218

Was tun gegen Depressionen - 10 hilfreiche Tipps

emptyheart
Was mache ich gegen die Depression?

Ich wurde in den letzten Tage sehr oft gefragt woher ich das alles weiß was ich hier so schreibe, die Antwort ist, ich weiß es einfach, das klingt seltsam ist aber so, ich schreibe und sage was ich denke, das fließt einfach so aus mir heraus.

Ich habe versucht ein Verständnis für mich und ein Verständnis für die Krankheit zu entwickeln und dann beides in Kombination gesetzt. Meine Vergangeheit und besonders meine Kindheit, ebenso die Moral- und Wertvorstellung und die Gewohnheiten und Verhaltensweisen sind es die einem krank machen, was bedeutet, man macht sich selbst ein bisschen krank.

Ich verstehe die Depression nicht als Krankheit, nicht als Abnormalität, sondern, als eine natürliche Reaktion meines Körpers auf Stress, sei es seelischer, emotionaler oder körperlicher. Die Depression schützt mich vor etwas das noch schlimmer ist als das was ich gerade erlebe, auch wenn das in der tiefen Phase der Depression völlig abwägig und absurd erscheint. Wer in meinem Tagebuch liest, kann erahnen was ich in meinem Leben schon erlebt habe und was mich zu dem Menschen gemacht hat der ich heute bin.
In meiner akuten Phase der Depression die für mich am 19.05. 2008 begonnen hat bin ich durch vieles durchgegangen und war hilflos, aber irgendwann hat alles Sinn gemacht, es entstand ein Gesamtbild aus Vergangenheit und schlechten Ereignissen, aus Gewohnheiten und warum ich dieses Krankheit habe.
Daher glaube ich auch nicht das Antidepressive alleine helfen können, sie können unterstützen aber nicht alleine heilen, die Arbeit die man tun muss, die muss man selbst tun, an sich und an seinem Verhalten, Denkweisen und Gewohnheiten. Daran muss man ansetzen, ich weiß für jemanden der in der schweren Depression ist klingt das völlig unereichbar, aber ich war da auch schon drin und ich gehe heruas, weil ich es will, weil ich leben will und weil ich es nicht zulassen will, dass anderen Menschen Macht über mich haben oder gewinnen. Weil ich es nicht zulassen will, dass meine Vergangenheit oder die Menschen die dazu gehören mir ein Leben diktieren, dass ich nicht leben will! Ich will glücklich sein und deshalb werde ich etwas egoistischer, denn ich war immer sehr aufoperfungsvoll und hab mich viel um andere gekümmert und nicht mich selbst.

Was habe ich also getan, ich war in der Psychiatrie für 2 Monate, die Versorgung dort war nicht sehr gut. Ich hatte Gespräche mit meinem behandelnden Psychiater die ich mir erst einmal erkämpft habe, denn niemand wurde dort wirklich therapeutisch betreut, ich hab ihn also mit Nachdruck und sehr deutlich zusammengeschissen, dass es mir so nichts bringt und ich so auch nach Hause gehen könnnte.ich bekam meine Gespräche zwei bis drei mal die Woche. Damals war mein Hauptproblem und auch das Hauptsympthom meiner Depession, dass ich meinen Freund nicht mehr lieben konnte, fraglich ist nach den Geschehnissen der letzen Tage ob es nicht doch normal war und nicht an der Depression lag oder liegt. Aber das ist soweit egal. In den Gesprächen haben wir viel über den Angstkreislauf und die Paniktattachen gesprochen woher sie kommen, warum wir sie haben. Ich möchte mein Wissen gerne hier weiter geben.

Am Anfang steht eine Situation wie z.B. es fällt ein Teller herunter. Diese Sitaution bewerten wird mit unseren Gedanken, wie wir sie bewerten hängt davon ab wie uns beigebracht oder vorgelebt wurde auf eine solche Situation zu reagieren oder welche Wert- und Moralvorstellungen wir haben. Als die Sitaution ist der Teller fällt herunter. Wenn ich mir überlege wie meine Mutter reagieren würde, dann wäre das ungefähr so: sch.eeee! Ich bin so dumm, ich kann nichts ich bin nichts und sowies ist alles sch., ich hab doch kein Geld, ich werd auch nie mehr Geld haben, ich mach alles kaputt ich kann mir doch eh schon nichts leisten, mein Leben ist sinnlos. Ja, jetzt werden sich hier einige selbst erkannt haben.
Die Bewertung meiner Mutter von dieser Situation wäre also negativ, sehr negativ und vorallem ein gutes Beispiel dafür wie man sich in der Gdankespirale abwärts denken kann!
Ich hätte bis vor kurzen eine solche Situation vermutlich noch genauso erlebt wie meine Mutter dies tut. Aber es geht auch anderst. Die positive Variante: Die Situation ist die selbe, der Teller fällt runter. Ich bewerte die Situation: Ich lache und sage mir ach so ein Blödsinn, schon wieder, ich mach mich über mich selbst lustig, denn wenn man mal in Ruhe darüber nachdenkt, ist es einfach nur ein doofer unbedeutender Teller.es ist nur ein Teller ein Stück Porzellan oder auch nur ein Stück Keramik, nicht bedeutend, sondern total nebensächlich!
Was macht den Unterschied?
Folgendes, durch diese Situationen und unsere Gedanken zu dieser oder deren Bewertung, lösen die 5 Basisemotionen aus die da wären: Hass/Ärger, Liebe, Ärger, Scham, Freude, Ekel, Trauer diese wiederum lösen dann die körperlichen Reaktionen aus, wie Panik, Angst, Lachen etc.
Wenn man sich diese Zusammenhänge mal vor Augen führt merkt man, dass es einen Punkt gibt an dem man einhacken kann! In der negativen Variante werden eindeutig auch die negativen Emotionen ausgeschüttet, in der positiven Variante die positiven Emotionen.
Jetzt kommt der berühmte Spruch man können seine Gedanekn nicht steuern die würden einfach kommen.da ist was dran, ABER: man kann das tranieren, man kann sich trainiern, darauf diese Gedankenlawine langsam aber allmählich zu stoppen, denn nach einer Weile Üben klappt es, man kann es, es klappt nicht immer aber je mehr man übt umso besser. Es gibt daher verschiedene Übungen die man machen kann um sich solche Sitationen klar zu machen.

Eine Methode ist die der Situationsbeschreibung:

Man kann dies mit z.B. mit häufig auftretenden Situationen üben oder machen, es ist ein Gedankenexperiment, man fängt mit einer leichten Situation an in die man sich leicht hineinversetzen kann wie z.B. wichtiges Telefonat oder Vorstellungsgespräch oder eine andere alltägliche Sitation.

Als 1. Schreibt man auf: Ort, Zeit, Handlung der Situation
Als 2. Die Gedanken, die Bewertungen und die Selbstgespräche auf
Als 3. Die Gefühle: Also die 5 Basisemotionen: Hass/Ärger, Liebe, Trauer, Scham, Freude, Ekel
Als 4. Die Körperempfindungen wie hoher Puls, Schwitzen etc.
Als 5. Das eigene Verhalten in der Situation
und als 6. Die Nachwirkungen der Situation

Beispiel:
1. Ort, Zeit, Handlung:
Zuhause, heute, Geschirrspülen und dabei fällt mir ein Teller herunter

2. Gedanken, Bewertungen, Selbstgespräche:
sch.eeee! Ich bin so dumm, ich kann nichts ich bin nichts und sowieso ist alles sch., ich hab doch kein Geld, ich werd auch nie mehr GEld haben, ich mach alles kaputt ich kann mir doch eh schon nichts leisten, mein leben ist sinnlos.

3. Gefühle:
Angst und Ärger

4. Körperempfinden
hoher Puls, Schwitzen, heiß werden

5. eigenes Verhalten
umherlaufen wie ein aufgescheuchtes Huhn oder setzen und nichts tun

6. Nachwirkungen
es bleibt eine Niedergeschlagenheit zurück

Diese Situationsbeschreibungen kann man sowohl mit negativen als auch mit positiven Situationen machen, genauso mit vergangenen oder bevorstehenden um sich selbst darauf zu trainieren wie man reagieren könnte oder üblicherweise reagiert. So z.B. in einem Vorstellungsgespräch.

Eine weitere Möglichkeit ist das systematische Problemlösen, das der Situationsbeschreibung ähnelt.
Nehmen wir hier einmal das Beispiel, dass ich mit meiner Mutter telefonieren, was mich immer auf die Palme bringt.

1. Beschreibung der Belastungsituation:
Meine Mutter ruft an um sich wie immer bei mir auszuheulen für ungefähr 2 Stunden ohne, das ich zu Wort komme ohne, dass sie sich dafür interessiert wie es mir geht und ohne auch nur einen meiner Ratschläge anzunehmen.

2. Erarbeitung grundsätzlicher Lösungsmöglichkeiten mit anschließender Bewertung dieser
Hierbei geht es nur darum ein sogenanntes Brainstorming zu machen, also einfach jede nur erdenkliche Möglichkeit aufzuschreiben um einfach mal zu sehen, dass es mehr als eine gibt, diese werden dann im Anschluss bewertet mit plus oder minus oder wie auch immer:
a) Ich nehme nicht ab und erspare mir so das Gespräch (++)
b) ich nehme ab und sage ich habe keine Lust und Zeit zu reden (++)
c) ich nehme ab und höre mir an was sie zu sagen hat (--)
d) ich nehme ab und höre mir kurz an was sie zu sagen hat und sage ihr dann, dass wenn sie nur ihre Sorgen bei mir abladen will ich kein Interesse an einem Gespräch habe (+)
e) usw.

3. Ausgewählte Lösungsstrategie
Ich entscheide mich für Variante b) da ich keine Lust habe mir ihr zu reden

4. Schritte und Maßnahmen um das ausgewählte Ziel zu erreichen, Handlungsplan
Ich erkläre ihr ganz ruhig und sachlich, dass ich viel zu tun habe, beschäftigt bin und im Moment keine Ziet habe mit ihr zu telefoniern, weil wichtige Arbeiten auf mich warten. Ich verabschiede mich höflich und lege auf. Lass mich nicht in ein Gespräch verwickeln auch wenn sie ansetzen will und anfange zu reden, dann sage ich: dafür hast du doch sicherlich Verständnis oder nicht? Oder ja tut mir leid, ich muss jetzt leider weiter machen hier, das ist wirklich wichtig, ich falle ihr ins Wort und lege auf.

5. Erfahrungen mit der Lösungsstrategie
Ich blocke sie ab und habe was ich will meine Ruhe!

Hilfreich kann es auch sein sich einfach mal allgemein erregungssteigernde oder erregungssenkende Gedanken aufzuschreiben.

Erregungssteigernde/negative Gedanken Erregungssenkende/positive Gedanken
Das schaffe ich nie Ich probier es einfach, es kann nicht
es kann nicht mehr als schief gehen.

Das kann ich nicht. Andere haben das auch schon
geschafft.

Warum immer ich? Da kann ich mich beweisen, da bin ich
Gefordert

Warum immer mir? Andere haben auch Probleme, vielleicht sogar noch größere!

Die anderen sind besser als ich. Andere Menschen machen auch Fehler!

Ich fühle mich nicht verstanden Das ist keine Absicht, sie begreifen es im
Moment nur nicht .

Ich habe Angst meine Arbeit zu verlieren. Dann finde ich eine neue Arbeitsstelle.


Das sind nur Beispiele, aber man sollte sich mal darüber Gedanken machen ob es nicht hilft oder wirkt! Wenn man mal bewusst darauf achtet und sich trainiert!

Was tue ich sonst, ich versuche an mich selbst zu glauben, daran zu glauben, dass alles seinen Sinn und Zweck hat und das irgendwann alles gut wird!

Ich mache Sport, mehrmals in der Woche wie Nordic Walking, Joggen, Tanzen oder Yoga. Es gibt viele Sportarten und ich denk es kann jeder etwas für sich finden. Warum mache ich Sport. Für mein Köpergefühl, man fühlt sich besser, man ist gesünder, man kann sich an die Grenzen bringen und dann merkt man, dass man eigentlich weiter gehen kann als man glaubt, weil es müde macht, weil es positive Signale auschüttet. Yoga, weil es dich in Form bringt, weil es entspannt. Sport steigert das Sebstbewusstsein. Man kann leichter einschlafen, wenn man sich vorher ausgepowert hat.

Ich lese viel. Einerseits Bücher über Depressionenen wie Welchen Sinn hat Depression oder Die Depression als Lebenschance, oder Sie haben es doch gut gemeint oder Ich dachte wir sind Freunde oder Mein schwarzer Hund. Besonders interessant ist auch dieser Artikel: http://www.welt.de/wissenschaft/psychol.-Kern.html
Dadurch entwickle ich ein Verständnis für die Krankheit und erfahre viel hilfreiches wie man sie bekämpfen kann. Sehr interessant auch das Buch oder die Sendungen mit dem Kaberettisten Dr. Eckhart von Hirschhausen, erstens, weil wie er sagt Lachen die beste Medizin ist und zweitens, weil er uns aufzeigt was wir manchmal so tun und darüber könne wir lachen!

Ich gehe raus an die frische Luft, versuche viel zu telefonieren, den Kontakt zu anderen zu suchen auch gerade zu Nichtdepressiven um eifnach zu sehen, warum denke ich so und wieso denken sie anders denn meistens sieht man im Unterschied zu den anderen warum man selbst depressiv ist, dass es die Gedanken sind die andere gar nicht haben, man kann so lernen wie andere Denken und die Dinge sehen, das erweitert den Horizont!
Außerdem ist es nicht gut sich abzukapseln, es tut gut zu reden sich zu unterhalten zu lachen und abgelenkt zu werden und das vor allem auch zuzulassen!
Ich lese ansonsten einfach Bücher die mir gefallen, schaue Filme an, nehme ein heißes Bad, zünde Duftkerzen an, betrachte die Sterne, singe vor mich hin, tanze in meinem Zimmer, suche im Internet nach Zitaten, schönen Sprüchen und Gedichten die mir zeigen, dass es anderen auch so geht, oder die mich motivieren die mir gute Laune machen! Ich höre viel Musik da sie einfach Emotionen transferieren kann! Ich schaffe mir Ruhepausen, Auszeiten vom Stress des Alltags in denen man einfach mal ganz bewusst abschaltet!
Denn, das macht man oft nicht, sondern denkt nur man tut es, Kopf aus!

Ich versuche das alles jeden Tag zu beherzigen, manchmal geht es besser manchmal geht es schlechter. So ist das nun mal, das Leben wird nicht von heute auf Morgen wieder in Ordnung sein, denn wir haben einen langen Weg hinter uns der uns in die Depression gebracht hat und solche Jahren kann man nicht einfach wegmedikamentieren. Auch den Normalsterblichen geht es nicht besser, wir sehen immer nur uns im Fokus und konzentrieren usn auf unser Innenleben, aber genauso wie wir nichts von uns Preis geben nach außen tun es die anderen auch nicht. Hinter der Fassade hinter den Masken die jeder Mensch vor dem Gesicht hat, sieht es oft anderst aus als man nach außen vermuten würde!

ABER es gibt einen Weg und den kann man gehen und ich finde jedes Leben ist es wert diesen Weg in Angriff zu nehmen, heraus aus dem Schatten und den dunklen Wolken die über uns schweben hinein in ein Leben mit mehr Freude, mehr Glück, mehr Zufriedenheit und mehr Sonne. Wir sind das uns selbst schuldig uns ein schönes Leben zu machen, Selbstachtsamkeit, auf mich aufpassen und schauen dass es mir gut geht. Sei dir selbst eine gute Mutter und geh dorthin wo dein Herz sich wohlfühlt.
Es wird immer mal wieder regenen, so ist das, ob man nun depressiv ist oder nicht, aber es scheint auch wieder die Sonne! Der Weg ist nicht leicht und vielleicht auch nicht kurz, ABER er lohnt sich, denn wir alle haben das Glück verdient, denn jeder Mensch hat es verdient glücklich zu sein!

Ich hoffe, das beantwortet einige Frage und hilft dem der es liest ein Stückchen weiter!

Viele Liebe Grüße

23.10.2008 15:47 • x 39 #1


I
Hallo du,

ich hab lange nichts mehr geschrieben, aber deine Beiträge immer mitgelesen...aus Interesse und auch aus Bewunderung darüber, wie reflektiert du schreibst und wie du mit deinen Problemen umgehst. Die Tipps werde ich mir ausdrucken und für schlechte Tage aufbewahren...danke dafür! Vlg, Isi

23.10.2008 17:30 • #2


A


Hallo emptyheart,

Was tun gegen Depressionen - 10 hilfreiche Tipps

x 3#3


M
Hallo

Es ist ja gut sich gedanken zu machen und wege zu suchen um aus einem tief heraus zu kommen aber manchmal wirken die besten sprüche einfach nicht dann ist halt alles schwarz und ich muß es einfach für den moment akzeptieren. wenn es mir nicht gut geht und ich raus gehe dann ist mir das da alles draußen eher eine last die glücklichen leute gehen mir da auf den keks und so weiter....ich müßte dies oder das tun aber es geht nicht.
mm

23.10.2008 20:49 • x 4 #3


emptyheart
Hi,
@ Merlin:
das was ich hier nieder geschrieben habe ist nur ein Teil meiner Geschichte auch nicht alles, ich wollte damit lediglich anderen helfen oder eine Denkanstoß geben. Es gibt Tage die sind einfach schei., aber genaud darum geht es, solche Tage abzuhaken und sie nicht noch die folgenden fünf Tage darüber Gedanken machen, dass der eine Tag schei. war. Ja ich habe auch schlechte Tag, das ist so, aber ich versuch weiter zu machen und mich nicht aufhalten zu lassen, ich versuche auch an einem schlechten Tag das positive zu finden! Das hier sind nur Vorschläge, keine Anweisungen, jeder muss es für sich selbst entscheiden!

@ Isi:
Danke für das liebe Kompliment, ich freue mich wenn es jemandem etwas bringt was ich hier beschreibe!

Liebe Grüße

23.10.2008 22:00 • x 1 #4


Jellybaby
hey, da hast du dir ja richtig viel Mühe gemacht. Vielen Dank
Ich hatte schon so eine Ahnung, dass man so in der Art weiterkommt. Aber wenns einem gerade schlecht geht fallen einem solche Strategien ja nie ein. Ich habe das ganze mal ausgedruckt und neben den Schreibtisch gehängt. Bin gespannt ob es funktioniert, müsste aber eigentlich.

26.10.2008 19:45 • x 1 #5


Steffi
Hallo emptyheart

ein ganz großartiger Bericht, den Du da geschrieben hast
und ein sehr langer dazu. Danke für diese Mühe !

Grüßle Steffi

26.10.2008 19:59 • #6


emptyheart
Danke,
hab ich gerne gemacht, werd nochmal was dazu ergänzen wenn ich die Muse und die Zeit habe.

Liebe Grüße

26.10.2008 21:16 • #7


Schnubbl
Halli Hallo!
Ich habe noch nicht viel von DIr gelesen, aber Dieser Text spricht mir aus der Seele!
Du hast Dir richtig Mühe gemacht und es wird ganz vielen helfen! Ganz sicher!
Vielen Dank!!!
Hast ein tolles Gefühl in mir hinterlassen!

29.10.2008 16:13 • #8


SaKn
ich finds klasse und soooooo richtig

29.10.2008 17:09 • #9


L
Genau so ist es. Ein sehr guter Beitrag..

Leila1

06.11.2008 08:02 • #10


K
hallo emptyheard,

ich habe mich gefreut, dass du dir die mühe gemacht hast, aufzuschreiben, was du gegen depressionen unternimmst. ich denke, es ist sehr hilfreich, deinen text zu lesen und ihn vor allen dingen zu beherzigen.


vielen dank noch mal


liebe grüße
korinna

14.11.2008 17:40 • x 1 #11


emptyheart
ERGÄNZUNG

Hallo,

habe ja schon länger versprochen meine Artikel noch einmal um ein paar Dinge zu ergänzen. Leider hab ich in letzter Zeit selbst viel um die Ohren weshalb es nicht so lange ausfällt wie ich das selbst gerne hätte.
Was ich hier aufschreibe und was ich auch in dem obigen Beitrag aufgeschrieben habe, sind Dinge die ich anderen immer wieder rate, Regel oder Dinge die ich selbst befolge oder solche Ideen die mir für andere und ihre Situationen eingefallen sind. Ich möchte mich hier nicht dadurch hervortun, mein Anliegen ist es nur, einmal komprimiert, das wiederzugeben was ich so sage und was ich denke was man gegen unseren Zustand machen kann, das ist kein Patentrezept aber sicherlich einen Versuch wert!

Ich möchte daher auch auf den von Artikel von Seesternchen verweisen, denn sie eingestellt hat mit dem Titel „Die Kunst sich selbst zu lieben“.


Spazierengehen:
Gerade vor Kurzem habe ich gelesen, was alleine schon schlichtes Spazierengehen bewirken kann und wie positiv es sich auf den Organismus auswirken kann:
nur 20 min. reichen für den gute Laune-Kick, es ist nicht nur die Luft die gut tut, sondern auch die Sonnenstrahlen, die auch bei bedecktem Himmel durch die Wolken dringen, dadurch werden über die Netzhaut im Auge bestimmte Botenstoffe im Gehirn angekurbelt und dadurch die Produktion von stimmungsaufhellenden Hormonen angeregt. Bei ausreichend Licht, produziert der Köper außerdem weniger Schlafhormone, man ist also etwas fitter. Außerdem kommen Stoffwechsel und Kreislauf in Schwung.


Nicht-schlafen-können:
Oft liegen wir Abends im Bett und könne nicht schlafen, gerade dann, wenn wir eigentlich endlich mit diesem oft blöden Tag fertig sein wollen, machen uns unsere Gedanken einen Strich durch die Rechnung.
Hab ich die Heizung ausgeschalten? Ich darf morgen nicht vergessen dies und jenes zu tun, ich muss jetzt schlafen, sonst bin ich morgen wieder so müde, der Tag heute war ja schon blöd…..
Und so denkt man sich mal wieder in der Angst- oder der Gedankenspirale nach unten mit dem genialen Effekt, dass wir gerade erst recht nicht schlafen können, weil wir uns selbst schon wieder in Angst und Schrecken versetzen und da, wenn man Angst hat, Adrenalin ausgeschüttet wird, was den großen Vorteil hat uns wach und aktiv und aufmerksam zu machen falls ein Säbelzahntiger um die Ecke kommt, können wir nicht einschlafen.
Was kann man also dagegen machen?
Mann z.B. vor dem Schlafen gehen, heiß Baden oder Dusche, vielleicht Spazieren oder Joggen gehen, es gibt Entspannugnsübungen wie die Jacobson-Entspannung, Thai Chi, Hörbücher, Meditations-Cd’s, Gedankenreisen, all das kann man machen um sich zu entspannen.
Was nun wenn die Gedanken viel zu stark sind? Ich habe mir angewöhnt mir ein Tagebuch neben das Bett zu legen, oder ein Stück Papier und Stift, so kann ich aufschrieben was mich beschäftigt oder an was ich für Morgen alles denken muss, so hat man es aus dem Kopf und kann beruhigter Schlafen weil man weiß man hat nichts vergessen, solche Listen kann man sich auch schon länger vor dem Schlafengehen schreiben.


Tagebuch schreiben:
Ich finde Tagebuch schreiben generell sehr sinnvoll, da man erstens nicht ständig jemanden hat dem man sich mitteilen kann, zweitens man sich ja oft selbst nicht versteht und so mal seine Gedanken ordnen kann, von denen man sonst denkt sie fahren einem durch den Kopf wie Züge und weil man es dann oft aus dem Kopf hat. Schade finde ich allerdings, dass dort meistens nur negatives seinen Platz findet und das postive untergeht, aber genau da liegt ja oft unser Problem, eh schon schwarz zu sehen und dann noch schwärzer zu sehen und oft auch den Blick für das Schöne zu verlieren. Für manchen mag es daher hilfreich sein, sich ein positives Tagebuch anzulegen und ein negatives, in das postive werden alle schönen Momente, Gedanken, Ideen, Situationen, Zitate oder was auch immer hineingeschrieben, dass man es sich an schlechten Tag durchlesen kann und sich selbst zu erheitert und sich auch mal selbst vorzeigen so schlimm wie ich immer glaube ist es gar nicht. Manchmal kann man sich sogar im Kalender anstreichen wenn man einen guten Tag hatte um mal zu sehen, das ist noch nicht so lange her oder es gibt mehr Gutes wie ich immer denke.


Listen erstellen mit Dingen die man mag:
Eine weitere Möglichkeit ist es, sich eine Liste mit den Dingen zu erstellen, die man mag, die man gerne hat, sei es nun Aktivitäten oder einfach nur einzlne Dinge, wenn man sich mal hinsetzt und darüber nachdenkt, kann einem viel einfallen, eine solche Liste kann man dann rausholen wenn es einem schlecht geht und etwas von den Dingen tun die einem Spass machen oder gut tun wie z.B. Spazieregehen, Ausflüge machen, Lachen, Bücher lesen, geholfen bekommen, etwas planen und organisieren, etc. das kann alles mögliche sein, Hauptsache es macht Spass!


Humorvolles inneres Sprechen oder Lachen ist auch Therapie:
Eine weiter Methode die man anwenden kann nennt sich „humorvolles inneres Sprechen“, hierbei wird versucht mit sich selbst ins Gespräch zu kommen und zwar so, dass man sich selbst und zwar nur nett gemeint, mal auf die Schippe nimmt. Dabei kann man sich vorstellen, aus sich selbst herauszutreten und mal auf sich zu schauen und sich in freundlicher und ironischer Art und Weise die Situation bewusst machen.
Wunderbar funktionieren dabei solche Redewenungen wie: „Ach du Angsthase“ oder „Wie eine Schildkröte die sich im Panzer verkriecht“ oder „Ich gehe immer gleich an die Decke“, wenn man mal versucht sich diese Aussagen bildlich vorzustellen, wie man vor Wurt tatsächlich an der Decke hängt oder wie man sich in einem Panzer verkriecht muss man meist schon über sich selbst schmunzeln.
Hiflreich ist es oft auch, sich solche Bilder zu suchen zb. Im Internet, etwa das Bild eine Angsthasen, Speedy Gonzales der ganz schnell wegläuft, eine Rakete die in die Luft geht, der Tasmanische Teufel der vor Wut tobt, eine Ameise die sich zu viel Ballast aufläd; es gibt viele Möglichkeiten. Man kann sich die Bilder aus dem Internet holen, sich ein T-Shirt damit drucken, eine Schlüsselanhänger davon kaufen, es ins Büro kleben, an den Schreibtisch, sich ans Bett legen, in den Geldbeutel stecken, immer dort und für den Moment in dem man weiß, man wird wütend, unsicher oder sonst etwas um sich selbst zum Lachen zu bringen, um sich zu zeigen, dass man sich gerade mal wieder viel zu ernst nimmt und eigentlich auch alles gar nicht so schlimm ist.
Lachen löst Angst, löst Verkrampfungen. Lachen ist gesund, daher sollte man sich selbst so oft es geht zum Lachen bringen durch Theater, Kino, Fernsehen, Zeitung, Comics egal was, vor allem das Lachen genießen!
Ich finde es wichtig sich solche kleinen Dinge zu kaufen oder zu basteln wie auch immer wie einen Schlüsselanhänger oder so etwas das man immer bei sich haben kann und dann herausholen wenn es einem schlecht geht und es dich zum lachen bringt, eine Art Lachtalisman.

Eine gute Therapie die ich und meine Freundin aus der Klinik uns ausgedacht habe ist ganz einfach, wir spinnen uns zusammen, wir kaufen uns Papphütchen, Tröten, Prinzessinenkronen und fahren damit Auto, laufen durch die Stadt, wir bringen uns selber zum Lachen, machen uns selber einen Spass, fahren Auto und scheien, schreien ganz laut, brüllen bei der Musik mit, lassen und schreien alles raus was schei. ist, erfinden lustige Wörter, die wir brüllen können, und denken uns immer wieder lustige Aktionen aus um uns aufzuheitern.
Das hilft, das hilft ungemein und jeder der einen Menschen hat mit der er verrückt sein kann sollte dies so oft, so gut und so viel ausleben wie es nur geht. Einfach verrückt sein und mal nicht drüber nachdenken was andere davon halten, einfach schreien und die Wut auf die Welt und den Tag rauslassen!!

Das Leben nicht so ernst nehmen, denn wie heißt es, lebend kommt man hier sowieso nicht raus. Das Leben ist oft gemein, ist oft nicht fair, aber wir haben die Chance unseren Weg zu gestalten und uns gegen die Widrigkeiten die es uns immer wieder vorbringt zu wehren, also macht das beste draus, aus dem Tag und eurem Leben!

Liebe Grüße

20.11.2008 11:52 • x 8 #12


M
Servus,

also emptyheart, ich habe jetzt nicht die ganzen Beiträge von dir hier gelesen, nur diesen Thread.
Dein Fall erinnert mich so zu 60% an mich. Meine Frage: kommst du jetzt wirklich klar? Lebst du das Leben welches du führen könntest/würdest ohne Depression?

Ich frage das, da ich erhebliche Probleme habe das ganze in den Griff zu kriegen. Ich mag mich auch ehrlich gesagt nicht mit den Problemen der meisten Depressiven auseinandersetzen, da ich den Eindruck habe dass die meisten nur die Symptome erkennen aber den Gesamtzusammenhang den du hier zumindest relativ gut beschrieben hast eben nicht. War auch zwei Wochen in einer Tagesklinik - aber das hat mich ja NUR abgeschreckt und mir nur geschadet.
Warum? Ich kam mit den Leuten nicht zurecht, alle jammerten mehr oder weniger rum anstatt überhaupt zu wissen was die Ursachen dafür waren/sind und haben halt entsprechende Äußerungen abgelassen. Weiterhin war es dort eben auch so dass du nur rumsitzt und irgendwelche Beschäftigungen aufgedrückt kriegst wo ich mir denke: das könnt ihr im Kindergarten mit mir machen! Und dann 1x in der Woche 20 Minuten Gespräch mim PsychoDoc!
Hab das dann denen gesagt und bin dann nur noch zum Psychologen - wobei der mir eben dahingehend Hilfestellung gegeben hat dass er mir nur das bestätigt hat was ich mir dachte was los war - eine externe Bestätigung ist wirklich ganz gut, da man dann weiss was los ist und sich ja praktisch nichts ausdenkt.
Fakt ist jedenfalls dass ich genau weiss was los ist aber trotzdem nicht raus komm. Die Stimmungskurve verläuft bei mir nach Willkür, überhaupt keine Konstanz.

Es ist verdammt schlimm für mich das Leben dass ich führen möchte geistig vor Augen zu haben aber ein vollkommen anderes zu führen. Zwischen diesen beiden sehe ich Welten, die Distanz erscheint mir so riesig...!

Hoffe du kannst mir irgendwelche nützlichen Infos geben.

26.11.2008 12:41 • x 3 #13


emptyheart
Hallo Mustermann,
schön, dass du meinen Beitrag gelesen hast, vielleicht solltest du dir mal die Mühe machen alles zu lesen, wenn du mal Zeit, Lust und Muse hast.
Was mache ich? Ich lebe, ich versuche es, so wie wir das alle tun. Ich weiß nur, dass das wie ich früher war, die Gewohnheiten, Ansichten und Verhaltensweisen nicht die waren die mich vorwärts gebracht haben. Es ist ein schmerzlicher Weg, altes fallen zu lassen und sich auf neue Pfade zu begeben. Das kostet viel Arbeit und Selbsterkenntnis, weshalb ich generell eine Verhaltenstherapie anstrebe. Oft verharren wir in einem Zustand, in dem wir anscheinden genau wissen wie es uns geht und zwar schei., anstatt mal loszulaufen, zu springen, auch wenn es Freefall ist und einfach zu leben und einfach mal nicht das tun was man immer tut. Hab heute einen stressigen TAg hinter mir und bin leider nicht ganz so produktiv, wenn ich den Kopf wieder freier hab, können wir uns gerne mal ausführlich unterhlaten!

LG Empty

26.11.2008 21:39 • x 1 #14


A


Hallo emptyheart,

x 4#15


I


Hallo Empty,

wenn Dein Anfangs-Thread für Dich noch aktuell ist, dann lies mal die Beiträge: Nach der Depression: Weitermachen wie vorher ? und Der (eigenen) Natur folgen !

Vielleicht hift`s etwas.

Ciao

Italo

27.11.2008 07:10 • #15

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag