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Wann wird es besser?

Maj-on
Hallo,ich weis garnicht so recht was ich hier mache. .
Leide seit Jahrzehnten unter Agoraphobie!Vor fünf Wochen gestand mein Sohn mir das er mit seiner Frau und den Kindern in die Schweiz zieht.Für mich war das ein Schlag ins Gesicht und bin natürlich in ein tiefes Loch gefallen!Nehme jetzt Venlafaxin meine Ängste sind besser geworden aber ich komme aus diesem Loch nicht raus. ist vielleicht jemand im Forum der Erfahrung mit dem Medikament?Ich hoffe immer noch das es mir hilft das Leben wieder zu genießen!

29.11.2020 17:53 • x 2 #1


bones
Tut mir leid für dich wegen den Umzug mit dein Sohn. Aber das heißt ja nicht, dass ihr euch nicht mehr sehen könnt. Nur halt in Abständen.

Zu dem Medikament kann ich was dazu sagen, da ich sie selber nehme. Wenn ich es richtig versteh, nimmst du es seit 5wochen oder? Wenn ja in welcher Dosierung? Oft ist es so, dass es etwas dauert bis es richtig entfaltet. Bei einen schneller und anderen länger. Oft muss dann die Dosis erhöht werden. Aber gut ist, dass deine Ängste besser geworden sind.

Was auch wichtig wäre in dein Fall, eine Psychotherapie zu machen. Denn mit nur medi ist es nicht getan. Medis sind wichtige Stütze wie in dein Fall das aber begleitet werden sollte mit Therapie.

29.11.2020 18:29 • x 2 #2


A


Hallo Maj-on,

Wann wird es besser?

x 3#3


Maj-on
Vielen Dank für die nette Antwort.Nehme 150 mg Venlafaxin und vorher 40 mg Cipralopram.Habe mir eine Therapeutin gesucht und kann schon am Mittwoch hin.

29.11.2020 19:05 • x 1 #3


bones
Das ist doch positiv zu betrachten dass du schon am Mittwoch hin kannst. Denke das wird dir gut tun.

Ok, 150mg ist ja ne ordentliche Portion. Gut man kann ja noch erhöhen. Ist ja noch reichlich Luft nach oben. Ich habe nur 75mg und war schwer depressiv. Dies hat mir gereicht von der Dosierung. Andere wie du brauchen halt mehr. Einige sogar höchst Dosis. Wann haste denn nächster Termin beim Arzt?

29.11.2020 19:51 • #4


111Sternchen222
Ich musste auf 225mg rauf und die Angst und das damit verbundenen Loch in den Griff zu bekommen. Gib nicht auf, es geht weiter aufwärts!
LG Sternchen

29.11.2020 21:17 • #5


Maj-on
Ihr seid lieb,vielen Dank! Ich muss Freitag wieder zum Arzt.

29.11.2020 22:53 • #6


Maj-on
Ach so,ich habe das Cipramil ausgeschlichen,nehme es nicht zusätzlich noch!

29.11.2020 22:54 • #7


Alexandra2
Hallo Ma-jon
gut, daß Du hierher gefunden hast.
Medikamente müssen manchmal höher dosiert werden, wenn die Wirkung nachlässt. Bei Venlaflaxin kam ich nach 2 Jahren bei der Höchstdosis an. Die Behandlung muss aber noch ergänzt werden, wie schon gesagt wurde. Das ist wichtig.
Gehst Du aus dem Haus? Hast Du Kontakte, Nachbarn, Bekannte, Freunde?
Liebe Grüße Alexandra

29.11.2020 23:42 • x 3 #8


Maj-on
Guten Morgen Alexandra2,ja ich gehe schon aus dem Haus,brauche aber grade immer die Nähe meines Mannes.Warum auch immer?Kennt das jemand?Ist doch nicht normal!Ich denke das das Medikament nochmal rauf gesetzt wird!Wenn es dafür sorgt das es mir besser geht,ist es mir nur recht.LG Maj-on

30.11.2020 09:10 • x 1 #9


Maj-on
Ich würde jetzt auch mal gerne was zu meiner Geschichte schreiben!
Es ist nicht so einfach....aber ich möchte das ihr wisst worum es bei mir geht!
Mein Mann meinte mal, ich sollte doch ein Tagebuch schreiben...das mache ich jetzt hier!

Also...ich wurde über viele Jahre im Kindesalter S. missbraucht,vom eigenen Vater!Es hörte erst auf als ich einen Schulfreund mit nach Hause brachte.Ich entwickelte als Kind schon Panikattacken.Ich kann mir bis heute nicht erklären wie er es geschafft hat das ich es keinem erzählt habe.Er ist auch bis heute noch ein Familienmitglied!Ich bekam dann mit 17 Jahren Angstzustände und vermehrt Panikattacken,bis ich dann letztendlich nicht mehr vor die Türe ging.Es wurde Agoraphobie diagnostiziert.Jahrzehnte lang bewegte ich mich nur in meiner Wohlfühlzone.Dann bekam ich meine Kinder.Am Rande bemerkt:Ich habe zwei Kinder und zwei zuckersüße Enkelkinder.Ich wurde aber noch ein drittes Mal schwanger.Es starb im 6. Monat in meinem Bauch.Ich musste es auf ganz normalem Weg zur Welt bringen,und damit war meine erste Depression ins Leben gerufen.Bin in Behandlung gewesen und habe sie irgendwann überstanden.Bin dann über Jahre ganz gut zurecht gewesen.Nun ,wie schon gesagt,zieht mein Sohn mit Frau und meinen Enkelkinder in die Schweiz und ich habe das Gefühl als würde man mir den Boden unter den Füßen wegziehen!Das ist jetzt nur grob erzählt!Ihr könnt mich alles fragen was ihr möchtet,wenn ihr noch was wissen wollt...LG Maj-on

30.11.2020 10:39 • x 6 #10


Alexandra2
Liebe Maj-on,
es ist sehr schlimm, was Du durchmachen musstest. Und es blieb ein Gefühl tiefer Angst und Unsicherheit, die als Symptom die Agoraphobie ausgelöst haben. Dann ist es klar, daß DU Dich ohne Begleitung nicht vor die Tür traust.
Trigger

Ein totes Kind zu gebären stelle ich mir entsetzlich vor. Daß Du mit Depression reagiert hast, ist absolut verständlich. Ach es tut mir so leid...

Und wie so oft, ist die Behandlung ausbaubar. Ich sage es deshalb, weil meine Traumatisierung immer klar im Verstand blieb, aber das Gefühl terrorisierte mein Leben. Das habe ich nie verstanden, erst als es losging mit traumaspezifischer Therapie. Über die Traumatisierung legte sich meine Depression (vom Kleinkindalter an) und wurde schlimmer in Lebenskrisen. Es genügt nicht, nur die Depression zu behandeln. Das was sie auslöst ist wichtig, gesehen und bearbeitet zu werden.
liebe Grüße Alexandra

30.11.2020 11:53 • x 6 #11


Maj-on
Ich habe am Mittwoch einen Termin bei der Psychologin,ist erst meine 1. Therapiesitzung,hatte nur das Vorgespräch und das hat schon eine Stunde gedauert.Ich hoffe sie geht auf dieses Thema ein!Als ich vor Jahren eine Therapie gemacht habe meinte die Therapeutin,das man alte Dinge nicht aufarbeiten muss sondern lernen muss mit den Symptomen zu leben!

30.11.2020 12:03 • x 2 #12


Alexandra2
Liebe @maj-on,
die letzte Therapeutin hatte keine Ahnung oder war diesbezüglich inkompetent.
Der vorletzte Therapeut hatte keine Ahnung vom Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und wollte sich damit nicht beschäftigen. Er meinte, ich würde ihn aufklären nach einem Klinikaufenthalt. Und, ja ist klar, die Komplexität des A D S + schwere Depression+ Entwicklungstrauma auseinandertüddeln. Da bin ich nicht mehr hin...

Wenn etwas im Unterwusstsein gärt, ist das vergleichbar mit einer übervollen Kommmodenschublade, die nie ganz zugeht. Es kostet unglaublich viel Kraft, diese Schublade geschlossen zu halten, dafür geht (oft die gesamte) Lebensenergie drauf.
Ich wünsche DIr eine Therapeutin, der Du vertrauen kannst und die Dir wirklich helfen kann.
Liebe Grüße Alexandra

30.11.2020 12:17 • x 4 #13


Maj-on
Ich hatte beim ersten Gespräch mit ihr ein gutes Gefühl und konnte bei ihr nach langer Zeit mal weinen!Ich hoffe das sie die richtige an meiner Seite ist!Sie hat mich auch gefragt, ob ich mich irgendwas an ihr stört....weil wenn es zwischen uns nicht passt wäre das für die Therapie nicht vörderlich!LG Maj-on

30.11.2020 12:53 • x 3 #14


Alexandra2
Oh, das klingt super!

30.11.2020 13:47 • x 2 #15


Maj-on
Auf jeden Fall,ich bin gespannt und werde sie auf eine Aufarbeitung meiner Vergangenheit anspreche.

30.11.2020 16:09 • x 1 #16


Maj-on
Hallo zusammen,nachdem auch dieser Tag fast rum ist und es bei mir nichts besonderes zu berichten gibt (außer der innerliche Kampf)würde mich interessieren wie es bei euch war?!LG Maj-on

30.11.2020 18:18 • #17


Alexandra2
Och, ich dachte immer, jetzt könnte ich etwas tun. Das hat nicht geklappt, dafür Zahnarzt, 2 lange Telefonate, Solitaire spielen, hier vorbei gucken, kochen und meine Serie gucken..

30.11.2020 19:02 • #18


bones
Zitat von Maj-on:
Hallo zusammen,nachdem auch dieser Tag fast rum ist und es bei mir nichts besonderes zu berichten gibt (außer der innerliche Kampf)würde mich interessieren wie es bei euch war?!LG Maj-on


Ich habe es ausgehalten und mich abgelenkt, was machbar war. Im schlimmsten Zeiten sogar nix gemacht und mich gehen gelassen.

30.11.2020 19:59 • x 1 #19


Maj-on
Zitat von Alexandra2:
Och, ich dachte immer, jetzt könnte ich etwas tun. Das hat nicht geklappt, dafür Zahnarzt, 2 lange Telefonate, Solitaire spielen, hier vorbei gucken, kochen und meine Serie gucken..



Ja das hört sich nach einem ausgefüllten Tag an!Ich würde mich freuen, wenn ich die Kraft hätte, auch mal wieder was zu kochen!Im Moment bekocht unsere Tochter uns....

30.11.2020 20:29 • x 1 #20


Maj-on
Zitat von bones:


Ich habe es ausgehalten und mich abgelenkt, was machbar war. Im schlimmsten Zeiten sogar nix gemacht und mich gehen gelassen. [/

Was machst du wenn du dich gehen lässt?

30.11.2020 20:35 • #21


Alexandra2
Das kommt alles wieder Maj-on, Du brauchst jetzt Zeit zur Erholung

30.11.2020 20:36 • #22


Maj-on
Ich bin sehr ungeduldig!Möchte mein Leben wieder haben!Aber das ist noch ein langer Weg....Danke schön ,für deine netten Worte

30.11.2020 20:39 • x 1 #23


Alexandra2
Das habe ich auch erlebt und muss sagen, je ungeduldiger ich wurde, desto länger dauerte die Regeneration...
Irgendwie brauchte ich Vieles zur Ablenkung, um möglichst nicht nachzudenken...

30.11.2020 20:42 • #24


Maj-on
Wie lange hat es bei dir gedauert,bis du aus diesem Loch raus warst?Ich bin eigentlich eine Frohnatur und komme mir selbst fremd vor!

30.11.2020 21:23 • #25


Alexandra2
Lange. Ich war zutiefst erschöpft und bis alle Diagnosen gestellt waren, die mich lebenslang viel Kraft kosteten, Jahre. Unsere Lebensläufe sind so einzigartig, daß man nichts vergleichen kann.

30.11.2020 21:28 • #26


Maj-on
Das stimmt ,vergleichen kann man sie nicht.....aber gut zu wissen das es einen Weg hinaus gibt!

30.11.2020 21:46 • x 1 #27


bones
Zitat von Maj-on:

Ich habe es ausgehalten und mich abgelenkt, was machbar war. Im schlimmsten Zeiten sogar nix gemacht und mich gehen gelassen. [/

Was machst du wenn du dich gehen lässt?

Ich machte da nix mehr. Bin nur aufgestanden, hab Kleinigkeit was gegessen und mich mehrere Monate auf den Balkon, war Sommer gewesen, hinvegetiert. War zu nix mehr fähig. Und dabei alles negative spüren müssen, dass man am liebsten nur schlafen möchte. Meine Freundin war da so verzweifelt, dass man es mir ansah, dass ich pure Verzweiflung ausstrahlte, dass sie mich eingewiesen hat. Und ohne sie würde ich nicht mehr hier sitzen. Sie hat mir quasi leben wieder geschenkt.

30.11.2020 21:54 • x 1 #28


Maj-on
Das mit dem schlafen kann ich gut verstehen!Ich könnte auch den ganzen Tag schlafen, aber das mache ich nicht, aus Angst das ich Nachts wach bin.Man möchte die schlimmen Gedanken einfach ausblenden,aber wie?

30.11.2020 22:00 • x 1 #29


A


Hallo Maj-on,

x 4#30


bones
Man kann die negativen Gedanken ausblenden, in dem man Entspannungsübungen macht, Musik hört , Buch liest etc

30.11.2020 22:03 • x 1 #30

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