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Warum will ich nicht leben?

A
Hey Leute,

ich habe mich hier gerade angemeldet, weil das einfach mal alles raus muss.

Ich bin 19 Jahre alt, habe eine Freundin die mich über alles liebt. Ich habe gute Freunde und auch keine Schwierigkeiten damit neue zu finden. Ich stecke gerade nach einem erfolgreichen Abitur im Beginn meines Lehramt Deutsch-/Politikstudiums, in dem ich auch recht gut klarkomme.

Das hört sich alles eigentlich sehr gut an. Eigentlich habe ich nichts zu meckern. Und doch habe ich jeden einzelnen Tag mit Depressionen und extremen Todeswünschen zu kämpfen.

Jeden Tag wache ich auf und komme kaum aus dem Bett (selbst wenn ich ausreichend Schlaf vor Mitternacht habe) und bin 24/7 müde, erschöpft und lustlos. Jeden Tag wünsche ich mir, dass alles endlich ein Ende hat und ich einfach von einem Bus überrollt werde oder sowas.
Auf dem Weg zu einem Studium dessen Inhalt, Leute und Dozenten mir gefallen. Obwohl ich über keinerlei Selbsthass klagen kann, hasse ich mein Leben und würde jederzeit alles geben damit es endet.

Ich weiß wie paradox das klingt. Ich habe vieles, wofür es sich zu leben lohnt und vieles was mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Und doch bin ich schwerst mehrfach unglücklich. Immer. Es gibt am Tag vielleicht 10 Minuten in denen ich abgelenkt bin. So geht es mir mittlerweile seit mindestens 5 Jahren.
Mal mehr mal weniger.
Ich war eine ganze Weile lang in ambulanter Behandlung und drei mal kurzzeitig auch stationär. Medikamente habe ich sogar über längeren Zeitraum bekommen.
Weder in dieser Zeit, noch in der Zeit danach ging es mir auch nur einen Hauch besser.
Ich hatte schon deutlich schwerere Zeiten und trotzdem hat sich nichts seitdem gebessert.

Ich weiß wirklich nicht warum. Ich habe keinen blassen Schimmer. Und auch, wenn ich mir vollkommen bewusst darüber bin, dass mir fremde Menschen im Internet, die auch nicht mehr über mich wissen als das was ich hier schreibe, nicht die Antwort auf all meine Fragen liefern können, auch dann muss ich all das hier loswerden. Ich erwarte zwar nicht mehr als ein Besprich das mit deinem Arzt., aber vielleicht macht ja irgendwer da draußen das Gleiche durch wie ich und möchte seine Erfahrungen mit mir teilen.

Mir ist selbst klar, dass mir hier keiner außer mir selbst wirklich helfen kann, dafür war ich lange genug in Therapie, aber ich selbst weiß langsam nicht mehr weiter. Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mir nicht mal mehr sicher bin, ob ich überhaupt Hilfe oder einfach sterben will. Ich habe es so lange mit dem Leben versucht und so vielen Dingen die andere im Leben halten eine Chance geben. Nichts davon hat es je geschafft mir das Leben schmackhaft zu machen.
Ist das Leben vielleicht einfach nicht für Jedermann?

Mit freundlichen Grüßen

Anonymes Ich

18.11.2019 04:52 • x 3 #1


Hoffnung21
Hallo Anonymes

Du hast dir selbst schon ein paar Antworten gegeben. Den Rat zum Arzt zu gehen oder eine Therapie zu machen kann ich mir also sparen. Das weißt du selbst.

Dass dir die Medikamente nicht geholfen haben ist schade, aber hast du hier wirklich schon ALLE Möglichkeiten durch? Ich musste sehr viele Medikamente probieren, bis ich das Richtige gefunden habe. Vielleicht gibst du den Medikamenten hier noch eine Chance?

Wäre eine Auszeit nach dem Abitur eine Möglichkeit für dich?

Bist Du der Ursache deiner Depression mal auf den Grund gegangen? Gibt es hier etwas aus deiner Kindheit/Jugend, das unverarbeitet ist?

Wäre das Schreiben eines Tagebuchs hier im Forum eine Möglichkeit für dich, die dir hilft? Es tut manchmal ganz gut, sich seine Sorgen und Gedanken oder Wünsche von der Seele zu schreiben. Manchmal kommt dann auch ein Kommentar von jemandem aus dem Forum, der einen aufmuntert, Zustimmung gibt oder auch mal das ein oder andere Problem aus einem anderen Blickwinkel sehen lässt.

Den ersten Schritt hast du gemacht, du hast dich hier angemeldet. Herzlich willkommen im Forum. Ich hoffe, das Schreiben und Lesen hier hilft dir ein wenig.

VG Eis

18.11.2019 07:49 • x 5 #2


A


Hallo Anonymbitte,

Warum will ich nicht leben?

x 3#3


111Sternchen222
Herzlich Willkommen hier im Forum!
Einen konkreten Rat, kann ich dir leider nicht geben, allerdings frage ich mich auch was du an Medikamenten ausprobiert hast und ob du in psychiatrischer Behandlung bist.
Lg Sternchen und Knispel

18.11.2019 07:53 • x 2 #3


Pimbolina71
Hallo

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Die Fragen, die ich Dir stellen wollte, hat Dir Eis schon gestellt.

Ich hoffe, Du fühlst Dich hier wohl und schreibst wieder.

LG Pimbolina

18.11.2019 07:56 • x 2 #4


Liselotte
Moin, moin.
Anonymbitte
Anonymes Ich.

Zitat von Anonymbitte:
Und doch habe ich jeden einzelnen Tag mit Depressionen und extremen Todeswünschen zu kämpfen.

Das kann ganz schön anstrengend sein.


Zitat von Anonymbitte:
von einem Bus überrollt werde

Kenne ich zu gut, nur der arme Busfahrer, denke ich dann.


Zitat von Anonymbitte:
Es gibt am Tag vielleicht 10 Minuten in denen ich abgelenkt bin

Versuche doch mal diese 10 Minuten auszuweiten.

Zitat von Anonymbitte:
Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mir nicht mal mehr sicher bin, ob ich überhaupt Hilfe oder einfach sterben will

Du hast hier geschrieben, also ist die Frage schon einmal geklärt.

Zitat von Anonymbitte:
Ist das Leben vielleicht einfach nicht für Jedermann?

Du bist nun mal hier. Genies einfach die schönen Momente, von denen es jeden Tag bestimmt welche gibt
und bleibe neugierig, wohin Dich Dein Weg wohl so führt.

Eis hat da ja auch schon mit vielen interessanten Fragen und Vorschlägen geantwortet.
Denen kann ich mich nur an schliessen,
und wünsche Dir erst einmal einen
leichten und unbeschwerten Novembertag.

MfG.
Martina

18.11.2019 08:20 • x 4 #5


Bella72
Hallo Anonymes,

den Zustand, den Du beschreibst, kennt wohl jeder der schon mal eine schwere Depression hatte. Es tut mir so leid, dass Du schon soooo lange damit leben musst bzw. ja nicht wirklich leben kannst. Wie hast Du das nur so lange überstanden? Unglaublich tapfer musst Du also sein.
Wie die anderen ja schon geschrieben haben, welche Medis hast Du denn schon probiert? Und hast Du mal über EKT also Elektrokrampftherapie nachgedacht? Ich habe einige Patienten erlebt, denen das gut geholfen hat.
Wie geht Dein Umfeld damit um? Hast Du Unterstützung? Gehst Du zur Therapie?
Ich begleite Dich hier gerne so gut ich kann!
Ganz liebe Grüße von Bella

18.11.2019 11:16 • x 2 #6


Lyane
Zitat von Anonymbitte:
Ich bin 19 Jahre alt, habe eine Freundin die mich über alles liebt. Ich habe gute Freunde und auch keine Schwierigkeiten damit neue zu finden. Ich stecke gerade nach einem erfolgreichen Abitur im Beginn meines Lehramt Deutsch-/Politikstudiums, in dem ich auch recht gut klarkomme.


Ist dies denn das, was du dir tief drinnen wünscht.? Zu diesem Zeitpunkt?
Oder folgst du eher - das ist mir in meiner Jugend passiert - dem Sog der Gesellschaft, die vorgibt, wie ein Leben verlaufen soll.

Gibt es vielleicht insgeheim - eben ganz tief drinnen - Wünsche, Träume, die möglicherweise unerfüllt sind und durch dein braves Leben verdrängt werden?

Ich bin weiß Gott nicht geeignet, gute Ratschläge zu geben, aber es gibt viele junge Menschen, die nach der Schule erstmal eine Auszeit nehmen. Sie reisen, verdingen sich irgendwo in der Welt in kurzen Jobs, um den Kopf freizubekommen, etwas zu erleben - etwas ganz Anderes, als den Trott, wie bisher.
Vielleicht fehlt dir eine solche Auszeit.?

Ich habe sie mir damals auch nicht genommen - hatte aber auch keine Gelegenheit, bzw. Voraussetzung dafür.

Wenn ich mir deinen Text durchlese, kommt es mir vor, als wenn du für diesen nächsten vorhersehbaren, braven Weg irgendwie noch nicht bereit bist. Es ist, als wenn etwas in dir rebelliert. Das lese ich in diesen Todeswünschen - es sind Wünsche, diesem jetzigen Leben zu entfliehen. Grundsätzlich ist das überhaupt nicht falsch oder verwerflich und auch nicht undankbar. Etwas stimmt in deinem Leben nicht. Und vielleicht wäre es an der Zeit, herauszufinden, was das ist.
Erst, wenn du weißt, was das Problem ist, kannst du es angehen.
Wie also herausfinden?

Überlege gerade, wie ich das anstellen würde. ich würde wohl einfach - allein! - wegfahren. Irgendwohin, wo ich meine Ruhe habe und über mich und mein Leben nachdenken kann. Ohne gute Ratschläge oder gar Vorwürfe, die möglicherweise auch vorhanden sind.

Ich würde mich zurückziehen - und mein Leben in Ruhe überdenken. Mobilfunk zuhause lassen und weg.
Was du schreibst, ist schon krass. Aber ich kann nur sagen, was ich tun würde - an deiner Stelle. Ich stecke nicht in deinem Kopf und auch nicht in deinen Emotionen. Geschweige denn, in deinem Leben.

Du hast mit dem Abitur einen großen Lebensabschnitt beendet. Wer entscheidet, was nun folgt?
Mein unqualifizierter Rat: Packe ein paar Sachen und fahr' weg. Einfach so. Lass die Konventionen und Denkschablonen zurück und finde erstmal dich selbst und das, was dein Leben sein soll. Es ist DEIN Leben. Und du allein bestimmst, wie es verläuft - niemand anders.

Viel Kraft wünsch' ich dir.

Gruß
Lyane

18.11.2019 19:12 • x 2 #7


A
Hi Leute!

Erstmal danke für die ganzen Antworten! Als ich die Nachricht geschrieben habe, habe ich mit so viel Resonanz gar nicht gerechnet.

Also:

Medikamente hatte ich selbstverständlich noch nicht alle. Da es hier für Forenbeiträge eine maximale Größe gibt, konnte ich meine Situation, Gefühle, Gedanken und Vergangenheit nur sehr knapp umreißen.
Ich kann nur sagen, dass ich dieses brave Leben noch gar nicht so lange habe. Meine Pubertät war ziemlich. sagen wir mal durcheinander.
Es ist gut möglich, dass ich eines noch nicht verarbeitet habe, allerdings habe ich keine Ahnung woran ich das merken soll bzw. wie ich es in so einem Falle verarbeite. Es ist auf jeden Fall nicht so, dass mich all diese Dinge groß Verfolgen bzw. ich noch viel an das alles denke.
Das alles in einer Nachricht zusammenfassen würde sehr lange dauern, selbst die Kurzfassung. Das Elternhaus, soviel kann ich sagen, war die meiste Zeit meines Lebens der Grund für meine Depression. Mittlerweile verstehen wir uns allerdings deutlich besser.
Unter anderem hat Dro.konsum in meiner Vergangenheit auch eine tragende Rolle gespielt.

Medikamente bekam ich folgende:
100mg Doxepin abends, dies jedoch nur als Übergangslösung von meinem ehemaligen Hausarzt bis ich einen Termin beim Psychiater hatte

Dann (ich galube 40 mg) Mirtazapin täglich und Melatonin abends zum schlafen (früher hatte ich extreme Schlafprobleme auch unabhängig vom Dro.konsum, heute nicht mir so schlimm, aber immer noch)

Dann, und zwar die längste Zeit, Quetiapin. Dies bekam ich unter anderem durch eine vorübergehende, Dro.induzierte schizophrene Psychose. Diese war auch der Auslöser für mich den Dro.konsum zu beenden.
Zuerst recht niedrig dosiert, später abends 600 mg und morgens 100 mg. Das hat zwar meine Schlafprobleme und die Psychose in Schach gehalten, an meiner Depression änderte es jedoch nichts.

Mein aktuelles braves Leben ist denke ich die Ruhephase nach dieser wilden Pubertät. Ich kann nicht sagen, ob es das ist was ich wirklich von Herzen will, darin sowas zu erkennen war ich noch nie gut, aber eigentlich bin ich recht zufrieden mit dem wie es zur Zeit läuft. Ich habe auf jeden Fall vor zu reisen, dies werde ich jedoch auf meine Semesterferien verschieben müssen. Ich habe leider ebenfalls nicht die Möglichkeiten dazu, mir eine Auszeit zu nehmen oder mein Studium abzubrechen (zweiteres würde ich aber auch nicht wollen).

Ich werde mich definitiv nach einem Therapeuten umschauen und das alles mal mit dem besprechen. Auch wenn ich immer noch nicht weiß wie wichtig mir das Leben an sich wirklich ist, will ich zumindest genau wissen, was die Pros und Kontras sind.
Und ihr habt schon recht, wenn ich dem Leben nicht noch eine Chance geben wollen würde, wäre ich sehr wahrscheinlich nicht hier im Forum unterwegs. Meine Laune schwankt allerdings wie man an meinen Schreibstilen sieht auch immer wieder. Zu Übersprunghandlungen neige ich aber nicht, von daher keine Sorge (falls diese bei irgendwem aufgekommen sein sollte).

Über eine EKT habe ich noch nie nachgedacht, ich kann ja aber wenn es soweit ist meinen Therapeuten mal fragen inwieweit das bei mir Sinn ergeben würde.
Ich bin leider trotz Freundin und guter Freunde ein unglaublich verschlossener Mensch was Probleme betrifft. Ich habe es mir vollständig abtrainiert mich anderen anzuvertrauen und kann mir auch nicht vorstellen, das jemals wieder bei jemandem außer einem Therapeuten oder anonym im Internet zu machen.
Dementsprechend weiß mein Umfeld nicht wirklich, dass es mehr ist als eine gelegentliche Depression. Alle wissen über meine Vergangenheit bescheid, über Aktuelles rede ich allerdings schon seit mindestens 2 Jahren nicht mehr.

Ich würde Medikamenten definitiv noch Chancen geben, ich war ihnen ehrlich gesagt nie abgeneigt, jedoch waren zumindest alle die ich bisher hatte schrecklich. Ich habe dazu mal folgendes Bild entwickelt um zu beschreiben wie ich mich unter Neuroleptika/Antidepressive gefühlt habe:
Es war wie wenn ein Wecker klingelt (wie in Zeichentrickserien, also dass er so rumhüpft und wackelt und man offensichtlich sieht, dass er klingelt). Dieser Wecker ist allerdings unter einer dicken Glaskuppel, sodass man ihn nicht hört, aber genau sieht und weiß, dass er klingelt.
Der klingelnde Wecker sind meine Depressionen, die Kuppel das Medikament. Ich merke also ganz genau, dass etwas absolut sch. ist, ich fühle mich jedoch wie seelisch betäubt, sodass ich nicht mehr genau spüre, warum oder was genau denn falsch ist.
Ich weiß nicht, ob man das nachvollziehen kann, jedoch empfand ich dieses Gefühl (was ich bei allen drei Medikamenten hatte) als unerträglich. Ich gehe aber nicht davon aus, dass dies bei allen Medikamenten so sein wird.

Ich weiß von unfassbar vielen Dingen die Auslöser meiner Depression gewesen sein können. Diese sind mittlerweile eigentlich alle weitmöglichst Vergangenheit. Ich würde eigentlich nicht behaupten, dass es die Geister der Vergangenheit sind die mich quälen, ausschließen kann ich es nicht. Ich denke eher, dass es einfach das ist, dass ich nicht wirklich weiß, was ich dem Leben abgewinnen kann, sollte ich nicht schlagartig reich und somit unabhängig werden.

Dies ist neben den eingeschränkten Alternativen der Hauptgrund dafür, warum ich so schnell wie möglich mein Studium abschließen und möglichst viel Geld verdienen will.
Das klingt vielleicht oberflächlich, allerdings bin ich mir sicher, dass es für ein glückliches Leben für mich unerlässlich ist, möglichst viel Geld zu haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass meine Eltern alles andere als Wohlhabend waren und sind. Und daran, dass ich weder für ein Leben am Existenzminimum noch für ein Leben im Hamsterrad gemacht bin. Dieses Problem haben aber wahrscheinlich die meisten Menschen.
Ich brauche auch kein proziges Leben mit Markensachen und allem drum und dran. Ich will nicht mein ganzes Leben unter Zwang stehen und ich will immer leckeres Essen haben.

Ich weiß, durch diesen letzten Teil kann man viele Schlüsse auf mögliche Lösungen für meine Probleme ziehen, diese sind mir denke ich auch mindestens zum größten Teil bewusst, an meiner Depression haben diese bisher jedoch nichts geändert.

Die Idee mit dem Tagebuch ist vielleicht gar nicht so schlecht, ich werde mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen.


Danke nachmals an alle für die Antworten und netten Worte.

Mit freundlichen Grüßen

Ich

19.11.2019 02:07 • x 1 #8


111Sternchen222
Hey, du! Was deine Medikation angeht, kann ich dir sagen, du hast noch alle Möglichkeiten! Alles was du bisher bekommen hast war ein miniversuch und das Quetiapin ist was die depression angeht eher wirkungslos sondern wirklich was für die Psychose. Such dir schnell einen Facharzt! Es ist noch soviel möglich! Auch die Wirkung die du beschreibst liegt an den Quetiapin und dem mitrazipipin da sie sedierend wirken , da gibt es Andere die das nicht tun!
Lg Sternchen und Knispel

19.11.2019 07:27 • x 2 #9


Bella72
Einen schönen Nachmittag,

das sind beeindruckende Aussagen für einen 19 Jährigen, Hut ab. In den Alter wusste ich noch gar nicht, was ich werden, wohin und überhaupt will.
Ich kann das total nachvollziehen, dass Du ein gutes Leben haben willst. Das ist auch wichtig in meinen Augen um sich in den Hintern zu treten und viel dafür zu tun. Und gutes Essen ist mir auch mega wichtig. vor allem hochwertiges
Es ist erstaunlich, das Du trotz Depressionen offenbar funktionierst. Und sie auch vor anderen verstecken kannst. Wie machst Du das?
Warum willst Du anderen nichts von Deinen Problemen erzählen? Schämst Du Dich oder was ist der Grund? Vor allem Deine Freundin würde Dir sicher liebend gerne zur Seite stehen.
Ein guter Psychiater und Therapeut sind bestimmt sinnvoll. Dieses Wecker-Bild kann ich mir total vorstellen. Hast Du super beschrieben. Ich hätte diese Glasglocke gerne gehabt. bei mir war der Wecker dann sozusagen eine Turmuhr der ich ungeschützt ausgesetzt war. Vielleicht hast Du die Gabe, die Depressionen zu unterdrücken. Dennoch wäre es sicher gut, der Sache auf den Grund zu gehen.
Viele Grüße von Bella

19.11.2019 15:07 • x 2 #10


A
Dass es bei den Medikamenten noch viele Möglichkeiten gibt ist mir klar, ich werde auch da mal mit einem Fachmann sprechen was er mir empfiehlt. Es kam mir bislang einfach nicht in den Sinn es nochmal mit sowas zu versuchen.
Wenn ich mal genauer darüber nachdenke werden das aber wohl eher mehrere, da ich sehr gerne etwas sedierendes zum schlafen hätte. Allerdings brauche ich dann definitiv für morgens etwas upliftendes wie Fluoxetin oder sowas. Wenn ich mich so an damals erinnere könnte ich mit den Medikamenten gut schlafen, bin aber dafür tagsüber auch schlafgewandelt.

Zu deiner Nachricht Bella kann ich nur sagen, dass ich mir auch noch überhaupt nicht sichert mit allem bin. Ich weiß nur, dass ich auf jeden Fall möglichst schnell irgendetwas Gutes in der Tasche haben will. Da mir das Erklären und die beiden Fächer Deutsch und Politik gut liegen, war das am naheliegendsten.
Ich bin, typischerweise, äußerst antriebslos und es fällt mir sehr schwer mich für Dinge aufzuraffen. Ich habe aber das Glück mit wenig Aufwand einigermaßen gute Ergebnisse erzielen zu können. Was das verbergen angeht so habe ich mir über die Jahre einfach abtrainiert so etwas nach außen zu tragen, man könnte sogar sagen, dass ich es verlernt habe.
Wenn ich doch mal was anspreche bin ich unzufrieden damit, wie ich es rüberbringe. Ich habe dann nicht das Gefühl, dass meine Gedanken und Gefühle wirklich so angekommen sind und verstanden wurden, wie ich es wollte/meinte. Ich bin sehr perfektionistisch veranlagt, deshalb kann ich solches aneinander vorbeireden nicht ab. Außerdem machen sich dann alle nur Sorgen und ich mache mir damit im Endeffekt mehr Stress, als dass es mir Erleichterung verschafft. So war es schon immer.
Mittlerweile kommt mir gar nicht mehr wirklich der Gedanke es zu machen, vor allem habe ich aber auch nicht das Gefühl, dass es mir irgendetwas bringt.Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das mit jemandem der das gelernt hat und der dafür bezahlt wird anders ist. Damals war das ja auch schon was anderes für mich.

Ich glaube auch nicht, dass ich meine Depression wirklich unterdrücken kann, aber doch kann ich es zumindest soweit, dass keiner mitbekommt.

Liebe Grüße

Ich

19.11.2019 17:04 • x 1 #11


A


Hallo Anonymbitte,

x 4#12


Bella72
Guten Abend,

also Venlafaxin finde ich ganz gut als Antrieb. Zum Schlafen hat mir immer Mirtazapin oder Quetiapin geholfen. Wobei ich beim Quetiapin tagsüber ein Zombie war. Also nicht alltagstauglich für mich.
Es wäre ja auch unglaublich, wenn Du jetzt schon wissen würdest, was genau Du willst. Aber es gibt ja tatsächlich solche Menschen. Ich gehöre nicht dazu
Das ist toll, wenn Du so wenig Aufwand brauchst, um Deine Dinge zu schaffen. Das ist ein Geschenk.

Ich kann Dich nur ermutigen, Dich zu öffnen, Dein Umfeld wird es Dir bestimmt danken. Es kann sehr erleichternd sein, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen. Und ich glaube sogar, dass Dein Umfeld dankbar dafür wäre. Aber das musst natürlich Du allein entscheiden.

Ich zum Beispiel kann meine Depressionen nur ganz schwer verstecken und es kostet mich UNGLAUBLICHE Energie. Vor meinem kleinen Sohn habe ich es zum Beispiel versteckt. Das war sehr anstrengend aber ich wollte auf keinen Fall, dass er etwas mitbekommt. Vor den anderen habe ich es nicht geschafft und wollte es auch nicht.

Einen schönen Abend wünsche ich Dir
Bella

19.11.2019 18:13 • x 2 #12

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