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Warum fühle ich mich immer als Versager?

Lost111
Als nicht gut genug?
Dieses Gefühl begleitet mich bereits mein Leben lang. Dabei habe ich doch einiges erreicht. Ich habe eine Wohnung, einen relativ sicheren Job, meine Katze. Ein wenig Familie.
Ok, meine Kindheit war nicht optimal. Aber bei wem ist das schon so? Ich habe früh lernen müssen, alles mit mir selber auszumachen. Über Probleme wurde bei uns nie geredet. Ich war mit 19 schon des Lebens müde, so muss ich das leider sagen; die Liebe ließ mich am Leben bleiben. Und bei und mit ihm lernte ich eine ganz andere Welt kennen. Darüber möchte ich allerdings nicht mehr sagen.
Trotzdem ist da immer das Gefühl des nicht gut genug seins - whatever I do it's never enough.
Ich habe des Öfteren von Resilienz gehört. Das scheine ich nicht zu haben?
Manchmal hasse ich mich einfach nur. Weil ich so bin, wie ich bin.
Hat das Leben auch noch glückliche Stunden für mich? In meiner tiefen Depression kann ich das nur negieren.
Ich habe viele Ängste. Ich bin nicht das, was man kommunikativ nennen könnte. Ich bin leider viel zu sensibel. *Sfz*
WAS ist falsch mit mir?!

02.03.2021 23:10 • x 3 #1


Augenblicke
Hallo Lost 111
Das was du beschreibst kommt mir vertraut vor. Sensible Menschen haben es schwer weil sie verletzlicher sind. Vertrauen in uns selbst gibt uns Kraft und Zuversicht.

03.03.2021 00:12 • x 2 #2


A


Hallo Lost111,

Warum fühle ich mich immer als Versager?

x 3#3


Lost111
@Augenblicke

Aber woher das Vertrauen nehmen...?! Wenn man selbst nicht an sich glaubt?
Ach, so viele Fragen und keine Antworten!

03.03.2021 00:21 • #3


Augenblicke
Hallo Lost 111
Sei gut zu Dir. Vielleicht erwartest du zuviel von dir selbst Meditation kann auch helfen innere Ruhe zu finden damit man sich besser fühlt.

03.03.2021 00:44 • #4


Lost111
@Augenblicke

Danke, ich wollte es immer mal mit Mediation versuchen; bislang blieb es dabei.
Schwer, sich selbst gut zu sein. Wie schaffst du das denn, wenn ich fragen darf?

03.03.2021 00:50 • #5


Augenblicke
Lost 111
In den Spiegel schauen und sagen ich kann das. Jeder kleine Schritt bringt uns weiter. Sei lieb umarmt.

03.03.2021 01:11 • #6


E
liebe lost,
es tut mir leid das zu lesen.
ich kenne das auch, hab es so lange in mir getragen.
ich bin überzeugt, auch du kannst das auch mildern, vielleicht auch gesund werden. was tut dir gut, macht dir freude?
setze dort an und lese, höre oder schaue alles was du dazu finden kannst. lasst dich gefühlsmäßig anstecken und mitnehmen.
ich habe alles gelesen, was mich über psychische krankheiten ansprach und in die finger kriegte. darin habe ich gefunden, was mir fehlt, wieso es ist, wie es ist, und was dagegen hilft. und dann diese dinge getan, die empfohlen wurden.
was könnte dein weg sein?

03.03.2021 07:23 • #7


111Sternchen222
Hallo Lost!
Resilienz ist die psychische Widerstandskraft,seelische Belastungen ohne große Beeinträchtigungen zu überwinden.
Klingt toll oder? Ich liebe das Wort und seine Bedeutung.
Widerstandskräfte kann man bekanntlich aufbauen, ob man Resilienz lernen kann,darüber streiten sich allerdings sogar Psychologen und Wissenschaftler. Ich glaube das Vertrauen in sich selbst bildet eine wichtige Grundlage. Welche Ressourcen kannst du mobilisieren, was kannst du gut, obwohl deine Vergangenheit vielleicht nicht optimal war, und wie kannst du dir das zu Nutze machen um den Selbstwertgefühl zu steigern?
Hast du Ideen?
LG Sternchen

03.03.2021 07:34 • #8


Lost111
@Augenblicke @joline @111Sternchen222

Vielen Dank für eure Antworten.

Leider habe ich trotz jahrelanger Therapie meinen Weg immer noch nicht gefunden. Das macht mich oft traurig und lässt mich resignieren. Ich habe einfach keine Kraft mehr.
Was tut mir gut... Ich lese viel und gerne (was momentan etwas schwierig ist, da ich mich schlecht konzentrieren kann), ich liebe meine Badewanne, ich kniffele online. Das ist nicht viel. Und ich liebe natürlich meine Katze.
Im ortsansässigen Katzenteam war ich auch schon, das ist da nichts für mich. Ich fühle mich da einfach nicht wohl.
Ich habe auch schon viel über psychische Krankheiten gelesen. Wahrscheinlich hapert es bei mir einfach an der Umsetzung.
Von nichts kommt nichts, das hat meine Oma schon gesagt.

Momentan ist mein Kopf so leer! Ich weiß oft nicht, wohin mit mir. Was für die Gesundheit allgemein auch nicht gerade förderlich ist. Jeder Tag ist ein neuer Kampf mit mir selbst.

Vielleicht sollte ich mal damit anfangen zu lernen, mich (mehr) zu mögen... Wie geht das?

LG Lost111

03.03.2021 19:53 • #9


Kate
Zitat von Lost111:
Vielleicht sollte ich mal damit anfangen zu lernen, mich (mehr) zu mögen... Wie geht das?


Zuerst, durch sich weniger selbst ablehnen (Selbsthass). Ich glaube die Liebe zu sich kommt dann automatisch.
Klapp bei mir nicht wirklich, aber dies soll tatsächlich der Ansatz sein.
LG Kate

03.03.2021 19:56 • #10


Lost111
Zitat:
Zuerst, durch sich weniger selbst ablehnen (Selbsthass). Ich glaube die Liebe zu sich kommt dann automatisch.
Klapp bei mir nicht wirklich, aber dies soll tatsächlich der Ansatz sein.


Ja, davon habe ich auch schon des Öfteren gehört. Aber wie könnte ich mich jemals mögen? Da fängt es schon an.
Ich kann mir nicht einfach sagen du bist toll so, wie du bist! Das geht bei mir gar nicht. No way. Eigentlich logisch, dass das nicht von heute auf morgen gehen kann, das wird wohl ein langer Prozess sein.
Kann man das lernen? Ich weile bereits ein paar Jährchen auf diesem Planeten, aber ich habe es bis heute nicht gelernt.

LG Lost111

03.03.2021 20:09 • #11


Kate
Du sollst dich nicht von heute auf morgen toll finden. Such Dir vielleicht erstmal eine Eigenschaft aus, welche Du mögen könntest.

Zum Beispiel hast Du unheimlich viel Liebe an Tiere zu vergeben, die Eigenschaft ist Goldwert, da viele sie nicht besitzen.

Dir fällt bestimmt noch mehr ein. Schreib mal alles auf einen Zettel was Dir so einfällt und wenn man ihn ein paar mal liest, bleibt vielleicht was im Gehirn hängen.

03.03.2021 20:13 • x 1 #12


Lost111
Die Idee mit der Liste ist gut, danke liebe Kate; allerdings wird das eine kurze Liste werden.

Zitat:
Zum Beispiel hast Du unheimlich viel Liebe an Tiere zu vergeben, die Eigenschaft ist Goldwert, da viele sie nicht besitzen.


Ja, das ist wohl wahr. Ich bin sehr tierlieb und leide immer mit, wenn es einem Tier nicht gut geht. Es zerreißt mir das Herz.
Da bin ich echt total sensibel und nahe am Wasser gebaut. Wenn es möglich wäre, würde ich alle hilfebedürftigen und leidenden Katzen der Welt bei mir aufnehmen. Aber ich kenne meine Grenzen.

Mmh... Andere sagen, dass ich gut zuhören und mitfühlen kann und immer ein offenes Ohr habe. Wenn ich erstmal aufgetaut bin, kann ich auch gut mit den mir lieb gewonnenen Menschen kommunizieren. OK, das sind insgesamt 2 Arbeitskolleginnen.
Ich bin hilfsbereit und zuverlässig und treu. Mmmmmmmmmmmmmmm - genug des Selbstlobes. Das macht mir Angst, da sich das zu lesen total ungewohnt anfühlt.

03.03.2021 20:30 • x 1 #13


Kate
Zitat von Lost111:
genug des Selbstlobes. Das macht mir Angst, da sich das zu lesen total ungewohnt anfühlt.


Kein Selbstlob. Das ist die reine Aufzählung von Eigenschaften und die kann man ja schlecht leugnen. Das werden zu Beginn auch nicht viele sein, aber es werden Dir immer mehr bewusst.
Ich kenne das Spiel dein gegenüber soll all das aufzählen, was er an Dir gut findet, mag, besonders schätzt.
Die Liste kannst Du für bare Münze nehmen, wenns ein wirklicher Freund ist.

03.03.2021 20:35 • #14


Lost111
Zitat:
Kein Selbstlob. Das ist die reine Aufzählung von Eigenschaften und die kann man ja schlecht leugnen. Das werden zu Beginn auch nicht viele sein, aber es werden Dir immer mehr bewusst.


Wenn ich daran mal wirklich glauben könnte! Entschuldige, ich weiß, du meinst es nur gut, und dafür danke ich dir auch.
Ich verstehe einfach meistens nicht, warum mich jemand überhaupt mag, da ich mich doch so furchtbar ------- wie soll ich das in Worte fassen?! -------- unkompatibel fühle? Na ja, das ist noch nett ausgedrückt. Und nur eine Empfindung von mir.
Warum passe ich nicht in diese Welt? Und je älter ich werde, desto stärker wird dieses Gefühl.

03.03.2021 23:58 • #15


Kate
Zitat von Lost111:
Wenn ich daran mal wirklich glauben könnte! Entschuldige, ich weiß, du meinst es nur gut, und dafür danke ich dir auch.


Ich glaube, man kann keinen anderen Menschen so sehr ablehnen wie sich selbst. Mit sich verbringt man auch den ganzen Tag, da hat die Selbstablehnung, der Selbsthass viel Zeit.
Ich glaube auch, kein Mensch weiß was wirklicher Hass ist, bis man sich mal selbst hasst.
Die Liste mag für Menschen gelten, die leichte Selbstzweifel hegen, für Dich und mich ist sie nicht mehr als eine zusätzliche Aufgabe. Aber irgendwo muss man ja anfangen.
Ich fühle mich wie Du, und ich hab keine Ahnung wie man da rauskommt. Aber wenn ich das so deutlich schreibe, springen wir irgendwann zusammen von der Brücke, deshalb immer winzig kleine Lichtblicke in Beiträge einbauen, irgendwas, an das man glauben könnte.

04.03.2021 07:04 • x 2 #16


111Sternchen222
Guten Morgen Lost!
Kate hat schon ganz gut erkannt wie es funktionieren kann.
Die positiven Eigenschaften! Es ist gut, erstmal Leute dazu zu befragen die man kennt.Arbeitskollegen sind da völlig ok.Am Besten bekräftigen sie mit Beispielen die Eigenschaften die sie an dir positiv finden. Wenn du dir das dann genau so notiert und immer wieder drauf rumdenkst, wirst du es irgendwann nicht mehr entkräften können und es geht kaum anders als es,als gegeben hinzunehmen. Versuch macht klug!

04.03.2021 07:22 • x 1 #17


E
liebe @Lost111 ,
Zitat von Lost111:
Vielen Dank für eure Antworten.

Leider habe ich trotz jahrelanger Therapie meinen Weg immer noch nicht gefunden. Das macht mich oft traurig und lässt mich resignieren. Ich habe einfach keine Kraft mehr.
Was tut mir gut... Ich lese viel und gerne (was momentan etwas schwierig ist, da ich mich schlecht konzentrieren kann), ich liebe meine Badewanne, ich kniffele online. Das ist nicht viel. Und ich liebe natürlich meine Katze.
Im ortsansässigen Katzenteam war ich auch schon, das ist da nichts für mich. Ich fühle mich da einfach nicht wohl.
Ich habe auch schon viel über psychische Krankheiten gelesen. Wahrscheinlich hapert es bei mir einfach an der Umsetzung.


gerne. ich hab mal das hervorgehoben, was dir gut tut und du schon versucht hast. das ist doch ein guter anfang, findest du nicht?
mich hat mal eine übung weitergebracht, die ich in einem buch fand. entweder in einem zu wenn mütter nicht lieben können oder zum thema, wenn man es einer mutter nie recht machen kann.
da schreibt man alles auf, was an einem selber von der mutter oder anderen aufziehenden angehörigen an kritik zu hören bekam auf die linke seite. auf die rechte seite schreibt man dahinter, warum diese kritik nicht stimmt/stimmen kann, oder den grund/das herkommen, die ursache, woher das kommt (z.b. hat mir meine mutter nicht beigebracht. kann es gar nicht können. oder hättest du mir das beigebracht, könnte ich das jetzt.). und wofür das auch gut sein kann, was als negativ kritisiert wurde.
ich war damals völlig zerstört, zu lesen, dass ich fast komplett kaputt gemacht wurde (lauter pauschalaussagen, die auf mich als ganze person abzielten), und selbst richtig gutes mir krass brutal ins negative gegen mich gedreht verwendet wurde.
aber ab da wusste ich, dass all das schlechte so gar nicht stimmt. dass es mir eingeredet wurde. und dass ich mir das auch wieder ausreden kann, so wie wir es bei anderen tun.
vielleicht eine idee auch für dich?
liebe grüße, joline

04.03.2021 07:25 • x 1 #18


E
Guten Morgen Lost111!

Zitat von Lost111:
Dabei habe ich doch einiges erreicht

Das ist ein Satz, den wir hier immer wieder lesen.
Ein Satz, der gar nichts mit der inneren Leere zu tun hat, die manche fühlen und zu füllen versuchen.


Für mich bedeutet er (wie so oft und bei so vielen):
Wir sind zu sehr im Außen anstatt bei uns, denn wer könnte uns zeigen, daß wir versagt haben?
Eben, es sind die andern.
Erst im Vergleich, in der Konkurrenz, wer wovon wie viel hat und warum treten Unterschiede zutage, das geschieht oft gar nicht bewußt- und irgendwann sehen wir nicht mehr das Gute, das Schöne, was wir haben.
Und es gibt einen Mangel, den wir kompensieren wollen:
Sehr oft, so habe ich es gelernt, hat dieser Mangel mit frühkindlichen Erfahrungen zu tun, Bedürfnissen, die nicht gestillt wurden, und je früher es diesen Mangel gab desto weniger Worte gibt es dafür, eher ganz tiefe Gefühle.
Diese Gefühle können so negativ sein, daß sie in eine Art Selbstsabotage führen, in der man sich schlecht fühlt, minderwertig.

Kate hat recht mit der Liste.
Und wenn sie noch so kurz ist, du zählst da ganz wichtige Eigenschaften auf und ich bin sicher, es gibt noch viel, viel mehr.

Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, will dich jetzt aber auch nicht zuschütten.
Vielleicht paßt ja was von meinem Geschriebenen für dich, ansonsten- wie es ein sehr geschätzter User immer sagt: ab in die Tonne damit.

04.03.2021 07:26 • x 4 #19


Kate
Zitat von joline:
da schreibt man alles auf, was an einem selber von der mutter oder anderen aufziehenden angehörigen, an kritik gehört hat auf die linke seite. auf die rechte seite schreibt man dahinter, warum diese kritik nicht stimmt/stimmen kann, oder den grund/das herkommen, die ursache, woher das kommt

...und genau darin liegt die Krux! Man sucht den Fehler grundsätzlich bei sich, in sich. Man kann gar nicht sagen, das andere es gewesen sein könnten.
Bei Dir hat das vielleicht ausgezeichnet funktioniert, wie alles irgendwie, aber es gibt Störungen, da sind die Prägungen wie in Stahl geprägt. Da kann kein Wort daher kommen und versuchen die Prägungen zu verändern.

04.03.2021 07:31 • x 2 #20


Jedi
Hallo @Lost111

Zitat von Lost111:
Da fängt es schon an.
Ich kann mir nicht einfach sagen du bist toll so, wie du bist! Das geht bei mir gar nicht.

Dies einfach sich selbst so zu sagen, - Würde bei mir so auch nicht funktionieren !
Was es braucht, dass ist eine innere Überzeugung - eine Erfahrung, dass man Ok ist, wie man ist.
Hat nun nichts mit Perfekt zu tun, um nicht das Ok sein - mit Perfekt zu verwechseln.
Wir Alle sind nicht Perfekt, werden auch nie Perfekt sein, aber wir können unsere nicht perfekten Anteile annehmen.
Das führt zur Entlastung !
-------------------------------------
Zitat von Lost111:
Ich verstehe einfach meistens nicht, warum mich jemand überhaupt mag,
da ich mich doch so furchtbar ------- wie soll ich das in Worte fassen?! -------- unkompatibel fühle?

Warum Dich jemand mag, dass überlasse doch der Anderen Person u. werde nicht zu einer Art Richterin,
die ein Urteil darüber fällt, ob die andere Person Dich mögen darf - das entscheidest nicht Du, sondern die andere Person.

Ob Du es denn annimmst, bzw. annehmen kannst oder möchtes, dass liegt dann wieder in Deiner Entscheidung .
(es war zu lesen, Du seist mitfühlend könntest gut zuhören-hättest immer ein offenes Ohr
könnte dies die Antwort auf Deine Frage sein)

Auch gibt es eine innere Entlastung, wenn Du Dir bewusst machst,
was gehört da zu mir - was gehört zu der anderen Person.
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Zitat von Lost111:
Ich bin sehr tierlieb

Hast Du Dich mal selbst gefragt, warum so viele Menschen so Tierlieb sind ?
Tiere lieben ihren Menschen- Bedingungslos u. wir Menschen fühlen uns nicht aufgefordert, Erwartungen erfüllen zu müssen.
So können wir unsere Tiere annehmen, auch wenn sie nicht immer pefekt sind u. können in ihnen alles hineinprojizieren,
was unserer Seele gut tut. - Das Du Tierlieb bist, zeigt das viel Liebe in Dir steckt - !
-------------
Zitat von Lost111:
Andere sagen, dass ich gut zuhören

Ist doch sehr schön, dass Andere das bei Dir feststellen.
Kannst Du Dir selbst auch gut zuhören ?
---
Zitat von Lost111:
und mitfühlen kann

Auch hier, ein großes Kompliment, wenn Andere das bei Dir wahrnehmen.
Bist Du denn auch mitfühlend mit Dir - gehst Du mitfühlend mit Dir um ?

---
Zitat von Lost111:
und immer ein offenes Ohr habe

Hast Du immer auch ein offenes Ohr für Dich ? - Kannst Du die Stimme in Dir wahrnehmen, wärst Du bereit dazu ?

04.03.2021 11:58 • #21


Lost111
Ich danke euch allen für die Beiträge!

@Kate

Zitat:
Die Liste mag für Menschen gelten, die leichte Selbstzweifel hegen, für Dich und mich ist sie nicht mehr als eine zusätzliche Aufgabe. Aber irgendwo muss man ja anfangen.


Ja, das ist wirklich eine Aufgabe, die mir sehr schwer fällt. Denke ich doch oft schlecht von mir. Und vor sich selbst kann man nicht weglaufen.

@111Sternchen222

Das hört sich gut an. Vielleicht glaube ich es tatsächlich, wenn ich es von Anderen höre. Dann kann ich es nicht mehr leugnen.
Ich muss mich nur trauen. Aber wie du schon sagst: ich habe es dann schwarz auf weiß sozusagen. Mmh, das hört sich machbar an.

@joline

Zitat:
ich hab mal das hervorgehoben, was dir gut tut und du schon versucht hast. das ist doch ein guter anfang, findest du nicht?


Ja natürlich ist es das, aber ich habe immer das Gefühl, dass das nicht ausreicht. Verstehst du, was ich damit sagen will?
Ich sehe viel eher das negative als das positive. Das war schon immer so, und vielleicht kann man das auch wieder in einem gewissen Rahmen verlernen. Aber das alles hat halt auch die Wurzeln in der Kindheit. Schon als Kind habe ich mich als nie gut genug empfunden. Wen hat es schon interessiert, wie es mir geht? Und so verfolgte mich das bis ins Erwachsenenalter.
In der Therapie habe ich erfahren, dass ich des Öfteren noch wie ein Kind empfinde/mich verhalte. Das hat mich erschreckt, hat mir aber auch zu denken gegeben. Nennt man das nicht das innere Kind? Mmh, weiter auseinandergesetzt habe ich mich damit allerdings nicht. Es ist schwer, aus alten Verhaltensmustern auszubrechen.

@Resi

Zitat:
Wir sind zu sehr im Außen anstatt bei uns, denn wer könnte uns zeigen, daß wir versagt haben?
Eben, es sind die andern.


Natürlich zeigen uns Andere auf, dass wir versagt haben. Das habe ich oft genug zu spüren bekommen. Und es tat jedes Mal weh und ließ mich den Selbsthass auf mich anfachen. Gerade als Kind ist man total beeinflussbar und wenn du immer gesagt kriegst, dass du nichts kannst, nichts bist, dann denkst du irgendwann, dass dem auch so ist. Das es so richtig sein muss.
Wie soll da Selbstwert aufgebaut werden können?

@Jedi

Zitat:
Was es braucht, dass ist eine innere Überzeugung - eine Erfahrung, dass man Ok ist, wie man ist.
Hat nun nichts mit Perfekt zu tun, um nicht das Ok sein - mit Perfekt zu verwechseln.
Wir Alle sind nicht Perfekt, werden auch nie Perfekt sein, aber wir können unsere nicht perfekten Anteile annehmen.


Mir ist bewusst, dass niemand perfekt sein kann/sein muss. Aber woher die innere Überzeugung an sich selbst nehmen?
Ich weiß, dass ich auch gute Charaktereigenschaften habe. Das da jetzt stehen zu sehen macht mir schon ungute Gefühle. Mir fällt es auch schwer, Lob anzunehmen. Ganz davon zu schweigen, mich selbst zu loben! Wie könnte ich!

Zitat:
Kannst Du Dir selbst auch gut zuhören ?

Zitat:
Bist Du denn auch mitfühlend mit Dir - gehst Du mitfühlend mit Dir um ?

Zitat:
Hast Du immer auch ein offenes Ohr für Dich ?


Nun ja, ich gehe nicht immer besonders gut mit mir um, um das mal vorsichtig in Worte zu fassen.
Das beste Beispiel ist jetzt meine Krankschreibung: ich konnte mich erst letzte Woche dazu entscheiden, zum Arzt zu gehen, dabei ging es mir schon länger nicht gut. Ich habe immer diese Angst, nicht ernst genommen zu werden mit meinen Beschwerden (dabei habe ich einen sehr emphatischen HA!). Vielleicht denke ich auch, dass ich es nicht verdient habe, auf meine Bedürfnisse zu achten? Vielleicht erlaube ich es mir selber nicht, auf mich zu gucken? Weil ich mir nicht wichtig genug bin? Mmh, so viele Fragen und keine Antworten! Deine Worte haben mich zum Nachdenken gebracht, danke dafür.

LG Lost111

04.03.2021 20:08 • x 1 #22


Jedi
Hallo @Lost111

Zitat von Lost111:
Ich weiß, dass ich auch gute Charaktereigenschaften habe.

Bedeutet diese Aussage, die Du hier selbst aufgeschrieben hattest nicht, nicht schon eine Antwort auf:
Zitat von Lost111:
Aber woher die innere Überzeugung an sich selbst nehmen?


und
innere Überzeugung ist nur möglich, wenn Du diese guten Charaktereigenschaften Dir auch bewusst machst.
Schreibe Dir einmal ein paar dieser Eigenschaften auf, von Deinen guten Charaktereigenschaften.

Dann wäre es für Dich wichtig, pos. Erfahrung mit diesen Eigenschaften zu machen, in Kontakt mit anderen Menschen.
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Zitat von Lost111:
Das da jetzt stehen zu sehen macht mir schon ungute Gefühle.

Wenn es Dir solche unguten Gefühle bereitet, ist das eine Situation, die in einen therapeutischen Prozess gehört.
Zitat von Lost111:
Mir fällt es auch schwer, Lob anzunehmen.

Das gehört mit in den therapeutischen Prozess, dies zu üben.

Was Du schilders, sollte unbedingt eine Diagnose erfahren, damit klar wird, um was für eine psychische Erkrankung es sich handeln könnte u. nur so, kann eine für Dich passende Therapie geben !
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Lost111:
Nun ja, ich gehe nicht immer besonders gut mit mir um, um das mal vorsichtig in Worte zu fassen.

Diese Aussage lässt in mir eine Vermutung auf eine bestimmte psychische Erkrankung zu, aber ich bin kein Facharzt
u. nur der sollte die Diagnose stellen.
-----------------------------------------------------
Zitat von Lost111:
Ich habe immer diese Angst, nicht ernst genommen zu werden mit meinen Beschwerden (dabei habe ich einen sehr emphatischen HA!

Es ist sehr gut, dass Du einen empathischen HA. hast, aber Empathie wird Dir nicht Nachhaltig bei Deinem Problem helfen,
da bedarf es aus meiner Sicht, eine Fachliche Begleitung !
--------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Lost111:
Vielleicht denke ich auch, dass ich es nicht verdient habe, auf meine Bedürfnisse zu achten? Vielleicht erlaube ich es mir selber nicht, auf mich zu gucken? Weil ich mir nicht wichtig genug bin?

----
Zitat von Lost111:
Mmh, so viele Fragen und keine Antworten!

Die Antworten findest Du in Dir selbst.
Nur um an diese Antworten zu kommen, brauchst Du professionelle Begleitung,
der Dich durch Deinen pers. Prozess führen hilft !

04.03.2021 21:02 • x 1 #23


E
hallo liebe @Lost111 .

Zitat von Lost111:
Ja natürlich ist es das, aber ich habe immer das Gefühl, dass das nicht ausreicht. Verstehst du, was ich damit sagen will?

ja, ich versteh das sehr gut. ich war selber viele jahre meines lebens in depressiven phasen und mir fehlte selbstvertrauen und das gefühl etwas wert zu sein. und es passiert mir auch jetzt noch immer mal wieder.

Zitat von Lost111:
Ich sehe viel eher das negative als das positive. Das war schon immer so, und vielleicht kann man das auch wieder in einem gewissen Rahmen verlernen

ja, ich weiß, das ist ja typisch für depressionen und fehlndes selbstwertgefühl. und du kannst das positivere denken lernen. das kann dann stück für stück, über einen längeren zeitraum geübt, das negative ersetzen. fang an, trau dich. und dann versuch es immer wieder. denk immer wieder an die dinge die du gut kannst. und lass dir von deinen freunden dabei helfen, dich erinnern. und fang an dem zu trauen. glaube dir und anderen, dass es diese guten seiten an dir gibt.

Zitat von Lost111:
Nennt man das nicht das innere Kind? Mmh, weiter auseinandergesetzt habe ich mich damit allerdings nicht. Es ist schwer, aus alten Verhaltensmustern auszubrechen.

ja, man kann es das innere kind nennen. ich kann mit dieser theorie viel anfangen. ich fühle es richtig in mir.
ja, es ist nicht leicht, aber es wird immer leichter, wenn man dran bleibt. und dann wird es auch automatisch, das positivere denken über dich, so wie früher die negative überzeugung automatisches denken war. es entsteht eine postive haltung und überzeugung dir selbst gegeber. du bist es wert.
lg joline

04.03.2021 21:06 • #24


Lost111
@Jedi

Zitat:
Dann wäre es für Dich wichtig, pos. Erfahrung mit diesen Eigenschaften zu machen, in Kontakt mit anderen Menschen.


Da ich u.a. an einer sozialen Phobie leide, gestaltet sich das etwas schwierig. Ich habe da nicht allzu Möglichkeiten zum Üben. Klar, in der Arbeit erfahre ich das mit den Kollegen, es gibt da gute und schlechte Erfahrungen. Beides gehört dazu.
An Familie habe ich nicht mehr viel. Meine Mutter behandelt mich oft immer noch wie ein kleines Kind und meine jüngere Schwester ist so von sich überzeugt und narzisstisch veranlagt, da komme ich mir immer klein dagegen vor.

Zitat:
Das gehört mit in den therapeutischen Prozess zu üben.
Was Du schilders, sollte unbedingt eine Diagnose erfahren, damit klar wird, um was für eine psychische Erkrankung es sich handeln könnte u. nur so, kann eine für Dich passende Therapie geben !


Ich leide seit vielen Jahren an Depressionen, generalisierter Angststörung und sozialer Phobie. Letztes Jahr im September habe ich die 4 1/2 jährige Therapie beendet. Ich kam einfach nicht mehr voran, und so sah das meine Therapeutin auch. Ich bin therapiemüde, denke ich. Und wahrscheinlich bin ich des Kämpfens einfach müde geworden.

Zitat:
Es ist sehr gut, dass Du einen empathischen HA. hast, aber Empathie wird Dir nicht Nachhaltig bei Deinem Problem helfen, da bedarf es, aus meiner Sicht, eine Fachliche Begleitung !


Das ist mir bewusst; mein HA ist meistens einfach nur ratlos, was er mit mir machen soll.
Ab April werde ich wieder ein Psychiaterin an der Hand haben, mit der ich (hoffentlich) reden kann. Das ist auch so ein Problem bei mir: reden. Über mich reden.

LG Lost111

04.03.2021 21:26 • x 1 #25


Lost111
Hallo liebe @joline,

Zitat:
und du kannst das positivere denken lernen. das kann dann stück für stück, über einen längeren zeitraum geübt, das negative ersetzen. fang an, trau dich. und dann versuch es immer wieder. denk immer wieder an die dinge die du gut kannst. und lass dir von deinen freunden dabei helfen, dich erinnern. und fang an dem zu trauen. glaube dir und anderen, dass es diese guten seiten an dir gibt.


Oh je, da kommen mir doch glatt die Tränen, weiß auch nicht, warum. Entschuldige. Gute Seite an mir - ja, die gibt es.
Da ist halt immer wieder diese leise Stimme in meinem Kopf, dir mir sagt, das schaffst du nicht, du bist nicht gut genug, du bist es nicht wert. Da komme ich meistens nicht gegen an.
Dabei weiß ich eigentlich schon, dass ich z.B. gute Arbeit leiste im Job. So ist es ja nicht. Aber es kommt nicht wirklich in meinem Kopf an. Es bleibt ein Gefühl der Unzulänglichkeit. Wahrscheinlich bin ich deshalb auch immer so unzufrieden mit mir.
Für mich ist es unglaublich schwer, positiv zu denken. Wenn mir irgendwas blödes passiert, denke ich sofort: kann ja auch nur dir passieren, war ja klar; anstatt es einfach hinzunehmen - das kann jedem passieren. Da setze ich auch zweierlei Maß an: wenn das z.B. Jemand anderem passiert, finde ich das gar nicht weiter tragisch. Fehler passieren jedem. Bei mir ist das dann immer gleich der Weltuntergang.

Auch die jahrelange Therapie hat da in der Hinsicht nicht allzu viel gebracht, muss ich mir letzten Endes eingestehen. Ok, sie hat in anderen Dingen geholfen, auf die ich jetzt allerdings nicht näher eingehen mag.

Wie machst du es konkret, positiv zu denken?

LG Lost111

04.03.2021 21:56 • #26


Jedi
@Lost111

Zitat von Lost111:
Letztes Jahr im September habe ich die 4 1/2 jährige Therapie beendet.
Ich kam einfach nicht mehr voran,
und so sah das meine Therapeutin auch.

Ich bin therapiemüde, denke ich.
Und wahrscheinlich bin ich des Kämpfens einfach müde geworden.

Therapiemüde nach 4 1/2 Jahren, kann ich verstehen.
Des Kampfes müde geworden, auch das kann ich verstehen.
Nur Lost, wo ist da die Alternative ?
So wie es jetzt mir hier durch Deine Beiträge erscheint, geht es Dir nicht gut u. außer,
nochmal Dich in eine Therapie zu machen, scheint mir in Deinem Fall alternativlos zu sein.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Du hattest bei joline nachgefragt, positiv zu denken, wie geht das ? - Dazu gibt es viele Ansätze u. da wird Dir
@joline sicher auch ein paar gute Tipps geben können.
Ich hoffe, dass es Dir etwas bewusst machen kann, was es bedeutet, über sich wertschätzend zu denken u.
respektvoll mit sich selbst umzugehen.
--
Doch glaube ich, dass es nochmal professionelle Hilfe bedarf, gerade auch wegen deiner Sozial Phobie u.
das Du es doch schaffen kannst, über Dich reden zu können.

Auch wenn ich Dich mit der Therapiemüdigkeit verstehen kann, möchte ich Dir gerne einmal Mut machen u.
den Schritt in eine therapeutische Begleitung zu machen.
Mit der Psychiaterin machst Du ja auch schon den ersten Schritt.

Kämpfen zu müssen kann erschöpfen, Ja - Aufgeben dagegen, ist keine gute Option !

05.03.2021 12:38 • x 1 #27


Lost111
@Jedi

Zitat:
Nur Lost, wo ist da die Alternative ?
So wie es jetzt mir hier durch Deine Beiträge erscheint, geht es Dir nicht gut u. außer,
nochmal Dich in eine Therapie zu machen, scheint mir in Deinem Fall alternativlos zu sein.


Ehrlich gesagt habe ich von Therapie erstmal genug. Außerdem muss man doch nach meiner Info nach 2 Jahre warten, bis man eine neue Therapie beginnen kann? Ich bin da aber auch nicht auf dem laufenden. Zu der Therapeutin, wo ich so lange war, möchte ich nicht nochmal hingehen. Sie hat mich meiner Meinung nach im Stich gelassen, als es mir bei meiner letzten depressiven Episode im September letzten Jahres schlecht ging. Vllt. ist das aber auch nur mein Gefühl. Aber das gehört nicht hierher.

Ich warte jetzt erstmal ab, wie ich mit der neuen Psychiaterin klar komme. Oder ob ich da auch den Mund nicht aufkriege.

LG Lost111

05.03.2021 19:57 • x 1 #28


Jedi
@Lost111
Zitat von Lost111:
Ehrlich gesagt habe ich von Therapie erstmal genug.

Verstehe ich u. ist u. bleibt auch Deine Entscheidung !
---------
Zitat von Lost111:
Außerdem muss man doch nach meiner Info nach 2 Jahre warten,

Nicht unbedingt !
Da haben Therapeuten in ihren Anträgen schon möglichkeiten, der Krankenkasse gegenüber eine neue Therapie zu begründen.
--------
Zitat von Lost111:
Zu der Therapeutin, wo ich so lange war, möchte ich nicht nochmal hingehen.

Dann solltest Du da auch nicht mehr hingehen.
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Zitat von Lost111:
Ich warte jetzt erstmal ab, wie ich mit der neuen Psychiaterin klar komme.

Wünsche Dir, dass Du Dich dort gut verstandenu. angenommen fühlen kannst.

LG Jedi

05.03.2021 20:11 • x 1 #29


A


Hallo Lost111,

x 4#30


Lost111
@Jedi

Zitat:
Nicht unbedingt !
Da haben Therapeuten in ihren Anträgen schon möglichkeiten, der Krankenkasse gegenüber eine neue Therapie zu begründen.


Das wusste ich nicht. Aber ich war ja auch noch nie in der Notwendigkeit, mir dazu Gedanken machen zu müssen.
Wie gesagt, ich warte erstmal ab, wie es sich entwickelt.

Zitat:
Wünsche Dir, dass Du Dich dort gut verstandenu. angenommen fühlen kannst.


Vielen Dank!

LG Lost111

05.03.2021 20:24 • x 1 #30

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