SunnySpider
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Der erste Burnout kam 2006 und er verlief so harmlos, daß ich ihn leider nicht erst genommen habe. Um mich neu für den Job zu motivieren bot mir mein Chef sogar eine sehr interessante Extraaufgabe an, die ich voller Begeisterung annahm. So kam was kommen mußte: Ende 2010 kam der zweite Burnout und diesmal erwischte es mich richtig. Ich war nicht nur körperlich total erschöpft, sondern auch geistig. Nicht einmal mehr lesen konnte ich, weil ich nach ein paar Zeilen nicht mehr wußte, was am Anfang der Seite gestanden hatte. Mein Chef versicherte mir, daß mein Arbeitsplatz auf jeden Fall frei bleibt, doch ich bezweifelte damals schon, ob ich in absehbarere Zeit wieder arbeitsfähig werden würde. Es kan dann auch ganz anders: die Firma wurde geschlossen. Zu meinem Glück fand sich beim Arbeitsamt jemand, der mir nicht nur die Formulare erklärte, sondern sie sogar für mich ausfüllte. Ich hätte das allein nicht gekonnt, denn ich kapierte nichts von dem, war ich da angeben sollte. Meinen Job kapierte dafür das IT-Sytem des Arbeitsamts nicht, so daß ich fast völlig in Ruhe gelassen wurde.
Nachdem ich 2011 schon acht Wochen in einer psychosomatischen Klinik verbracht hatte, landete ich 2013 noch einmal für acht Wochen in einer Tagesklinik. Weder die körperliche noch die psychische Erschöpfung hatten sich spürbar gebessert und die zu diesem Zeitpunkt schwere Depression fügte den Rest dazu. Nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit war ich mittlerweile bei Hartz IV angekommen und jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen brachte auch keine bessere Stimmung. Trotzdem konnte ich ab Anfang 2014 wenigstens Trivialliteratur wieder lesen, ohne nach einer Pause mehrere Seiten zurückblättern zu müssen. Auch die Aussicht, Mitte 2015 ohne allzu große Abzüge in Rente gehen zu können, verbesserte die Stimmung.
Jetzt bin ich endlich in Rente, habe eine neue Freundin und eigentlich könnte alles gut sein. Doch ich merke immer wieder, wie stark immer noch die Nachwirkungen des zweiten Burnout sind. Fachliteratur zu lesen fällt mir immer noch sehr schwer, mein Gedächtnis ist nicht besonders gut und die Depression ist nach wie vor da, auch wenn sie inzwischen zwischen mittelschwer und leicht pendelt. Aber ich habe nach wie vor Wortfindungsprobleme, so einen Text wie diesen hier zu schreiben ist eine sehr große Anstrengung. Und ich kann mich für die Jahre vom ersten Burnout bis Ende 2013 an kaum etwas erinnern. Die ganze Zeit ist bis auf einige Höhepunkte in einem schwarzen Loch verschwunden. Wenigstens kann ich wieder halb Wegs am Leben teilnehmen, auch wenn es sehr anstrengt. Meine Freundin und ich gehen öfters zu zwei Kleinkunstbühnen und sogar mein Schlechtwetterhobby, das Basteln mit einem programmierbaren Robotersystem macht wieder Spaß. Allerdings sind alle meine Kenntnisse der Programmiersprache C im oben erwähnten schwarzen Loch verschwunden - ich fange tatsächlich wieder bei Null an und im Gedächtnis rührt sich nichts mehr von den damaligen Kenntnissen.
Es geht alles so schrecklich langsam vorwärts. Aber wenigstens geht es wieder ...
bis denne
Nachdem ich 2011 schon acht Wochen in einer psychosomatischen Klinik verbracht hatte, landete ich 2013 noch einmal für acht Wochen in einer Tagesklinik. Weder die körperliche noch die psychische Erschöpfung hatten sich spürbar gebessert und die zu diesem Zeitpunkt schwere Depression fügte den Rest dazu. Nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit war ich mittlerweile bei Hartz IV angekommen und jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen brachte auch keine bessere Stimmung. Trotzdem konnte ich ab Anfang 2014 wenigstens Trivialliteratur wieder lesen, ohne nach einer Pause mehrere Seiten zurückblättern zu müssen. Auch die Aussicht, Mitte 2015 ohne allzu große Abzüge in Rente gehen zu können, verbesserte die Stimmung.
Jetzt bin ich endlich in Rente, habe eine neue Freundin und eigentlich könnte alles gut sein. Doch ich merke immer wieder, wie stark immer noch die Nachwirkungen des zweiten Burnout sind. Fachliteratur zu lesen fällt mir immer noch sehr schwer, mein Gedächtnis ist nicht besonders gut und die Depression ist nach wie vor da, auch wenn sie inzwischen zwischen mittelschwer und leicht pendelt. Aber ich habe nach wie vor Wortfindungsprobleme, so einen Text wie diesen hier zu schreiben ist eine sehr große Anstrengung. Und ich kann mich für die Jahre vom ersten Burnout bis Ende 2013 an kaum etwas erinnern. Die ganze Zeit ist bis auf einige Höhepunkte in einem schwarzen Loch verschwunden. Wenigstens kann ich wieder halb Wegs am Leben teilnehmen, auch wenn es sehr anstrengt. Meine Freundin und ich gehen öfters zu zwei Kleinkunstbühnen und sogar mein Schlechtwetterhobby, das Basteln mit einem programmierbaren Robotersystem macht wieder Spaß. Allerdings sind alle meine Kenntnisse der Programmiersprache C im oben erwähnten schwarzen Loch verschwunden - ich fange tatsächlich wieder bei Null an und im Gedächtnis rührt sich nichts mehr von den damaligen Kenntnissen.
Es geht alles so schrecklich langsam vorwärts. Aber wenigstens geht es wieder ...
bis denne