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Vorwürfe wegen Depression durch Schaden Anderer?

Phinchen
Hallo,
Wie geht ihr damit um das ihr mit eurer Depression auch anderen schadet?
Macht ihr euch Vorwürfe?

Viele Grüße Phinchen

22.01.2020 23:23 • x 2 #1


A
Hallo Phinchen,

für mich ist das auch ein Thema.

Ich ziehe Menschen mit runter durch die depressive Ausstrahlung. Stecke andere damit ein Stück weit an.

Wenn ich nicht arbeiten kann, schade ich damit der Gesellschaft, der Wirtschaft, meinen Kollegen, die für mich einspringen müssen.

Ich fühle mich schuldig deshalb, vor allem, weil mich diese Krankheit schon so lange verfolgt.

23.01.2020 10:14 • #2


A


Hallo Phinchen,

Vorwürfe wegen Depression durch Schaden Anderer?

x 3#3


T
Zitat von Annaleen:
Wenn ich nicht arbeiten kann, schade ich damit der Gesellschaft, der Wirtschaft, meinen Kollegen, die für mich einspringen müssen.


Nein, tust du nicht. Die Wirtschaft ist eh erst mal so ein Thema, zweitens ist die Gesellschaft von deiner Krankheit unbetroffen.
Was deine Kollegen betrifft, so werden sie dafür entlohnt.


Zitat von Annaleen:
Ich fühle mich schuldig

Brauchst du nicht. Du hast deine Krankheit weder selbst verschuldet, noch kannst du in einer anderen Art und Weise was dafür.


Zitat von Annaleen:
Ich ziehe Menschen mit runter durch die depressive Ausstrahlung. Stecke andere damit ein Stück weit an.

Inwiefern?

23.01.2020 12:50 • x 2 #3


Phinchen
Hallo Traumaland
Na ja ich habe zum Beispiel Kinder. Und oft nicht die Kraft mich wirklich um sie zu kümmern oder etwas mit ihnen zu unternehmen. Mein Haushalt sieht auch ziemlich bescheiden aus, so das sie deswegen und auch weil es mir zu viel wird keine Freunde mitbringen können. Mein Sohn ist schon mit 11 Jahren stark übergewichtig. Na ja das alles tut ihnen und meinem Mann bestimmt nicht gut.
Verstehst du?
Gruß Phinchen

Zitat von Annaleen:


Ich fühle mich schuldig deshalb, vor allem, weil mich diese Krankheit schon so lange verfolgt.


Ja und irgendwie auch keine Aussicht auf Änderung besteht

Viele Grüße Phinchen

23.01.2020 21:59 • #4


T
Zitat von Phinchen:
Hallo Traumaland
Na ja ich habe zum Beispiel Kinder. Und oft nicht die Kraft mich wirklich um sie zu kümmern oder etwas mit ihnen zu unternehmen. Mein Haushalt sieht auch ziemlich bescheiden aus, so das sie deswegen und auch weil es mir zu viel wird keine Freunde mitbringen können. Mein Sohn ist schon mit 11 Jahren stark übergewichtig. Na ja das alles tut ihnen und meinem Mann bestimmt nicht gut.
Verstehst du?
Gruß Phinchen


Macht dein Mann nix im Haushalt?
Ein Mann kann sich auch um Kinder kümmern.
Aber ich würde Abstand von dem Gedanken nehmen, dass deine Krankheit die Wurzel allen Übels ist, denn nicht die Krankheit macht alles hin, sondern der Umgang damit. Was nämlich klar sein sollte, ist, dass du nicht so kannst, wie du es gern hättest. Das ist erst mal unumstößlich. Da muss man sich Gedanken machen, was man daraus macht und wie man sich arrangiert.

Schließlich liegt die Verantwortung über Haushalt und Kinder bei euch beiden, nicht nur bei dir.

23.01.2020 23:03 • #5


A
@traumaland
@Phinchen

Danke für Eure Antworten.

Zitat:
Inwiefern?


Meinen Freund ziehe ich mit runter. Er leidet mit, wenn es mir schlecht geht und fühlt sich hilflos, wenn er mir nicht helfen kann.


Zitat:

Nein, tust du nicht. Die Wirtschaft ist eh erst mal so ein Thema, zweitens ist die Gesellschaft von deiner Krankheit unbetroffen.
Was deine Kollegen betrifft, so werden sie dafür entlohnt.


Ich weiß nicht, wenn man finanzielle Hilfen aus den Sozialsystemen bekommt, schadet man ja schon den anderen. Allerdings kann ich natürlich nichts dafür, was mir als Kind widerfahren ist, weshalb mein Leben so aussieht, wie es aussieht.

Liebe Grüße

26.01.2020 16:02 • #6


E
Das ist nicht gut, daß er mit leidet, aber das zu ändern liegt nicht in deiner Verantwortung.

Ich sehe das Sozialsystem als Solidaritätssystem an.
Ich habe kein Problem damit, wenn jemand Unterstützung bekommt, der sie braucht- dafür ist das System da.
Ich habe fast ein Jahr Krankengeld bezogen- war für mich ganz selten ein Problem, weil das eine Versicherung ist, in die ich seit Jahrzehnten einzahle, und jetzt eben der Versicherungsfall eingetreten ist.

Was Kinder angeht. . . nun, ich bin die Tochter einer depressiven Frau, die dann auch noch Alk. wurde.
Natürlich hat die Krankheit unsere Kindheit überschattet, aber das tut jede schwere Krankheit und keine Mutter(oder Vater) dieser Welt suchte es sich raus, depressiv zu werden und schwer zu erkranken.
Es war für uns Kinder nicht verständlich, warum unsere Mutter in Schweigen verfiel, aggressiv war, nicht aufstand, es nichts zu essen gab, die älteren Geschwister übernahmen dann das Kommando während den Schüben.

Zitat von traumaland:
Macht dein Mann nix im Haushalt?
Ein Mann kann sich auch um Kinder kümmern.
.

Vielleicht arbeitet er?
Mein Vater hat auch gearbeitet und konnte sich nicht kümmern.

Wenn dein Sohn stark übergewichtig ist sollte dein Mann, wenn du es nicht kannst, allerdings schon tätig werden.

Aber mach dir keine Vorwürfe, du könntest Menschen schaden, weil du krank bist .

26.01.2020 18:19 • x 1 #7


T
Zitat von Annaleen:
Ich weiß nicht, wenn man finanzielle Hilfen aus den Sozialsystemen bekommt, schadet man ja schon den anderen. Allerdings kann ich natürlich nichts dafür, was mir als Kind widerfahren ist, weshalb mein Leben so aussieht, wie es aussieht.


Dafür ist das System doch da und gilt für jeden einzelnen aus dem Volk, auch wenn es nicht jeder braucht. Schaden tust du damit niemandem, auch wenn du immer wieder auf Leute triffst, die dafür kein Verständnis haben. Tja, die können einem egal sein, denn was wissen die schon?


Zitat von Resi:
Vielleicht arbeitet er?
Mein Vater hat auch gearbeitet und konnte sich nicht kümmern.


Naja, die Kinder sind ja auch in der Schule und je nach Alter schon fähig, im Haushalt mitzuhelfen und der Vater macht dann den Rest, wenn er wieder da ist.

26.01.2020 20:32 • #8


A
Zitat von traumaland:
Schaden tust du damit niemandem, auch wenn du immer wieder auf Leute triffst, die dafür kein Verständnis haben. Tja, die können einem egal sein, denn was wissen die schon?

Da hast du wohl recht, nur mir fällt das schwer, mich davon abzugrenzen, wenn Leute so denken, vor allem wenn es Angehörige sind.

26.01.2020 20:51 • x 2 #9


F
hallo,

ich habe mich bei meinen Kindern auch schon entschuldigt, das ich nicht immer ein guter Vater für sie war. Oft müde, viel Zeit für mich selbst gebraucht. Meine Kinder konnten mir vergeben, und das hat mir sehr gut getan.

Aber auch Menschen ohne Depression sind nicht perfekt, wir haben gute Seiten, aber auch Schattenseiten.

liebe Grüße,

Frederick

26.01.2020 20:58 • x 4 #10


A
Zitat von Frederick1:
ich habe mich bei meinen Kindern auch schon entschuldigt, das ich nicht immer ein guter Vater für sie war.

Besser kann man damit wahrscheinlich gar nicht umgehen.

26.01.2020 21:06 • x 2 #11


F
liebe Annaleen,

Liebende leben von der Vergebung/Versöhnung. Ohne das wäre ich schon lange nicht mehr verheiratet-

Ich bin blind und verschließe meine Augen vor unangenehmen Dingen, statt sie anzunehmen. Oft bin ich wie gelähmt, traue mich nicht aus mir heraus zu gehen, auf andere Menschen zuzugehen.

Ich mache auf taub, ich will nicht auf das hören, was mir nicht passt. Oft fehlt mir das Gespür für die Zwischentöne, für das was ein Mensch mir eigentlich sagen möchte.

Ich kann mich oft nicht selbst annehmen, ich fühle mich ausgestoßen, isoliert, und traue mich nicht, anderen zuzumuten.-

So vieles liegt an mir selbst, .

Aber wenn ich den Mut finde, mich mit mir selbst, meinem ganzem Leben zu versöhnen, dann fühle ich mich leichter und freier.wenn ich von mir selbst auch einmal weg sehen kann.


liebe Grüße,

Frederick

26.01.2020 21:19 • x 1 #12


A
Zitat von Frederick1:
Aber wenn ich den Mut finde, mich mit mir selbst, meinem ganzem Leben zu versöhnen, dann fühle ich mich leichter und freier.wenn ich von mir selbst auch einmal weg sehen kann.

Das klingt doch gut. Man muss sich seine eigene Meinung zu sich selbst bilden, man kennt sich selbst schließlich am besten. Und man sollte sich mit wohlwollenden Augen betrachten.

26.01.2020 21:40 • x 2 #13


F
liebe Annaleen,

oh vielen Dank. Ja wir kennen uns selbst am Besten, unser innerstes Wesen was uns ausmacht. Wir kennen unsere Vergangenheit und unsre Gegenwart. Und wir dürfen unser Innerstes und unser Äußeres immer wieder mit wertvollen Augen anschauen, mit Liebe zu uns selbst. Das kann so vieles heilen in uns, ich darf mich annehmen wie ich bin, nicht wie ich mich gerne hätte.

Ich darf wieder zu mir stehen, mit allem was ich bin und habe JA sagen.

Denn jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll.


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

26.01.2020 21:52 • x 1 #14


A


Hallo Phinchen,

x 4#15


A
Ich danke Dir. Das ist richtig, was Du schreibst.

Liebe Grüße zurück

26.01.2020 22:21 • x 1 #15

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