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Welches Symptom belastet euch am meisten?

Liselotte
Liebe Alexandra,
Du hast die Gabe Dich mitzuteilen, genau zu beschreiben, wie es Dir geht. Ich finde das bewundernswert. Ich verfalle in so eine totale Leere und Sprachlosigkeit. Heute war Frau F. da. Wir waren 1h draussen, musste zum U bahnhof, neue Monatskarte ziehen, war mir nicht moeglich etwas zu erzaehlen, ausser ja, bin dann so tief in mir versunken, dass ich nichts sagen kann.?

02.05.2019 20:43 • x 3 #16


Alexandra2
Liebe Liselotte,
Das entstand aus jahrelangem Training, nachdem ich beschloss, mich zu äußern über mich, unabhängig davon, ob es gewünscht ist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Leid dann unterschätzt wird, wenn man sich mitteilen kann. Das führt oft zu meiner Verstummung.
Verschließt Du Dich vor Anderen?

Ich soll nun radikale Akzeptanz üben, was mir nicht gelingt. Noch ein Zeichen, wie es mir geht. Die Sinnfrage ist wieder da.
Ich wünsche Dir Geborgenheitsinseln zum Ausruhen
Liebe Grüße

03.05.2019 07:43 • x 1 #17


A


Hallo Profi,

Welches Symptom belastet euch am meisten?

x 3#3


Y
Mich belastet am meisten diese elendige Antriebslosigkeit. Mittlerweile sehe ich häufig das Leben an mir vorbei wandern und ich kriege den Hintern nicht hoch, sorry, es hat heute schon ewig gebraucht, ehe ich aus dem Bett kam. Boahhhhh

Liebe Alexandra, radikale Akzeptanz , ich übe das im Umgang mit meinen Eltern und meiner Schwester mit Familie. Es war ganz furchtbar für mich, ich habe mich mitgeteilt, sichtbar gelitten und bin auf Unverständnis und blöde Bemerkungen gestossen. Bei Freunden hat das zur Beendigung der Freundschaft geführt. Es geht mir besser damit.
Liebe Grüsse

03.05.2019 08:48 • x 5 #18


D
Hallo , mich belastet das auf und ab und dieses Gefühl zu versagen wenn mann was nicht schafft .Das allgemein der Alltag schwer zu meistern ist lg

03.05.2019 12:15 • x 2 #19


Alexandra2
@Liselotte als ich in der schweren Depression steckte, konnte ich auch nicht sprechen. Wenn Gedanken da waren, kamen sie im Schneckentempo und während ich überlegte, wie ich etwas sagen konnte, waren die Gedanken vorüber gezogen und ich hatte sie vergessen. Ich kam mir so unfähig und dumm vor. Das war entsetzlich, mit Medikamenten ging das vorbei. Genauso wie meine roboterhaften extrem langsamen Bewegungen. Dass das bis zur völligen Bewegungslosigkeit gehen kann, ist für mich noch schlimmer.
Meine Psychiaterin hatte ich da schon, wegen kleiner Dosen Antidepressiva. Ich habe mich ihr gegenüber nicht geschämt, ein Glück.
In diesem Zustand brauchte ich die Komplettbehandlung mit Klinik, Reha und Tagesklinik und allen weiteren Maßnahmen. Und ich sah mit der Zeit, daß ich schwer krank war und bin. Der GdB 50 sagt alles dazu.
Aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur zuraten, alles zu tun , damit es Dir wieder besser geht. Ob es das Züchten karierter Maiglöckchen ist, Medikamente, Ausdauersport oder ein Pferd lila anzumalen. Es ist Dein Leben und was es besser macht, bestimmst Du! Du darfst und sollst es besser für Dich machen, Du brauchst keine Scheu zu haben und notfalls gehst Du mit Notizzetteln zum Arzt.
liebe Grüße Alexandra

16.05.2019 18:15 • x 1 #20


Alexandra2
Aktuell die Reizleitung des Herzens im Grenzbereich, d.h. Lithium absetzen , wenn es so weitergeht. Ohgottogott, das war ja das Mittel des Durchbruchs

17.05.2019 09:54 • x 2 #21


Hoffnung21
@Alexandra2

Das wär schade, wenn es im Moment gut passt mit der Medikation. Ich musste Lithium auch absetzen und kann Dir sagen, es geht mir mit meinem jetzigen Antidepressiva noch deutlich besser.
Nicht verzweifeln, der Weg macht einen Knick, aber er hört nicht auf!

18.05.2019 18:45 • x 2 #22


Alexandra2
Liebe Eis, Welches Antidepressiva nimmst Du?
Meine Therapeutin meint, daß ich die jetzige Medikation ca. noch 18 Monate brauche, bis zur sicheren Stabilisierung, 600mg Lithium + 300mg Bupropion, die jetzigen Medikamente helfen gut, das Absetzen würde destabilisieren, und dann? Da werde ich sofort nervös

18.05.2019 19:00 • #23


Hoffnung21
@Alexandra2
Ich hatte 300mg Bupropion und Lithium (Dosierung weiß ich nicht mehr). Musste Li absetzen wegen ständiger Magen- und Kopfschmerzen. Ich hab diese Kombi ca 6 Monate genommen. Bupropion allein hat nicht gereicht, hatte einen Rückfall, dann wurde Li dazu kombiniert. Ging gut bis nach etwa 6 Monaten diese Probleme anfingen. Ich hab dann Li absetzen müssen (sofort alles), keinerlei Probleme dabei gehabt, im Gegenteil meine Stimmung wurde soooooo gut, ich hab gelacht und mich gefreut, das war echt schön. Li wirkt stimmungsstabilisierend in beide Richtungen, deshalb ging es mir erst besser. Ich hab dann aber gemerkt, dass Bupropion alleine nicht reicht und nachdem ich keine SSRI's vertrage bin ich umgestellt worden auf Jatrosom, ein irreversibler MAO-Hemmer. Damit geht es mir viel besser. Der Antrieb, mein größtes Problem, ist extrem stark gesteigert dadurch und ich bin sehr ausgeglichen und ruhig. Mit der Dosierung bin ich noch am rumspielen. Hab zu hoch dosiert gehabt, war dann nur noch müde, jetzt bin ich wieder auf die Hälfte runter, jetzt geht es wieder gut. Bin da aber noch am experimentieren. Nehm es jetzt seit etwa 2 Monaten.Mit dem Präparat jetzt hab ich wieder das Gefühl, dass ICH wieder da bin, dass es mich doch noch gibt. Meine übertriebene Ängstlichkeit ist weg, ich bin wieder mutiger, mein nicht mehr vorhandenes Selbstbewusstsein ist alles wieder da.

18.05.2019 20:26 • x 2 #24


1Conrad1515
Hallo zusammen,

Wie viele meiner Vorredner belasten mich die extreme Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Das Aufwenden unglaublich viel Energie, um Dinge zu erledigen und den Alltag zu bewältigen und täglich gegen diesen Widerstand anzukämpfen.
Zusätzlich verspüre ich Schwindel, der mich sehr belastet. Es kann sein, dass er Teil meiner zusätzlichen Angststörung ist, aber gerade morgens löst gerade der Schwindel Ängste in mir aus.
Hat jemand von euch auch mit diesen Schwindelgefühlen zu tun?

LG
Conrad

11.09.2022 09:52 • x 5 #25


Alexandra2
@1Conrad1515
Moin
Schwindel hatte ich beim Aufdosieren und Absetzen eines Antidepressiva, sehr lästig
Die am meisten belastenden Symptome wechseln stark oder treten gebündelt auf, von Antriebslosigkeit, zu Erschöpfung, zur Müdigkeit, zur Schlaflosigkeit, zum Grübeln, zu Niedergeschlagenheit, Energiemangel. Es macht keinen Sinn, einen Verlauf zu beobachten, das zieht mich runter. Deshalb gucke ich nur nach der Tagesform, dann geht's.
Liebe Grüße Alexandra

11.09.2022 10:53 • x 2 #26


Plottwist
Fürmich ist es die extreme Schlafstörung und dass ich kaum was essen kann.

11.09.2022 13:58 • x 2 #27


Aboi
Erinnerungslücken und Wortfindungsstörungen

11.09.2022 15:01 • x 2 #28


S
Kann mich zu nichts mehr aufraffen, finde keinen Anfang mehr. Die Tage ziehen an mir vorüber, ich kann sie nicht fassen, schaue ihnen nur hinterher und bin jeden Abend um die verlorene Lebenszeit enttäuscht von mir selbst.
Das Chaos räumt sich nicht von selbst auf, der Körper trainiert sich nicht von selbst, der Job macht sich nicht von selbst, die wichtigen Dinge erledigen sich nicht von selbst.
Mein Freund versucht, mich mit Druck dazu zu bringen, mich aufzuraffen. Die Idee ist ja nicht schlecht und er sorgt sich - aber der Druck lähmt und verzweifelt mich nur noch mehr. Das ist nicht die Lösung.
Andererseits... wenn ich es nicht allein schaffe, meinen Alltag wieder zu bewältigen - dann kann ich mir gleich einen Platz im Pflegeheim suchen. Allein zu leben, bedeutet, den Alltag zu schaffen. Klar, eine Haushaltshilfe muss wegen der Behinderungen sein. Aber sonst muss ich es selbst schaffen.

Meine Tochter (ADSlerin) hat immer beschrieben, dass sie Druck nicht erträgt, Ich kann sie heute sehr gut verstehen. Ich weiß heute, was sie damit meint.

20.10.2022 01:50 • x 2 #29


A


Hallo Profi,

x 4#15


sylvinchen
Hallo, auch ich bin neu hier. Mir geht es so ähnlich. Ich finde mich in fast allen Beiträgen wieder. Vorrangig sind bei mir die große Erschöpfbarkeit, kleinste Aufgaben werden zur Last, aber auch Konzentrationsstörungen, Wortfindungsstörungen, Vergessen, wo man etwas hingelegt hat usw. Und dann das große Heulen. Meine Ärztin sagt dann immer zu mir, das sie froh ist, das ich heulen kann.

01.11.2022 17:30 • #30

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