Sandra
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Da ich gerade mal wieder nicht zum Schlafen komme und mir den Kopf über alles Mögliche zerbreche, so dachte ich, lass ich auch euch daran teilhaben und ganz vielleicht findet sich ja irgendwo irgendwer, der mich ein wenig versteht
Mich beschäftigt gerade jetzt, wo die Weihnachtszeit wieder beginnt, mein nicht-vorhandener Umkreis/Freundeskreis.
Auch wenn ich (zumindest einiges) von dem Weihnachtskram für ganz großen PR halte (bitte nicht lynchen *g*), wird man dann doch ein wenig melancholisch, wenns aufs erste Adventskerzchen zugeht *seufz*
Im Grunde existieren sowas wie Freunde seit ich krank bin in meinem Leben nicht mehr. Ich habe einigen wohl sehr oft sehr wehgetan indem ich sie hängen ließ, doof zu ihnen war und ihnen immer für alles die Schuld gegeben habe. Wahrscheinlich, weil ich selbst nichts mehr mit mir anzufangen wusste, mir mein Rückzug wichtiger war als alles andere und wahrscheinlich auch, weil ich mich von vielen sehr unverstanden gefühlt habe. Es war immer schwer für mich Kommentare wie ach das ist doch alles gar nicht so schlimm, oder komm doch mit, dann gehts dir besser zu ertragen. Die Folge war komplette Isolation/Rückzug, weil ich dachte so schade ich ihnen nicht mehr und sie mir nicht.
Nun habe ich seit 2 Jahren nur mehr eine Person neben meiner Familie. Ihm würde ich zwar auf der Stelle mein ganzes Leben in die Hände legen, dennoch fühl ich mich oftmals sehr einsam.
Und das Doofe ist, dass ich nichtmals übertreibe, wenn ich sage, dass es wahrscheinlich sowieso niemand lange mit mir aushalten würde.
Seit gut einem Jahr befinde ich mich in einer Phase, wo es mir oftmals tage - oder wochenlang kaum möglich ist bloß ein paar Sachen einkaufen zu gehen und jede Familienfeier, die ansteht, ist ein riesen Theater im Vorhinein für mich, wie soll ich es dann noch auf die Reihe kriegen, auch mal mit Freunden wegzugehen, feiern zu gehen?
Es ist auch grundsätzlich unmöglich, mich unter Leuten begeben, die nicht über meine Krankheit informiert sind, da ich dann immer denke, dass sie mich für völlig bescheuert halten, wenns wieder mit meiner Panik losgeht, oder ich aus heiterem Himmel verschwinden muss, weils nicht mehr geht. Leider habe ich die Erfahrung schon gemacht, dass Leute dann sehr konfus, oder sogar geschockt reagieren, was es mir nun nicht unbedingt leichter macht.
Mal davon abgesehen, dass ich grundsätzlich eh immer denke, dass meine Krankheit mir auf der Stirn geschrieben steht und mich jeder blöd angafft.
Selbst wenn ich dann einmal jemanden kennenlerne, so denke ich meist sofort, dass ich mich ihm/ihr doch echt nicht antun kann. Kann man von einem Menschen Derartiges verlangen? Kann man von einem Menschen das verlangen zu berücksichtigen, was ich bin? Ich wüsste nicht ob ich als Außenstehender damit klarkommen würde. Wahrscheinlich eine Weile, aber nicht lange...
Meist blocke ich neue Kontakte sofort wieder ab, weil ich entweder denke sie verstehen mich nicht, oder sie irgendwann sagen, dass es ihnen zuviel wird. Auch das habe ich schon am eigenen Leib erfahren. Das wünsche ich wirklich keinem Leidensgenossen.
Ich komme mir selber schon sehr anspruchsvoll vor, dabei bin ich das absolut nicht. Vielleicht wünsche ich mir auch einfach zu sehr, dass mir der/die perfekte Begleiter/in irgendwann mal zugeflogen kommt, mich so nimmt wie ich bin und das noch gerne. ekelig, diese Ironie in der Luft
Nun hab ich euch genug vollgejammert. Vielleicht macht ja jemand Ähnliches durch und mag was dazu schreiben.