Hi Trauerklößchen!
Zitat:Mich erschreckt das, dass dies mittlerweile schon so schnell eintritt. Wie will ich denn jemals von den Tabletten loskommen ?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wurde evtl. umgestellt ? Bzw. konnte zusammen mit ärztlicher Begleitung die Entzugserscheinungen in Griff bekommen ?
Ich nehme zur Zeit auch Venlafaxin und habe es vor einigen Jahren schon einmal genommen. Außerdem habe ich mehrere Medikwechsel und Ausschleichungen hinter mir. Lass dir gesagt sein: Die Anfangszeit mag vielleicht hart sein, besonders, wenn man sehr sensibel ist, aber das geht vorbei! Zumal man sich ja nicht auf kalten Entzug setzt, sondern
ausschleichen (ergo in mehreren Schritten über mehrere Wochen) sollte.
Ich reagiere übrigens auch schon, wenn ich ein paar Stunden über der Einnahmezeit bin, mit Übelkeit, Schwindel und Brain-Zaps. Leider bin ich allgemein, was das Ausschleichen von Antidepressivas betrifft, sehr sensibel. Aber auch für uns Sensibelchen gibt es Möglichkeiten Je langsamer die Dosis reduziert wird, umso geringer das Risiko der Entzugserscheinungen.
Sei froh, wenn du nicht die Retardkapseln einnimmst, denn die normalen Tabletten lassen sich natürlich viel leichter beliebig dosieren.
Bei den Retardkapseln besteht ja oft das Problem, dass es diese nur in bestimmten Dosen gibt. Bei Venla sind diese glaube ich 75, 150 und 225. Alles unter 75 dürfte kein Retard mehr sein.
Ich habe damals, bei einem anderen Wirkstoff, sehr große Probleme mit dem Ausschleichen gehabt. Und da ich jeweils nur in ganz minimalen Schritte reduzieren konnte, habe ich eine Weile lang echt Kügelchen gezählt (man beachte, in diesen Kapseln sind bis zu 500 Kügelchen drin...). Es war aber nicht anders möglich, da die verfügbaren Kapseln - ähnlich wie bei Venla - mengenmäßig zu weit auseinander lagen, sodass ich mit jedem Versuch eine Stufe zu reduzieren, mich fühlte wie auf einem kalten Entzug.
Letzendlich riet mir mein Psychiater die Kügelchen in der Apotheke abwiegen und abfüllen zu lassen, da die dort spezielle Waagen haben.
Es gibt also durchaus Möglichkeiten, auch für Leute, die sehr sensibel sind, was das Ausschleichen anbelangt. Der Trick ist nur, die für sich richtige Technik/Menge auszuklügeln um die Entzugserscheinungen so gering wie möglich zu halten.
Sollte es dir dennoch nicht gut gehen, gibt es Begleitmedikationen, die dir das Ausschleichen deutlich erleichtern können. Ich habe mir auch oft mit Promethazin ausgeholfen.
Bist du denn noch in psychiatrischer Behandlung? Es wäre ja wichtig, dass einmal abgeklärt wird wie es mit deiner Medikation weitergeht, ob nicht ggf. ein Wechsel auf einen anderen Wirkstoff sinnvoll wäre. Und überhaupt sollte das Ganze natürlich in ärztlicher Absprache geschehen - aber das wird dir ja sicherlich bewusst sein!?