Hallo @Jedi ,
danke für deine ausführliche Antwort.
Zitat: Worin bist Du denn ein Versager ?
Na ja, wie man unschwer erkennen konnte, bin ich offensichtlich schlecht im Protokoll führen. Dabei gebe ich immer alles. Das scheint nicht zu reichen. Das macht mich echt fertig.
Heute kam meine Vorgesetzte noch mal mit dem ganzen Mist an... Es gab nochmal dies und das zu korrigieren. Ich hätte ausflippen können! Aber nein, die Lost ist ja ganz lieb und artig und macht das, was ihr aufgetragen wird. Nun ja, ich habe ja keine Wahl, davon mal ganz abgesehen. Aber da hätte ich schon wieder meine Sachen packen und gehen können.
Ich habe versucht, das nicht so nah an mich ran zu lassen, aber im ersten Moment hätte ich schon wieder weinen können.
Meine liebe Kollegin tröstete mich wieder, aber der Tag war/ist gelaufen.
Es gibt so einiges, wo ich denke, dass ich nicht gut genug bin. Nähe zulassen kann ich z.B. auch nur schwer und erst nach langer Zeit. Freunde finden - ein Desaster. Da kommt dann gleich wieder die Denke: wer will ausgerechnet
dich schon als Freundin haben?!
Manchmal denke ich auch, dass ich autistische Züge habe. Es gibt so gewisse Routinen, aus denen ich so gar nicht ausbrechen kann. Ok, ich bin vllt. nicht gerade Monk.
Zitat: Die Angst ihre Macht zuentziehen kann funktionieren, indem Du die Angst einmal umkehrst.
Darauf zu schauen, woher stammt die Angst u. warum macht sie mich; womit zum Versager ?
Und den Gedanken identifizieren, ich bin ein Versager u. Dich fragen, gibt es einen Anlass, der mich zu einer
Versagerin macht ?
Übung: Dreh den Satz um, -ich bin ein Versager - Ich bin kein Versager !
Ich fürchte, das werde ich nicht ohne professionelle Hilfe schaffen. Dafür ist das alles schon zu lange fest in mir verankert.
Denn: für mich gibt es durchaus des Öfteren einen Anlass dafür, mich als Versager zu sehen. Das ist ganz einfach so (siehe heute wieder).
Woher diese Angst kommt - gute Frage! Wie du auch bereits festgestellt hast, hat es u.a. etwas mit (negativen) Kindheitserfahrungen/Erlebnissen zu tun.
Ich bin
kein Versager - das hört sich in meinen Ohren seltsam und ungewohnt an.
Zitat: Dann gibt es die Curling-Eltern, die ihren Kindern immer alle Hindernisse versuchen aus de Weg zu räumen.
Solche Kinder können es später dadurch schwer haben, da sie nie lernen durften, dass Hindernisse zu unserem
Leben dazugehören u. somit nicht gerlernt haben, mit Hindernissen umzugehen.
So bin ich nicht aufgewachsen. Ich musste früh lernen, vieles mit mir alleine auszumachen. Sicherlich war ich damit auch oft überfordert, aber wen hat es interessiert? Bis zum Alter von 8 Jahren hatte ich echt eine schöne Kindheit.
Und ich lernte, dass es besser war, sich unsichtbar zu machen. Denn dann kriegt man vllt. nicht soviel ab (wenn ich Glück hatte - meistens ging der Kelch nicht an mir vorbei).
Wie auch immer, das Leben prägt. Vergangenes kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Nur ich muss damit im Jetzt und Heute irgendwie (über-)leben.
LG Lost111