Wenig Lust auf Menschen und das Leben

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Hey, ich hatte heute wieder eine kleine Situation, die mich sofort wieder in die psychische Hölle gezogen hat. Damit man mich vielleicht etwas besser versteht, fange ich mal mit mir ganz von Vorne an.
In meiner Kindheit, war eigentlich alles gut. Ich hatte viele Freunde, scheute mich nicht, neue Menschen kennenzulernen und war praktisch überall dabei. Bis ich dann auf die Weiterführende
Schule kam, die alles änderte. Ab der 6. Klasse gab es ununterbrochen Mobbing. Ich hatte keine Ahnung warum, aber es reichte vermutlich, nicht allzu viel zu sagen und mittelprächtig Auszusehen,
um gemobbt zu werden. Zwar hatte ich meine Ach, das wird schon alles Haltung noch an mir, aber je länger dieses Mobbing ging, desto verletzter wurde meine Hülle. Als ich dann endlich aus der
Schule raus war und eine Ausbildung begann, war es zwar ein wenig besser geworden, aber selbst da, wurden mir Sachen aufgezeigt, die mich noch mehr einengten. Ich wusste zwar langsam, wie
ich mich wehren sollte, aber trotzdem wurde ich noch stiller. Nach wie vor, hatte ich gar keinen Blick aufs Leben selbst, sondern machte einfach das, was mir gesagt wurde. Mach eine Ausbildung,
dann hast du schon was erreicht. Trotz mittelschwerem Mobbing, hatte ich die Ausbildung abgeschlossen. Nun ging es also in die Berufswelt. Natürlich musste es der Job sein, der mir aufgezwungen
wurde. Schließlich wusste ich nichts bessers. Hinzu kam, dass immer die Frage gestellt wurde: Wie sieht es denn eigentlich mit einer Beziehung aus?. In meinem Alter und irgendwie in dieser Welt,
schien es keine anderen Themen zu geben. Arbeiten und Lieben. Anscheinend musste ich auch das zweite davon haben, damit ich irgendwie Überleben kann. Also versuchte ich es bei mehreren,
mit ein paar Traf man sich und blieben nicht im Kopf hängen, andere wiederum blieben im Kopf und vermittelten mir, dass da mehr sein muss. Bei der ersten Person dachte ich es erst, aber es war
alles eine Farse, bei der zweiten Person, sollte es dann endlich soweit sein. Zumindest dachte ich es. Diese Person war eine Borderlinerin mit Depressionen. Ich wurde langsam mit den Problemen
vertraut, aber es zeigte sich auch, wie hart das ganze sein kann. Denn in den ersten 2 Monaten, ging diese Person 3 mal Fremd. Es tat weh, sehr weh, aber was sollte ich tun? Hätte ich die Person
verlassen, hätte sie sich umgebracht. Ich konnte also nichts tun. Ich blieb und redete mir ein, dass es mir nichts ausmacht und wir das weiterhin hinbekommen können. Was ich dort nicht wusste war,
das der Schmerz schleichend kommen sollte. Fast 2 Jahre ging diese Beziehung. Zu einem gewissen Punkt, konnte ich sogar denken, dass es wirklich so jetzt in die Zukunft geht. Aber nur mit
dieser Person
. Dann, ein paar Tage vor Silvester 2014/2015, kam der nächste Schock. Es wurde wieder Fremd gegangen. Wieder tat es weh, sehr weh, aber ich sagte Ist okay, du kannst nichts
dafür. Wir hatten geplant, am Silvester wegzufahren. Ich hatte sie sogar besucht an diesem Tag, um über das ganze nochmal zu reden. Sie selbst wollte das ganze aber einfach nicht mehr. Sie
hielt es nicht aus, dass ich das mit mir machen lasse und sie liebte mich einfach nicht mehr. Um dem ganzen nochmal die Krone aufzusetzen, beschlossen wir, dass ich für den restlichen Aufenthalt,
in ein Hotel ziehe und noch am Silvester Tag, wieder nach Hause fahre(5 Stunden Zugfahrt). Es war wie ein trauermarsch, auf einer Beerdigung. ich holte meine Koffer, sie selbst war schon längst bei
dem anderen Typen und ich ging unkontrolliert weinend, zum Bahnhof. An die Fahrt selbst, erinnere ich mich nicht mehr. Ich weiß nur, wie ich um 21 Uhr zuhause ankam und mich ins Bett legte.
Kurz war ich um 0 Uhr wach, weil das Silvestergeknalle natürlich stattfand, aber direkt paar Sekunden später, schlief ich wieder ein.

Wir hielten danach trotzdem den Kontakt und ich bekam mit, wie der neue Typ dasselbe Schicksal ereilte wie ich. Nur das er zu diesem zeitpunkt psychisch stabiler war. Ich hingegen, fühlte den
Schmerz immer mehr und brach oft ohne Grund in tränen aus, wenn ich nur dran dachte. Selbst jetzt geht es nicht. Ich trauerte aber nicht der Person nach, sondern meinem Leben selbst. Arbeit,
Liebe,Famile usw. ich wollte das einfach alles nicht mehr. Durch das Mobbing von früher, entwickelte ich einen großen Menschenhass gegenüber jedem, der mir entgegenkam. Durch die Beziehung,
wurde dieser Hass noch weiter bekräftigt. Und durch das fehlende vertrauen in der Beziehung, bekam ich immer weniger Lust auf Menschen, Ziele und Leben. Ich wollte mich sogar eigentlich um-
bringen, aber ich bin zu feige dafür. Deswegen trauere ich dem Leben hinterher. Weil ich keine Verwendung für dieses Leben sehe. Ich habe keine Lust mehr, weitere Jahre hier umherzuwandern,
ohne Lust und Antrieb. Klar könnte man zu einem Therapeuten, aber ich weiß ja was ich will. Hilfe anzunehmen ist nicht schlimm, aber ich will keine Hilfe. Ich will einfach nichts mehr. Aber da
mein bester Freund auf mich angewiesen ist(hat auch gerade eine schwere Zeit) kann ich erst Recht nicht weg. Also muss ich bleiben, bis alles irgendwie gefestigt ist.

Es wird sich niemand diesen Text durchlesen denke ich. Ich weiß auch nicht, welche Fragen ich habe oder welche Hilfe ich benötige. Ich wollte es einfach nur mal aufschreiben.

05.01.2018 21:27 • #1

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