131

Welche Medikamente helfen langfristig gegen Schlafstörungen?

Ilse77
Ich nehme derzeit Trimipramin gering dosiert zum schlafen. Es soll den REM-Schlaf nicht unterdrücken wie andere Medikamente, meinte mein Arzt. Lg ilse77

07.02.2020 22:10 • x 2 #31


Alexandra2
Vielleicht gibt es noch weitere Ursachen/Faktoren für Schlaflosigkeit? Nicht abschalten können, ein hoher Blutdruck, körperlich unausgelastet sein, Überfunktion der Schilddrüse
Ich schlafe jetzt meist gut, habe jahrelang ca 18 Stunden in 24 geschlafen. Da ist das Elontril gegen A. D.S. hilfreich, das Fronthirn zu sortieren und ins Hier und Jetzt zu kommen. Vorher gabs Venlaflaxin, mit dem ich trotz immenser Müdigkeit schlecht einschlafen konnte. Quetiapin/Neurochirurgie halfen gegen erschöpfte Überdrehtheit, manchmal als Einschlafhilfe. Aber je weiter ich aus den Tiefen der Depression hervorkam, desto ruhiger wurde mein Inneres und erlaubte, in den Schlaf rein zu kommen.
Ich denke, der Schlaf ist so individuell und sensibel, daß man in alle Richtungen gucken muss. Für mich ist das Wichtigste, den ewig plappernden Geist zum Schweigen zu bringen. Ein Mittel dafür wäre toll, da hat nicht jemand eine Idee?

07.02.2020 23:25 • x 1 #32


A


Hallo maya60,

Welche Medikamente helfen langfristig gegen Schlafstörungen?

x 3#3


maya60
Zitat von 111Sternchen222:
Naja @maya60 du musst dich schon ins Bettchen legen und die Augen schließen


08.02.2020 07:48 • x 1 #33


111Sternchen222
Gute Morgen @maya60 , hat es denn geklappt?

08.02.2020 07:54 • x 1 #34


maya60
Moin Moin liebes Sternchen!

Ja, und wie! Trotz sehr niedriger Dosierung fing es schon nach 30 Minuten an, zu wirken und machte mich nicht gerade müde, aber ruhig und da sah ich eine große Chance und sagte Sohni schon um 19 Uhr, ich sei müde und werde ihn um 7 Uhr wecken für seinen Frisörtermin um 8,30 Uhr gleich und wenn ich nachts schlafen könne, dann würde ich auch mit ihm mitgehen.

Und ich habe also von ca 19 Uhr bis um 7 Uhr geschlafen, yeah!

12 Stunden am Stück zu schlafen ist durchaus was, was ich am WE tagsüber mache, aber nachts nicht! Dreimal bin ich wachgeworden, aber habe dann jedesmal wieder weitergeschlafen direkt.

Und jetzt fühle ich mich noch sehr dösig, könnte direkt weiterschlafen und das wird jetzt durch die Morgenmedikation nicht gerade besser. Vielleicht hätte ich die immer abends nehmen sollen, fällt mir gerade ein?

Also, für einen ersten Versuch war das phänomenal!

Mehr später, muss mit Sohni los!

Liebe Grüße! maya

08.02.2020 08:02 • x 1 #35


111Sternchen222
Hey @maya60 das klingt nach einem Erfolg! Diese Dösigkeit hatte ich als ich Nachts mal Atosil nahm. Mit einem Kaffee und frischer Luft ging das aber binnen einer Stunde weg. Das ist ein kleiner Überhang aber der wird sich gleich auflösen. Viel Spaß beim Friseur mit Sohni.
Lg Sternchen

08.02.2020 08:07 • x 2 #36


maya60
Aha, Aha, jetzt wird mir klar, was mein Schlaf-A.D. anders macht als mein SSNRI und auch anders als Mirtazipin oder Opipramol, die ansonsten zur selben Gruppe gehören. Das war das, was mir mein Doc auch sagte, warum er es mir verschreibt!

Trimipramin gehört zur Gruppe der sogenannten trizyklischen Antidepressiva, unterscheidet sich in seiner Wirkung aber von den anderen Mitgliedern dieser Wirkstoffklasse: Er hemmt kaum die Wiederaufnahme der Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin in die Ursprungszelle und hat dadurch eine schwächere antidepressive Wirkung als viele andere trizyklische Antidepressiva. Stärker ausgeprägt ist die beruhigende (sedative) und angstlösende Wirkung. Sie kommt vor allem dadurch zustande, dass Trimipramin entsprechende Rezeptoren der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin, Acetylcholin und Histamin besetzt.

Aufnahme und Ausscheidung von Trimipramin

Lediglich 40 Prozent der eingenommenen Trimipramin-Dosierung gelangen tatsächlich in den Blutkreislauf, der Wirkstoff hat also eine geringe Bioverfügbarkeit. Dafür dauert es länger, bis er abgebaut ist: 24 Stunden nach der Aufnahme ist Trimipramin erst zur Hälfte vom Körper abgebaut und ausgeschieden (lange Halbwertszeit). (Wikipedia)

Bin immer noch bissl dösig, aber auch sehr altiviert, so dass ich Hypie bremsen musste.

08.02.2020 11:20 • #37


maya60
Liebe Irgendeine, danke für deine Antwort! Es hilft schon sehr, Ahnung von A.DHS zu haben. Da haben mein Doc und ich gestern noch sehr drüber geklagt im Gespräch, wie wenig es das gibt und wie traurig das ist.


Zitat von Irgendeine:

Endlich mal jemand, der das versteht.

Natürlich, bin ja selber A.DHSlerin!


Das beschreibt es sehr gut.
Mein Freund macht mir öfters den Vorwurf, dass ich mit meinem ADHS-Medi ja quasi Speed (weil auch Amphetaminderivat) nehme. Er versteht halt nicht, dass das Elvanse aus mir kein mentales Superwoman macht, sondern dafür sorgt, dass ich nicht meine ganze Energie durch mein inneres Chaos verliere, sondern sie sinnvoll zur Meisterung des Alltags nutzen kann.

Wegen dieses Speed-Vorwurfs und weil es deshalb ein BTM-Rezept braucht, nehmen viele viele, die es eigentlich bräuchten, kein derartiges Medikament und leiden und leiden immer weiter. Als ob nicht auch bei anderen schweren Erkrankungen als Schmerzmittel oder sogar zur Behandlung sogar Medikamente zum Einsatz kämen, die für gesunde Menschen Gift sind oder eben Rauschmittel.
Ich verweise Menschen, die nicht aus Interesse, sondern als reine Kritiker gegen A.DHS auftreten, grundsätzlich an Fachleute oder Fachliteratur, denn A.DHS ist eine anerkannte Diagnose und ich brauche mich nicht zu rechtfertigen.


Ich kann mich beispielsweise besser darauf konzentrieren, WAS mir mein Gegenüber erzählt, weil ich währenddessen nicht mehr die ganze Zeit damit beschäftigt bin, meine Gedanken und das Gesagte zu sortieren. Das passiert zwar immer noch, aber es ist durch das Medi nicht mehr so ausgeprägt. Ich kann meine Gedanken einfach besser beieinander halten.
Das kann und will ich nicht aufgeben.

Mein Sohn musste im Alter von 7 Jahren immer in der Schule in einen Nebenraum gebracht werden, nur um unabgelenkt seine Schuhe anzuziehen und seine Jacke. Daheim übernahm ich das meistens. Nach der ersten Einnahme eines A.DHS-Medikamtes, bei ihm war das damals Strattera, setzte er sich ruhig hin und zog sich seine Schuhe an. Wir weinten beide.

P.S.: Falls das Trimipramin nicht helfen sollte, kann ich Mirtazapin (ggf. in Kombi mit Neurocil) wirklich nur empfehlen. Es wirkt zuverlässig und macht auch keinen Überhang. Das Neurocil (Neuroleptikum) kann nen leichten Überhang machen, deshalb nehme ich das mittlerweile nur noch im Bedarfsfall.

Danke, gut zu wissen, falls meins nicht weiter so gut wirken sollte wie gestern Nacht!


Liebe Grüße! maya

08.02.2020 12:09 • #38


maya60
Zitat von Ilse77:
Ich nehme derzeit Trimipramin gering dosiert zum schlafen. Es soll den REM-Schlaf nicht unterdrücken wie andere Medikamente, meinte mein Arzt. Lg ilse77


Liebe Ilse, noch ein Vorteil, der mit dem REM-Schlaf! Ich finde ja schon den Vorteil gut, dass es nicht auch noch anti-depressiv so stark wirkt, denn da habe ich ja bereits die richtige Medikation. Und meine lange Dösigkeit erklärt sich auch mit der langen Halbwertzeit von Trimipramin. Aber diese Dösigkeit tut als Ruhe auch gut. Bin trotzdem nicht antriebsarm. Muss im Gegenteil meine Hypie bremsen, die sich die Gesund-Schiene einbildet, nur weil ich ausgeschlafen bin am Tag

Merkst du auch diese Dösigkeit? Vielleicht ist es ja auch nur so in der Anfangszeit.

Dann frage ich mich noch, wo das Trimipramin ist, wenn es nicht stark im Blut ist?

Liebe Grüße! maya

08.02.2020 12:14 • #39


maya60
Zitat von Alexandra2:
Vielleicht gibt es noch weitere Ursachen/Faktoren für Schlaflosigkeit? Nicht abschalten können, ein hoher Blutdruck, körperlich unausgelastet sein, Überfunktion der Schilddrüse
Ich schlafe jetzt meist gut, habe jahrelang ca 18 Stunden in 24 geschlafen. Da ist das Elontril gegen A. D.S. hilfreich, das Fronthirn zu sortieren und ins Hier und Jetzt zu kommen. Vorher gabs Venlaflaxin, mit dem ich trotz immenser Müdigkeit schlecht einschlafen konnte. Quetiapin/Neurochirurgie halfen gegen erschöpfte Überdrehtheit, manchmal als Einschlafhilfe. Aber je weiter ich aus den Tiefen der Depression hervorkam, desto ruhiger wurde mein Inneres und erlaubte, in den Schlaf rein zu kommen.
Ich denke, der Schlaf ist so individuell und sensibel, daß man in alle Richtungen gucken muss. Für mich ist das Wichtigste, den ewig plappernden Geist zum Schweigen zu bringen. Ein Mittel dafür wäre toll, da hat nicht jemand eine Idee?


Liebe Alexandra, ich kann mittlerweile durch meine Verhaltensübungen gut abschalten. Den plapperden Geist in der Birne habe ich zum Schweigen gebracht, indem ich rigoros immer sofort ein spannendes Buch griff, wenn er loslegte. Nach spätestens 1 Jahr hatte ich es gelernt und das Geplapper kommt nur noch selten. Wenn es kommt, kann es wichtige Infos haben, wenn es dann immer noch nicht aufhört, lese ich wieder. Habe immer ein e-book dabei und mein Handy ja sowieso, das Geplapper hat keine Chance mehr! Wäre das was für dich?
Mein hoher Blutdruck ist eingestellt, meine vergrößerte Schilddrüse hat normale Werte und ich nehme aber trotzdem sicherheitshalber Jodid 200 täglich ein. Ist seit Jahrzehnten stabil normal, der Schilddrüsenwert im Blut.
Jetzt habe ich aber übrigens - soll ganz neue Forderung sein laut Sprechstundenhilfe meines Docs - eine Überweisung zum Hausarzt mit, um Herz, Blutdruck und Schilddrüsenwerte und auf Hashimoto zu untersuchen und eine zweite Überweisung zum Augenarzt, um den Augeninnendruck zu checken! Naja, beides könnte ich eh mal wieder machen.

Du hast 18 von 24 Stunden geschlafen? Durch A.D.S. oder dann auch die Depression? Schon dein ganzes Leben lang? Und dagegen half dein A.D.S.-Medi, oder?
Aber dass A.D.S. in dem Punkt ganz gegensätzlich zu A.D.H.S. ist, das wusste ich. Trotz dieser größeren Müdigkeit und Verträumtheit sollen aber alle die innere Unruhe haben. Und dass Depressionen nochmal extra Schlafstörungen machen oder das Medikament dagegen genauso wie meine Hyperaktivität oder Ritalin sie eben auch machen können, das zeigt ja schon, wie komplex und empfindlich das Ganze ist.

Wieviel schläfst du denn jetzt? Und dass du da zu allem Überfluss auch noch ein Schlafmittel brauchtest zeitweise, gut, dass es wirkte und du keins mehr brauchst, seit du aus der Depri mehr raus bist!

Und psychosomatische Gründe können eben auch Grund für Schlafstörungen sein. Mein inneres Kind hat Schlimmes immer nachts erlebt und je tiefer ich ihm nahe kam, desto weniger habe ich nachts geschlafen. Könnte neben der hohen Venlafaxin-Dosis eben auch ein Grund sein.

Und körperliche Gründe halt auch!

Also, stimmt! Einfach ist das nicht.

Liebe Grüße! maya

08.02.2020 13:23 • #40


E
Hallo Maya,
nun zu dir
ADHS hatte ich schon als Kleinkind, in der Grundschule gab es sogar mal einen Zeugniseintrag: Das ich dem Unterricht öfters nicht folgen konnte da zu verträumt bzw. verschlafen. In der Nacht konnte ich oft nicht schlafen und erst gegen morgens wurde ich so richtig müde während ich gegen Nachmittag so richtig in die ADHS Euphorie verfiel. Konzentration war nur dort gegeben wenn mich etwas selbst interessierte aber alles andere von Desinteresse. So gab es dann Zeugnisse wo ich in paar Fächern 1er hatte ohne je gelernt zu haben und in anderen auch 5er da null Interesse für den Lernstoff. ADHS hat damals niemand interessiert, das war eine völlig unbekannte Erkrankung. Ich denke daraus und aufgrund einer PTBS hat sich das Erkrankungspaket in eine PS entwickelt. Es gibt nur die Depri und Euphorie Phase, der bekannte Spruch: Da ist das Glas stets halbvoll also ein ausgeglichener Mensch ist mir auf mich bezogen völlig fremd. Medikinet nahm ich schon vor der Berentung aber ich mache für alles in meinem Leben eine Kosten-Nutzen Rechnung also Vorteile und Nachteile und da hatte das Zeug nur den Vorteil einer höheren Konzentration aber mit zu vielen Nebenwirkungen wie Depressionensfördernd, Wachschlaf, Appetitlosigkeit, Süchte, gestiegener Gereiztheit und das alles war mir zuviel des Guten nur das ich wie ein Roboter im Job noch funktionierte.

Übrigens fiel mir vor 10 Jahren auf das mein Schlafdefizit sich stets vor Vollmond drastisch erhöht. Das bemerkte ich nur durch den Umzug in eine DG Wohnung wo ich den Mond viel heller wahrnahm als in einer gewöhnlichen Wohnung mit abdunkelnden Rollladen.
Wenn es dann gerade mal ganz schlimm ist, schaue ich da rein und meist ist dann die nächsten Tage der Vollmond. Nach dem Vollmond habe ich meist 1-2 Wochen einen top Schlaf und schlafe meist zu lange da ich den verlorenen Schlaf wieder nachschlafe.
https://www.vollmond.info/

Das hat vermutlich was mit seiner intensiven Strahlung zutun ebenso fördert ein eingeschaltetes Handy, WLAN ebenso mein Schlafdefizit. Darum wird kurz vor dem Schlafengehen alles ausgeschaltet.

Seit ich das feststellte, achtete ich mehr auf meine Außenwelt. In der Firma nahm ich kurz vor dem Vollmond öfters wahr das auch andere augenscheinlich ganz schlecht oder gar nicht fit morgens auf die Arbeit schleppten. Leute die eigentlich psychisch völlig intakt waren!

Schlafdefizite bzw. Wachschlaf ist eine Folter Methode bei kriegerischen Auseinandersetzungen, dessen Wirkung sollte sich jeder sehr bewusst sein was dadurch verursacht wird.

Ein Bekannter den ich schon ewig kenne, auch hochgradig ADHSler was sich so extrem äußert das jeder Besucher bei ihm gar nicht zu Wort kommt weil nur er redet und alle anderen permanent unterbricht ist inzwischen auch berentet. Das Medikinet nimmt er nur noch sporadisch, laut seiner Aussage zum mal eine Stunde lang konzentriert Garten zu mähen was er ohne Medikinet offensichtlich nicht könnte.

Was ich so aus den ADHS Männer Gruppen noch erwähnen möchte, da gibt es auch gravierende Unterschiede in der Erkrankung im Vergleich zu erkrankten Frauen. Die Typen sind eher Hochrisikofreudig sogenannte Kick Menschen und das äußert sich dann das ich früher meine Höchstkonzentration und Ausgeglichenheit z.B. durch schnelles Autofahren mir innerhalb von paar Minuten aufbauen konnte. Das war dann wie ein Akku den man auflädt und sehr ergiebig. Auch auf S. Art konnte ich diesen ADHS Akku betanken aber ab 40 folgte der tiefer Fall. Zum einen starb mir damals meine Mutter und irgendwie kam mir das auch wie eine Art midlife crisis vor aber nun neutral betrachtet, war ich bis 40 stets nur am Anschlag, man könnte es auch ein vegetieren nennen und brauche weder noch die Kicks, noch stimmungsveränderte Medikamente sondern nur noch meine Ruhe und diese hat höchste Priorität!

ADHS hat nicht nur Nachteile, ich denke auch gewisse Vorteile wo man den Gesunden völlig überlegen ist aber das muss man selbst erstmal erkennen können
LG Mark

08.02.2020 13:30 • x 2 #41


maya60
Hallo Mark, danke für deinen Lebenslauf! Wie interessant zu lesen trotz all der Schwierigkeiten und des A.DHS für eine Hypie wie mich! Deutlicher Erkennungswert!
Heutzutage würde meine Hyperaktivität und Impulsivität vielleicht eher sichtbar werden in der Schule. Daheim, wo eine depressive Stimmung herrschte von einigen Verwandten, hatte man eh kein Maß für Normalität, obwohl man sich dafür hielt.
Außerdem war mein Vater wie ich, also war es normal.
Bei mir ist das Konzentrationsdefizit nicht mein Hauptsymptom von A.DHS, sondern meine extreme Reizoffenheit! Ich war vor den medikamentösen Behandlungen 50 Jahre lang unter Daueradrenalin, mich störte die Fliege an der Wand und spätestens ab 10/11 Jahren kamen Episoden der Erschöpfungsdepression dazu, bald die Dauererschöpfung und jedes Jahrzehnt ab Erwachsenwerden brach ich einmal zusammen und machte eine Psychotherapie, die linderte, aber mehr nicht brachte und die Medikamente waren lange so unausgereift, dass sie mich umhauten, also nahm ich keine.

Ich hatte zwar einen Haufen Tricks zur unbewussten Selbstregulation, so dass ich Schule und Alltag schaffte, aber es gab auch immer mehr Dinge, die ich mir einfach nicht mehr zumutete bzw. in geringer, so arbeitete ich z.B. nur halbtags und fuhr bei überreizenden Klassenfahren irgendwann als Schülerin nicht mehr mit, fuhr nicht mehr selber Auto, arbeitete nur im zweiten Halbjahr für die Schule und die Versetzung, während ich im ersten Halbjahr Blaue Briefe kassierte, und arbeitete während der Unizeit immer in ganz ruhigen Bibliotheksecken oder daheim. So bekam ich sogar einen sehr guten Abschluss.

Aber dann in der Berufstätigkeit konnte ich zwar leistungsmäßig, aber nicht mehr in Sachen krankmachender Dauerüberreizung meinen Unijob weitermachen und schulte zur Ergotherapeutin um, die nur noch Halbzeit mit Senioren arbeitete, die langsam und bedächtig sind.
Aber was nun wirklich diese Tragik auslöste, wusste ich ja nicht. Ich wusste nur, dass ich extremst stressanfällig bin.

Da ich nicht wusste, was es war, brannte es mich dann endgültig aus, Mutter zu werden und Familienmutter und ich merkte mit 46 Jahren, dass ich am Ende meiner Kräfte war. Denn als Familienmutter hatte ich keinen Rückzug mehr und weder ich noch andere nahmen Rücksicht auf meine Reizoffenheit. Da ging es dann mit A.D los, die auch halfen zusammen mit den Psychotherapien, aber weder mein Trauma noch mein A.DHS rausfanden.

Sobald ich von A.DHS bei Erwachsenen hörte, war ich beim Doc dafür und nach einer langen gründlichen Diagnostik war klar, dass ich ein sehr ausgeprägtes A.DHS habe, das auf Ritalin in niedriger Dosierung morgens und auf A.D. anspricht. Ab da änderte ich meinen Alltag komplett in den nächsten 10 Jahren und passte ihn auf meine chronischen Erkrankungen an. Seit der ersten Einnahme eines Medikamentes gegen A.DHS bin ich nicht mehr in der Dauererschöpfung und das ist ein Segen! Seitdem bin ich auch nicht mehr unter Daueradrenalin, das ist der zweite Segen!

Meine Schlafstörungen hatte ich nur während depressiver Episoden und dauerhaft nachts jetzt erst seit 3 Jahren unabhängig von depressiven Episoden.
Bei mir ist es auch so, dass ich lange kein Mittelmaß kannte, nur Überreizung oder Erschöpfung. Das ist durch die Medikamente gegen beide Erkrankungen jetzt auch viel besser.
Und ich habe keine Kicksuche mehr bzw. kann der durch Lesen nachgehen. Vorher erschöpfte ich mich damit noch mehr.

Dass man keine langweiligen Routineaufgaben machen kann, das ist typisch für Hyperaktivität , vielleicht sogar auch bei A.D.S. ohne Hyperaktivität? Dadurch sehen wir ja manchmal wie verwöhnte Faule aus, weil das die Dinge betrifft, zu denen sich niemand gerne aufrafft.
Aber ich habe einmal als Schülerin in einem stupiden Ferienjob in einer Fabrik am Fließband in einer Woche 5 kg abgenommen und war völlig durchgedreht - ging gar nicht!

Dass meine Hyperaktivität aber total neugierig macht, rettete mich vor großem Desinteresse. Das kam erst mit den Depressionen und der Erschöpfung und der Erfahrung, dass weniger mehr ist.

Hyperaktivität hat sehr viele Vorteile und auch die Reizoffenheit. Ich mag meine Hypie. Beides hat aber eben einen sehr hohen Preis. Mein Doc sagte, meine Laufbahn, trotz Prädikatsexamens an der Uni die Unikarriere nicht zu schaffen, sei ein typisches A.DHS-Indiz. Denn schulisch war ich nur durch Tricks fähig, zu bestehen, aber nicht mal sehr gut, weil ich alle Fächer hatte bzw . im Abi noch nicht so sehr auswählen konnte wie später in der Uni.

Also, seit ich 46 Jahre alt bin, bin ich im Grunde auch ausgebrannt und sind meine eh immer schon eingeschränkten Kräfte noch mehr mini. Ohne Medikamente wäre ich wohl nicht mehr da. Ohne meine Psychologin, meine Spiritualität und meinen neu gestalteten Alltag auch nicht.
Als sich all die Behinderungen bei unserem Adoptivsohn herausstellten, war Berufstätigkeit für mich mit 41 Jahren nicht mehr möglich. Und seit Sohni fitter ist, auch nicht mehr. Auch meine vielen Ehrenämter musste ich vor 3 Jahren aufgeben.

Siehst du, bei aller Individualität in jeder Krankheitsbiografie gibt es auch Typisches bei dir und mir.

Liebe Grüße! maya

08.02.2020 14:08 • x 1 #42


Alexandra2
Liebe Maya,
den Geist bekomme ich gar nicht zur Ruhe. Lesen kann ich nicht mehr, weil die Aufmerksamkeit und Konzentration nicht vorhanden ist. Ich würde den Inhalt nicht aufnehmen, und der Geist im Hintergrund würde weiter murmeln. Das ist äußerst lästig und anstrengend, weil ich das was außen passiert, auch wahrnehmen möchte bzw muss. Allerdings spricht die Ergotherapeutin immer von Dissoziationen, also abgespalten sein zur Umwelt. Und ewig plappert der Geist auch dabei. Oft auch unverständliches Zeug. Zugleich bin ich offen für jeden Reiz, Autofahren geht nur allein oder mit schweigsamem Beifahrer, ohne Musik. Ich hangele mich durch den Alltag.
Diese Überforderung durch Geplapper, Reize, Adrenalin (Traumatisierung) und Bewegungsdrang führt schnell zur Erschöpfung, die ich seit Kindheit habe und wenn schlimmer kommt, breche ich zusammen. Seitdem ich so krank bin, habe ich die ersten Jahre 18 von 24 Stunden geschlafen, war nach einer Stunde wieder fix und fertig. Dieser Dauerschlaf hat mich daran zweifeln lassen, wieder einen wacheren Alltag zu erleben.
Medikamente (Medikinet und Ritalin) wirkten nicht bzw verheerend. Mit Elontril habe ich ein gutes Antidepressiva mit Wirkung für das A.D.S. Damit scheine ich konzentrierter und strukturierter zu sein, Chaos ist ein Riesenproblem. Vielleicht sind das die Gründe, warum ich so schnell erschöpft bin, Chaos und Reizüberflutung überholen sich ja gegenseitig.
Liebe Grüße
Alexandra

08.02.2020 15:01 • x 1 #43


Ilse77
Liebe @maya60 ,ich hatte anfangs auch einen hangover bis ich meine Dosis gefunden hatte. Bin bei 6 Tropfen derzeit, also echt wenig. Wenn ich sehr aufgewühlt bin schlaf ich manchmal trotzdem schlecht, kommt so 2-3 Mal im Monat vor. Eine Freundin von mir bekommt 25 mg zum schlafen, da meinte die Ärztin, auch das ist noch sehr wenig und sie kann es ruhig erstmal weiter nehmen. Ich darf zwischen 5 und 20 Tropfen probieren wie es passt. Lg ilse77

08.02.2020 15:08 • x 1 #44


Irgendeine
Zitat von Alexandra2:
Medikamente (Medikinet und Ritalin) wirkten nicht bzw verheerend.

Das war bei mir genauso. Ich habe bei Medikinet in Kombi mit Elontril zwar eine Wirkung verspürt, aber irgendwann (wie bei so vielen Medis) nicht mehr ausreichend.
Seit ich Elvanse statt Medikinet nehme, ist es wesentlich besser geworden. Vielleicht probierst du das mal aus?
Ich habe leider das Problem, dass für Erwachsene nur 30mg (Elvanse erwachsen) zugelassen sind, ich aber auf Dauer nur 20mg vertrage. Meine Psychiaterin muss es also mir also als Off-label-use verschreiben. Totaler Blödsinn. Zum Glück bezahlt die Krankenkasse es bis jetzt anstandslos.

08.02.2020 15:15 • x 2 #45


Alexandra2
Liebe Irgendeine,
Mein Ärztin würde bei einer Medikamentenänderung vom Stuhl fallen
Die Stabilisierung setzte erst mit 300mg Elontril+600mg Lithium ein. Zuvor dümpelte ich lange mit schwerer Depression rum und nichts half. Und nun scharre ich auch mit den Füßen, wann die Medikamente ausgeschlichen werden können und muss mich noch gedulden.
Etwas anderes wäre mir auch lieber
Liebe Grüße Alexandra

08.02.2020 16:51 • x 1 #46


maya60
Zitat von Ilse77:
Liebe @maya60 ,ich hatte anfangs auch einen hangover bis ich meine Dosis gefunden hatte. Bin bei 6 Tropfen derzeit, also echt wenig. Wenn ich sehr aufgewühlt bin schlaf ich manchmal trotzdem schlecht, kommt so 2-3 Mal im Monat vor. Eine Freundin von mir bekommt 25 mg zum schlafen, da meinte die Ärztin, auch das ist noch sehr wenig und sie kann es ruhig erstmal weiter nehmen. Ich darf zwischen 5 und 20 Tropfen probieren wie es passt. Lg ilse77


Liebe Ilse, danke! Dass du auch Tropfen nimmst, macht das Ganze für mich noch vergleichbarer. Und dass der Hangover weg geht, ist ja gut. Ich habe mir gedacht, dass ich es heute mal mit 10 Tropfen versuche, das müsste eigentlich reichen. Vielleicht ja sogar noch weniger.

Liebe Grüße! maya

08.02.2020 17:06 • x 1 #47


maya60
Zitat von Alexandra2:
Liebe Maya, den Geist bekomme ich gar nicht zur Ruhe. Lesen kann ich nicht mehr, weil die Aufmerksamkeit und Konzentration nicht vorhanden ist. Ich würde den Inhalt nicht aufnehmen, und der Geist im Hintergrund würde weiter murmeln.

Liebe Alexandra, dann ist bei dir das Aufmerksamkeitsdefizit offenbar stärker als bei mir. Hmmm, dann fällt mir auch nix ein gegen diesen mistigen plappernden Geist.
Dazu noch die Dissoziationen, die ich in der Form nicht habe, und die Reizoffenheit, die ich ja nur zu gut auch kenne. Das ist wirklich ein Chaos sondergleichen! Und immer wieder bin ich echt völlig beeindruckt, was wir dann trotzdem noch alles gemacht haben und wie uns heutige Medikamente auch helfen und alle anderen Therapien.


Diese Überforderung durch Geplapper, Reize, Adrenalin (Traumatisierung) und Bewegungsdrang führt schnell zur Erschöpfung, die ich seit Kindheit habe und wenn schlimmer kommt, breche ich zusammen. Seitdem ich so krank bin, habe ich die ersten Jahre 18 von 24 Stunden geschlafen, war nach einer Stunde wieder fix und fertig. Dieser Dauerschlaf hat mich daran zweifeln lassen, wieder einen wacheren Alltag zu erleben.

Die Aspekte ganz genau führten bei mir auch zur frühen Erschöpfung und ich hatte auch eine depressive Episode, in der ich fast nur schlief. Damals meinte meine Psychiaterin auch, das brauche ich einfach nach all den Anstrengungen über Jahrzehnte.

Medikamente (Medikinet und Ritalin) wirkten nicht bzw verheerend. Mit Elontril habe ich ein gutes Antidepressiva mit Wirkung für das A.D.S. Damit scheine ich konzentrierter und strukturierter zu sein, Chaos ist ein Riesenproblem. Vielleicht sind das die Gründe, warum ich so schnell erschöpft bin, Chaos und Reizüberflutung überholen sich ja gegenseitig.

Chaos und Reizüberflutung überholen sich ja gegenseitig. Dem ist im Grunde nichts mehr hinzuzufügen! Und wenn ein Medikament das schafft, uns konzentrierter und strukturierter und damit fokussierter zu machen, dann ist es gut für uns. Bei jedem ist das anders, ich nehme an, die Hirnchemie ist so individuell wie ein Fingerabdruck. Und dennoch ist sofort ein hoher Wiedererkennungswert zwischen A.D(H)Slern merke ich immer wieder! Liebe Grüße! maya

08.02.2020 17:20 • x 1 #48


E
Meine Erfahrungen gegen Schlafstörungen durch Albträume ( zB. bei PTBS) sind durch DOXAZOSIN zuerst 2 mg dann 4 mg verschwunden. Es ist eigentlich ein Bluthochdruckmedikament, was aber in der Praxis gegen Albträume wirksam sein kann - bei mir half es schon mit den ersten Tabletten. Ich wurde damit stationär eingestellt, weil es wichtig ist, in der Eingewöhnungsphase, den evtl. fallenden Blutdruck zu überwachen. Ist der Blutdruck stabil und im Normalbereich, ändert er sich durch des Medikament nicht mehr, zumindest war es bei mir so. Ich nehme sie regelmäßig zur Nacht. Für mich ein echtes Wundermittel

08.02.2020 17:24 • x 2 #49


maya60
Hallo Elodie, ein Blutdrucksenker, der statt seines Jobs des Blutdrucksenkens gut gegen traumatische Alpträume wirkt. Und da du das ja schon in der Klinik unter ärztlicher Beobachtung bekamst, scheint diese Wunderwirkung ja fachlich bekannt zu sein.

Für alle, die nichts finden, was ihnen hilft, sicherlich ein Tipp! Aber dann auch sicherheitshalber in der Klinik zu probieren wie du, denke ich!

Bin froh, dass es dir so gut hilft!

Liebe Grüße! maya

08.02.2020 17:49 • x 1 #50


E
Allerdings weiß ich nicht, ob das unter allen Psychiatern bzw. Psychiatrien bekannt ist. Ich war in der Dr Fontheim Klinik und seitdem verschreibt mir das mein Hausarzt regelmäßig.

08.02.2020 17:53 • x 1 #51


maya60
Guten Morgen!
Gestern Abend habe ich statt 15 Tropfen Trimipramin 10 Tropfen genommen, merkte wieder nach ca einer halben Stunde, dass ich mich schwerer fühlte, aber nur etwas. Eigentlich nur deutlicher, als ich nochmal aufstand und ins Bad ging, da waren meine Glieder deutlich schwerer. So vergaß ich danach auch, dass ich schlafen wollte.

Zwei Stunden später um 23 Uhr beim Lesen: Ach ja, ich wollte ja eigentlich schlafen. Und das klappte sogar bis halb sieben. Und dösig fühle ich mich auch nicht. Allerdings könnte ich das Schlafen schlicht einfach vergessen aus lauter Nachtgewohnheit.

Wie dem auch sei, dieses Medikament ist, wenn es wirklich und wahrhaftig diesmal so noch nie erlebterweise unkompliziert bleibt, ein echter unfassbar riesengroßer Mega-Segen für mich nach 3 Jahren schlafloser Nächte! Und halb sieben ist meine allerliebste lebenslange Frühaufsteherzeit für meinen ersten Kaffee!

Allen einen schönen Sonntag! Und nochmal herzlichsten Dank für alle Infos!

Liebe Grüße! maya

09.02.2020 07:18 • x 3 #52


sundancere20j
Zitat von maya60:
Trimipramin Tropfen Als Tropfen sind die jedenfalls oberekelig, habe ich gerade festgestellt.


Hallo maya60,

hast Du die Tropfen pur genommen? War mein Fehler beim ersten Mal. Da kann ich Dir dann nur beipflichten, dass die ekelig sind.

Seither nehme ich die Tropfen (25 Stück) in ein wenig Wasser verdünnt. Seitdem geht es. Schlafe mit Trimipramin wie ein Baby. Nehme die Tropfen um 21:00 Uhr und spätestens um 22:00 Uhr bekomme ich die nötige Bettschwere.

Schlafe dann bis morgens um 07:00 Uhr durch, an dem Wochenenden sogar noch länger.

Teilweise habe ich auch einen kleinen Hangover davon. Das kann im Straßenverkehr echt zu Problemen führen.

Aber alles in allem ist Trimipramin ein Seegen für mich, weil ich mehr als 7 Jahre lang weniger als 3 - 4 Stunden Schlaf bekam.

Meine Psychiaterin schwört drauf.

Viele Grüße
sundancere20j

09.02.2020 17:51 • x 1 #53


maya60
Hallo Sundancere, oh nein, ich habe die Tropfen auch in Wasser genommen, fand die aber trotzdem noch oberekelig, aber längst nicht so schlimm wie schlaflose Nächte!
Hach, wenn ich jetzt gehäuft so gute Nachrichten zu Trimipramin lese, dann darf ich ja echt anfangen, zu hoffen, dass das so bleibt. Ich meine, nach 3 Jahren schlafloser Nächte ist das d e r Wahnsinn für mich! Muss ja bei dir nach 7 Jahren auch so gewesen sein, oder?

Ich habe vorgestern 15 Tropfen genommen und gestern 10. Beides hatte seine Vor- und Nachteile, aber dabei geht es nur um Kleinigkeiten, beide Nächte wunderbar geschlafen! Bin so dankbar! Nach 10 Tropfen hatte ich keinen Hangover, vielleicht nimmst du mal weniger? Ein Mitglied hier berichtete sogar von 6 Tropfen und dass ihr das reicht.
Aber dafür hätte ich fast gestern bei 10 Tropfen vergessen, mich früher schlafen zu legen aus lauter Gewohnheit, denn ich war nicht so deutlich schlafschwer wie am Tag zuvor mit 15 Tropfen und fast dem ganzen Tag einen Hangover, wo aber sicherlich noch die Gewöhnungszeit eine Rolle spielt.

Ja, ist echt ein Segen!

Liebe Grüße! maya,

09.02.2020 18:15 • x 1 #54


Jedi
Hallo !

Helfen Medikamente langfristig gegen Schlafstörungen ?
Mag für den ein oder anderen so sein.
Über die Schlafqualität, macht eine solche Erkenntnis aber keine Aussage.
Ich behaupte, dass die Schlafqualität durch Medis niemals gut sein kann.

Daher würde ich eher andere Wege gehen u. suchen, um einen ausreichenden u. gesunden Schlaf zu finden !
Manchmal kann auch ein Aufenthalt in einem Schlaflabor, mögliche Ursachen für die Schlafstörungen aufzeigen können.
Auch weitere medizinische Untersuchungen, bei einem Kardiologen u. einem HNO- Arzt, würde aus
meiner persönlichen Sicht, eher Sinn machen.
Auch Ernährung u. Übergewicht, so wie Stoffwechselstörungen, können Ursachen für eine Schlafstörung sein.
Wenig Bewegung in der Natur, Süchte (Alk.-Zig.), sind auch sich da selbst einmal zum eigenen Verhalten zu Hinterfragen.

Auch richtiges Atmen, in einen richtigen Atemrhytmus zu kommen, wie wir es in eine von vielen Achtsamkeits-Übungen
lernen können, Entspannungsübungen oder sich vor dem Zubett gehen, einmal vom Gedankenmüll (durch aufschreiben)
zu entlasten u. noch vieles mehr, machen Schafmedis evtl. eher unnötig.
Ist natürlich hier meine persönliche Meinung !

Doch zu viele Menschen vertrauen für mich zu schnell, solchen Medis u. machen sich oft nicht die Mühe,
der Schlafstörung, oft auf ihren wahren Grund zu gehen.
Ja, ich weiß, es kann mühsam sein, aber jede Tablette weniger, schützt uns aber auch, vor unliebsamen Nebenerscheinungen.

09.02.2020 18:22 • x 3 #55


maya60
Hallo Jedi, nach 3 Jahren schlafloser Nächte, die ich durchaus auch genoss, aber die mich von vielem tagsüber abhielten, genieße ich jetzt erstmal diesen Segen, wenn er weiter anhält.
Aber, wie auch schon Zero hier in seiner Dissertation zu diesem Thema riet, hoffe ich dann auf einen Gewöhnungseffekt und schleiche das Ganze nach einiger Zeit wieder aus und dann mal weitersehen.
Das habe ich mit allen meinen Medikamenten immer unter ärztlicher Aufsicht versucht, bevor ich entschied, mit ärztlichem Rat, was so blieb.

Allerdings weiß ich auch allein aus meiner eigenen Großfamilie und aus der meines Mannes und von meinem Mann selber übrigens auch, dass viele Familienmitglieder ab dem Alter von 50 Jahren aufwärts zunehmend Nachtaktiv wurden und sich nie ein Grund außer dem Altern fand. Sie nahmen und nehmen auch alle keine Medikamente, sondern arrangierten sich nach allen Untersuchungen damit wie ich es ja auch die letzten 3 Jahre lang tat in der Annahme, es gebe nur süchtig machende Schlafmittel.

Liebe Grüße! maya

09.02.2020 18:31 • #56


Irgendeine
Zitat von Jedi:
Ich behaupte, dass die Schlafqualität durch Medis niemals gut sein kann.

Doch, kann sie. Wie ich schon schrieb, hatte ich ohne Medi schreckliche Albträume und wachte ständig auf.
Dadurch war mein Schlaf wenig erholsam.
Da brachten alle Atem- und Entspannungsübungen nichts.
Mit Medi ist das anders. Ich schlafe durch und habe nur noch selten Albträume.

Ich kann es mir in meinem Beruf nicht erlauben, nicht zu schlafen. Im schlimmsten Fall würde ich damit Menschenleben gefährden.

Da das Mirtazapin bei mir keine nennenswerten Nebenwirkungen hat, ist das für mich die beste Lösung.

09.02.2020 18:33 • x 1 #57


maya60
Liebe Irgendeine, das ist es ja eben bei uns oft. Wir haben gar nicht mehr die Wahl, ganz gesund und erholsam zu schlafen wie Jedi das wohl meint, weil wir nicht ohne Medikamente und ihre Nebenwirkungen und ohne Krankheiten mit all ihren Symptomen leben.
Viele Schlafmittel sollen ja den REM-Schlaf unterdrücken. Wenn aber jemand nur mit schrecklichen Alpträumen schläft bzw, danach nicht mehr schläft oder sogar sowieso gar nicht mehr schläft, dann ist das Folter, dann ist der Leidensdruck irgendwann so hoch, dass es schon ein Segen ist, überhaupt schlafen zu können.

Bei mir ist es zwar nicht so gravierend, da ich gut damit lebte in meinem Ruhestand, statt nachts tagsüber zu schlafen, aber das Leben war schon ziemlich unsozial.

Und immer haben mein Doc und ich geschaut, was ganz ohne Medikamente geht. Auch bei meinem Sohn, der seit 8 Jahren keine Medikamente mehr braucht wegen A.DHS. Vorher konnte er sich nicht mal die Schuhe ohne anziehen als Grundschulkind. Aber das änderte sich und da ich immer wieder das Ausschleichen testete, war es irgendwann anders.

Und auch, wenn ich z.B. als Seniorin weiß, dass ein Gutteil meiner Familien im Alter eh nicht viel schlief oder schläft, dann muss ich auch sehen, wieviel Kraft mir dann noch übrig bleibt als chronisch Kranke. Mein Mann ist bärenstark und gesund, ich nicht.

Liebe Grüße! maya

09.02.2020 18:44 • #58


Jedi
Zitat von Irgendeine:
Doch, kann sie.

Wie kannst Du das messen - woran kannst Du die Schlafqualität wirklich fest machen ?
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Irgendeine:
für mich die beste Lösung.

Das soll auch so bleiben u. will mit meiner persönlichen Meinung u. Erfahrung,
Deinen Weg - deine für Dich passende Lösung damit nicht diskreditieren !

Ich wollte nur einmal, alternativen Aufzeigen, weil sie so oft in Vergessenheit geraten u. weil ein Gewöhnungseffekt,
manchmal uns blockiert, sich noch einmal, mit anderen Möglichkeiten auseinanderzusetzen.

Aber u. das ist für mich eine Selbstverständlichkeit, bleibt eine Entscheidung für Medis, immer bei der Person,
die sich für diesen Weg entschieden hat, wobei dann auch die Gründe unwichtig sind.

09.02.2020 19:04 • x 1 #59


A


Hallo maya60,

x 4#30


Irgendeine
Zitat von maya60:
Wenn aber jemand nur mit schrecklichen Alpträumen schläft bzw, danach nicht mehr schläft oder sogar sowieso gar nicht mehr schläft, dann ist das Folter, dann ist der Leidensdruck irgendwann so hoch, dass es schon ein Segen ist, überhaupt schlafen zu können.

Liebe Maya,
genauso ist es. Ich bin nachts teilweise schweißgebadet aufgewacht und habe dann immer noch einige Zeit gebraucht, um in die Realität zurückzukehren.
Ich hatte ständig luzide Träume, in denen ich völlig bewegungsunfähig war und schlimme Dinge wie Bombenexplosionen oder Gewaltaten erlebt habe.

Laut meinem Freund bin ich manchmal quasi aus einem Albtraum in eine Art Dissoziation gerutscht. Ich bin also wach geworden, erlebte aber meinen Albtraum weiter. Ich habe zwar wahrgenommen, dass mein Freund mit mir redet und versucht hat, mich da rauszuholen, aber ich konnte ihm nicht antworten.
Das ging so weit, dass er einige Male kurz davor war, den Notarzt zu rufen.
Das war schrecklich und ich möchte sowas nie wieder erleben.

09.02.2020 19:05 • x 2 #60

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag