emptyheart
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Ich wurde in den letzten Tage sehr oft gefragt woher ich das alles weiß was ich hier so schreibe, die Antwort ist, ich weiß es einfach, das klingt seltsam ist aber so, ich schreibe und sage was ich denke, das fließt einfach so aus mir heraus.
Ich habe versucht ein Verständnis für mich und ein Verständnis für die Krankheit zu entwickeln und dann beides in Kombination gesetzt. Meine Vergangeheit und besonders meine Kindheit, ebenso die Moral- und Wertvorstellung und die Gewohnheiten und Verhaltensweisen sind es die einem krank machen, was bedeutet, man macht sich selbst ein bisschen krank.
Ich verstehe die Depression nicht als Krankheit, nicht als Abnormalität, sondern, als eine natürliche Reaktion meines Körpers auf Stress, sei es seelischer, emotionaler oder körperlicher. Die Depression schützt mich vor etwas das noch schlimmer ist als das was ich gerade erlebe, auch wenn das in der tiefen Phase der Depression völlig abwägig und absurd erscheint. Wer in meinem Tagebuch liest, kann erahnen was ich in meinem Leben schon erlebt habe und was mich zu dem Menschen gemacht hat der ich heute bin.
In meiner akuten Phase der Depression die für mich am 19.05. 2008 begonnen hat bin ich durch vieles durchgegangen und war hilflos, aber irgendwann hat alles Sinn gemacht, es entstand ein Gesamtbild aus Vergangenheit und schlechten Ereignissen, aus Gewohnheiten und warum ich dieses Krankheit habe.
Daher glaube ich auch nicht das Antidepressive alleine helfen können, sie können unterstützen aber nicht alleine heilen, die Arbeit die man tun muss, die muss man selbst tun, an sich und an seinem Verhalten, Denkweisen und Gewohnheiten. Daran muss man ansetzen, ich weiß für jemanden der in der schweren Depression ist klingt das völlig unereichbar, aber ich war da auch schon drin und ich gehe heruas, weil ich es will, weil ich leben will und weil ich es nicht zulassen will, dass anderen Menschen Macht über mich haben oder gewinnen. Weil ich es nicht zulassen will, dass meine Vergangenheit oder die Menschen die dazu gehören mir ein Leben diktieren, dass ich nicht leben will! Ich will glücklich sein und deshalb werde ich etwas egoistischer, denn ich war immer sehr aufoperfungsvoll und hab mich viel um andere gekümmert und nicht mich selbst.
Was habe ich also getan, ich war in der Psychiatrie für 2 Monate, die Versorgung dort war nicht sehr gut. Ich hatte Gespräche mit meinem behandelnden Psychiater die ich mir erst einmal erkämpft habe, denn niemand wurde dort wirklich therapeutisch betreut, ich hab ihn also mit Nachdruck und sehr deutlich zusammengeschissen, dass es mir so nichts bringt und ich so auch nach Hause gehen könnnte.ich bekam meine Gespräche zwei bis drei mal die Woche. Damals war mein Hauptproblem und auch das Hauptsympthom meiner Depession, dass ich meinen Freund nicht mehr lieben konnte, fraglich ist nach den Geschehnissen der letzen Tage ob es nicht doch normal war und nicht an der Depression lag oder liegt. Aber das ist soweit egal. In den Gesprächen haben wir viel über den Angstkreislauf und die Paniktattachen gesprochen woher sie kommen, warum wir sie haben. Ich möchte mein Wissen gerne hier weiter geben.
Am Anfang steht eine Situation wie z.B. es fällt ein Teller herunter. Diese Sitaution bewerten wird mit unseren Gedanken, wie wir sie bewerten hängt davon ab wie uns beigebracht oder vorgelebt wurde auf eine solche Situation zu reagieren oder welche Wert- und Moralvorstellungen wir haben. Als die Sitaution ist der Teller fällt herunter. Wenn ich mir überlege wie meine Mutter reagieren würde, dann wäre das ungefähr so: sch.eeee! Ich bin so dumm, ich kann nichts ich bin nichts und sowies ist alles sch., ich hab doch kein Geld, ich werd auch nie mehr Geld haben, ich mach alles kaputt ich kann mir doch eh schon nichts leisten, mein Leben ist sinnlos. Ja, jetzt werden sich hier einige selbst erkannt haben.
Die Bewertung meiner Mutter von dieser Situation wäre also negativ, sehr negativ und vorallem ein gutes Beispiel dafür wie man sich in der Gdankespirale abwärts denken kann!
Ich hätte bis vor kurzen eine solche Situation vermutlich noch genauso erlebt wie meine Mutter dies tut. Aber es geht auch anderst. Die positive Variante: Die Situation ist die selbe, der Teller fällt runter. Ich bewerte die Situation: Ich lache und sage mir ach so ein Blödsinn, schon wieder, ich mach mich über mich selbst lustig, denn wenn man mal in Ruhe darüber nachdenkt, ist es einfach nur ein doofer unbedeutender Teller.es ist nur ein Teller ein Stück Porzellan oder auch nur ein Stück Keramik, nicht bedeutend, sondern total nebensächlich!
Was macht den Unterschied?
Folgendes, durch diese Situationen und unsere Gedanken zu dieser oder deren Bewertung, lösen die 5 Basisemotionen aus die da wären: Hass/Ärger, Liebe, Ärger, Scham, Freude, Ekel, Trauer diese wiederum lösen dann die körperlichen Reaktionen aus, wie Panik, Angst, Lachen etc.
Wenn man sich diese Zusammenhänge mal vor Augen führt merkt man, dass es einen Punkt gibt an dem man einhacken kann! In der negativen Variante werden eindeutig auch die negativen Emotionen ausgeschüttet, in der positiven Variante die positiven Emotionen.
Jetzt kommt der berühmte Spruch man können seine Gedanekn nicht steuern die würden einfach kommen.da ist was dran, ABER: man kann das tranieren, man kann sich trainiern, darauf diese Gedankenlawine langsam aber allmählich zu stoppen, denn nach einer Weile Üben klappt es, man kann es, es klappt nicht immer aber je mehr man übt umso besser. Es gibt daher verschiedene Übungen die man machen kann um sich solche Sitationen klar zu machen.
Eine Methode ist die der Situationsbeschreibung:
Man kann dies mit z.B. mit häufig auftretenden Situationen üben oder machen, es ist ein Gedankenexperiment, man fängt mit einer leichten Situation an in die man sich leicht hineinversetzen kann wie z.B. wichtiges Telefonat oder Vorstellungsgespräch oder eine andere alltägliche Sitation.
Als 1. Schreibt man auf: Ort, Zeit, Handlung der Situation
Als 2. Die Gedanken, die Bewertungen und die Selbstgespräche auf
Als 3. Die Gefühle: Also die 5 Basisemotionen: Hass/Ärger, Liebe, Trauer, Scham, Freude, Ekel
Als 4. Die Körperempfindungen wie hoher Puls, Schwitzen etc.
Als 5. Das eigene Verhalten in der Situation
und als 6. Die Nachwirkungen der Situation
Beispiel:
1. Ort, Zeit, Handlung:
Zuhause, heute, Geschirrspülen und dabei fällt mir ein Teller herunter
2. Gedanken, Bewertungen, Selbstgespräche:
sch.eeee! Ich bin so dumm, ich kann nichts ich bin nichts und sowieso ist alles sch., ich hab doch kein Geld, ich werd auch nie mehr GEld haben, ich mach alles kaputt ich kann mir doch eh schon nichts leisten, mein leben ist sinnlos.
3. Gefühle:
Angst und Ärger
4. Körperempfinden
hoher Puls, Schwitzen, heiß werden
5. eigenes Verhalten
umherlaufen wie ein aufgescheuchtes Huhn oder setzen und nichts tun
6. Nachwirkungen
es bleibt eine Niedergeschlagenheit zurück
Diese Situationsbeschreibungen kann man sowohl mit negativen als auch mit positiven Situationen machen, genauso mit vergangenen oder bevorstehenden um sich selbst darauf zu trainieren wie man reagieren könnte oder üblicherweise reagiert. So z.B. in einem Vorstellungsgespräch.
Eine weitere Möglichkeit ist das systematische Problemlösen, das der Situationsbeschreibung ähnelt.
Nehmen wir hier einmal das Beispiel, dass ich mit meiner Mutter telefonieren, was mich immer auf die Palme bringt.
1. Beschreibung der Belastungsituation:
Meine Mutter ruft an um sich wie immer bei mir auszuheulen für ungefähr 2 Stunden ohne, das ich zu Wort komme ohne, dass sie sich dafür interessiert wie es mir geht und ohne auch nur einen meiner Ratschläge anzunehmen.
2. Erarbeitung grundsätzlicher Lösungsmöglichkeiten mit anschließender Bewertung dieser
Hierbei geht es nur darum ein sogenanntes Brainstorming zu machen, also einfach jede nur erdenkliche Möglichkeit aufzuschreiben um einfach mal zu sehen, dass es mehr als eine gibt, diese werden dann im Anschluss bewertet mit plus oder minus oder wie auch immer:
a) Ich nehme nicht ab und erspare mir so das Gespräch (++)
b) ich nehme ab und sage ich habe keine Lust und Zeit zu reden (++)
c) ich nehme ab und höre mir an was sie zu sagen hat (--)
d) ich nehme ab und höre mir kurz an was sie zu sagen hat und sage ihr dann, dass wenn sie nur ihre Sorgen bei mir abladen will ich kein Interesse an einem Gespräch habe (+)
e) usw.
3. Ausgewählte Lösungsstrategie
Ich entscheide mich für Variante b) da ich keine Lust habe mir ihr zu reden
4. Schritte und Maßnahmen um das ausgewählte Ziel zu erreichen, Handlungsplan
Ich erkläre ihr ganz ruhig und sachlich, dass ich viel zu tun habe, beschäftigt bin und im Moment keine Ziet habe mit ihr zu telefoniern, weil wichtige Arbeiten auf mich warten. Ich verabschiede mich höflich und lege auf. Lass mich nicht in ein Gespräch verwickeln auch wenn sie ansetzen will und anfange zu reden, dann sage ich: dafür hast du doch sicherlich Verständnis oder nicht? Oder ja tut mir leid, ich muss jetzt leider weiter machen hier, das ist wirklich wichtig, ich falle ihr ins Wort und lege auf.
5. Erfahrungen mit der Lösungsstrategie
Ich blocke sie ab und habe was ich will meine Ruhe!
Hilfreich kann es auch sein sich einfach mal allgemein erregungssteigernde oder erregungssenkende Gedanken aufzuschreiben.
Erregungssteigernde/negative Gedanken Erregungssenkende/positive Gedanken
Das schaffe ich nie Ich probier es einfach, es kann nicht
es kann nicht mehr als schief gehen.
Das kann ich nicht. Andere haben das auch schon
geschafft.
Warum immer ich? Da kann ich mich beweisen, da bin ich
Gefordert
Warum immer mir? Andere haben auch Probleme, vielleicht sogar noch größere!
Die anderen sind besser als ich. Andere Menschen machen auch Fehler!
Ich fühle mich nicht verstanden Das ist keine Absicht, sie begreifen es im
Moment nur nicht .
Ich habe Angst meine Arbeit zu verlieren. Dann finde ich eine neue Arbeitsstelle.
Das sind nur Beispiele, aber man sollte sich mal darüber Gedanken machen ob es nicht hilft oder wirkt! Wenn man mal bewusst darauf achtet und sich trainiert!
Was tue ich sonst, ich versuche an mich selbst zu glauben, daran zu glauben, dass alles seinen Sinn und Zweck hat und das irgendwann alles gut wird!
Ich mache Sport, mehrmals in der Woche wie Nordic Walking, Joggen, Tanzen oder Yoga. Es gibt viele Sportarten und ich denk es kann jeder etwas für sich finden. Warum mache ich Sport. Für mein Köpergefühl, man fühlt sich besser, man ist gesünder, man kann sich an die Grenzen bringen und dann merkt man, dass man eigentlich weiter gehen kann als man glaubt, weil es müde macht, weil es positive Signale auschüttet. Yoga, weil es dich in Form bringt, weil es entspannt. Sport steigert das Sebstbewusstsein. Man kann leichter einschlafen, wenn man sich vorher ausgepowert hat.
Ich lese viel. Einerseits Bücher über Depressionenen wie Welchen Sinn hat Depression oder Die Depression als Lebenschance, oder Sie haben es doch gut gemeint oder Ich dachte wir sind Freunde oder Mein schwarzer Hund. Besonders interessant ist auch dieser Artikel: http://www.welt.de/wissenschaft/psychol.-Kern.html
Dadurch entwickle ich ein Verständnis für die Krankheit und erfahre viel hilfreiches wie man sie bekämpfen kann. Sehr interessant auch das Buch oder die Sendungen mit dem Kaberettisten Dr. Eckhart von Hirschhausen, erstens, weil wie er sagt Lachen die beste Medizin ist und zweitens, weil er uns aufzeigt was wir manchmal so tun und darüber könne wir lachen!
Ich gehe raus an die frische Luft, versuche viel zu telefonieren, den Kontakt zu anderen zu suchen auch gerade zu Nichtdepressiven um eifnach zu sehen, warum denke ich so und wieso denken sie anders denn meistens sieht man im Unterschied zu den anderen warum man selbst depressiv ist, dass es die Gedanken sind die andere gar nicht haben, man kann so lernen wie andere Denken und die Dinge sehen, das erweitert den Horizont!
Außerdem ist es nicht gut sich abzukapseln, es tut gut zu reden sich zu unterhalten zu lachen und abgelenkt zu werden und das vor allem auch zuzulassen!
Ich lese ansonsten einfach Bücher die mir gefallen, schaue Filme an, nehme ein heißes Bad, zünde Duftkerzen an, betrachte die Sterne, singe vor mich hin, tanze in meinem Zimmer, suche im Internet nach Zitaten, schönen Sprüchen und Gedichten die mir zeigen, dass es anderen auch so geht, oder die mich motivieren die mir gute Laune machen! Ich höre viel Musik da sie einfach Emotionen transferieren kann! Ich schaffe mir Ruhepausen, Auszeiten vom Stress des Alltags in denen man einfach mal ganz bewusst abschaltet!
Denn, das macht man oft nicht, sondern denkt nur man tut es, Kopf aus!
Ich versuche das alles jeden Tag zu beherzigen, manchmal geht es besser manchmal geht es schlechter. So ist das nun mal, das Leben wird nicht von heute auf Morgen wieder in Ordnung sein, denn wir haben einen langen Weg hinter uns der uns in die Depression gebracht hat und solche Jahren kann man nicht einfach wegmedikamentieren. Auch den Normalsterblichen geht es nicht besser, wir sehen immer nur uns im Fokus und konzentrieren usn auf unser Innenleben, aber genauso wie wir nichts von uns Preis geben nach außen tun es die anderen auch nicht. Hinter der Fassade hinter den Masken die jeder Mensch vor dem Gesicht hat, sieht es oft anderst aus als man nach außen vermuten würde!
ABER es gibt einen Weg und den kann man gehen und ich finde jedes Leben ist es wert diesen Weg in Angriff zu nehmen, heraus aus dem Schatten und den dunklen Wolken die über uns schweben hinein in ein Leben mit mehr Freude, mehr Glück, mehr Zufriedenheit und mehr Sonne. Wir sind das uns selbst schuldig uns ein schönes Leben zu machen, Selbstachtsamkeit, auf mich aufpassen und schauen dass es mir gut geht. Sei dir selbst eine gute Mutter und geh dorthin wo dein Herz sich wohlfühlt.
Es wird immer mal wieder regenen, so ist das, ob man nun depressiv ist oder nicht, aber es scheint auch wieder die Sonne! Der Weg ist nicht leicht und vielleicht auch nicht kurz, ABER er lohnt sich, denn wir alle haben das Glück verdient, denn jeder Mensch hat es verdient glücklich zu sein!
Ich hoffe, das beantwortet einige Frage und hilft dem der es liest ein Stückchen weiter!
Viele Liebe Grüße