Persönlich mache ich mir garnicht die Mühe, jemandem meine Erkrankung zu erklären, der mir nicht in irgendeiner Weise wirklich nahe steht und sich nicht freiwillig mit dem Thema Depression auseinander setzen will. Denn tatsächlich ist es nicht so leicht ersichtlich, wenn etwas nicht offensichtlich erkennbar ist. Was die Aufklärung angeht, ist es natürlich notwendig ein Interesse daran zu haben, sich diesbezüglich aufklären zu lassen. Aber das hat halt auch nicht jeder. Zu erwarten, die Gesellschaft müsse aufgeklärt, objektiv und offen mit einem Thema umgehen können, sollte spätestens seit Covid als unmöglich erachtet werden. Was Empathie angeht, ist die auch nicht gleichzusetzen mit Mitgefühl und das entwickeln meist nur Menschen, denen auch tatsächlich etwas an einem liegt, oder die auf professioneller Ebene im Umgang mit Menschen und deren Leid zu tun haben.
Rein emphatisch kann ich verstehen wie sich jemand fühlt, muss aber nicht unbedingt mitfühlen. Ein reindenken alleine würde somit nicht unbedingt auch bedeuten, das man helfen kann. Und natürlich gibt es Menschen, die sich tatsächlich nicht reindenken wollen. Ob jetzt aus Ignoranz oder Selbstschutz, wissen diejenigen wohl selbst am besten.
07.06.2023 12:21 •
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