Zitat von Hoffnungsloser7:
Ich will aber nur noch schlafen und so st nichts tun. Aber selbst in der Psychiatrie wird man dazu gedrängt Dinge zu tun.
Warum?
Eine Psychiatrie hat einen ganz bestimmten Auftrag und dieser ist dir zu helfen gegen die Krankheit und ihre Symptome anzukommen.
Und auf keinen Fall dich zu unterstützen noch tiefer zu sinken.
Der Wunsch nicht mehr zu leben bildet sich nicht in einem gesunden Gehirn und ist ein Symptom.
Ich persönlich stehe hinter der Aussage, dass Menschen die einen Todeswunsch haben eigentlich anfangen wollen zu leben.
Sie waren bisher auf irgendeine Weise daran gehindert und dies übt so einen Leidensdruck aus, dass das momentane Leben nicht mehr lebenswert ist.
Es ist oft schwer zu sehen, wenn man so tief wie du drin steckst, aber du willst nicht dein Leben ansich beenden, sondern dein Leben wie du es gelebt hast.
Du hast jeden Tag die Chance dich neu zu erfinden und findest vielleicht auf diese Weise etwas, was deine Seele wieder aufleben lässt.
Du wirst nicht plötzlich geheilt sein, aber du wirst Kraft schöpfen zu können weiter zu machen und dir das Leben zu schaffen, dass dich erfüllt/zufrieden macht.
Die Psychatrie erfüllt ihren Auftrag dadurch indem sie dir den Antrieb von Außen gibt, denn du von innen nicht hast.
Der einzige Weg um eine Chance zu haben.
Aus deinem Tief wieder herauszukommen und die Skills zu erarbeiten gegen diese heftige und hinterlistige Erkrankungen anzukommen.
Dies alles findet man leider nicht in seinem Bett sondern, muss es sich erarbeiten.
Auch die Tage/Stunden in denen man seine Batterien auffüllen muss durch herumlungern im Bett/ auf der Couch sind für viele wichtig und tragen auch zur Genesung bei, aber wenn man nicht irgendetwas macht, dann kommt man nicht voran.
Und sei es noch so klein oder lächerlich:
Im Zimmer herumtanzen, aus voller Kehle singen, Eine riesige Hand die einen Mittelfinger ausstreckt malen, einfach Strichmännchen zeichnen, irgendetwas krumm und schief zusammen nähen.
Der Auftrag der Psychatrie ist nicht, dir zu ermöglichen nichts mehr machen zu müssen, weil sich schon jemand um das wichtigste kümmert.
Der Auftrag ist dir eine Stütze zu sein, dir eine Richtung vorzugeben, damit du irgendwann ohne diese Hilfe Vorrang kommst.
Wie lange bist du schon Stationär?
Ist das dein erster Aufenthalt?
War das von Anfang an deine Motivation in die Psychatrie zu gehen, damit du einfach versorgt wirst?