Ich bin mal wieder überfragt.
Ich fange von vorne an. Dieses Wochenende müsste ich in die alte Stadt zurück meine Kinder besuchen. Die wollten meinen Geburtstag mit mir nachfeieren. LG sollte mitkommen. Seine Wohnung endlich auflösen. Die Firma hat einen Lieferwagen. Mit dem wollten wir eine Privatfahrt machen. Einiges an Sperrmüll mitbringen und entsorgen, auch einiges aus der alten Wohnung. Ich habe gesagt, ich könnte am Freitag für ein paar Stunden mithelfen, und Sonntag vor der Rückfahrt auch. Leider am Samstag nicht. Der gehörte meine Kinder.
Donnerstagabend arbeiteten wir tatsächlich an die Buchhaltung. Es wurde spät. Früher am Tag waren wir gemeinsam einkaufen. Er schlug vor, eine Flasche Wein für den Abend zu holen. Ich willigte ein. Ich sperre mich sonst und achte darauf was er trinkt. Ich kann mich nicht immer wie ein Überwacher aufführen.
Nach der Buchhaltung entschieden wir uns Listen zu machen, was alles aus der alten Wohnung behalten werden soll, was nicht und was müssten wir am Freitag im Lieferwagen einladen.
Die Autofahrt ist lang. Unter 5 Stunden ist nicht drin. Zum Freitagnachmittag staut sich der Verkehr erheblich auf der Autobahn. Deshalb war der Plan den Kleinen von der Schule abzuholen und gleich loszufahren. Der Kleine hatte früh Schluss. (11:20 Uhr).
Bis halb eins früh saßen wir über die Pläne. Ich trank ein kleines Glas Wein. Er den Rest der Flasche. Ich ging ins Bett. LG sagte, er kommt gleich.
Um 3:40 wurde ich durch Lärm geweckt. LG hatte die Nacht durchgemacht und Sachen für den Sperrmüll rausgetan. Ich verlor meine Geduld und pflaumte ihn an und beorderte ihn ins Bett. Wie soll das sonst am nächsten Tag zu schaffen sein, wenn wir beide übermüdet sind?
Am nächsten Tag, versuchte ich herauszufinden, wie es ihm geht, ist es noch zu schaffen. Er wollte nichts von mir wissen. Lass mich in Ruhe! Hau ab! Du hast mich angemeckert! Ich habe keine Lust mehr! Dabei drehte er sich im Bett mir immer wieder den Rücken zu, während ich von einer Seite zur nächsten wechselte, um ihn beim Reden anschauen zu können. Es war wie im Kindergarten. Ich entschuldigte mich dafür, daß ich meine Geduld verloren habe und erklärte meine Sorgen. Um das Wochenende doch zu retten, machte ich verschiedene Lösungsvorschläge, u.a. daß wir doch später losfahren. LG wollte von alledem nichts wissen.
Da habe ich eben die Sachen für mich und den Kleinen fertig gemacht und bin dann eigentlich wie abgesprochen losgefahren. Ohne Verabschiedung, ohne LG. Mir war echt mies dabei, einfach so wegzugehen.
Samstagabend erhielt ich folgendes WhatsApp:
Toll! Du meckerst mich an. Ich muss deswegen zu Hause bleiben. Du hast wieder Deinen Spaß in der alten Stadt. Mir fällt hier die Deck auf den Kopf. Vielen Dank!
Meine Antwort:
Da spricht die Depression und der Alk. aus Dir. Ich liebe Dich trotzdem ohne wenn und aber.
Als wir gestern wieder endlich nach fast 6 Stunden Autofahrt zu Hause waren, wurde mir vom LG verkündet, daß er stinksauer auf mich ist. Ich habe versucht, daß wir darüber reden. Erfolglos. Unter anderem wiederholte ich, daß ich mich für meinen Geduldsaussetzer entschuldigte. Daß es seine Entscheidung war, nicht mitzukommen. Daß eine Depression kein Freibrief für schlechtes Benehmen ist.
Ich bin ratlos, wie weiter zu verfahren ist. Bereits am Freitag sagte ich, daß sein Verhalten sehr verletzend für mich ist. Auf keinem Fall will ich das auf mich sitzen lassen. Es sei denn, ich habe mich tatsächlich falsch verhalten? Aber was hätte ich sonst machen sollen? Den Kleinen abholen, zurück nach Hause und weiter betteln?
Kann es sein, daß er einfach sauer ist, daß er einen Besuch in unseren alten Stadt verpasst/vermasselt hat und das nicht auf sich selber beziehen kann? Also bin ich der Blitzableiter? Wie kann ich meinen Standpunkt am besten klarmachen, daß er sagte, er habe keine Lust mehr zu fahren. Daß es seine Entscheidung war und nicht mein Gemecker. Wie lange soll ich warten? Wie oft kann ich ein klärendes Gespräch vorschlagen?
Im Grunde hätte er selber ohne uns fahren können. Wäre zeitlich gesehen sogar besser. So eine Wohnungsgeschichte dauert meistens länger als geplant. LG hätte bis Montag bleiben können. Ich hatte den schulischen Zwang bereits am Sonntag fahren zu müssen.
GSD habe ich morgen einen Therapietermin. Dieses Geschehnis wird natürlich besprochen. Außer Euch und meine Therapeutin, habe ich keinen mit denen ich darüber reden kann. Die Familie kommt nicht in Frage. Die Mutter wurde nur sagen, daß wir das unter uns ausmachen müssen. Ja natürlich, aber wenn einer sich so sperrt, sind manchmal ein paar ehrliche Worte von anderer Stelle gut. Drum schreibe ich das hier, um andere Ansichten zu lesen. Wenn ich mich falsch verhalten habe und alles falsch aufgefasst habe, dann muss ich das auf meine Kappe nehmen. Ich möchte nur die Gelegenheit, zu erklären warum und auch um die Wiedergutmachung.
Wie immer, danke für die Unterstützung.
23.09.2019 07:00 •
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