medikament bekommen, das mich wie ferngesteuert leben ließ. Gedacht für manisch depressive Menschen und ich war nicht manisch depressiv.

Das kommt ganz auf die Klinik und den Arzt an. Klar gibt es Kliniken, die die Pat. nur ruhigstellen wollen. Ich habe auch nicht immer tolle Erfahrungen gemacht.
Bei mir haben die Antidepressiva von der Wirkung her auch nicht ausgereicht, weswegen ich Lamotrigin dazu bekommen habe.
Zusätzlich Primidon. Das sind eigentlich beides Antiepileptika. Ich habe keine Epilepsie, aber das Lamotrigin hilft gegen die extremen Stimmungsschwankungen und das Primidon gegen den Tremor.
Zusätzlich nehme ich einen Beta-Blocker (ein Herzmedikament), obwohl ich nicht herzkrank bin. Es hilft aber auch gegen meinen Tremor.
Manche Medikamente werden eben Off-label genutzt.
Ich finde es auch nicht toll, so viele Medis zu futtern. Aber ich weiß auch, dass ich ohne nicht mehr leben würde.

War das zufällig Abilify oder Quetiapin, was du bekommen hast?
Zitat von Anima:
Meiner Erfahrung nach wird oftmals zu schnell etwas verabreicht.

Ich hab hier genau das Gegenteil erfahren müssen: Ich musste sehr, sehr lange kämpfen, bis endlich anerkannt wurde, dass ich eben nicht nur eine leichte, sondern eine schwere Depression habe und es nicht ohne Medikamente schaffe. Immer mit der Begründung, ich sei zu jung für Antidepressiva und müsste ohne klar kommen.
Tavor und Neuroleptika durfte ich bei meinem ersten Klinikaufenthalt nach einem Suizidversuch dagegen futtern, wie ich wollte, um es mal etwas überspitzt zu formulieren.
Allerdings wurde ich (bis auf ein paar Ausnahmen, aber da war es durchaus berechtigt....) nie dazu gezwungen. Ich habe mich selbst nicht mehr ausgehalten, es ging zu dem Zeitpunkt einfach nicht mehr ohne.

Aber hier macht jeder seine eigenen Erfahrungen.
Zitat von Anima:
Nun, ich möchte auch nicht das Erleben spüren, nur von Neurotransmittern gesteuert zu werden. Die Persönlichkeit wird noch von viel mehr gesteuert, der Mensch ist ein faszinierendes Wesen.

Das verstehe ich. Ich sage ja nur, dass das eben die biologischen Vorgänge sind.... Gerade das ist doch das faszinierende: Diese Botenstoffe und Hormone sind so unscheinbar und doch für so viel verantwortlich. Das Eine schließt das Andere ja nicht aus.

Ich sehe das halt ziemlich nüchtern. Vielleicht auch berufsbedingt.
Zitat von Anima:
Ich betone an dieser Stelle vorsichtshalber: Ich bin kein Gegner von Antidepressiva.

Das habe ich auch gar nicht so wahrgenommen. Im Gegenteil, ich finde die Diskussion sehr interessant und anregend.

07.06.2020 14:16 • x 1 #46


Anima
Schon seltsam, wie unterschiedlich doch die Erfahrungen sind.
Ich war insgesamt 2 x in einer Klinik. Beim ersten Mal habe ich mich gewehrt gegen herkömmliche Medikamente, bekam Laif und habe Sport getrieben, damit ging es ganz gut.
Beim zweiten Mal habe ich gedacht, okay, die wissen schon, was geht und habe dann Venlafaxin bekommen. Die Dosierung weiß ich schon gar nicht mehr. Man hat sich nur gewundert, warum ich plötzlich bei den sportlichen Aktivitäten nicht mehr vorne dabei war und ständig müde.

Wie Du habe ich dann noch Lamotrigin dazu bekommen. Ich hatte aber keinen Antrieb mehr und bin auseinander gegangen wie ein Hefeteig. Irgendwann bin ich dann wieder bei Citalopram gelandet, aber erst als ich gar nichts mehr genommen habe, konnte ich wieder weinen, abnehmen, habe das Gefühl, wieder ich selbst zu sein.

Puh, Beta-Blocker noch dazu, Wahnsinn.

Ich weiß nicht mehr, wie das Medikament hieß, irgendwie habe ich diese Erfahrung versucht zu vergessen, denn ich war wie besoffen davon.

Du hast recht - es ist spannend

07.06.2020 17:15 • x 1 #47


Irgendeine
Zitat von Anima:
Ich war insgesamt 2 x in einer Klinik. Beim ersten Mal habe ich mich gewehrt gegen herkömmliche Medikamente, bekam Laif und habe Sport getrieben, damit ging es ganz gut.

Was ist denn Laif?
Ich war insgesamt 5 Mal in der Klinik. Ich glaube, ich hab mittlerweile so ziemlich alle der gängigen niederpotenten Neuroleptika durch. Insgesamt hab ich 21 Medikamente durch (inkl. der 5, die ich aktuell nehme).
Bei meinem ersten Klininaufenthalt gab es mich die ersten 3 Wochen auf der Geschlossenen in genau 2 Zuständen: apathisch im Bett liegend und völlig am austicken mit anschließender Fixierung.
Ich hab den Pflegern dort teilweise echt das Leben zur Hölle gemacht.
Es tat mir immer wieder so leid (das habe ich denen auch gesagt), denn sie waren trotz allem fast immer ruhig und freundlich. Aber ich war einfach fertig, ich wollte nicht mehr.


Ui, das wurde jetzt emotionaler, als geplant....
Zitat von Anima:
Ich hatte aber keinen Antrieb mehr und bin auseinander gegangen wie ein Hefeteig. Irgendwann bin ich dann wieder bei Citalopram gelandet, aber erst als ich gar nichts mehr genommen habe, konnte ich wieder weinen, abnehmen, habe das Gefühl, wieder ich selbst zu sein.

Von Citalopram wurde ich nur müde und als es dann - obwohl ich Suizidgedanken geäußert hatte - auf die Maximaldosis hochdosiert wurde, bin ich nach meinem ersten richtigen Suizidversuch auf oben beschriebener Station gelandet.
Das Lamotrigin dagegen ist für mich ein echter Segen. Ich nehme das jetzt seit ca. 5 Jahren und seit dem sind meine depressiven Phasen deutlich kürzer und abgeschwächter. Vor kurzem hat meine Ärztin versucht, es zu reduzieren, aber das hat nicht funktioniert.
Bzgl. Gewicht hab ich ja eher das gegenteilige Problem. 2 meiner Medis hemmen halt den Appetit (und sind bei Magersucht eigentlich auch kontraindiziert, aber es ist halt die letzte Option....) und selbst von Mirtazapin, von dem ja viele zunehmen, hab ich gar nicht zugenommen.
Zitat von Anima:
Puh, Beta-Blocker noch dazu, Wahnsinn.

Jo. Anfangs in Höchstdosis, jetzt konnte ich wenigstens um die Hälfte reduzieren. Dafür hab ich dann jetzt Primidon dazu.
Eigentlich sind Betablocker bei meinem Asthma eine absolute Kontraindikation (die blockieren die selben Rezeptoren, wie das Notfallspray, so dass das nur noch eingeschränkt wirken kann), aber wenn ich die beiden Medis nicht nehme, zittern meine Hände wie verrückt.
So muss ich eben hoffen, dass das Notfallspray bei einem Anfall trotzdem ausreichend wirkt.
Das letzte Mal hat es das leider nicht ausreichend. Da hat es ein Sedativum i.v. (natürlich inkl. RTW und Klinik -.-) gebraucht, um aus der Luftnot und der damit verbundenen Panik rauszukommen.
Zitat von Anima:
Du hast recht - es ist spannend

Freut mich, dass du das auch so siehst.


@mikka: Tut mir leid, dass ich deinen Thread hier jetzt so zugespammt habe.

07.06.2020 17:43 • x 1 #48


M
Nein alles gut, es ist manchmal beruhigend dass es anderen auch nicht gut geht und man hier untereinander ist
Lg

07.06.2020 17:49 • x 2 #49


Anima
@Mikka vielen Dank

Es kommt wohl dabei immer viel hoch an Erinnerung.

@irgendeine

Laif ist ein Johanneskrautpräparat, also nichts Wildes.

Ganz ehrlich: Du hast jetzt schon eine Hölle hinter Dir. Da ich Dich als sehr intelligent einschätze: Hast Du eine Ahnung, was die Auslöser für Deine Depressionen sind? Da Du die Dinge ja nüchtern betrachtest, interessiert mich hier durchaus, was Deine Erklärung sein könnte, ohne jetzt richtig in die Tiefe zu gehen.

Bei mir ist es ziemlich einfach: Stress. Sobald ich mich unter Druck fühle, geht bei mir die Sicherung raus. Da ich es weiß, hilft mir das, um eben mit weniger Medikamenten zurecht zu kommen.

07.06.2020 18:08 • #50


Irgendeine
Zitat von Anima:
Laif ist ein Johanneskrautpräparat, also nichts Wildes.

Ah okay, das kannte ich nicht.
Zitat von Anima:
Ganz ehrlich: Du hast jetzt schon eine Hölle hinter Dir.

Mich erstaunt es immer wieder, wenn jemand das sagt. Aber irgendwie stimmt es wohl.
Zitat von Anima:
Da ich Dich als sehr intelligent einschätze: Hast Du eine Ahnung, was die Auslöser für Deine Depressionen sind? Da Du die Dinge ja nüchtern betrachtest, interessiert mich hier durchaus, was Deine Erklärung sein könnte, ohne jetzt richtig in die Tiefe zu gehen.

Danke für die Blumen. Ich weiß nicht, ob ich so intelligent bin, ich hab nicht mal Abi.... Ich hab ehrlich gesagt keine wirkliche Erklärung. Ich wurde meine ganze Schulzeit und darüber hinaus gemobbt, aber das war's halt auch. Meine Eltern haben sich nicht getrennt, ich hatte (außerhalb der Schule) eine schöne Kindheit und finanziell war es auch nie eng.
Mit 8 haben meine Eltern mich zum Kinderpsychologen hebracht, weil meine Lehrer das empfahlen. Scheknbar war ih da also schon komisch.

Der fand mich aber scheinbar normal. Das ADHS und die da schon bestehenden Depressionen hat er leider nicht erkannt.
Durch das Mobbing hatte ich mit 10 meinen ersten konkreten Suizidplan (ich wollte von einem hohen Felsen springen). Den hab ich meiner Mutter auch mitgeteilt. Mit 12 hab ich gemerkt, wie ich mit Nahrungsverweigerung die Erwachsenen manipulieren (ja, ja, hier bediene ich schön das Borderline Klischee) kann.
Und dann ist das irgendwie so ein Selbstläufer geworden.
Zitat von Anima:
Bei mir ist es ziemlich einfach: Stress. Sobald ich mich unter Druck fühle, geht bei mir die Sicherung raus. Da ich es weiß, hilft mir das, um eben mit weniger Medikamenten zurecht zu kommen.

Das kann ich aber auch sehr gut nachvollziehen. Wenn Stress bei mir noch on top kommt, knallen mir auch alle Synapsen durch.

07.06.2020 18:27 • x 1 #51


Anima
Intelligenz hat nichts, absolut nichts mit dem Abi zu tun!

Zum Thema Mobbing aber könnte ich noch mehr schreiben, allerdings vielleicht wo anders, damit wir hier nicht komplett vom Thema abkommen. Dein Tagebuch?

07.06.2020 18:50 • #52


Irgendeine
Zitat von Anima:
Intelligenz hat nichts, absolut nichts mit dem Abi zu tun!

Nun ja. Ich halte mich trotzdem nicht für besonders intelligent.
Zitat von Anima:
Zum Thema Mobbing aber könnte ich noch mehr schreiben, allerdings vielleicht wo anders, damit wir hier nicht komplett vom Thema abkommen. Dein Tagebuch?

Klar, gerne.

07.06.2020 19:56 • #53


M
Hallo ihr lieben
Darf ich fragen bei welcher Dosis ihr mit dem venlafaxin seid?
Lg Mikka

07.06.2020 20:45 • #54


bones
Ich war bei 225mg gut eingestellt gewesen. Nur irgendwann verlor das Medikament seine Wirkung oder die Depression wurde schlimmer. Denk eher das zweite würde ich eher tippen. Schade eigentlich. Denn venlafaxin war das erste Antidepressiva, was direkt funktionierte. Ich hatte vorher schon einige Medis ausprobieren müssen.

07.06.2020 20:59 • #55


Irgendeine
Zitat von Mikka:
Hallo ihr lieben
Darf ich fragen bei welcher Dosis ihr mit dem venlafaxin seid?
Lg Mikka

Ich hatte 300mg. Es hat bei jeder Dosiserhöhung 4 Wochen super gewirkt und dann war wieder vorbei. Deswegen habe ich es am Ende auch abgesetzt.

07.06.2020 21:10 • x 1 #56


Irgendeine
Edit: Doppelpost.

07.06.2020 21:14 • #57


M
Hallo ihr darf ich nochmal etwas fragen
Und zwar wie schnell wurde bei euch die Dosis vom venlafaxin hochgesetzt?
Danke für eure Hilfe
Mikka

09.06.2020 16:28 • #58


Irgendeine
Zitat von Mikka:
Hallo ihr darf ich nochmal etwas fragen
Und zwar wie schnell wurde bei euch die Dosis vom venlafaxin hochgesetzt?
Danke für eure Hilfe
Mikka

Bei mir wurde innerhalb von ca. 3 Monaten auf 187,5mg und dann innerhalb weniger Wochen auf 300mg hochdosiert.
Ich hatte aber zusätzlich noch ein anderes Antidepressivum.
Ganz genau weiß ich es aber nicht mehr, das ist jetzt schon 6 Jahre her.

09.06.2020 16:55 • #59


A


Hallo MissKitty91,

x 4#30


M
Vielen Dank für deine Antwort. Das wurde dann vorsichtig hochdosiert!
Und gehts dir nun seit sechs Jahren einigermaßen gut?

09.06.2020 17:50 • #60

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