lieber Jedi,
vielen Dank für deine guten und interessanten Worte. Als Musiker, wenn ich die richtigen Worte finde, den richtigen Ton, und genug davon habe, finde, .das macht mich persönlich so was wie glücklich und zufrieden. Und wenn gute Worte und Töne auch noch andere Menschen erreichen, da kann ich nur noch staunen. Nein das ist nicht immer so, nicht immer finde ich gute Worte und Töne, wie oft spiele ich falsch.
Aber ich mache gerne Musik. Alles was ein Mensch gerne tut, wird leichter, selbst, wenn es mühsam ist. Meine eigene Einstellung ist da ganz arg wichtig. Meine Einstellung hebt manche Mühe auf, glättet manches was nicht immer so glatt läuft,.
Üben ist deshalb nicht nur Stress, auch wenn es anstrengend ist.
Und so ist es auch mit dem Leben meine ich. Wenn ich wieder Lust, so etwas wie Freude an und in meinem Leben finde, muss ich mich nicht ständig darüber ärgern, wenn ich einen Sinn für mein Leben finden darf. Nein nicht krampfhaft, im Krampf ist keine Liebe zu meinem Leben. Aber versuchen aus meinem nicht immer gutem und depressivem Leben, aus meinem ungeliebten Leben, trotzdem irgendwie einen Sinn zu finden, es annehmen, und das Beste daraus zu machen, das hilft mir persönlich sehr, ermutigt mich an meinem Leben zu bleiben, und wenn ich falle, möchte ich wieder aufstehn.
Es motiviert mich einen Sinn für mein Leben zu haben.
Was wäre, wenn ich mein vergangenes nicht so gutes Leben los lassen könnte, es nicht verkrampft fest halten muss?
Wenn ich jetzt hier und heute in meiner Gegenwart lebe?
Wenn ich meine vorhandenen Möglichkeiten, meine Zeit nutze?
Wenn ich mich mit meiner schlechten Vergangenheit versuche auszusöhnen? Wenn ich mich sammle, wieder bei der Sache bin trotz.
Ich wäre nicht mehr so gespalten, ich wäre mehr mit mir eins, ich wäre wieder mehr bei mir selbst, ich könnte wieder mehr zu mir stehen. Ich wäre wieder frei, frei für einen Neuanfang, frei für mein Leben.
Wenn ich mein vergangenes Leben sein lassen könnte.
Und das sehe ich auch als Ziel für mein Leben, als Sinn für mein Leben, wieder frei werden, fest zu mir stehen, mir und meinem Leben wieder vertrauen. Und ganz langsam beginnen, dem Leben und anderen Menschen wieder lernen zu vertrauen.
Mein Ziel, dem Leben wieder vertrauen, das starke Gefühl, ich traue mir selbst und anderen Menschen was zu. Meinem Leben vertrauen, mich wieder im Leben zuhause fühle, aus meinen eigenen Fehlern lerne, barmherziger mit mir selbst und anderen Menschen umgehe. Denn der Mensch, der ohne Fehler ist, soll den ersten Stein werfen. Dem Leben wieder vertrauen, meine in meinem Herzen verwurzelte Hoffnung, dass mein Leben einen Sinn hat, auch wenn den Sinn nicht immer sehe oder erkenne.
Selbst glaube ich, das mit meinem Tod noch nicht alles aus ist, das es irgendwie, irgendwo weiter geht. Und ich glaube, das es eine höhere Gerechtigkeit gibt. Gerade für die Menschen, die andere Menschen missbraucht haben, getötet haben, fertig gemacht haben usw.
Und ich wünsche mir, das ich nicht immer wieder so um mein eigenes Ego kreisen muss. Denn das macht mich immer mehr lebensunfähiger, unglücklicher. Je mehr ich mich ärgere und klage, was ich nicht habe, nicht bin, je mehr fordere ich das ein, was mir eigentlich zusteht.
Wenn ich aber wieder freier werde, dann weitet sich mein Blick wieder, auch mein Innerstes. Ich werde wieder unverkrampfter, gelöster, gelassener, ruhiger. Ich muss nicht immer gut da stehen, darf zu mir und meiner Depression stehen, muss mich dafür nicht mehr schämen.
ICH bin der, der ICH bin. Ich will niemand anders mehr sein. Ich muss nicht mehr versuchen klüger, reicher, attraktiver, intelligenter als andere zu sein. Ich muss nicht von allen Menschen geliebt, anerkannt und bewundert werden.
Ich muss mich nicht mehr ärgern, wenn andere meinen immer im Mittelpunkt stehen zu müssen, die Größten zu sein, die Besseren.
Wenn ich einen Sinn für mein Leben gefunden habe, halte ich es auch wieder aus, dumm, lächerlich, fehlerhaft usw. zu erscheinen. Meine Welt wird wie früher durch so etwas nicht mehr untergehen.
Das macht mein Leben gelassener, angstfreier. Weil mein menschlicher Drang nach Bedeutsamkeit und Wichtigkeit nachgibt, ich brauche keine Fassade mehr aufzubauen, darf wieder echt sein, muss nicht mehr scheinen als was ich bin und habe.
Selbstmitleid zieht mich auch nur runter. Da drehe ich mich nur noch im Kreise um mich selbst, komme da ganz schwer wieder raus. Ich sehe keine Richtung, keinen Sinn mehr für mein Leben. Ich mache alles für meinen Mist im Leben verantwortlich, nur nicht mich selbst. Wenn ich diese Schiene mein ganzes Leben fahre, versklave ich mich selbst.
Helfen tut mir da nur, offen und ehrlich zu meiner Lebenswahrheit stehen, und einen guten Sinn für mein Leben zu finden.
viele liebe Grüße,
Frederick
16.04.2019 18:20 •
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