W
Wolkenschauer
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(Der Text ist sehr lang und eher ein sich Aufregen und Auslassen.)
Ich habe fast mein ganzes Leben Depressionen gehabt. In der Schulzeit habe ich mich damit getröstet, dass es sicherlich besser wird, wenn ich erstmal aus dieser miesen Schule raus bin und mich von meinen Eltern entfernen kann. Meine Freunde waren das einzig Positive an dieser Zeit.
Nach meinem Abschluss musste ich aber erstmal bei meinen Eltern wohnen bleiben, eine eigene Wohnung war einfach zu teuer und eine WG wollte ich nicht. Die Ausbildung, die ich dann gemacht habe, hat mich an manchen Tagen mit Glück erfüllt und an anderen Tagen zur Verzweiflung getrieben. Außerdem habe ich zwar viele neue Leute kennengelernt, aber mich auch zunehmend unwohler bei meinen Freunden gefühlt. Wir hatten uns einfach auseinander gelebt.
In der Zeit habe ich eine Therapie begonnen und hatte auch das Gefühl, dass mir das sehr hilft. Ich habe gelernt, wie ich mit den verschiedenen Problemen in meinem Leben richtig umgehe und wie ich den Schmerz, den meine Eltern mir zugefügt haben, heilen lassen kann. Trotzdem war die Zeit schwierig. Entweder gab es Konflikte auf der Arbeit/in der Berufsschule, oder mich hat ein Streit mit Freunden runtergezogen, oder ich hatte Stress zuhause. Zwar immer nur eine oder zwei Sachen, und immer nur phasenweise, aber dennoch dachte ich mir, okay, und wann ist mein Leben mal schön und unkompliziert?
Dann war ich mit der Ausbildung fertig und wurde vom Betrieb übernommen. Ich kann ehrlich nicht sagen, ob ich das gut oder schlecht fand. Ich habe mich eigentlich sehr über die unbefristete Stelle gefreut, weil ich zum einen Angst vor einer Veränderung hatte, und zum anderen keine Energie und Motivation dafür, mich neu zu bewerben. Ich kannte ja in der Firma schon alles und mir wurde aufgrund meiner Leistungen auch in Aussicht gesetzt, dass ich mehr und vor allem interessantere Aufgaben bekommen würde und mich in der Firma auch etwas hocharbeiten könnte.
Andererseits ist die Arbeit ungeachtet der Aufgaben eher langweilig. Die Firma ist klein und wird auch nicht weiter wachsen. Der Chef macht so ziemlich was er will und fragt uns Mitarbeiter eigentlich nur nach unserer Meinung, damit es so aussieht, als hätte man Mitspracherecht. Mein Vorgesetzter übergibt mir immer mehr Aufgaben von ihm, und ich freue mich zwar über die Verantwortung, aber Spaß macht es mir nicht. Am Anfang meiner Ausbildung habe ich einen älteren, sehr talentierten Mitarbeiter gefragt warum er nicht unser Abteilungsleiter ist. Er meinte, dann ist man der Sündenbock für alles und macht nur noch den langweiligen organisatorischen Kram. Damit hat er Recht, weswegen mich eine höhere Position auch nicht mehr interessiert.
Ich will darauf hinaus, dass ich damals zugesagt hatte, weil es mir besser erschien als irgendwo neu anzufangen und ich bereue diese Entscheidung nicht, aber jedes Mal wenn mich auf der Arbeit was stört oder ich wieder merke wie perspektivenlos die Stelle eigentlich ist, frage ich mich ob es an der Zeit ist zu gehen und was ich eigentlich für eine Art von Arbeit will. Ich bin ja gefühlt nur gelangweilt und gestresst, nie zufrieden. Als ein ziemlich cooles Unternehmen in der Gegend Stellen ausgeschrieben hatte, war ich sofort Feuer und Flamme mich da zu bewerben. Es wurde aber nichts draus und damit hatte sich das Thema Jobsuche dann für mich auch erledigt.
Und dann wohne ich ja weiterhin mit meinen Eltern in einem Haus, was ich schon seit Ewigkeiten ändern will. Ich bin jetzt seit 2 Jahren auf Wohnungssuche und geklappt hat bisher nichts. Einmal stand ich kurz davor, einen Mietvertrag zu unterschreiben, aber dann wurde der Vermieter komisch und ich musste einen Rückzieher machen. Und da dachte ich mir auch, ehrlich gesagt, mir reicht es irgendwie. Die meisten Wohnungen waren überteuert, heruntergekommen, in einer schlechten Gegend oder mit der Hausverwaltung stimmte etwas nicht und allein der Bewerbungsprozess mit Selbstauskunft, Schufa, Gehaltsnachweis, mehrfachen Besichtigungen usw. hat mich einfach tierisch genervt.
Zwar rede ich immer mal wieder mit meinen Freunden über meine Probleme, aber wir verstehen uns eigentlich gar nicht mehr miteinander und deswegen fühle ich mich sehr einsam. Ab und zu komme ich zu Geburtstagsfeiern, weil es sonst unnötige Diskussionen gibt wenn ich absage, aber dann sitze ich halt ein paar Stunden am Handy und frage mich im Nachhinein, warum ich eigentlich keine Freunde mehr habe. Jeder Mensch, der mir mal was bedeutet hat, hat mich verlassen, und die die übrig sind, bedeuten mir nichts mehr. Und dann wäre da noch die Tatsache, dass keiner von ihnen mit ihrem Leben zufrieden ist und ich mir dann eigentlich nur denke, ich kenne keinen einzigen glücklichen Menschen, sollte ich mich einfach damit abfinden, dass ich wenigstens ein Dach über dem Kopf und einen stabilen Job habe?
Ich habe nach Ewigkeiten mit meiner Therapeutin drüber geredet, sie hatte so ihre Meinungen und ich meine, und letztendlich habe ich beschlossen, dass ich erstmal paar Wochen Pause mache und im Herbst weiter Wohnungen suche und wenn ich eine eigene Wohnung habe und mich da eingelebt, suche ich mir einen neuen Job. An sich ein guter Plan, aber die Tatsache ist halt, dass ich morgens aufstehe, realisiere wie unzufrieden ich bin, in Tränen ausbreche, mit jemandem darüber reden möchte aber nur noch eine einzige wahre Freundin habe die selbst überfordert ist, also schlucke ich meine Unzufriedenheit runter, gehe auf die Arbeit, frage mich 8 Stunden lang, ob das die richtige Entscheidung ist, hier zu sein, dann fahre ich nach Hause, bekomme irgendwelche dummen WhatsApp Nachrichten von Menschen, die ich gar nicht mag, schaue irgendeine Serie um mich vom echten Leben abzulenken und das war es dann. Das ist also das Leben?
Ich habe fast mein ganzes Leben Depressionen gehabt. In der Schulzeit habe ich mich damit getröstet, dass es sicherlich besser wird, wenn ich erstmal aus dieser miesen Schule raus bin und mich von meinen Eltern entfernen kann. Meine Freunde waren das einzig Positive an dieser Zeit.
Nach meinem Abschluss musste ich aber erstmal bei meinen Eltern wohnen bleiben, eine eigene Wohnung war einfach zu teuer und eine WG wollte ich nicht. Die Ausbildung, die ich dann gemacht habe, hat mich an manchen Tagen mit Glück erfüllt und an anderen Tagen zur Verzweiflung getrieben. Außerdem habe ich zwar viele neue Leute kennengelernt, aber mich auch zunehmend unwohler bei meinen Freunden gefühlt. Wir hatten uns einfach auseinander gelebt.
In der Zeit habe ich eine Therapie begonnen und hatte auch das Gefühl, dass mir das sehr hilft. Ich habe gelernt, wie ich mit den verschiedenen Problemen in meinem Leben richtig umgehe und wie ich den Schmerz, den meine Eltern mir zugefügt haben, heilen lassen kann. Trotzdem war die Zeit schwierig. Entweder gab es Konflikte auf der Arbeit/in der Berufsschule, oder mich hat ein Streit mit Freunden runtergezogen, oder ich hatte Stress zuhause. Zwar immer nur eine oder zwei Sachen, und immer nur phasenweise, aber dennoch dachte ich mir, okay, und wann ist mein Leben mal schön und unkompliziert?
Dann war ich mit der Ausbildung fertig und wurde vom Betrieb übernommen. Ich kann ehrlich nicht sagen, ob ich das gut oder schlecht fand. Ich habe mich eigentlich sehr über die unbefristete Stelle gefreut, weil ich zum einen Angst vor einer Veränderung hatte, und zum anderen keine Energie und Motivation dafür, mich neu zu bewerben. Ich kannte ja in der Firma schon alles und mir wurde aufgrund meiner Leistungen auch in Aussicht gesetzt, dass ich mehr und vor allem interessantere Aufgaben bekommen würde und mich in der Firma auch etwas hocharbeiten könnte.
Andererseits ist die Arbeit ungeachtet der Aufgaben eher langweilig. Die Firma ist klein und wird auch nicht weiter wachsen. Der Chef macht so ziemlich was er will und fragt uns Mitarbeiter eigentlich nur nach unserer Meinung, damit es so aussieht, als hätte man Mitspracherecht. Mein Vorgesetzter übergibt mir immer mehr Aufgaben von ihm, und ich freue mich zwar über die Verantwortung, aber Spaß macht es mir nicht. Am Anfang meiner Ausbildung habe ich einen älteren, sehr talentierten Mitarbeiter gefragt warum er nicht unser Abteilungsleiter ist. Er meinte, dann ist man der Sündenbock für alles und macht nur noch den langweiligen organisatorischen Kram. Damit hat er Recht, weswegen mich eine höhere Position auch nicht mehr interessiert.
Ich will darauf hinaus, dass ich damals zugesagt hatte, weil es mir besser erschien als irgendwo neu anzufangen und ich bereue diese Entscheidung nicht, aber jedes Mal wenn mich auf der Arbeit was stört oder ich wieder merke wie perspektivenlos die Stelle eigentlich ist, frage ich mich ob es an der Zeit ist zu gehen und was ich eigentlich für eine Art von Arbeit will. Ich bin ja gefühlt nur gelangweilt und gestresst, nie zufrieden. Als ein ziemlich cooles Unternehmen in der Gegend Stellen ausgeschrieben hatte, war ich sofort Feuer und Flamme mich da zu bewerben. Es wurde aber nichts draus und damit hatte sich das Thema Jobsuche dann für mich auch erledigt.
Und dann wohne ich ja weiterhin mit meinen Eltern in einem Haus, was ich schon seit Ewigkeiten ändern will. Ich bin jetzt seit 2 Jahren auf Wohnungssuche und geklappt hat bisher nichts. Einmal stand ich kurz davor, einen Mietvertrag zu unterschreiben, aber dann wurde der Vermieter komisch und ich musste einen Rückzieher machen. Und da dachte ich mir auch, ehrlich gesagt, mir reicht es irgendwie. Die meisten Wohnungen waren überteuert, heruntergekommen, in einer schlechten Gegend oder mit der Hausverwaltung stimmte etwas nicht und allein der Bewerbungsprozess mit Selbstauskunft, Schufa, Gehaltsnachweis, mehrfachen Besichtigungen usw. hat mich einfach tierisch genervt.
Zwar rede ich immer mal wieder mit meinen Freunden über meine Probleme, aber wir verstehen uns eigentlich gar nicht mehr miteinander und deswegen fühle ich mich sehr einsam. Ab und zu komme ich zu Geburtstagsfeiern, weil es sonst unnötige Diskussionen gibt wenn ich absage, aber dann sitze ich halt ein paar Stunden am Handy und frage mich im Nachhinein, warum ich eigentlich keine Freunde mehr habe. Jeder Mensch, der mir mal was bedeutet hat, hat mich verlassen, und die die übrig sind, bedeuten mir nichts mehr. Und dann wäre da noch die Tatsache, dass keiner von ihnen mit ihrem Leben zufrieden ist und ich mir dann eigentlich nur denke, ich kenne keinen einzigen glücklichen Menschen, sollte ich mich einfach damit abfinden, dass ich wenigstens ein Dach über dem Kopf und einen stabilen Job habe?
Ich habe nach Ewigkeiten mit meiner Therapeutin drüber geredet, sie hatte so ihre Meinungen und ich meine, und letztendlich habe ich beschlossen, dass ich erstmal paar Wochen Pause mache und im Herbst weiter Wohnungen suche und wenn ich eine eigene Wohnung habe und mich da eingelebt, suche ich mir einen neuen Job. An sich ein guter Plan, aber die Tatsache ist halt, dass ich morgens aufstehe, realisiere wie unzufrieden ich bin, in Tränen ausbreche, mit jemandem darüber reden möchte aber nur noch eine einzige wahre Freundin habe die selbst überfordert ist, also schlucke ich meine Unzufriedenheit runter, gehe auf die Arbeit, frage mich 8 Stunden lang, ob das die richtige Entscheidung ist, hier zu sein, dann fahre ich nach Hause, bekomme irgendwelche dummen WhatsApp Nachrichten von Menschen, die ich gar nicht mag, schaue irgendeine Serie um mich vom echten Leben abzulenken und das war es dann. Das ist also das Leben?