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Versagen im Job

Lost111
Es ist mal wieder passiert, das Versagen auf ganzer Strecke. Und ich fühle mich dabei einfach nur noch schlecht.

Folgender Sachverhalt:
Ich musste am Dienstag 4 1/2 Stunden lang Protokoll führen. So weit, so gut. Nachdem der Laptop fast ganz am Anfang den Geist aufgegeben hatte (der Akku war leer), musste ich per Hand weiter schreiben. Während der ganzen Zeit gab es nur eine Pause von 10 Minuten.
Heute Morgen saß ich dann an die 1 1/2 Stunden am ins Reine schreiben.
Meine Vorgesetzte kam dann im Laufe des Vormittags total wütend zu mir und hielt mir vor, warum ich nicht alles aufschreiben würde, sie hätte doch auch was diktiert. Ich war ganz perplex, und dann fiel der Groschen: dadurch, dass der Laptop auf einmal ausfiel, war somit auch der Anfang des Protokolls weg, da nichts gespeichert werden konnte. Das versuchte ich ihr zu erklären. Aber so wütend, wie die war, kam das wohl nicht wirklich bei ihr an. Ich bin die Schuldige. Sie stand dann 1 1/2 Stunden hinter mir und wir korrigierten zusammen den Text.
Ich kam mir vor wie der letzte Dr. Am liebsten wäre ich weinend davon gerannt, aber letztendlich stand ich auch das durch. Mir ist bewusst, dass Protokoll führen meine Schwachstelle ist, aber ich gebe immer alles, um ja keine Fehler zu machen. Alleine schon aus Angst vor so einer Reaktion wie heute. Und ich fürchte, sie wird sich an höherer Stelle/bei diversen Kollegen über mich beschweren. Das weiß ich jetzt schon.
Danach war ich nur noch das heulende Elend, ich konnte mich kaum beruhigen. Eine liebe Kollegin versuchte mich zu trösten und nahm mir sogar den Rest der Akten, die ich noch hatte, ab. So lieb von ihr! Ich hätte auch gar nicht mehr weiter arbeiten können, so fertig war ich.

Nun komme ich mir - wieder mal - wie der totale Versager vor. Und habe Gedanken im Kopf wie du kannst nichts.

Heute Mittag hab ich mich dann erstmal abgeschossen, sprich: mein Notfall-Medi genommen. Somit kam ich einige Stunden zur Ruhe. Doch jetzt sitze ich hier und hadere mit mir selbst. Ich würde mich am liebsten krankschreiben lassen, aber das geht nicht, weil ich mitten in der Vertretung stecke. Und wirklich was ändern würde das auch nicht.

Ich habe wieder so einen gewissen Drang in mir. Aber ich hoffe, standhaft bleiben zu können.

15.07.2021 18:35 • x 1 #1


Kate
Sowas ist menschlich, würde jedem passieren und ist absolut nachvollziehbar. Sobald die erste Wut Deiner Chefin verzogen ist, wird ihr das auch klar werden.
Leicht gesagt, aber es bringt nichts sich jetzt schon verrückt zu machen über das was kommen könnte.
Du gibst Dein bestes und sie weiß es. Und gut!
Versuch Dich zu beruhigen ohne folgen.
Es passiert exakt das gleiche, ob Du Dir nun den Kopf zerbrichst und Dich fertig machst oder nicht.

Schon vom lesen her, halte ich Dich für sehr kompetent. Und diese Kompetenz steht gegen einen Fehler.

LG Kate

15.07.2021 18:42 • #2


A


Hallo Lost111,

Versagen im Job

x 3#3


Lost111
@Kate

Danke liebe Kate.

Zitat:
Sowas ist menschlich, würde jedem passieren und ist absolut nachvollziehbar. Sobald die erste Wut Deiner Chefin verzogen ist, wird ihr das auch klar werden.

Ich fürchte, sie ist da sehr nachtragend und hinterfragt sich selbst nicht. Sie ist so eine ganz Überkorrekte. Und sie übt ihre Macht halt auch aus. Und ich habe die volle Breitseite abbekommen.
Ich gebe gerne zu, dass ich das eine oder andere nicht korrekt wiedergegeben habe. Da stehe ich zu meinen Fehlern.
Allerdings bezweifele ich doch sehr, dass meine Vorgesetzte weiß, dass ich mein Bestes gebe; leider war da ja auch nicht der 1. Vorfall, dass was im Protokoll gefehlt hat oder nicht so korrekt war... Und deshalb hat sich mich auch auf dem Kieker.

Ich kann mich leider kaum beruhigen. Gerade kommt alles wieder hoch, und ich bin schon wieder am Heulen.

15.07.2021 18:57 • #3


Kate
Zitat von Lost111:
Ich kann mich leider kaum beruhigen. Gerade kommt alles wieder hoch, und ich bin schon wieder am Heulen.

Ich kann Dir da leider nur gut zureden. Meist ist es für die, die den vermeintlichen Fehler gemacht haben viel schlimmer, als der Fehler überhaupt schlimm ist, und als es der Vorgesetzte betrachtet. Verstehst Du mich?
Schlaf eine Nacht darüber und Versuch es nach Möglichkeit als Erfahrung abzuhaken.
Ich weiß aber natürlich auch, dass das für Dich in dem Moment unmöglich erscheint.

15.07.2021 19:16 • x 1 #4


Lost111
Zitat von Kate:
Ich kann Dir da leider nur gut zureden. Meist ist es für die, die den vermeintlichen Fehler gemacht haben viel schlimmer, als der Fehler überhaupt schlimm ist, und als es der Vorgesetzte betrachtet. Verstehst Du mich?

Ja, und dafür danke ich dir auch. Ich verstehe, was du mir damit sagen willst.
Ich will sowas ja eigentlich gar nicht so nah an mich ran lassen. Aber leider ist es dann doch jedes Mal wieder ein Weltuntergang.
Aber ich werde mich schon wieder beruhigen, dauert bei mir nur etwas länger.
Letztendlich kann ich es eh nicht mehr rückgängig machen. Aber für mich fühlt sich sowas immer total schlimm an und ich bin am Boden zerstört.

15.07.2021 19:29 • x 1 #5


Kate
Meiner Kollegin ging es vorgestern ähnlich, sie hatte sich in einer Mail etwas unglücklich ausgedrückt und bekam dafür vom Chef ihr Fett weg. Heute meldete sie sich direkt krank. Der Fehler war heute schon gar kein Thema mehr, dafür aber das Kranksein. Weißt Du wie ich meine.
Für nichtbetroffene, ist das oftmals nicht wirklich schlimm und meist schnell vergessen.
Sie hingegen macht sich immer noch einen Kopf, obwohl ich ihr mehrfach versichert hatte, niemand sei böse auf sie.

15.07.2021 19:36 • x 2 #6


Jedi
Zitat von Kate:
Sie hingegen macht sich immer noch einen Kopf, obwohl ich ihr mehrfach versichert hatte,

Da arbeitet bei ihr sicher das Kopfkino u. der Quatschie im Kopf, erzählt ihr wieder seine Märchen.
Leider hilft oft gutes Zureden nicht, auch wenn ich gut finde, dass Du es bei ihr versuct hast
Zitat von Kate:
niemand sei böse auf sie.

Das glauben dann oft diese Menschen nicht, da sie so sehr in ihrem Tunnel drin sind.
Da spielt auch nicht seklten, ein geringes Selbstbewusstsein mit rein.

15.07.2021 19:42 • x 1 #7


Kate
Zitat von Jedi:
Das glauben dann oft diese Menschen nicht, da sie so sehr in ihrem Tunnel drin sind.
Da spielt auch nicht seklten, ein geringes Selbstbewusstsein mit rein.

Mir würde es nicht anders gehen, als Lost oder meiner Kollegin. Aus der unbeteiligten Ferne, ist mir das natürlich bewusst, aber in dem Moment reagiere ich nicht anders.
Immer wieder komisch, wie man es doch theoretisch weiß, aber nicht anders kann.

15.07.2021 19:54 • x 2 #8


Jedi
Zitat von Kate:
Immer wieder komisch, wie man es doch theoretisch weiß, aber nicht anders kann.

Ist oft gar nicht so komisch, weil es unseren Gewohnheiten entspricht - es sind halt Verhaltensmuster,
die wir gut kennen u. die uns Sicherheit geben.
Es ist immer schwer u. gelinkt auch nicht immer, seine Verhaltensmuster zu veränden.
Das sollte man akzeptieren, denn alle anderen Gedanken taugen nichts.

15.07.2021 19:57 • x 1 #9


Lost111
Zitat von Kate:
Mir würde es nicht anders gehen, als Lost oder meiner Kollegin. Aus der unbeteiligten Ferne, ist mir das natürlich bewusst, aber in dem Moment reagiere ich nicht anders.
Immer wieder komisch, wie man es doch theoretisch weiß, aber nicht anders kann.

Ja, mit etwas Abstand bzw. Morgen sehe ich das wahrscheinlich auch entspannter. Aber im dem Moment ist für mich die Welt zusammen gebrochen - und ich hatte dem nichts entgegen zu setzen. Wie ein Automatismus.

15.07.2021 19:58 • x 1 #10


Kate
Lost, das ist ab jetzt unser Plan. Jedi hat absolut recht

15.07.2021 19:58 • #11


Lost111
Zitat von Kate:
Lost, das ist ab jetzt unser Plan. Jedi hat absolut recht

JA - ich hoffe, wir denken dann beim nächsten Mal auch daran.

15.07.2021 20:01 • x 2 #12


Jedi
Hallo @Lost111

Zitat von Lost111:
Aber im dem Moment ist für mich die Welt zusammen gebrochen - und ich hatte dem nichts entgegen zu setzen.

Das ist ok, wie Du gerade fühlst .
Akzeptiere, dass Du erstmal nichts dagegen zu setzen hattest, es war so u. daran ist nicht,
was Du an Dir verurteilen brauchst !
Zitat von Lost111:
Morgen sehe ich das wahrscheinlich auch entspannter.

Ganz bestimmt wird es so sein !
Vermeide, wenn möglich, dass der Quatschi in Deinem Kopf, Dir seine unwahren Geschichten aufdrängt.

15.07.2021 20:05 • x 2 #13


Lost111
@Kate @Jedi

Ich danke euch beiden einfach für's da sein!

15.07.2021 20:08 • x 2 #14


Jedi
Zitat von Lost111:
wir denken dann beim nächsten Mal auch daran.

Das werdet ihr - ganz sicher.

Und sollte es dann doch mal noch nicht so gleich funktionieren, ist es auch kein Drama - macht dann auch bitte u.
vermeidet selbst ein Drama da raus zu machen.

15.07.2021 20:08 • x 1 #15


Kate
Lost und ich
Das gehört nun mal dazu

15.07.2021 20:09 • x 1 #16


Lost111
Zitat von Kate:
Lost und ich
Das gehört nun mal dazu

Stimmt!

15.07.2021 20:10 • x 2 #17


Jedi
Zitat von Kate:
Lost und ich

Es gibt auch Dramen, die sind völlig ok

15.07.2021 20:11 • x 2 #18


Kate
Zitat von Jedi:
Es gibt auch Dramen, die sind völlig ok

Gut gesagt, Freundchen

15.07.2021 20:12 • x 1 #19


Jedi
Zitat von Kate:
Gut gesagt, Freundchen

Dazu sind Freunde da

15.07.2021 20:14 • x 1 #20


Lilly-18
Liebe @Lost111 ich fühle so mit dir! Solche Situationen sind ein Alptraum und wenn sie tatsächlich passieren noch viel schlimmer. Man schämt sich so, es ist so peinlich.
Glaubst du, deine tolle Chefin hat noch nie einen Fehler gemacht?
Sie soll sich schämen, dich so bloß zu stellen!
Sowas ärgert mich am allermeisten, dass es Chefs gibt, die meinen sich über ihre Angestellten erheben zu müssen und Fehler zum Drama machen.
Ich habe auch so einen Chef und weiß genau, was du durchmachst. Ich drücke dir die Daumen, dass du dich davon nicht zu sehr runter ziehen lässt. Je mehr Aufheben du darum machst, desto mehr Aufmerksamkeit lenkst du auf den Vorfall.
Versuch zur Tagesordnung überzugehen, auch wenn es dir schwer fällt.

15.07.2021 20:56 • #21


Lost111
Liebe @Lilly-18 ,

danke für deine mitfühlenden Worte. JA - du hast recht, das war mir u.a. auch unendlich peinlich!
Ich wäre am liebsten im Boden versunken.
Auch meine Vorgesetzte ist natürlich nicht ohne Fehler - ich frage bei ihr ab und an auch nach, wenn sie was vergessen hat oder etwas unverständlich ist. Ich mache daraus dann allerdings kein Drama, denn das kann schnell mal passieren und ist nur menschlich.
Was mir auch besonders zusetzt hat, ist der Ton, in dem ich gemaßregelt wurde. Sie war richtig wütend und etwas lauter. Das kann ich bei gar niemandem ab. Damit komme ich überhaupt nicht klar. Da setzt bei mir sofort der Fluchtreflex ein.

Zitat:
Ich habe auch so einen Chef und weiß genau, was du durchmachst. Ich drücke dir die Daumen, dass du dich davon nicht zu sehr runter ziehen lässt. Je mehr Aufheben du darum machst, desto mehr Aufmerksamkeit lenkst du auf den Vorfall.
Versuch zur Tagesordnung überzugehen, auch wenn es dir schwer fällt.

Es fällt mir verdammt schwer, das einfach so abzuhaken. Das wird mich noch Tage verfolgen (von den Nächten mal ganz abgesehen).
Wie gehst du denn mit sowas um?
Angst habe ich jetzt nur davor, dass sie es an die Geschäftsleiterin oder den Herrn Direktor direkt weiter gibt.
Und welche Konsequenzen mir daraus dann evtl. entstehen werden (im schlimmsten Fall ein persönliches Gespräch).
Denn dann kriege ich nochmal einen Einlauf.
Nun ja, ich hoffe, ich komme relativ gut durch die N8. Es nützt ja alles nichts, passiert ist passiert.

15.07.2021 21:18 • #22


M
Das Verhalten deiner Vorgesetzten ist Unprofessionell.

Könntest du evtl. anregen, dass die Meetings mitgeschnitten werden und die dann in Ruhe abtippst?
4,5 std. Mitschreiben ist hart. Bist du Stenographin?

15.07.2021 21:33 • x 2 #23


Lost111
Zitat von Milla:
Das Verhalten deiner Vorgesetzten ist Unprofessionell.

Könntest du evtl. anregen, dass die Meetings mitgeschnitten werden und die dann in Ruhe abtippst?
4,5 std. Mitschreiben ist hart. Bist du Stenographin?

In unserem Gericht ist der schriftliche Protokolldienst vorgesehen. Üblicherweise geschieht das am PC. Ich hatte das Unglück, dass mir gleich am Anfang der Laptop, den ich benutzen musste, abgeschmiert ist und somit einiges an Text einfach verloren ging.
Ich habe zwar mal Steno gelernt, aber nie anwenden müssen.

15.07.2021 21:38 • #24


EmptyLife
Liebe Lost,
zuerst einmal ist der Laptop der letzte D***k!
Da hast du schon mal einen realistischen Schuldigen für das Dilemma, denn du bist es auf keinen Fall!
Es sei denn du hast unentdeckte Superkräfte, mit denen du jede Elektronik sofort lahmlegen kannst, das wäre natürlich cool
Halte dir den wahren Schuldigen vor Augen, egal welcher ungehobelte Kritiker dir was anderes einreden will. Sei es deine kurzsichtige Chefin oder der Clown in deinem Unterbewusstsein, der sich einen Spaß draus macht auf dir herumzuhacken. Wir beide sollten unsere Clowns mal zusammen in Urlaub schicken, damit wir Ruhe voe ihnen haben!

Zitat von Lost111:
Was mir auch besonders zusetzt hat, ist der Ton, in dem ich gemaßregelt wurde. Sie war richtig wütend und etwas lauter.

Zitat von Lost111:
Aber im dem Moment ist für mich die Welt zusammen gebrochen - und ich hatte dem nichts entgegen zu setzen. Wie ein Automatismus.

Wenn man nie gelernt hat, anders mit solchen Situationen umzugehen, dann tut man das, was man sich jahrelang antrainiert hat... ich kenn das nur zu gut.
Außerhalb der Situation ist eben nicht in der Situation. Da übernimmt das Unterbewusstsein die Kontrolle. Ich hasse das!

Sie auf diesen Ton anzusprechen und um einen respektvollen Umgang zu bitten, wäre ein erster Schritt, wie du dich behaupten könntest.
Ich weiß natürlich, dass das immer leichter gesagt ist als getan.
Gibt es jemanden, mit dem du dies rollenspielmäßig üben könntest?

Ich kann verstehen, dass du dir den Kopf darüber zerbrichst und dich das auch noch lange beschäftigen wird. Ich hoffe trotzdem, dass du es schaffst den Fokus umzulenken.
Die Technik ist der wahre Feind! Oder so

15.07.2021 22:24 • x 1 #25


Lost111
Liebe @EmptyLife ,

auch dir vielen Dank für deine empathischen Worte.

Zitat:
zuerst einmal ist der Laptop der letzte D***k!
Da hast du schon mal einen realistischen Schuldigen für das Dilemma, denn du bist es auf keinen Fall!

Ja, ich dachte auch, mich tritt ein Pferd, als das Teil auf einmal ausging! Und ich saß da und musste improvisieren sozusagen. Das hat natürlich keiner bemerkt. Als ich meiner Vorgesetzten das heute so gesagt habe (dazu fand ich den Mut!), musste sie auch zugeben, dass die das gar nicht bemerkt hatte.
Zitat:
Halte dir den wahren Schuldigen vor Augen, egal welcher ungehobelte Kritiker dir was anderes einreden will. Sei es deine kurzsichtige Chefin oder der Clown in deinem Unterbewusstsein, der sich einen Spaß draus macht auf dir herumzuhacken. Wir beide sollten unsere Clowns mal zusammen in Urlaub schicken, damit wir Ruhe voe ihnen haben!

Ich muss leider zugeben, dass ich danach auch so einiges im Protokoll nicht wirklich richtig verstanden habe, also von daher habe ich auch nicht alles richtig aufgenommen... Auch ich bin nicht fehlerfrei.
Du, gute Idee, ich könnte meinem inneren Clown gerne mal frei geben!
Zitat:
Wenn man nie gelernt hat, anders mit solchen Situationenumzugehen, dann tut man das, was man sich jahrelang antrainiert... ich kenn das nur zu gut.
Außerhalb der Situation ist eben nicht in der Situation. Da übernimmt das Unterbewusstsein die Kontrolle. Ich hasse das!

Genau so ist es. Wie sagt man doch so schön: hinterher ist man immer schlauer.
Das sind dann halt die Automatismen, die ablaufen. Dagegen anzukommen gelingt mir nicht. Ich bin in so einem Moment voll drin in der Schiene. Da ist gar kein Platz für eine andere Denke.
Zitat:
Sie auf diesen Ton anzusprechen und um einen respektvollen Umgang zu bitten, wäre ein erster Schritt, wie du dich behaupten könntest.
Ich weiß natürlich, dass das immer leichter gesagt ist als getan.
Gibt es jemanden, mit dem du dies rollenspielmäßig üben könntest?

OH JE! Nee, das kann ich nicht! Obwohl es die richtige Vorgehensweise wäre, dessen bin ich mir bewusst.
Sie hat zwar versucht, ihre Wut zu unterdrücken, aber da ich für sowas sehr sensible Antennen habe, bin ich da natürlich sofort in Alarmbereitschaft. Und das ist dann schonmal ganz schlecht für mich.
Ich habe niemanden, mit dem ich so eine Situation üben könnte.

15.07.2021 22:48 • #26


Lilly-18
Liebe @Lost111 selbst wenn du dir vornimmst, wie du in solchen Situationen reagieren solltest wird dir eben dieser Automatismus einen Strich durch die Rechnung machen. Ich weiß das zu gut. Ich habe auch schon öfter in der Arbeit geweint, aus Verzweiflung, aus Wut. Auf diese Art der Zurechtweisung würde ich auch nicht cool reagieren und den Chef in seine Schranken weisen. Obwohl es richtig wäre.
Bitte versuch einen kühlen Kopf zu bewahren und dir in der Arbeit nichts mehr anmerken zu lassen. Falls du darauf angesprochen wirst erklär dich. Schildere genau wie es war und gib zu, dass dich das Abrauchen des Computers so aus der Fassung gebracht hat dass du vor Aufregung bei der Protokollierung durcheinander gekommen bist.
Du bist doch auch nur ein Mensch!

16.07.2021 06:33 • x 1 #27


EmptyLife
Zitat von Lost111:
Als ich meiner Vorgesetzten das heute so gesagt habe (dazu fand ich den Mut!), musste sie auch zugeben, dass die das gar nicht bemerkt hatte.

Darauf kannst du sehr stolz sein! Zelebrier das am besten direkt, indem du dir was richtig Schönes gönnst. Auf, auf!
Ich würde es nicht schaffen so eine Situation im Nachhinein anzusprechen

Zitat von Lost111:
Ich muss leider zugeben, dass ich danach auch so einiges im Protokoll nicht wirklich richtig verstanden habe, also von daher habe ich auch nicht alles richtig aufgenommen...

Was absolut menschlich ist, wie du bereits erkannt hast Man muss seine Vorgesetzten und auch die Kollegen immer wieder daran erinnern, dass sie keine Roboter vor sich haben.
Echt traurig, wenn man bedenkt wie wenig sich Menschen dahingehend weiterentwickelt haben.

Zitat von Lilly-18:
Ich habe auch schon öfter in der Arbeit geweint, aus Verzweiflung, aus Wut.

Bei uns Hochsensiblen scheinen Tränen das Ventil für alles zu sein. Wenn ich total wütend bin, weine ich auch gleichzeitig. Das macht total kaputt, wie ich auf andere in dem Moment wirken möchte
Ich glaube das liegt daran, dass unterbewusst auch immer tief sitzende Enttäuschung und Verletzung mitschwingt, wenn sich Situationen ständig wiederholen.

16.07.2021 15:29 • x 2 #28


Lost111
Liebe @Lilly-18 ,
Zitat von Lilly-18:
Bitte versuch einen kühlen Kopf zu bewahren und dir in der Arbeit nichts mehr anmerken zu lassen. Falls du darauf angesprochen wirst erklär dich. Schildere genau wie es war und gib zu, dass dich das Abrauchen des Computers so aus der Fassung gebracht hat dass du vor Aufregung bei der Protokollierung durcheinander gekommen bist.
Du bist doch auch nur ein Mensch!

Das Problem ist, dass man mir meistens auf den 1. Blick ansieht, wie es mir geht. Da kann ich mich noch so bemühen. Von daher ist das echt schwierig, cool zu bleiben. Zum Glück war meine Vorgesetzte heute im Homeoffice, so dass ich sie erst am Montag wieder sehen werde. Bis dahin werde ich mich hoffentlich beruhigt haben.
Warum machen sich viele Menschen einfach keine Gedanken darüber, wie sehr sie Andere verletzen könnten?
Oder sind wir zu sensibel?

Liebe @EmptyLife ,
Zitat:
Darauf kannst du sehr stolz sein! Zelebrier das am besten direkt, indem du dir was richtig Schönes gönnst. Auf, auf!
Ich würde es nicht schaffen so eine Situation im Nachhinein anzusprechen

Ich habe das gleich gesagt, als sie mich so runter machte. Vllt. habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
In sah mich in der Rechtfertigungspflicht. Und so stammelte ich mir da einen zusammen. Ob sie das in ihrer Wut überhaupt wirklich mitbekommen habe, kann ich nicht sagen.

Das Gefühl, ein Versager zu sein, ist nicht mehr ganz so präsent. Ich konnte mich ganz gut runterfahren.
Trotzdem bleibt da ein ungutes unterschwelliges Gefühl zurück.

LG Lost111

16.07.2021 18:48 • x 1 #29


A


Hallo Lost111,

x 4#30


Jedi
Hi @Lost111

Zitat von Lost111:
Was mir auch besonders zusetzt hat, ist der Ton, in dem ich gemaßregelt wurde.

Kann ich verstehen !
Aber was könntest Du tun ? - Versuche einmal gegenüber nur den Ton bei Deiner Chefin zuzulassen - u.
so eine innere Distanz zu schaffen - Probier es einmal aus.
Zitat von Lost111:
Sie war richtig wütend und etwas lauter.

Wut u. die Lautstärke - versuche auch da eine innere Distanz u. achte nur auf die Worte u. die Wut u. ihre Lautstärke
lasse bei ihr - denn beides gehört zu deiner Chefin u.nicht zu Dir.
Die Worte da höre hin.

Pobiere es einmal aus ! - Es ist ein Ausprobieren, aber villt. funktioniert es mit der Zeit bei Dir u. Du schaffst,
mehr Distanz zu schaffen.
..............................................
Zitat von Lost111:
Es fällt mir verdammt schwer, das einfach so abzuhaken.

Kann ich auch absolut verstehen - aber - Was für Gedanken sind da gerade ? u. Frage Dich, was nützen Dir diese Gedanken ? -
Was würde sich ändern, wenn Du diesen Gedanken ihre Macht nimmst, ihn Deine Aufmerksamkeit nimmst.

Auch dies ist ein Ausprobieren u. villt. funktioniert auch dies !

LG Jedi

16.07.2021 20:00 • x 1 #30

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