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Wege aus der Einsamkeit?

H
Hallo.
Hat jemand mal Einsamkeit erlebt und/ oder kennt Wege daraus?
Ich habe zwar einiges versucht jetzt, um unter Gleichaltrige zu kommen, aber ist grade wieder ein schwieriger Tag. Habe übers Internet und offline Kontakte aufgenommen, aber es ist alles extrem schleppend. Ein Teil meiner Freunde/ Bekannten ist in einer Krise bzw. geht es sehr schlecht quasi, teilweise wird kaum was unternommen.
Ich hatte früher einen besten Freund, mit dem ich sehr viel zusammen gemacht habe. Ich vermisse die Zeit so sehr und habe das 15 Jahre lang nie wieder so erlebt und das macht einsam und traurig.

Klar man liest immer wieder Sportverein, Ehrenamt. Aber ich will erstmal nur an sich Leute kennenlernen, nicht gleich einem Verein beitreten. Bin Anfang 30, m.

Grüße

06.11.2023 15:50 • x 1 #1


Dys
Das Gefühl von Einsamkeit hat nichts damit zu tun, ob ich alleine bin, sondern damit wen oder was ich vermisse. Daher beschleicht es mich völlig unabhängig davon, ob da Andere in meiner Nähe sind, oder nicht. Aus diesem Gefühl komme ich aber aus unterschiedlichen Gründen auch wieder heraus. Es muss nur etwas anderes meine Aufmerksamkeit erregen oder sonst irgendwie ablenken, was tatsächlich irgendwann auch passiert. Erzwingen, mich nicht einsam zu fühlen, kann ich nicht. So, wie ich auch sonst nicht erzwingen kann, was ich gerade fühle und was nicht.

06.11.2023 16:06 • x 3 #2


A


Hallo HundKatzeMaus,

Wege aus der Einsamkeit?

x 3#3


H
Also was ich meine ist, dass so RICHTIGE Freundschaften fehlen, wo man einfach mal richtig was unternimmt. Ich hab am Wochenende mit einem Kumpel sowas unternommen. War auch sehr cool mal. Aber es fehlen insgesamt einfach mehr Leute in meinem Leben, denke ich.
Wenn ich so Dokus über Leute auf youtube gucke, denke ich immer: Wieso lerne ich eigentlich nie so jemanden kennen? Bzw.: So jemanden würde ich gerne mal kennenlernen...
Kann sowas nicht mehr gucken, weil es die Einsamkeit verstärkt.

In einer Gruppe von Menschen kann ich mich auch einsam fühlen, wenn keiner mich anspricht, auf mich zugeht, man mit niemandem wirklich redet und nur einander vorbei läuft den ganzen Tag...
Grüße

06.11.2023 16:14 • #3


Dys
Also zunächst wäre es wohl praktisch wenn einem klar ist, was man selbst als „richtig“ interpretiert. Ob es dann jemanden gibt, der dieses „richtig“ erfüllt oder teilt, bleibt mal dahingestellt.

Die Frage ist dann, wo finde ich denn unter Umständen denjenigen oder diejenigen, falls mir einer alleine zu wenig ist und wie ermögliche ich einen potentiellen Kontakt. Welchen Weg man dazu beschreiten will, bleibt einem selbst überlassen.

Erst wenn jemand gefunden ist, kann sich überhaupt herausstellen, ob das der „richtige“ ist und danach zeigt sich, wie dauerhaft das sein könnte.

06.11.2023 16:50 • x 1 #4


B
Zuerst einmal...Vielleicht erwartest Du zuviel?Dann ist es in der heutigen Zeit generell schwieriger geworden,den besten Freund/Freundin zu finden.Leider sind viele Menschen heutzutage oberflächlicher.Was you tube betrifft....Man muss nicht alles glauben, was man dort sieht.Versuche nicht zu verbissen zu suchen. Auch Du findest bestimmt irgendwann jemanden der Dich so annimmt wie Du bist und die gleichen Interessen hast.
Herzliche Grüße, Birgitt

06.11.2023 18:03 • x 2 #5


Lilly-18
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dir einen Hund zuzulegen? Natürlich nur wenn deine Lebensumstände das zulassen. Du bist gezwungen raus zu gehen. Hundebesitzer untereinander kommen schnell in Kontakt und haben ein gemeinsames Thema. Man kann sich verabreden.
Auch der Besuch einer Hundeschule ermöglicht es, Anschluss zu finden.
Außerdem fühlt man sich mit einem Haustier weniger einsam.
Wäre das eine Möglichkeit für dich?

06.11.2023 18:18 • x 1 #6


H
Bei mir im Haus sind keine Haustiere erlaubt. Wäre aktuell ehrlich gesagt auch weniger daran interessiert. Will eher gucken Richtung Brettspiele und Musik zu gehen

06.11.2023 19:41 • #7


B
Das ist doch eine gute Möglichkeit.

06.11.2023 19:47 • #8


Marylu
Hallo HundKatzeMaus,
gehst du arbeiten? Das ist für mich die beste Möglichkeit Leute zu treffen, ohne so viel zu organisieren

08.11.2023 13:48 • x 2 #9


H
nein. gehe nicht arbeiten. Ich habe immer wieder versucht auf den ersten Arbeitsmarkt zu kommen, aber es ist immer wieder an allen Ecken und Enden gescheitert. In diesen komischen Einrichtungen und Tagesstätten für psychisch Erkrankte Menschen wird man genau genommen auch überhaupt nicht gefördert... Teilweise wurde man ernsthaft in 2 Einrichtungen wie ein dummes, kleines Kind behandelt. Ich davon und von dem jahrelangen Mobbing aus der Schulzeit bis heute regelmäßige Aggressionen und plötzlich auftretende Flash-Backs oder so. Habe auch erst in den letzten Jahren anfangen können über die Mobbing-Erfahrungen sprechen zu können. Ein Fortschritt.
Aber mir gehts teils immer noch manchmal irgendwie schei.. Ich wünsche mir einfach nur irgendwie glücklich zu sein im Leben. So viel Pech gehabt einfach. Anfang 30, nie gearbeitet, nie eine Freundin gehabt, eine zeitlang gar keine Freunde, auch jetzt noch teils unglücklich mit Kontakten, die ich habe, weil ich einfach andere Ansprüche habe, bzw. teils wirklich einfach echt komische Kontakte sind. Und wenig halt auch.
Ich glaube, dass ich wirklich teilweise respektlos von Personal behandelt wurde, aber ich habe mich nie gewehrt. Jetzt sitze ich da mit meiner Wut...
Ich hatte vor einer Weile wegen zu viel Sport, monatelange Erschöpfung. Ich traue mir im Moment eine Ausbildung oder was auch immer nicht zu. Ich habe Probleme mit der Bahn irgendwo hinzufahren. Weiß nicht genau warum. Wegen der Menschen vielleicht. Ich will anders werden. Selbstbewusster. Mehr so eine Art Rampensau. Also komplett spontan und locker leben... Anderen vielleicht auch mal meine Meinung ins Gesicht sagen, auch wenn es dann vielleicht eskaliert oder so in rumgeschreie. Ich habe 15 Jahre meine Wut in mich hineingefressen. Mir von Idioten und dummen Fachpersonal alles gefallen lassen.

Ich habe Talente, die nie wirklich vom Personal erkannt wurden und auch nicht gefördert oder so... Man putzt die Einrichtung, schnippelt Gemüse, liest Kindermärchenbücher und die ganzen Talente wie Musikalität, Künstlerisches Talent, MINT/ Mathe-fähigkeiten liegen alle brach...
Es gibt so unglaublich viele Marktlücken. Es kotzt mich einfach so (unglaublich) vieles an, wo ich mir einfach nur denke, warum gibt es so viele dumme Menschen einfach. Traurig.

Grüße

13.11.2023 03:23 • #10


BlackKnight
Also ich würde einen Ausbildung in den MINT Fächern versuchen ‍️ (bei mit Technik, ich glaube weil ich davor grossen Respekt habe und überzeugt bin, da dort Potential liegt gerade auch beim Arbeiten im Ausland als Single)... vor allem wäre es der erste Schritt in die eigene Unabhängigkeit, weg von der Vergangenheit

13.11.2023 06:32 • #11


Dys
Zitat von HundKatzeMaus:
Ich will anders werden. Selbstbewusster.

Was ist denn Selbstbewusstsein dem Grunde nach? Doch nicht das, was andere von mir sehen oder erfahren sollen, sondern, dass ich mir über meine eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten bewusst bin und die idealerweise erstmal selbst dafür sorge, mich damit wohl zu fühlen, ganz gleich was Außen davon ankommt.

Talente, intellektuelle Fähigkeiten, körperliche Fähigkeiten und Wissen, schützen auch nicht unbedingt vor Dummheit. Klug wäre wohl, selbst aus den eigenen Möglichen etwas zu machen, dass erstmal unabhängig davon wie andere dies sehen mögen, einem selbst was gibt, weil einem dann Selbst Bewusst wäre, was einen weiter bringen könnte. Von Anderen etwas zu erwarten, wäre dann eventuell ein weiterer Schritt, bei dem es aber auch darauf ankäme, was man denn erwartet und ob Andere das leisten können, oder wollen.

Sicher wäre es schön, wenn jemand etwas in einem Entdeckt und noch schöner, wenn der einen dann so fördert, wie mans selbst gerne hätte. Die Frage wäre dann, weshalb tut jemand das? Purer Altruismus? Meist wohl eher nicht und ohne Gegenleistungen wohl erstrecht nicht. Jedenfalls fallen mir keine Beispiele ein, wo es tatsächlich so wäre, aber das ist mein subjektives Empfinden.

Insofern geht für mich aus dem was Du schreibst schon hervor, dass da Selbstbewusstsein doch da ist. Du bist Dir deiner Talente bewusst und dessen, das sie brach liegen. Du bist Dir selbst bewusst, dass Andere dumm sind. Du bist Dir Gefühlen wie Wut bewusst und was Dich traurig macht. Du hast Erfahrungen gemacht und weißt, was Du nicht mehr so erleben willst.

Mal rumschreien und jemand was ins Gesicht sagen ist kein Selbstbewusstsein, bestenfalls ist es eine ehrliche Aktion oder Reaktion bezüglich dessen, was gerade in einem vorgeht. Die Rampensau ist für den einen vielleicht ein mutiger Mensch, für den anderen ein Hanswurst und für wieder einen Anderen nicht mal einen Gedanken wert.

13.11.2023 11:49 • x 2 #12


HDD
Zitat von HundKatzeMaus:
Mehr so eine Art Rampensau. Also komplett spontan und locker leben...

Das würde ich nicht versuchen. Das entspricht dir nicht, so wie du dich beschreibst. Du würdest dich dabei nicht wohlfühlen.

Aber das wirst du ohnehin nicht tun, nicht wahr? Ist nur so eine Wunschvorstellung... Ach wäre ich doch so ein Held wie Bruce Willis.

Versuch lieber was Realistisches, auch wenn das kleinere Brötchen sind. Ist immer noch schwierig genug.
Zitat von HundKatzeMaus:
Anderen vielleicht auch mal meine Meinung ins Gesicht sagen, auch wenn es dann vielleicht eskaliert oder so in rumgeschreie.

Ich kann das voll verstehen. Aber...

Das bringt dir vielleicht kurzfristig Entspannung... Jetzt habe ich's denen mal gezeigt!

Aber wenn dieses Gefühl der Erleichterung vorbei ist - und das ist es schnell - was bleibt dann?

Du hast dich (mal wieder) als instabil, unbeherrscht erwiesen.
Du hast nichts Positives erreicht, nur Leute gegen dich aufgebracht (wenn sie nicht gleich von vornherein cool geblieben sind und dich nicht für voll genommen haben).
Letztlich eine Niederlage.
Du ärgerst dich über dich selbst.
Zitat von HundKatzeMaus:
Es gibt so unglaublich viele Marktlücken.

Marktlücken sind Chancen, aber man muss sie auch nutzen. Dafür muss man was tun.

Tut mir Leid, wenn dich das alles jetzt nicht direkt aufbaut... aber Selbsterkenntnis, nicht Selbstmitleid ist der erste Schritt zur Verbesserung. Unmittelbar danach kommt dann das Tätigwerden.

Ich glaube, in einem anderen Thread hatte ich ein paar ganz niederschwellige Anfänge aufgeführt. Hast du dich damit inzwischen befasst? Auch wenn nicht das Richtige dabei ist: So lernst du Leute kennen. Du hast mit was angefangen und dir gezeigt, dass du das kannst. Es werden sich Möglichkeiten ergeben, wenn du die Augen und Ohren offen hältst und auf die Leute zugehst.

Also mach was draus! Fang endlich an! Morgen!

13.11.2023 15:41 • #13


P
Hallo HundKatzeMaus, ich bin auch sehr einsam.
Und ich habe Erfahrungen mit Mobbing in meiner Schulzeit. Ich wurde gemobbt wegen meiner Figur und wegen meines Nachnamens. Zur Figur: Im Sportunterricht meine beste Note war eine 3 (von 5); zeitweise war ich von der Benotung (nicht von der Teilnahme) am Sportunterricht befreit. Bezeichnungen wie Fettkloß waren an der Tagesordnung. Dadurch habe ich vermutlich soziale Interaktion nie richtig gelernt, weil ich mich in mein Schneckenhaus zurückgezogen habe. Als ich dann die Schule gewechselt habe (nicht wegen Mobbing) war vermutlich achon alles zu spät. Ich hab mich früher - als Kind - nicht gewehrt, damit es nicht noch schlimmer wurde, In 2011 geb es dann eine Situation, da mußte ich mich (juristisch) wehren, sonst wäre ich daran kaputtgegangen. Momentan wehre ich mich wieder - gegen das Jobcenter, obwohl das sehr anstrengend und zermürbend ist. Ich habe einen Hochschulabschluss und langjährige Berufserfahrung . auf einem anderen Gebiet. Trotzdem bin ich schon lange wieder arbeitslos. Hatte Pech mit meinen Arbeitgebern bzw. diese hatten selber wirtschaftliches Pech. Als Arbeitsloser Leute kennenzulernen ist nicht gerade einfach.

01.03.2024 20:40 • #14


H
Hallo PeterM1.
Ich antworte leider spät, weil ich vorher nicht den Kopf dazu hatte.
Ja, es ist schwierig. Ich drehe mich seit einer Weile quasi auch teils im Kreis.
Ich hab ein paar Kontakte, aber auch viel Zeit alleine.

Ich versuche hier und da Aktivitäten zu finden.
Es ist nicht so einfach. Aber ich denke auch, dass ich irgendwie den Wald vor lauter Bäumen vielleicht nicht sehe...

Grüße

31.03.2024 11:22 • #15


P
Ich habe jetzt zeitlich begrenzt,die Möglichkeit, was zu unternehmen; also z:B.,. Ausgehen. Nur weiß ich nicht so recht, wie man so Leute kennenlernt. Wenn ich dann mal aus war und es war wieder nichts, d.h. ich habe keine Kontakte gefunden und mich nicht unterhalten, dann zieht mich das zusätzlich runter, d.h. ich kriege erstmal einen depressiven Schub. Auch. mich über soziale Netzwerke mich zu verabreden funzt nicht. Die, die im der Nähe wären, wollen nicht. Stattdessen melden sich Leute z:B. aus Ghana. Man kann da vermuten, dass die entweder einen Suger Daddy suchen oder Love Scam versuchen; mal abgesehen davon, dass die nicht in München sind. Ich drehe mich im Kreise: wenn ich nicht rausgehe, passiert nichts und wenn doch fange ich mir depressive Schübe ein.
Bin ich zu dick, zu alt, zu blöd zum Kennenlernen; sende ich falsche Signale...
Auch Schwimmen verabreden über soziale Netzwerke funzt nicht.

07.10.2024 22:59 • #16


Stromboli
Hallo Peter
Ausgehen, um Leute kennenzulernen, würde bei mir auch nicht funktionieren. Dieses Setting würde von Angang an meine Trigger derart aktivieren, dass nur ein weiteres Versagenserlebnis die Folge wäre.
Bei mir ist es über längere Zeit auf einem anderen Weg möglich geworden, Kontakte zu finden und zu pflegen. Ich habe mich mehrmals einer Gruppierung angeschlossen, die mich angezogen hat und wo ich mir vorstellen konnte mitzumachen, ohne mich gleich von Beginn weg als Exot zu fühlen und entsprechend gestresst zu reagieren. Die erste solche Gruppierung waren die Mitarbeitenden und Fachpersonen in dem geschützten Bürobereich, wo ich nach Zusprache einer Rente einen Arbeitsplatz bekam. Das war sehr wichtig und die Verbindung dorthin ist bestehen geblieben, auch zwei Jahre nach der Pensionierung noch. Die zweite Gruppe war und ist der Chor der Nationen Luzern, dem ich 2015 beigetreten bin. Der hat vielleicht am stärksten gewirkt bezüglich Gefühl von Zugehörigkeit entwickeln, denn genau das ist der Kern meiner Angst- und Depressionsstörungen. Die dritte Gruppe war dann die Angst- und Panikhilfe Schweiz. Da hat mir das Leben auf die Pension hin etwas zugespielt, das jetzt mein Leben sehr sinnvoll ausfüllt. Und in allen diesen Gruppen kann ich endlich einmal das erfahren, was mir als Kind und Jugendlicher - der Zeit, in der das so wichtig wäre - nicht möglich war: einfach mal ein wenig mit Kontakten und Beziehungen spielen, d.h. ausprobieren, auch mit Nähe und Distanz experimentieren ... ich erlebe diese Dinge so dermassen wichtig und bin extrem dankbar, dass ich das aufs Alter hin noch erleben darf. Wie gesagt, brauche ich aber dafür einen gesetzten Rahmen, wie er in den beschriebenen Gruppen gegeben ist. Ausgehen in eine völlig unstrukturierte Partysituation, da würden alle meine Dämonen tatendurstig aus ihren Gruften springen ...


Könntest du dir irgendwelche Gruppen, Vereine, die loser oder auch fester geregelt sind, vorstellen, in die du dich hineinbegeben kannst?

07.10.2024 23:34 • x 4 #17


P
Ich war mal Mitglied in einem Schwimmverein. Ab und an sind einige Vereinsmitglieder nach dem Schwimmen in eine Gaststätte gegangen. Damals gelang es mir auch nicht, jemand näher kennenzulernen.

08.10.2024 16:14 • x 2 #18


ZeroOne
@PeterM1 , ich denke, dass es heutzutage eine große Herausforderung ist, irgendwo Anschluss zu finden - trotz sozialer Plattformen, die eigentlich dabei unterstützen sollten (wie man annehmen könnte). Das wird weniger an dir, bzw. deiner Sozialkompetenz liegen.

Selbst, wenn man es in örtlichen Vereinen, oder Interessengruppen versucht, sind dort die Netzwerke und Freundschaften unter vielen schon über Jahre gewachsen, dass man nicht mit Anschluss rechnen kann. Und ab einem gewissen Alter haben die meisten über den Verein hinaus auch andere Bindungen (Familien, Freundeskreise, etc.) und keine Zeit (oder Interesse) für neue Bekanntschaften.

Ich denke, dass es nur klappt, wenn man Leute hat, die einen mitnehmen und einführen können.
Ich habe früher beruflich an unterschiedlichen Standorten weltweit gearbeitet. Da war es einfach, neue Kontakte zu knüpfen, weil man immer gleich zu Beginn mitgezogen wurde (ob man wollte, oder nicht).

Später hatte ich einen Hund - eine besseren Wingman gibt es nicht.
Man findet überall sofort Kontakt und Anschluss: ob anfangs in der Hundeschule, oder später beim täglichen Gassigehen, Agility Training, ZOS und was man nicht alles machen kann... Aber nur deshalb ein Haustier anzuschaffen wäre natürlich verantwortungslos.

Was mir einfällt sind Selbsthilfegruppen, insbesondere für soziale Phobie.
Ich kenne solche Gruppen aus meiner Gegend und weiß, dass die auch gemeinsam Aktivitäten durchziehen, u.a. zum trainieren (Exposition). Sowas muss einem aber auch liegen.
Vielleicht bieten solche Gruppen auch die Möglichkeit zum Netzwerken und gemeinsame Freizeitmöglichkeiten zu erschließen, die weniger mit der Problemstellung der Gruppe zu tun haben.

Aber generell stimme ich dir zu: es ist schwierig, neue Kontakte zu knüpfen und mit zunehmendem Alter wird es nicht leichter. Auch nicht im Web, wie man z.B. hier im Forum auch sehen kann: neue Mitglieder haben so gut wie keine Chance, in den Kreis der alteingesessenen vorzudringen. Ist überall so.

08.10.2024 16:49 • x 5 #19


P
Leider war ich in dem Schwimmverein einer der ältesten Mitglieder.

08.10.2024 16:55 • x 1 #20


Dakota
Ich denke mit etwas Zeit und Geduld kann man auch in unserem Alter neue Leute kennen lernen. Schließe mich ZeroOne an - Selbsthilfegruppen können auch mehr als Selbsthilfe bieten, es können Bekanntschaften entstehen und auch wenn man nur mal etwas trinken geht. Ich merke an mir wenn es mir besser geht, dann kann ich auch offener auf Menschen zugehen. Habe neulich jemanden in der Warteschlange auf einen Einlass zu einer Kulturveranstaltung angequatscht. Es war ein gutes Gespräch. Man muss sich manchmal nur trauen und nicht zu viel erwarten.

09.10.2024 19:25 • x 3 #21


Dys
Die Menschen die kennengelernt habe, mal abgesehen von Schule und Beruf, habe ich über gemeinsame Interessen finden können. Allerdings waren das eben Sachen die eine gewisse Geselligkeit mit sich brachten. Die Gespräche entstanden dann zwar meistens über diese Interessen, gingen aber recht schnell darüber hinaus und wurden wesentlich persönlicher.
Natürlich war das nicht bei jeder Person gleich. Es gab auch in nahezu jeder Gruppe jemanden, dem ich mich weniger zugewandt habe und da blieb es halt bei einem eher oberflächlichen Kontakt.
Soziale Medien habe ich noch nie für Kontakte zu fremden Menschen genutzt um mich mit denen treffen zu wollen. Virtueller Austausch fand höchstens dann statt, wenn ich sie vorher halt getroffen hatte und wir die Kontaktdaten direkt ausgetauscht haben.
Andersherum würde das bei mir auch im Bezug auf eine Beziehung garnicht funktionieren, bei jemandem den ich nur virtuell kenne, bzw. zu kennen glaube.

10.10.2024 01:35 • #22


Fritz
Hi HundKatzeMaus
Du machst dir dein Leben abhängig von Beziehungen!
Natürlich ist es Super, eine liebevolle oder eine tolerante Beziehung zu haben.
Beim Sport, Ehrenamt oder einfach in einer Disco oder Party kannst du Gleichaltrige kennenlernen.
Einen Freund zu haben, bedeutet, erst einmal selber ein Freund zu sein.
Viel Glück!
Servus

10.10.2024 05:27 • x 1 #23


Sifu
Wenn man im mittleren Alter nicht arbeitet (wie ich) wird es sehr schwer Kontakt zu finden.

10.10.2024 21:37 • x 3 #24


R
Zitat von HundKatzeMaus:
Ich vermisse die Zeit so sehr und habe das 15 Jahre lang nie wieder so erlebt und das macht einsam und traurig

@hundekatzemaus.. „Das tut weh… Ich hoffe, du lernst neue Menschen kennen. Auch wenn das alte Vertraute nie wieder ganz so sein wird, kommt vielleicht etwas Neues, das dem nahekommt.

Das wurde hier wahrscheinlich schon erwähnt, @hundekatzemaus, aber ich frage mich, ob das Grundgefühl von Einsamkeit wirklich verändert werden kann, wenn wir mit anderen etwas unternehmen.

Damit meine ich nicht, dass man sich nicht bemühen sollte, neue Leute kennenzulernen – am besten im realen Leben, wie du es vorhast, und gemeinsame Aktivitäten zu machen. (Ich bin vielleicht kein guter Ratgeber in dieser Hinsicht…) Aber ich frage mich, ob das reine Gefühl von Einsamkeit dadurch tatsächlich verschwindet?

Klar, zusammen ist man weniger allein. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass du Menschen mit ähnlichen Interessen triffst.

Alles Gute

11.10.2024 09:35 • x 1 #25


P
Ich hab mich jetzt bei einer Sportpartnersuche im Internet und zwar für Laufen und Schwimmen angemeldet. Abgesehen davon, dass ich erst mal sehen muss, ob die kostenlose Basismitgliedschaft sinnvoll zu benutzen ist, habe ich ein paar taktische FrageN_
Ich bin ziemlich stämmig (positiv ausgedrückt)
Daraus resultiert beim Laufen ein ziemliches Schneckentempo.
Beim Schwimmen hatte ich eine Pause von mehreren Jahren. Erst seit einigen Wochen gehe ich wieder einigermaßen regelmäßig; jedoch bisher max. 1x/Woche - das letzte Mal war am 27.9. Das damalige Pensum am 27.9. war:
2x je 200m Kraul / Brust / Rücken. Pausen jeweils nach Gefühl nach den Schwimmstilen, bei Kraul zusätzlich nach 100m eine Pause. Bin das Unterwasserausatmen nicht mehr gewohnt.
Wann gebe ich diese Randbedingungen zum Besten: Figur und derzeitiger Stand: im Profil oder wann späte?

12.10.2024 19:57 • #26


P
Leider wieder mal das Übliche: sobald man jemand kontaktieren will. soll man bezahlen.

12.10.2024 20:05 • #27


R
Es ist zwar wahrscheinlich fehl am Platz, da es um eine HundKatzeMaus Frage geht und nicht um mein persönliches Unvermögen, wenn es um Freundschaften oder Bekanntschaften geht.
Es gab eine Freundin – ich nenne es jetzt mal vorsichtig so –, wir kennen uns bereits seit über 10 Jahren. Sie möchte gerne auf Partys gehen, was ich sehr gut verstehen kann, da sie einen Partner sucht. Nun wollte sie, dass ich mitkomme, was mir allerdings sehr schwerfällt, da ich Menschenmengen möglichst vermeide. Wir haben uns dann auf 1:1-Treffen geeinigt, doch das war auf Dauer für sie nicht das Richtige. Ihre Erklärung dazu: Sie braucht ein bisschen Abenteuer und vielleicht auch Menschen, die mehr Heiterkeit und Partylaune mitbringen.
Ich finde es letztendlich gut, dass sie mir das gesagt hat, so spart man sich Dauerfrust, weil es einfach nicht das Richtige ist.

Ich kann mit Partys, Fotomacherei, und überschwänglicher Freude nicht viel anfangen, daher muss ich auch damit rechnen, dass das für andere zu trübe ist.

So bleibt nur Daheimbleiben und meine Hobbies fröhnen. Ist zwar auch ein bisschen öde, aber gut, so ist es nun mal.

13.10.2024 08:32 • x 1 #28


Momo58
Ich habe unterschiedliche Erfahrungen mit Vereinen und Gruppen. Es gibt in meiner Kleinstadt gemeinsame Wanderungen, die der Schwäbische Albverein organisiert. Leider sind diese Wandergruppen oft sehr groß (20-30 Personen), viele kennen sich bereits und wenn man selbst niemanden kennt, kann es schwierig werden, ins Gespräch zu kommen, besonders wenn man nicht sehr extrovertiert ist.

Dann wurde ich Mitglied des kostenlosen und nicht-kommerziellen Online-Portals nebenan.de. Hier bin ich nur mit Menschen aus der Nachbarschaft vernetzt. Ich stieß hier auf eine Gruppe für Gemütliches Wandern bis 10 km (Jeder kann dort Gruppen gründen). Ich meldete mich für eine Wanderung an. Wir waren drei Frauen, alle 60plus und verstanden uns prima. Es fiel mir hier leicht, mit den anderen Frauen ins Gespräch zu kommen. Inzwischen machen wir einmal im Monat eine Wanderung, die ich im Online-Portal einstelle (mit Link zur Route) und gehen hinterher oft noch essen. Wir sind meist zwischen vier bis sechs Personen, bisher immer Frauen, aber Männer können auch teilnehmen. Was es für mich leicht macht, ins Gespräch zu kommen, ist auch die Tatsache, dass die meisten Frauen wie ich Single sind.

Dann gehe ich zu einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen, die sich 14-tägig trifft. Hier habe ich bisher niemanden gefunden, mit dem ich außerhalb der Gruppe etwas unternehme. Die meisten sind jünger als ich oder verheiratet und scheinen niemanden zu suchen. Oder sie haben bereits Kontakte, die sie z. B. durch eine Tagesklinik kennengelernt haben. Ich habe aber auch niemals gesagt, dass ich auf der Suche nach Kontakten bin.

Fazit: Man muss wahrscheinlich verschiedene Formate testen, um zu sehen, was zu einem passt. Ich fühle mich in größeren Gruppen eher unwohl. Auf der anderen Seite würde ich gerne in einen Chor gehen, das wäre dann auch eine größere Gruppe.

13.10.2024 12:50 • x 3 #29


A


Hallo HundKatzeMaus,

x 4#30


Stromboli
Liebe @Momo58 , zu deinem Chorwunsch: Ich habe auch eine ausgeprägte Schwierigkeit mit größeren Gruppen, bin aber trotzdem in meinem grossen Chor (rund 100 Mitglieder) sehr heimisch geworden. Das liegt bei mir vor allem daran, dass die Chorproben ja klar strukturiert sind, da muss ich nicht erst meinen Platz finden. Und vielleicht auch, weil er schon so gross ist, dass es in den Pausen und ausserhalb der Proben automatisch kleine Gruppen gibt, man kann sich ein bisschen aussuchen, wem man sich mehr anschliesst. Drittens schliesslich, dass es ein multikultureller
Chor ist, wo die meisten meiner Wellenlänge entsprechen, so habe ich mit den Jahren zwei, drei feste Freundschaften gefunden dort.
Was ich damit sagen will: Es lohnt sich vielleicht, etwas beharrlich verschiedene Chöre anzuschauen bzw. mal schnuppern zu gehen, ob du dich mit den Menschen und der Chorleitung wohl fühlst. Das gemeinsame Singen wirkt eh verbindend, dennoch ist es wichtig, dass dir die menschliche Atmosphäre entspricht.

14.10.2024 09:52 • x 2 #30

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