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Warum fühle ich mich trotz Urlaub schlecht?

Lost111
Mein Tag war eigentlich ok. Ich habe GANZ VIEL NICHTS gemacht. Und das war auch gut so.
Aber trotzdem fühle ich mich seit gestern schlecht. Und ich frage mich, warum das so ist.
Die ganze Woche verlief ruhig und angenehm für mich. Ganz in meinem Sinne.
Und doch werde ich seit gestern immer unruhiger und unzufriedener.
Liegt es daran, dass ich nächste Woche wieder arbeiten gehen muss?
Denn es ist nichts konkretes, woran ich sonst meine Niedergeschlagenheit festmachen
könnte. OK, es gibt noch eine andere Sache, aber darüber möchte ich öffentlich nicht reden.
Ich hatte gerade mal angefangen, mich mehr und mehr zu entspannen diese Woche.
Aber seit gestern ist das wie weg geflogen.
Die dunklen und negativen Gedanken lauern. Aber ich versuche, standhaft zu bleiben.
Und bis zu einem gewissen Punkt kann ich das auch.

Außerdem kann ich mich zu nichts aufraffen - im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei wäre in der Wohnung
schon einiges zu tun. Aber es ist mir schlichtweg egal. Ich habe NULL Antrieb.
Und wieder frage ich mich: warum ist das so? Ich bin doch ausgeruht und ausgeschlafen!

Ich hätte meine letzten Urlaubstage gerne genossen, aber leider war es mir nicht vergönnt.

30.06.2023 00:11 • x 3 #1


TomdeLone
@Lost111 Hi,
vielleicht liegts am 'komischen' Sommerwetter?
Oder der Zwang einer fehlenden geregelten Tätigkeit? (Urlaub)
Ich kenne das so von mir auch aus der Vergangenheit...
Oft nimmt man sich insgeheim auch zuviel vor, und macht dann gar nichts.
Was natürlich etwas runterzieht, schlechtes Gewissen usw...

Das fällt mir adhoc dazu ein...
LG Tom

P.S.: Und dann wäre da noch deine Depression...

30.06.2023 03:00 • x 4 #2


A


Hallo Lost111,

Warum fühle ich mich trotz Urlaub schlecht?

x 3#3


TomdeLone
Ich fühle mich auch gerade etwas unzufrieden, weil ich nicht richtig abschalten kann, obwohl ich alles Wichtige erledigt habe, und erstmal für einige Zeit nur normaler Alltag droht...
Es kommt immer wieder mein letzter beschixxener Freitag hoch und die miesen Leute mir denen ichs zu tun hatte...

Warum überwiegen nicht die netteren Leute danach?

Aber das sollte ich in meine Tagebuch schreiben...

30.06.2023 03:14 • x 3 #3


Kate
Liebe Lost, merkwürdig, mir ging’s in meiner Urlaubswoche genauso. Ich glaube, eine Woche ist einfach zu wenig. Ich lag die letzten 3 Tage auch nur noch da und hatte das Gefühl krank zu werden.
Von Erholung keine Spur.
Aber auch der erste Arbeitstag geht vorbei. Leicht ist allerdings was anderes.

30.06.2023 06:08 • x 1 #4


BlackKnight
Liebe Lost, letzte Woche hat es mich kurz erwischt. Woran es lag, kann ich dir auch nicht wirklich sagen.... Genau wie du es auch beschreibst; für mich: die Dämonen sind eben immer da, bei mir, nur ich schaffe es sie in den Turm einzusperren, in dem ich sehr lange gefangen war. Trotzdem weiss ich: sie sind da; und ich höre sie; eben mal lauter und mal leiser‍️... hoffe mein Post hilft ein Bisschen️

30.06.2023 06:27 • x 2 #5


Ziva
Hallüü liebe Lost,

vielleicht helfen dir ein paar sonnige Grüße aus Dänemark?

Ich verstehe dich - vor zwei Tagen bin ich auch vom Abgrund gefallen und baumele auch nicht mehr an irgendeinem Ast, sondern muss der Tatsache ins Auge sehen, dass wir morgen schon nach Hause fahren. Die letzten 2 Tage konnte ich kaum genießen und ich fühle mich schlecht, habe wieder Angst, fühle mich unsicher, meine Laune ist irgendwo unter meinen Schuhsohlen.

Ich glaube fast, es ist dieses Loslassen. Grade angekommen, da müssen wir schon wieder weg. Schöne Dinge, die uns guttun hinter uns zu lassen und wieder daran zu denken, dass bald nicht nur die Arbeit wieder startet, sondern damit auch der Alltag wieder einkehrt. Frühes Aufstehen, Regeln befolgen, sich zur Arbeit schleppen.... Alltag muss ja nichts Schlechtes sein, ist aber oft mit Stress, Ärger, Müdigkeit und nicht so viel Zeit für uns selbst verbunden.

Vielleicht schaffen wir den Start besser, wenn wir versuchen, uns die schönen Zeiten in Erinnerung zu halten. Und wenn wir uns erlauben, auch mal einfach so eine Stunde eher Feierabend zu machen oder die Mittagspause um zehn Minuten in der Sonne zu verlängern.

Ich versuche zusätzlich nicht zu weit zu denken. Ich schaue, was in der kommenden Woche anliegt und was ich für mich tun kann. Dadurch habe ich nicht das Gefühl, dass ich nun ein halbes Jahr bis Weihnachten ohne Pause arbeiten muss. Mein Berg ist kleiner, ich trickse mich selbst aus. Funktioniert manchmal. Vielleicht geht das auch für dich.

Ich drück dich fest aus der Ferne

Denk immer dran - du bist nicht allein

30.06.2023 08:22 • x 4 #6


Momo58
Zitat von Lost111:
Außerdem kann ich mich zu nichts aufraffen - im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei wäre in der Wohnung
schon einiges zu tun. Aber es ist mir schlichtweg egal. Ich habe NULL Antrieb.
Und wieder frage ich mich: warum ist das so?

Wenn ich in meiner Wohnung bin, habe ich auch meistens das Gefühl, dass viel zu tun ist. Irgendetwas ist ja immer zu tun und man ist eigentlich nie fertig. Deshalb versuche ich im Urlaub wirklich wegzufahren. Damit ich das schlechte Gewissen, das ich in meiner Wohnung habe, vermeiden kann. Im Juli habe ich zwei Wochen Urlaub, da fahre ich an den Bodensee, dort habe ich eine kleine und preiswerte Ferienwohnung gemietet. Da fällt es mir leichter, etwas zu unternehmen und die neue Umgebung ist auch ein Stimulanz. Ich entscheide mich manchmal auch ganz spontan für Unternehmungen und mache keine großen Pläne.

30.06.2023 08:27 • x 4 #7


Uerdinger
JJa, liebe Losr111, vielleicht wäre das auch eine Option für Dich? Wenn ich sehe, wie begeistert du auf Zivas Reiseberichte reagiert hast? Solltest du auch mal machen?

30.06.2023 11:12 • x 3 #8


Ziva
Zitat von Uerdinger:
JJa, liebe Losr111, vielleicht wäre das auch eine Option für Dich? Wenn ich sehe, wie begeistert du auf Zivas Reiseberichte reagiert hast? Solltest ...

Urlaube, die man woanders verbringt, retten einen aber auch nicht unbedingt vor einem Tief. Man könnte verreisen auch als eine Art des Weglaufens betrachten. Du drehst deinen Problemen und dem durchgetakteten Alltag eine zeitlang den Rücken zu, aber das alles holt dich auch wieder ein, wenn der Urlaub vorbei ist / wenn man wieder zu Hause ist.

Es wäre wichtig hier Methoden für sich zu finden oder zu entwickeln, die einem helfen erst gar nicht abzustürzen.

30.06.2023 11:50 • x 6 #9


TomdeLone
Zitat von Ziva:
Urlaube, die man woanders verbringt, retten einen aber auch nicht unbedingt vor einem Tief. Man könnte verreisen auch als eine Art des Weglaufens betrachten. Du drehst deinen Problemen und dem durchgetakteten Alltag eine zeitlang den Rücken zu, aber das alles holt dich auch wieder ein, wenn der Urlaub vorbei ist / ...

Aber sowas von...!

30.06.2023 12:03 • #10


TomdeLone
Was machen alle Tiere außer Fressen, Schlafen, Fortpflanzen, Ausruhen...?
Also alles Grundbedürfnisse, nur noch nicht vollständig, weil es der Mensch gern vergisst, oder verlernt hat, oder es als Untugend verklärt hat?
Dabei halte ich es für essentiell, wie die anderen Bedürfnisse.

Das Wort dafür klingt auch etwas altmodisch und wäre sogar die Auflösung für unser 11. Rätsel...

Liebe Grüße Tom

30.06.2023 12:25 • #11


Wuslchen
Zitat von Ziva:
Urlaube, die man woanders verbringt, retten einen aber auch nicht unbedingt vor einem Tief. Man könnte verreisen auch als eine Art des Weglaufens betrachten. Du drehst deinen Problemen und dem durchgetakteten Alltag eine zeitlang den Rücken zu, aber das alles holt dich auch wieder ein, wenn der Urlaub vorbei ist / ...

Hm, ja und nein. Prinzipiell stimme ich dir zu, es braucht Methoden, um daheim mit Tiefs umgehen zu lernen, aber ein Urlaub mal woanders ändert die Perspektive und kann auch wieder etwas mehr Motivation bringen. Am sinnvollsten wäre es vermutlich schon vor dem Urlaub zu wissen wie man es danach daheim handhaben will, dann die Auszeit an einem anderen Ort wahrnehmen und danach mit ersten kleinen Veränderungen starten. Sind zumindest meine Gedanken dazu...

30.06.2023 12:48 • x 6 #12


Ziva
Zitat von Wuslchen:
Hm, ja und nein. Prinzipiell stimme ich dir zu, es braucht Methoden, um daheim mit Tiefs umgehen zu lernen, aber ein Urlaub mal woanders ändert die Perspektive und kann auch wieder etwas mehr Motivation bringen. Am sinnvollsten wäre es vermutlich schon vor dem Urlaub zu wissen wie man es danach daheim handhaben ...

Stimmt. Aber ehrlich - ich für mich habe nicht die Kraft mir vorher auch noch zu überlegen, wie ich es hinterher schaffe, nicht in ein Loch zu fallen. Ich wüsste gar nicht, wie ich das auch noch stemmen sollte.. (abgesehen von den kleinen Wochenblicken etc.) Zumal wir von mir ja wissen, dass Selbstfürsorge nicht so einfach ist.

30.06.2023 18:00 • #13


Ziva
Zitat von Ziva:
Stimmt. Aber ehrlich - ich für mich habe nicht die Kraft mir vorher auch noch zu überlegen, wie ich es hinterher schaffe, nicht in ein Loch zu fallen. Ich wüsste gar nicht, wie ich das auch noch stemmen sollte.. (abgesehen von den kleinen Wochenblicken etc.) Zumal wir von mir ja wissen, dass Selbstfürsorge ...

Oke, sagen wir das mal so. Sowas kann - auch für mich - eine zeitlang gut gehen - aber und ja, hier kommt leider mein aber: wie mit allem anderen auch - verlässt mich irgendwann dieses Glück, Dinge anders zu machen. Ich sag nur alte Muster. Mäh* ..

30.06.2023 18:08 • #14


A


Hallo Lost111,

x 4#15


Lost111
@TomdeLong @Kate @BlackKnight @Ziva @Momo58 @Uerdinger @Wuslchen

Erstmal ein ganz fettes DANKE an euch, ihr Lieben!
Zitat von TomdeLong:
Oft nimmt man sich insgeheim auch zuviel vor, und macht dann gar nichts.
Was natürlich etwas runterzieht, schlechtes Gewissen usw...
Das fällt mir adhoc dazu ein...

Ich hatte letzte Woche einiges zu erledigen. Genau deshalb wollte ich mir diese Woche Zeit nehmen, um runter zu kommen, Ruhe zu finden und eine gute Zeit zu haben.
Ich denke, der Druck der Arbeit spielt da eine große Rolle. Denn da ist es wieder: das MUSS.
Die Zeit der Freiheit neigt sich dem Ende.
Sicherlich spielt die Depression da auch mit rein. Aber die ersten Urlaubstage ging es mir doch relativ gut...
Aber: nichts ist für die Ewigkeit.

Zitat von Kate:
Liebe Lost, merkwürdig, mir ging’s in meiner Urlaubswoche genauso. Ich glaube, eine Woche ist einfach zu wenig. Ich lag die letzten 3 Tage auch nur noch da und hatte das Gefühl krank zu werden.
Von Erholung keine Spur.
Aber auch der erste Arbeitstag geht vorbei. Leicht ist allerdings was anderes.

Ich habe 2 Wochen Urlaub. Das sollte doch ausreichen, sich etwas zu erholen.
Aber ich sehe mich da am Montag wieder sitzen, alles ist wie immer und ich werde mir vorkommen, als ob ich nie weg gewesen wäre. Ist doch immer so.

Zitat von BlackKnight:
Genau wie du es auch beschreibst; für mich: die Dämonen sind eben immer da, bei mir, nur ich schaffe es sie in den Turm einzusperren, in dem ich sehr lange gefangen war. Trotzdem weiss ich: sie sind da; und ich höre sie; eben mal lauter und mal leiser

Sehr treffend beschrieben!

Zitat von Ziva:
vielleicht helfen dir ein paar sonnige Grüße aus Dänemark?



Zitat von Ziva:
Ich glaube fast, es ist dieses Loslassen. Grade angekommen, da müssen wir schon wieder weg. Schöne Dinge, die uns guttun hinter uns zu lassen und wieder daran zu denken, dass bald nicht nur die Arbeit wieder startet, sondern damit auch der Alltag wieder einkehrt. Frühes Aufstehen, Regeln befolgen, sich zur Arbeit schleppen.... Alltag muss ja nichts Schlechtes sein, ist aber oft mit Stress, Ärger, Müdigkeit und nicht so viel Zeit für uns selbst verbunden.

Ja. Auch du musst schon wieder Abschied nehmen von dem Ort, wo du dich so wohlgefühlt und aufgehoben gefühlt hast. Abschied tut immer weh. Und was feststeht: der normale Alltagswahnsinn winkt schon!
Ich wünsche dir, dass du und deine Lieben gut und heile heimkommt!
Und dir wünsche ich ganz besonders, dass du schöne und wertvolle Erinnerungen/Momente bewahren kannst!

Ich bin das alles seit über 30 Jahren im Job müde geworden. Und ich weiß nicht, wie lange ich das noch packe.
Aber noch halte ich durch und kämpfe mich da durch.

Zitat von Ziva:
Ich versuche zusätzlich nicht zu weit zu denken. Ich schaue, was in der kommenden Woche anliegt und was ich für mich tun kann. Dadurch habe ich nicht das Gefühl, dass ich nun ein halbes Jahr bis Weihnachten ohne Pause arbeiten muss. Mein Berg ist kleiner, ich trickse mich selbst aus. Funktioniert manchmal. Vielleicht geht das auch für dich.

Das mache ich eh nicht. Habe ich überhaupt noch Ziele?
Dabei habe ich es dieses Jahr gut getroffen: ich arbeite jetzt 2 Wochen und danach trete ich meinen 3-wöchigen Sommerurlaub an. Aber: es freut mich nicht die Bohne. Weder freut es mich, noch berührt es mich in irgendeiner Weise.
Was ist bloß los mit mir?

Zitat von Momo58:
Im Juli habe ich zwei Wochen Urlaub, da fahre ich an den Bodensee, dort habe ich eine kleine und preiswerte Ferienwohnung gemietet. Da fällt es mir leichter, etwas zu unternehmen und die neue Umgebung ist auch ein Stimulanz. Ich entscheide mich manchmal auch ganz spontan für Unternehmungen und mache keine großen Pläne.

Ich freue mich für dich, dass du in den Urlaub fahren wirst! Super!

Da ich dieses Jahr einige Anschaffungen tätigen musste, ist bei mir Urlaub nicht drin.
Und mit wem sollte ich auch fahren? Meine Mutter ist sehr eingespannt (wir waren 2016 im Ostseeurlaub).
Und ich bin nicht der Mensch, der alleine in den Urlaub fährt.

Zitat von Uerdinger:
vielleicht wäre das auch eine Option für Dich? Wenn ich sehe, wie begeistert du auf Zivas Reiseberichte reagiert hast? Solltest du auch mal machen?

Gut gemeint, aber siehe, was ich oben an @Momo58 schrieb.

Zitat von Ziva:
Es wäre wichtig hier Methoden für sich zu finden oder zu entwickeln, die einem helfen erst gar nicht abzustürzen.

30.06.2023 18:45 • x 5 #15

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