Zitat von Pilsum:Depressive Menschen scheinen aber genau zu wissen, was sie wollen.
Oder wären sie sonst depressiv?
Allerdings, warum sprechen sie so selten darüber?
Weil sie keine Verbündeten für ihr Thema finden, oder warum?
Ja ich weiß was ich will, ich möchte nicht mehr depressiv sein.
Und wenn ich mir aussuchen kann ob man mir im Ausgleich zu den Depressionen den Arm abschneidet.
Würde ich sofort sagen - ja bitte wo ist die Säge.
Und das ist KEIN Scherz.
Ich wollte jetzt nicht weiter Quoten weil ich es nicht so flüssig zum lesen und diskutieren finde, wenn man immer nur einzelne Sätze quotet.
Depression ist auch nicht gleich Depression
Eine Depression ist so vielschichtig, das es keine anderer Gemeinsamkeit gibt als den Überbegriff Depression.
Egal ob es sich um die Entstehung handelt, das kann durch ein Trauma sein, genetisch, Trauma + genetisch usw
Oder der Verlauf. Es gibt welche die Schübe haben, welche die es chronisch haben, bipolar usw.
Und da gibt es einen großen Unterschied zwischen wollen und können.
Ich
will keine Depressionen habe aber ich
kann sie nicht loswerden.
Und warum sprechen Depressive so selten drüber, vermutlich weil sie schlechte Erfahrung gemacht haben.
Leute ohne Depressionen können einfach bestimmte Sachen auch wenn sie es wollen nicht nachvollziehen.
Wenn sie sehen jemand hat keine rechte Hand - das können sie nachvollziehen, denn wer hat sich nicht schon mal eine Hand verletzt und setzt nun gedanklich um - wie es wäre für immer auf eine Hand zu verzichten.
Und wenn man etwas SIEHT kann man es auch besser verstehen.
Und ja ich bin empfindlich bei einigen Sachen und da ich hier in einem Depressionsforum bin - wo ich extra bin um mit Menschen zu reden - die verstehen was ich fühle - finde ich es irgendwie paradox HIER zu hören bzw lesen.... man muss nur wollen .... dann geht das schon.
Wenn man sich nur ausreichend bemüht und sich mit seiner Situation auseinander setzt - dann wir alles wieder gut.
Da könnte ich aufschreien.... und das nicht zu knapp.
Zitat:Womit erklärst Du Dir dann, dass Menschen behaupten, ihre Depressionen wären bei weitem nicht mehr so stark wie früher? Und sie könnten heute deutlich besser damit umgehen.
Ja das kann
ich auch sagen - sie sind nicht mehr so stark wie früher.... super ich starre nicht mehr nur die Wände an ... ganz toll... und ich bin auch in der Lage mal wieder selber was zu sagen und bekomme sogar den einen oder anderen Tag ganz gut hin, manchmal kann ich auch wieder ein gutes Buch lesen und gehe sogar mal wieder woanders hin.
Das ist voll toll.
Ja mein depressives Verhalten ist auch nicht mehr so sichtbar für andere.
Aber ... nichts im Leben ist umsonst.
Meine Gefühle sind auf Null - weinen und lachen sind auf null. Empathische Gefühle sind auch auf dem unteren Level obwohl sie ganz ganz früher auf einem sehr hohen Level waren. Meine Leberwerte sind scheinbar so mistig durch die Medikamente - das ich demnächst deswegen zum MRT darf. Und diverse Nebenwirkungen der Medikamente sind scheinbar auch dauerhaft bei mir eingezogen und fühlen sich recht wohl bei mir. Herr Tremor, Frau Sodbrennen, Fräulein ständig durstig, Vater Alptraum, Mutter Rückenschmerzen und Tochter Bauchschmerzen und wie die alle so heissen.
Aber stimmt meine Depressionen sind besser geworden zur Zeit habe ich nicht das Bedürfnis von einer Brücke zu hüpfen.
Und klar ich kann deutlich besser damit umgehen - wenn es gar nicht geht wird die Dosis erhöht oder ein neues Medikament ausprobiert.
Und wenn mir dann jemand noch erzählt zwischen nicht wollen und nicht können ist kein Unterschied.... kann ich mich sogar wieder mal richtig aufregen.