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Was tut ihr gegen Gefühllosigkeit?

B
Hallo zusammen,

bin nach wie vor aktiv hier am lesen und wollte nochmal ein eigenes Thema aufmachen.

Mich plagt ganz stark diese Gefühllosigkeit, da wo die Gefühle sitzen ist nur dumpf oder mal ein vibrieren/kribbeln aber keine Gefühle.
Am schwersten wiegt, die Liebe nicht zu spüren, dass ist in der Partnerschaft echt belastend. Aber auch Wut und Trauer geschweige denn Freude empfinde ich nicht!

Meine allgemeine Frage: Was tut ihr dagegen?

Wie schafft ihr das ohne Liebe in der Partnerschaft? Wie übersteht ihr Freudlosigkeit? Wie belastend ist es, nicht weinen zu können bspw. über den Zustand zu trauern? Wie geht ihr mit der Gleichgültigkeit um?

Wenn dazu Tipps vorhanden sind, vielleicht kann auch jemand darüber berichten, wie Gefühle zurückkamen!? In welcher Reihenfolge, wenns da eine gibt!? Ob plötzlich oder langsam? Und was euch noch so dazu einfällt.

Danke und Grüße
bk

16.07.2019 11:52 • x 4 #1


Hoffnung21
Hallo bk,

Ein Beispiel von meiner Reha. Da war ein Patient, der extrem unter Gefühllosigkeit gelitten hat seit ca. 1-1,5 Jahren. Er war medikamentös eingestellt. Er sagte mal, wenn er sich überhaupt am Gespräch beteiligte, es ist ganz nett wenn ihn seine Familie besucht, aber er empfindet nichts dabei. Er wurde medikamentös umgestellt und hat innerhalb von ganz wenigen Tagen gelacht, hat sich bei uns an den Tisch gesetzt und geplaudert. Als wir ihn völlig verdattert angeschaut haben, meinte er nur, er hat neue Glückspillen bekommen. Er wurde auf Elontril eingestellt. Der Chefarzt dort hat mir auch gesagt, dass er manchmal so wütend ist auf die niedergelassenen Ärzte/Psychiater, weil sie ein, maximal 2 Medikamente verordnen und dann bleibt der Patient an der Stelle, egal ob es ihm besser geht oder nicht. Die Leitlinien sagen was ganz anderes bzgl. der Ein-/Umstellung der Antidepressiva.

Ich hab dieses Beispiel vorangestellt, weil die Gefühllosigkeit bei mir nur ein Randthema war. Zu meiner Familie hatte ich immer Gefühle, aber ich hatte vor allem am Anfang deutliche Schwierigkeiten mich zu freuen, zu lachen. Ich war oft traurig und es gab sehr viele Tränen. Bei mir hat das etwa 5 Monate angehalten, solange ich keine Medikamente nahm, ich hatte es nur mit Psychotherapie versucht. Ich wurde dann in der Reha auch medikamentös eingestellt. Nach einem ersten Fehlversuch bekam ich Elontril und es wurde sehr viel besser.

Also gib nicht auf, geh zum Arzt und lass dir ein anderes Antidepressiva verordnen, denn wenn die Gefühllosigkeit mit Deinem jetzigen nicht weggeht brauchst du was anderes. Das ist MEINE Erfahrung. Akzeptiere den Zustand nicht so ohne Weiteres, löchere deinen Arzt. Bleib hartnäckig.

Aus den Leitlinien: https://www.leitlinien.de/nvl/html/depr.#section-5

Zeitlicher Ablauf einer Antidepressiva-Behandlung

Ab Erreichen der Standarddosierung sollten vier Wochen (bei älteren Patienten: sechs Wochen) wegen der Wirklatenz abgewartet werden, bis gemeinsam mit dem Patienten beurteilt wird, ob eine Response vorliegt. Hierzu ist eine gute Dokumentation der Symptomatik bei Behandlungsbeginn erforderlich. Dieser Bewertungstag sollte bereits zu Beginn der Medikation mit dem Patienten vereinbart werden.

Bei vielen Antidepressiva sollte schrittweise bis zur Standarddosierung aufdosiert werden. Diese Aufdosierungsphase sollte so lange sein, wie es die Verträglichkeit erfordert, aber so kurz wie möglich, da diese Zeit nicht zur Wirklatenz hinzu gezählt werden kann. Während der Aufdosierungsphase und der Beobachtung der Wirklatenz sollte eine sorgfältige Überwachung möglicher Nebenwirkungen erfolgen.

Bei Response am Entscheidungstag sollte die Fortsetzung der Medikation bis zur Remission mit anschließendem Übergang in die Erhaltungstherapie erfolgen. Bei Non-Response sollte dem Patienten eine Veränderung der Behandlungsstrategie empfohlen werden.
[ ]
Spricht ein Patient nach 4 Wochen nicht auf eine Antidepressivamonotherapie an, sollten zunächst Ursachen für diesen Verlauf evaluiert werden. Zu diesen Ursachen gehören gegebenenfalls die nicht ausreichende Mitarbeit des Patienten, eine nicht angemessene Dosis und ein zu niedriger Serumspiegel.

LG Eis

16.07.2019 13:07 • x 6 #2


A


Hallo bk82,

Was tut ihr gegen Gefühllosigkeit?

x 3#3


maya60
Hallo bk82, ich kann für mich Eis nur zustimmen. Gefühlstaubheit ist ein depressives Symptom und auch bei mir medikamentös mit der richtigen Dosierung meines Antidepressivums zu beeinflussen.

Manchmal ist es auch ein Anzeichen von Erschöpfung, aber dann ist es nach einigen Tagen wieder weg.

Liebe Grüße! maya

17.07.2019 13:33 • x 4 #3


B
Ich habe bereits mit Johanniskraut und Mirtazapin versucht. Beides eher nicht so erfolgreich. Aktuell nehme ich ein Neuroleptikum Cariprazin welches relativ neu ist und diese Symptome bekämpfen soll. Das nehme ich allerdings erst knapp 2 Wochen, Wirkung abwarten. Am 1.8. habe ich einen Termin beim Psychiater, da höre ich mal nach Elontril, als Ergänzung!

Wie habt ihr die Zeit überstanden? Was habt ihr getan? Ich habe das jetzt schon knapp 5 Monate! Welches Antidepressiva hast du?

Danke und Grüße
bk

17.07.2019 14:30 • x 2 #4


maya60
Hallo bk82, ja, besprich das nochmal genau fachärztlich.

5 Monate Gefühlstaubheit kann so nicht bleiben!

Ich nehme Venlafaxin, aber auch früher Citalopram wirkte gut, bis leider ein Gewöhnungseffekt eintrat.

Aber das ist bei jedem anders und braucht gute ärztliche Begleitung und manchmal auch Zeit.

Johanniskraut ist da viel zu wenig, das hilft ja bei depressiven Verstimmungen, nicht mehr bei schwereren Depressionen.

Aber auch eine Psychotherapie bleibt wichtig, wenn eine Gefühlstaubheit für Überforderung steht und Erschöpfung.

Liebe Grüße! maya

17.07.2019 14:35 • x 4 #5


B
Danke für das Feedback.

Sag mal, konntet ihr mit positiven Gedanken euren Zustand irgendwie beeinflussen?

Ich versuche krampfhaft positive Gedanken um irgendein Gefühl zu spüren, aber egal was ich denke, es bleibt taub!

Wie war das bei euch? Geht das überhaupt oder brauche ich Geduld bis Gedanken wieder Gefühle auslösen!?

Grüße und danke für Rückmeldungen
bk

18.07.2019 18:28 • x 1 #6


E
Hallo bk82

Sehr hilfreich kann ich leider nicht sein, da ich an dem selben Punkt angelangt bin. Es ist sch. Egal ob es an der Depression liegt, oder an den Medikamenten, die Lebensqualität leidet darunter.
Was ich tue, nicht krampfhaft suchen, denn das macht Druck und frustriert zusätzlich. Die kleinen Dinge beachten, Sekundenglück aufsaugen, für mehr reicht es vielleicht nicht mehr.

Drücke dir die Daumen, dass du es schaffst !

LG
Emilie

19.07.2019 05:26 • x 3 #7


Mitzumori84
Hallo bk. Ich leide auch enorm an dem Mangel von Gefühlen Emotionen zeigen oder Freude. Ich kann so gut nachvollziehen wie es Dir geht und leider kann ich Dir keinen guten Rat geben da ich selbst gefangen bin in diesem Zustand. Bei mir leidet die Beziehung so darunter dass ich überlege ob ich tatsächlich die Trennung vorziehe da ich ja nichts mehr empfinde. Aber ich nehme Antidepressiva (die ich überhaupt nicht vertrage und am ausschleichen bin) deshalb traue ich meinen Impulsen nicht ganz da es sein kann bzw sich so stark bemerkbar gemacht hat seitdem ich etwas nehme!

Ich setze mich viel damit auseinander was ich denn überhaupt für mich fühle! Liebe ich mich wie ich bin? Nehme ich mich an mit all meinen Schwächen? Nein ich denke das tue ich nicht, wer weiß ob ich dann überhaupt bedingungslose Liebe jemand anderen gegenüber fühlen kann?

Ich hoffe deine Gefühle kommen wieder, liebst Du denn deinen Partner? Kannst Du soweit rational denken?

LG

19.07.2019 09:39 • x 2 #8


B
Hallo mitzumori,

danke für deinen Beitrag.

Wie lange bist du schon in diesem Zustand? Ist es eine Depression?

Ohne Liebe ist echt fatal. Aber den Partner wegen einer eigenen Krankheit zu verlassen halte ich für falsch! In einer Depression sollte man keine Entscheidungen treffen.

Ich für meinen Teil liebe rational meine Partnerin. Von daher. Dennoch ist es sehr schwer ohne Liebe eine Beziehung zu führen. Grundsätzlich fehlende Empathie, eine Gleichgültigkeit und die Motivationslosigkeit schränken meine Beziehung stark ein! Aber auch all das ist Symptom der Depression und Erkrankung. Es muss wohl ausgehalten werden.

Sich selbst zu lieben geht so gut wie gar nicht. Nichtmal positive Gedanken zu mir bleiben hängen. Null Selbstbewusstsein welches vormals nur so strotzte! Wie eingangs gefragt, positive Gedanken lösen nichts aus! Wie ist das bei dir?

Und was hast du denn noch alles ausprobiert oder wie versuchst du dem ganzen Herr zu werden?

Danke und Grüße
bk

19.07.2019 10:25 • x 1 #9


Mitzumori84
Lieber BK,

Ja da hast Du total recht. In meinem Zustand sollte ich in der Partnerschaft bleiben auch wenn's oft schwerfällt da ich meine die Partnerschaft bereitet mir oft das Problem oder die Depression.
Was bestimmt nicht der Fall ist wenn ich ganz rational denke.

So richtig in einer Depression bin ich seit ca fünf Jahren. Ich habe bemerkt dass das Thema Selbstliebe oder auch die eigene Achtung zu sich ein großer Punkt sind warum ich so bin.
Mein Herz ist schon seit Kind auf etwas verwundet und als Eigenschutz habe ich es unter Mauern gesetzt. Die Angst vor Nähe oder das Gefühl sich voll und ganz hinzugeben einem Menschen das macht es mir schwer bzw da stehe ich mir oft selbst im Weg!

Wie lernt man das ganze? Mehr ins Gefühl gehen anstatt immer im Verstand zu verweilen!? Ja ich denke schon. Aber das ist ein langer Weg des Übens und des akzeptierens wie es gerade ist. Sich selbst annehmen. ich versuche das durch Mediation und Sport oder Lesen. Aber es gelingt mir natürlich oft nicht wenn ich in einem Tief drin stecke.

Ich glaube das Gehirn kann umgepolt werden indem man sich zwingt gewisse Dinge zu tun die einem aus dem Gedanken Strudel raushelfen aber das kostet Überwindung und Selbstdisziplin.

Gibt es einen Grund wieso Du dich selbst so wenig leiden kannst?
Bei mir hat es mit der Kindheit zu tun und dem Job als Mutter. Ich fühle mich oft so nutzlos und unterfordert.
Hast Du einen Beruf der Dich erfüllt? Oder Hobbys?

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
LG

19.07.2019 17:55 • x 1 #10


B
Liebe mitzumori,

wow, erstmal danke für deine Antwort.

Ich denke die Partnerschaft gibt in gesunden Zeiten auch halt. Und als Mutter ist man doch niemals nutzlos.

Die Liebe zu deinen Kindern spürst du aber!? Oder auch die nicht?

Naja, nicht mehr leiden kann ich mich erst seit diesem Tief. Mir gelingt einfach nichts mehr, die Leichtigkeit fehlt. Meinem Job kann ich aktuell nicht nachgehen, auch das zermürbt. Hobbies interessieren mich aktuell nur wenig, das waren Sport und mein Garten. Und auch die nicht vorhandene Liebe zermürbt.

Gedanken sind halt pausenlos bei der Krankheit oder bei meiner Partnerin. Oder ganz abstrus irgendwo weit weg in diversen Themen, welche schon lange bedeutungslos sind!
Kennst du das auch?

Und wenn du sagst 5 Jahre, wie lange dauerten denn deine Phasen der Tiefs und der Gefühllosigkeit?

Ich versuche jetzt schon einige Zeit diese Umpolung des Gehirns und der Erzwingung von Gefühlen. Noch will sich kein Erfolg einstellen. Ich bin sicher zu ungeduldig nach erst 5 Monaten Leidensweg!

Freue mich von dir zu hören, Grüße
bk

19.07.2019 18:12 • x 1 #11


Mitzumori84
Hallo bk sehr gerne doch:)

Ja die Liebe zu meinen Kindern spüre ich sehr. Aber auch irgendwie anders seit den Medikamenten. Etwas gedämpft.

Also diese Schübe Kommen ca alle drei bis vier Wochen für eine bis zwei Wochen. Ich kann es aber nicht ganz genau sagen da mein Hirn inzwischen wie ein Sieb ist und ich mir wenig merken kann.

Themen die an Bedeutung verloren haben und trotzdem im Kopf rumschwirren kenne ich auch. Ich fahre mich eh oft fest mit meinen Gedanken. Das meiste davon ist ja eh sinnlos und vergeudete Energie. Leider.

Hat es denn einen Grund weshalb Du seit fünf Monaten in dieser Situation bist?

Eines kann ich Dir aber sagen: es findet immer ein Weg wieder hinaus und man entwickelt sich eigentlich nur in Krisen weiter. Es findet dann ein Wandel statt oder wie es so schön heißt in jeder Krise steckt eine Chance. Vielleicht gibt es irgendwas für Dich zu erkennen auch wenn Du es jetzt noch nicht weißt.

Ich erkenne immer mehr, musste dafür aber ziemlich tief fallen. Aber so langsam macht es Klick. Hat Jahre gedauert.

Für Dich hoffe ich natürlich dass es bald eine Veränderung gibt und Du dich wieder gut fühlen kannst.

Wie geht deine Partnerin damit um? Weiß sie etwas von deiner Gefühlswelt?

LG

19.07.2019 19:40 • x 1 #12


Mitzumori84
Ach ich sehe gerade Du nimmst auch ein Neuroleptika? Also bei mir ist es so mit den Gefühlen seitdem ich Neuroleptika nehme. Vielleicht vertragen wir das nicht? Also ich mit Sicherheit.

19.07.2019 19:46 • x 1 #13


B
Da sieht man, wie unterschiedlich das sein kann. Der eine wiederkehrende kurze Schübe, der andere lange Episoden.
Ich für meinen Teil glaube einfach, dass mein Hirnstoffwechsel durch zu viel Trubel und Angst so auseinander geraten ist, dass sich das erstmal normalisieren muss.
Und 5 Monate sind vom hören sagen noch wenig für so eine Episode!? Und bei mir soll das Neuroleptikum die Gefühle eher wieder zurück bringen, so der Arzt. Dass es etwas dämpft habe ich im Hinterkopf.
Meine Partnerin weiß um mein Leiden und die Gefühle, welche nicht so wollen.
Ich glaube einfach Geduld ist der Schlüssel!

Für dich wünsche ich mir natürlich auch, dass die Schübe kürzer und weniger ausfallen!

Liebe Grüße
bk

20.07.2019 09:40 • #14


B
Ach ja, was nimmst du denn für ein Neuroleptikum? Ich wusste gar nicht um die Bandbreite der Neuroleptika, dachte immer die wären nur für Psychosen.

Grüße
bk

20.07.2019 10:24 • #15


S
Hallo,

Ich befinde mich stationär mit einer schweren Depression. Ich leide seit Wochen auch unter einer Gefühllosigkeit und komme ganz schlecht damit zurecht. Ist das wirklich ein Depressionssymptom oder kommt es von der Medikation? Ich nehme auch abends ein Neuroleptikum.

Hat es bei Euch wieder aufgehört?

Liebe Grüße
Skygirl

10.09.2019 14:14 • #16


ZeroOne
Hi @Skygirl77 !

Zitat von Skygirl77:
Ist das wirklich ein Depressionssymptom oder kommt es von der Medikation?


Das kann beides der Fall sein! Tauschst du dich denn aktiv mit deinen Ärzten bzw. Therapeuten dazu aus, wenn du aktuell stationär bist? Sollte es an der Medikation liegen, so kann man ja etwas experimentieren. In den meisten Fällen ist das so. Man braucht Geduld, auch wenn´s schwer fällt.

Zitat von Skygirl77:
Hat es bei Euch wieder aufgehört?


Keine Sorge: es kommen auch wieder bessere Zeiten! Ich will dich nicht anlügen und versprechen, dass es wieder für immer aufhört. Das kann natürlich sein, aber auf jeden Fall kommen auch wieder bessere Tage - das ist gewiss!

Kopf hoch!

LG
ZeroOne

10.09.2019 16:32 • x 1 #17


S
Danke für die schnelle Antwort! Ich bin im Gespräch mit den Ärzten. Die Medikation wird zeitnah umgestellt.
Geduld zu haben, fällt schwer, wenn man leidet.

10.09.2019 18:09 • #18


Mitzumori84
Hallo skygirl,

Es tut mir leid dass es Dir so schlecht geht.
Ich bin gerade beim dritten absetzversuch meines Neuroleptika und ich fühle mich auch sehr taub und Gefühlsarm .

Inzwischen lebe ich sogar getrennt von meinem Partner und auch das tangiert mich nicht sonderlich.

Ich bin gespannt ob da mal wieder irgendwas an Emotionen usw kommt.
schei. Teufelszeug!

11.09.2019 14:18 • #19


S
Liebe Mitzimouri,

das tut mir sehr leid, dass Du auch so unter der Gefühllosigkeit leidest. Meinst Du, es hat auch mit der Medikation zu tun? Wie kommt man nur auf Dauer damit klar? Meine Psychologin meint, es ist ganz klar der Depression zuzuordnen und verschwindet beim Abklingen wieder. Ich vermisse mich, mein emotionales Ich. Bin oft verzweifelt.

Liebe Grüße
Christiane

12.09.2019 10:10 • x 2 #20


B
Hallo skygirl,

Ich habe vor 2 monaten den Thread hier gestartet. Aktuell befinde ich mich auch stationär und bekomme ein Antidepressiva und ein NL. Leider hänge ich jetzt insgesamt schon 7 monate in dieser emotionalen taubheit. Ich kann dir leider nichts besseres erzählen, bei mir ist das klar Depressionssymptom, weil ich es ohne medis auch hatte.
Es bleibt mir und auch dir nur zu hoffen, dass die schwere depression vorbei geht. Gerne beantworte ich fragen zum verlauf oder Symptomen usw. um Leid ein wenig abzufedern. Ich weiß nämlich wovon ich rede!

LG
bk82

13.09.2019 15:29 • #21


S
Hallo bk82,

ich habe jetzt Deinen Weg etwas mitverfolgt und es gibt Parallelen. Diese grausame Gefühllosigkeit und die psychotischen Symptome. Bist Du das erste Mal stationär? Hast Du irgendwie das Gefühl, die Medikamente bringen etwas? Ich bekomme Duloxetin und ein NL nachts. Ich fühle mich tagsüber benommen und als würde ich neben mir stehen. Innerlich tot, gefühlsleer, abgeschirmt. Für mich ist dieser Zustand so schlimm und ich habe Angst, nicht hinaus zu kommen.

13.09.2019 17:08 • #22


B
Hi Skygirl,

nein, bin das zweite mal dieses Jahr stationär. Das erste Mal unmittelbar nach Zusammenbruch. Das erste Mal hat nix gebracht.
Meine Ärzte sagen es ist eine schwere Depression auch im zweiten Aufenthalt. Die psychosenahen Symptome sind aber nicht von der Hand zu weisen.
Ich nehme Milnacipran (gleiche Gruppe wie Duloxetin) und minimal Seroquel zur Nacht. Welches NL nimmst du!? Ich habe nach ca. 3 Wochen noch keine Wirkung gespürt.
Leer und innerlich tot bin ich auch, ob ich jemals Licht sehe, weiß und glaube ich heute noch nicht! Argh!
Sind denn deine Gedanken eher auch leer oder voll!? Bei mir wechselt das immer schön. Mal kann ich nicht denken obwohl ich will, dann denke ich mal ne zeit lang gar nichts und dann wirds da oben so laut mit viel blödsinn.
Was tust du gegen deine Symptome, wie ist der Antrieb? Und hattest du die Symptome vor den Medis?

Liebe Grüße
bk

13.09.2019 19:35 • #23


S
Hallo bk82,

ich lese aus Deinen Worten auch eine gewisse Verzweiflung heraus angesichts des unveränderten Zustands. Mir geht's da ähnlich. Ich fühle mich leer, taub und hoffnungslos. Und irgendwie so abgeschirmt vom Außen. Ich nehme das NL Opaprimol zur Nacht und das hat wohl auch diese abschirmende Wirkung. Ich versuche momentan viel mit Meditation und Achtsamkeit den Zustand zu verbessern. Und im Hier und Jetzt auch gedanklich zu bleiben. Hast Du Gespräche mit Psychologen?
Kennst Du das Gefühl, so neben Dir zu stehen? Es ist so schwer, geduldig zu sein in dem Leid.

LG
Skygirl

14.09.2019 10:18 • #24


S
Der Antrieb ist ein bisschen besser. Diese Gefühllosigkeit hatte ich erst in der Klinik, seit da. 6 Wochen.

14.09.2019 10:19 • x 1 #25


B
Hi skygirl!

Ok, dann stellt sich das doch etwas anders dar. Ich hab ganz klar Gefühllosigkeit als Symptom, bei dir klingt es nach Medikamenten. Oder waren die vorher schon da, bevor du medis bekamst? Wie lange nimmst du die schon?
Ich habe Gespräche mit Psychologen. Aber in der schwere der Erkrankung frage ich mich, wie diese überhaupt helfen können!? Da nervt mich ein wenig dass niemand so richtig etwas für einen tun kann!
Ich stehe den ganzen Tag neben mir, so als sei ich nicht Ich. Geduld habe ich keine, das ist wohl aber der Schlüssel!? Leid ist untertrieben!
Hast du auch körperliche Symptome?

LG
bk82

14.09.2019 11:59 • #26


S
Ja es ist wirklich schlimm. Ich leide total unter dieser Benommenheit. Hab gelesen, dass das in Kombi mit Antidepressiva eine Wechselwirkung des Antidepressiva ist. Ich weiß auch gar nicht richtig, was bei mir die psychotischen Anteile sein sollen. Diese komische Depersonalisierung? Ich bin verzweifelt und hilflos. Weil man diesen Zustand gar nicht selbst beeinflussen kann. Und ich nicht ewig hier in dieser Klinik sein will.

14.09.2019 16:41 • #27


S
Ich glaube die Gefühllosigkeit ging zeitgleich mit den Medis los. Körperliche Symptome habe ich keine.

14.09.2019 16:42 • x 1 #28


Helmut
Hallo Skygirl!
wünsche dir ganz viel Kraft,

15.09.2019 08:47 • #29


A


Hallo bk82,

x 4#30


S
Vielen lieben Dank! Ich habe oft Angst, es nicht zu schaffen.

15.09.2019 15:07 • x 1 #30

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