Zitat von ZeroOne:Mein Lieblingsthema - da kann ich bald drin promovieren!
Dr. Zero, danke für deine umfangreiche Doktorarbeit, von mir kriegste ein Summa . Laude.
Schlafstörungen sind ja schon heftig genug, aber erhebliche Schlaflosigkeit ist nochmal eine andere Nummer, wenn ich das richtig verstehe und das bedeutet, weder nachts noch tagsüber schlafen zu können. Sollte das zutreffen, dann kommt der Punkt, wo man alles durchprobieren wird.
Bei mir waren es früher immer in akuten Depri-Episoden die typischen Einschlaf- und Durchschlafstörungen, die verschwanden, sobald die Behandlung wirkte und die Episode sich besserte.
Seit 3 Jahren, seit meiner schwersten Depressionsepisode überhaupt schlafe ich nachts gar nicht oder nur 2 Stunden. Wenn es alle paar Wochen mal 5 Stunden werden, flippe ich schon vor Freude aus und bezeichne mich als wach.
Aber ich hole den fehlenden Nachtschlaf immer tagsüber nach, spätestens am WE, so dass ich das Ganze, und mein Doc auch, Umkehrschlafstörung nennen.
Auch geht es mir nachts gut, ich quäle mich nicht, bin eine hellwache Nachteule.
Dennoch möchte ich schon aber auch noch tageweise Morgentermine wahrnehmen können und deshalb irgendein Schlafmittel finden, das ohne Kater am nächsten Morgen und ohne Suchtgefahr alle paar Tage mal einnehmbar ist und womöglich auch wirkt.
Schlafhygiene hab ich durch - funzt nicht!
Mit Baldrian fange ich erst gar nicht an, nie im Leben funzt das, dazu bin ich viel zu wach nachts. Dass das bei dir, Zero, auch nicht genug Bumss hatte, logisch irgendwie.
Z-D*r*u*g*s und Konsorten, da hab ich SchiXX davor, dafür müsste es mir schlimmer damit gehen. Weil ich davon ausging, dass es gar nichts anderes gibt, kam ich ja bisjetzt gar nicht auf die Idee, meinen Doc nach Schlafmitteln zu fragen. Also, Enzug, das fehlt mir gerade noch. Könnte ich gar nicht schlafen, auch tagsüber nicht, würde ich Teuflin irgenwann in meiner Not wohl auch Fliegen fressen bzw. eben die Dinger probieren wie du auch!
Auch die schnelle Gewöhnung und der Hangover, die fehlende Langfristigkeit, für all sowas müsste es bei mir noch schlimmer sein. Dann ist es aber gut, zu wissen.
Vor Benzos hab ich aus denselben Gründen einen Heidenrespekt!
Und jetzt kommen die Medikamente, die ich bis heute als Schlafmittel nicht auf dem Schirm hatte. Dazu schreibst du deine Erfahrungen:
A
us der Psychopharmaka-Schublade habe ich auch die Standards durch: Mirtazapin, Quetiapin, Prothipendyl. Man sagt ja, dass diese niedrig dosiert sehr sedierend wirken. Vorteil: keine Abhängigkeit, wie bei klassischen Schlafmitteln.
Ich muss sagen, dass die bei mir nach wie vor ganz gut gehen. Allerdings auch das Problem, dass ich damit keine Nacht durchschlafe - wie bei den herkömmlichen Schlafmitteln auch nur 3-4 Stunden.
Weitere Nebenwirkungen sind - gerade bei Neuroleptika - Mundtrockenheit, Sprachstörungen (die man nachts aber nicht braucht) und Schwindel. Gerade letzteres wird mir nachts öfters zum Verhängnis, wenn ich auf´s WC muss. Da hatte ich schon schwere Stürze.
Auch muss ich persönlich sagen, dass ich bei diesen Medikamenten am nächsten Morgen einen ordentlichen Hangover spüre (der aber nach max. 2 Stunden vorbei ist). Trotzdem gebe ich aktuell einem modernen, atypischen Neuroleptikum (Quetiapin) gegenüber einem regulären Schlafmittel klar den Vorzug.
Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob es da Probleme im Zusammenspiel mit SSNRI gibt. Ich hatte zwar vor Jahren mal Venlaflaxin (dem u.a. Schlafstörungen unterstellt werden) parallel zu einem Neuroleptikum genommen und habe keine Beeinträchtigung bemerkt, das muss aber nicht allgemeingültig sein!Zitat-Ende Ist dieses Tri-Dingens, schon wieder den Namen vergessen, , das ich einnehme, ein Neuroleptikum? Ich merke gerade, dass ich gar nicht weiß, was ein Neuroleptikum ist. Mein Doc hat mir gesagt, dieses Medi passt zu meinen ganzen Medikamten, die ich nehme.
Ich habe noch nie von einem Psychopharmakon zugenommen und da ich Hypie bin und mir das, wenn ich ausgeschlafen bin, eh alles wieder abhibbele, würde ich auch das erstmal mit der Gewichtszunahme auf mich zukommen lassen. Und wenn es heißt, gar keinen Schlaf oder mehr Gewicht, dann ist die Frage das glaube ich wie du, vor lauter Leidensdruck schnell klar.
Zitat ZeroWas ich noch zum Punkt langfristig sagen kann: ich finde, wenn die Medikamente über längere Zeit helfen, abends gut in den Schlaf zu finden und sich dadurch auf Dauer eine Routine einstellt, dann sollte es nach einiger Zeit vielleicht auch wieder (zumindest streckenweise) wieder ohne gehen. Ich hatte z.B. die Erfahrung gemacht, dass ich abends gelegentlich wie ein Baby eingeschlafen bin und am nächsten Tag feststellte, dass ich das Medikament vergessen hatte.
Zitat-Ende Leuchtet mir ein! Gewohnheit, Kopfsache und Schlafmittel als Krücke sehe ich auch genauso wie du! Nicht nur, dass es zugrundeliegende Probleme nicht auslöscht, es
ist eben auch ein Hilfsmittel, wenn auch noch so gut. Das habe ich ja auch über die Jahre über sämtliche Medis gelernt, immer wieder bitter gelernt, bis ich´s kapiert hatte.
Ob es die 30% Plazebo wären, die eine niedrige Dosis Schlafmittel wirken lassen würden oder tatsächliche Wirkung, wäre mir sowas von schnurzpiepegal 30% mehr Nachtschlaf wäre schonmal gar nicht schlecht.
So, und nu lasse ich das Ganze mal sacken und teste sehr sehr vorsichtig meine Tri-Dingens-Tropfen jetzt am WE und dann . . . keine Ahnung!
Dicken fetten Dank jedenfalls an dich!