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Wer befasst sich mit Glaubenssätzen?

Fritz
Hi
Zur Zeit befasse ich mich mit negativen Glaubenssätzen.
Diese Glaubenssätze hat man irgendwo gehört und verinnerlicht.
Die Glaubenssätze bestehen meist aus der Kinderzeit.
Sie haben sich in unserem Unterbewusstsein eingespurt und wirken da immer noch.
Diese Glaubenssätze kann man auflösen und in ein positives Denken umwandeln.
Ist ein bisschen kompliziert.
Meine Einstellung

17.12.2023 11:13 • #1


michi2879
? Bin gerade überfragt.

Sowas wie von M*turbieren bekommt man einen krummen Rücken ?
Meine Freikirchenzeit, Kein S* vor der Ehe, heißt heute: Purity Culture, (die Leiter durften aber) ....

Moralische Richtlinien Werte ?

tatsächlich wirken meine 2 Jahrzehnte in der Freikirche mit moralischen Ansätzen bis heute am stärksten nach.

Gruß michi

17.12.2023 11:29 • #2


A


Hallo Fritz,

Wer befasst sich mit Glaubenssätzen?

x 3#3


Jedi
Glaubenssätze sitzen oft tief in unseren Schattenbereich.
So spielen sie oftmals in unserem Verhalten u. Mustern eine große Rolle,
allerdings häufig von uns unbemerkt.
Erst wenn uns durch Wiederholungen auffällt, Warum, dann kommen Gedanken ins Spiel,
könnte es mit meinen Glaubenssätzen etwas damit zutun haben.

17.12.2023 12:36 • #3


BlackKnight
Glaubensätze, wären das dann auch Lebensweisheiten, Lebenserfahrungen, etc.... ? Die würde ich nicht auflösen wollen nit dort annehmen wo sie für mich passen....‍️....(ausser das mit dem Mastrubieren, das ist dämlich )

17.12.2023 12:42 • x 1 #4


Oli
Bei mir hat sich in meiner Kindheit und Jugend sehr eingegraben, dass in unserer Familie nichts etwas wert war, was nicht durch Anstrengung erworben wurde.

Spaß war verdächtig. Freude war zulässig, wenn sie erarbeitet wurde. Am Strand liegen gab es nicht. Bildungsurlaub oder sich etwas Erwandern, das war zulässig.

Umgekehrt hat das leider nicht funktioniert. Sich anzustrengen hat noch lange nicht dazu gereicht, erfolgreich zu sein. Bei meiner Schwester hat das dazu geführt, dass sie Beziehungen, die sie hatte, nicht aktiviert hat, um den ersehnten Job zu erlangen - den hat sie dann natürlich auch nicht bekommen, weil es halt nunmal im echten Leben manchmal notwendig ist, Vitamin B zu verwenden.

Bei mir hat es dazu geführt, dass ich nie Mut zur Lücke hatte. Eine bestandene Prüfung durch Glück hätte ich peinlich gefunden.

Dass ich in Klassenarbeiten extra den schwereren Lösungsweg gegangen bin, zeugt auch von diesem Leistungsethos. Das ist in diesem Ausmaß schon nicht mehr ehrenwert sondern einfach nur Dummheit.

17.12.2023 13:58 • x 2 #5


Fritz
Hi Oli
Genauso habe ich es gemeint.
Glaubenssätze, die wir als Kind aufgenommen haben, sind meistens unwahr und stimmen absolut nicht.
Glaubenssätze von den Eltern, den Geschwistern, den Nachbarn, Kindergarten, Schule, Lehrer, Priester helfen uns nicht weiter.
Nur das Auflösen hilft, aber das passiert nicht nicht von heute auf morgen.
Man braucht dazu schon sehr viel Geduld.

17.12.2023 14:12 • #6


Jedi
Zitat von BlackKnight:
Glaubensätze, wären das dann auch Lebensweisheiten, Lebenserfahrungen, etc.... ?

Ja, durchaus können sich darin Lebensweisheiten u. Lebenserfahrungen abbilden,
wenn sie Positiv zu beurteilen sind.
Glaubenssätze können auch sehr zerstörerisch sein u. können uns bis ins Erwachsenenalter
sehr negative Verhaltensmuster u. eher neg. geprägte Gedanden bescheren.
----------------
Zitat von Fritz:
Nur das Auflösen hilft,

Ich persönlich glaube nicht, dass man alte Glaubenssätze auflösen kann.
Sie sind in unserem Gedächnis abgespeichert.
Was helfen kann, sind neue Glaubenssätze zu kreieren, die nun zu uns als
der heutige Erwachsen passen u. auch zu unserem heutigen Leben passend sind.
Das Bewusstmachen unserer alten Glaubenssätze, zum Beispiel Ich genüge nicht,
können nun heute durch, Ich genüge u. bin Ok so, wie ich bin ersetzt werden.

17.12.2023 14:48 • #7


BlackKnight
Positive Glaubenssätze....

Glaubenssätze: wahr oder falsch?
Alle Menschen haben Glaubenssätze, also tiefsitzende Überzeugungen, die dabei helfen, die Welt einzuordnen. Die Vielfalt aller Ereignisse würden jeden überfordern, der versucht, über jede einzelne seiner Wahrnehmungen nachzudenken. So hat das menschliche Gehirn Mechanismen geschaffen, um Sinneseindrücke schnell und geordnet zu verarbeiten.

https://www.randstad.de/karriere/karrie...%C3%BChren.

17.12.2023 14:55 • x 1 #8


Pilsum
Zitat von Fritz:
Zur Zeit befasse ich mich mit negativen Glaubenssätzen.
Diese Glaubenssätze hat man irgendwo gehört und verinnerlicht.
Die Glaubenssätze bestehen meist aus der Kinderzeit.


Wir leben und denken mit vielen Glaubenssätzen, Prägungen und Überzeugungen.
Solche Glaubenssätze sind hilfreich, um unser Leben zu vereinfachen.
Ich finde, viele Glaubenssätze sind negativ, aber viele auch sehr positv.

Zitat von Fritz:
Glaubenssätze, die wir als Kind aufgenommen haben, sind meistens unwahr und stimmen absolut nicht.

Warum sollen sie unwahr sein? Natürlich kann es sein, dass sie nicht mehr dem heutigen Wissensstand
entsprechen.

Zitat von Fritz:
Glaubenssätze von den Eltern, den Geschwistern, den Nachbarn, Kindergarten, Schule, Lehrer, Priester helfen uns nicht weiter.

Das ist eine interessante Frage.
Wenn man einen Bildungsstand erreicht hat, mit dem man erkennen kann, dass alte Glaubenssätze
nicht richtig oder nicht hilfreich sind, dann sollte dies doch unser Selbstbewusstsein deutlich stärken.
Wir erkennen, dass wir etwas heute besser wissen, als man es uns vor vielen Jahren einreden wolte.

Zitat von Fritz:
Nur das Auflösen hilft, aber das passiert nicht nicht von heute auf morgen.
Man braucht dazu schon sehr viel Geduld.


Das sehe ich genauso. Um neues Wissen in unser Denken einzubauen, braucht man etwas Zeit und
auch viel bewusstes Nachdenken, um Zusammenhänge neu zu sortieren.
Sehr leicht kann man durch dieses Sortieren zu einem besseren, realistischeren Weltbild
gelangen.

17.12.2023 14:59 • x 1 #9


Jedi
Zitat von Fritz:
Glaubenssätze, die wir als Kind aufgenommen haben, sind meistens unwahr und stimmen absolut nicht.

Ich denke, dass man es so pauschal nicht sagen kann.
Hängt viel von den Eltern u. den Personen ab, die nah mit uns zusammen waren u.
welche Erfahrungen sie in ihrem Leben machen mussten oder gemacht haben.
-----
Zitat von Pilsum:
mit dem man erkennen kann, dass alte Glaubenssätze
nicht richtig oder nicht hilfreich sind, dann sollte dies doch unser Selbstbewusstsein deutlich stärken.

Dem würde ich so zustimmen. Doch muss man selbst erst darauf kommen - meist dann, wenn einem
etwas immer u. immer wieder geschieht u. wir es uns nicht so recht erklären können.
Beispiel wäre Partnerschaften. Bin ich villt. ein Bindungs- oder gar Verlustängstler u. wie spiegelt sich
darin unsere Prägung u. die entsprechenden Glaubenssätze wieder.

Nicht selten, wenn wir eine Therapie benötigen, stoßen wir auf diese alten Glaubenssätze,
die uns das Leben unterumständen recht schwer gemacht haben.
Wer vielleicht den Glaubenssatz hatte, Ich bin nicht liebenswert, villt. weil er schon Verluste
hinnehmen musste, könnte da in einer Beziehung Probleme haben mit der Angst, auch einmal
verlassen zu werden. Das kann dann unterschiedliche Verhaltensmuster auslösen.
Der andere Partner weiß dann oftmals gerade, was geschieht, weil sich die Beziehung für Sie/ Ihn
gar gut angefühlt hatte.

17.12.2023 16:38 • x 1 #10


michi2879
Na ja, du wirst lachen, diese verklemmte S. hab ich ja auch von meinen Eltern eingehämmert bekommen, nicht nur über die Freikirche. Bis ich dann mal entdeckt habe das diese (meine Eltern) keine Kinder von Traurigkeit waren (sw***ger), mir sind da mal Har*cor* photos in die Hände gefallen, na ja Kinder sind halt neugierich .

Bei mir hat sich ganz fest eingeprägt das ich nichts wert bin, nichts tauge, und nur Probleme mache, immer aufgebe und nichts schaffe.. Meine erste Klassenlehrerin wollte mich auf die Sonderschule schicken.

Tatsächlich ist dieses aufgeben, flinte ins Korn werfen, bis heute ein Problem bei mir. Wenn anderen sich jemand in den Weg stellt dann gibts halt auf die goschen (so war das in meiner Kindheit) ich bin lieber den Umweg gelaufen. (wir hatten heftige Schlägertypen in der Nachbarschaft).

Ich hätte das gerne aufgelöst. Weil es halt immer noch so ein Gedankenkonstruckt ist und ich mir immer wieder sagen muss, das ich mein und eben wir (wegen Ehefrau) unser Leben wirklich gut gemeistert haben. Ich bin weder Pleite noch von direkter Armut betroht und die Rente ist eine Sozialleistung für die ich dieses Land sehr schätze.

Du bist halt nichts wert, mit dir kann ich nichts anfangen, einen Vater der nie da war.

Gruß michi

17.12.2023 17:09 • x 3 #11


HDD
Zitat von Oli:
Spaß war verdächtig. Freude war zulässig, wenn sie erarbeitet wurde.


Zitat von Jedi:
Ich persönlich glaube nicht, dass man alte Glaubenssätze auflösen kann.
Sie sind in unserem Gedächnis abgespeichert.

Erinnerungen ändern sich jedes mal, wenn man sie abruft, denn stets wird der Kontext hinzugefügt, in dem der Abruf erfolgte. Dafür muss man sich ihrer allerdings bewusst sein, und da liegt das Problem bei (früh-)kindlichen Erinnerungen: Wir erinnern uns nicht mehr an die Umstände, unter denen sie entstanden sind - besonders wenn sie aus der Zeit entstammen, bevor unser episodisches Gedächtnis herangereift ist (Alter von ~5 Jahren).
Zitat von Jedi:
Das Bewusstmachen unserer alten Glaubenssätze, zum Beispiel Ich genüge nicht,
können nun heute durch, Ich genüge u. bin Ok so, wie ich bin ersetzt werden.

Schon das Bewusstmachen und kritisch reflektieren kann reichen. Verweis: Byron Katie, The Work.
Zitat von Pilsum:


Warum sollen sie unwahr sein? Natürlich kann es sein, dass sie nicht mehr dem heutigen Wissensstand
entsprechen.

Wahr oder unwahr ist eigentlich nicht die Frage. Nützlich/hilfreich oder nicht, würde es eher treffen. Die Glaubenssätze bzw. die Lernprozesse, aus dem sie entstanden sind - die waren einmal nützlich - oder wurden zumindest so erlebt, damals (als man Kind war). Aber vielleicht passen sie nicht mehr in die heutige Welt der betreffenden Person. Man ist eben kein Kind mehr, das Angst haben muss, verlassen zu werden, wenn es sich nicht richtig verhält. Nur ist man sich dessen nicht bewusst, weil man diese Glaubenssätze nicht als das erkennen kann, was sie sind, denn sie stammen aus einer Zeit, bevor man rational damit umgehen konnte und überhaupt einen Begriff davon hatte, was ein Glaubenssatz ist. Wie kann man etwas benennen und sich damit auseinandersetzen, wenn man keinen Namen dafür hat?
Zitat von Pilsum:
Wenn man einen Bildungsstand erreicht hat, mit dem man erkennen kann, dass alte Glaubenssätze
nicht richtig oder nicht hilfreich sind, dann sollte dies doch unser Selbstbewusstsein deutlich stärken.
Wir erkennen, dass wir etwas heute besser wissen, als man es uns vor vielen Jahren einreden wolte.

... bzw. was wir uns selbst eingeredet haben. Letzlich kann man niemanden überzeugen - das muss er oder sie schon selbst tun.

17.12.2023 17:58 • x 3 #12


Jedi
Zitat von HDD:
Verweis: Byron Katie, The Work.

Byron Katie, The Work kenne ich gut u. finde, dass es ein gutes Hilfsmittel sein kann
Immer ein guter Hinweis !
--
Zitat von HDD:
Wir erinnern uns nicht mehr an die Umstände, unter denen sie entstanden sind -

Genau !
Ich bin überzeugt, gerade weil sie oft so unbewusst von uns aufgenommen werden,
verbergen sie sich tief in unseren Schatten u. wirken von dort aus, auch oftmals von
uns unbewusst - unbemerkt.

17.12.2023 18:41 • x 1 #13


Pilsum
Zitat von michi2879:
Bei mir hat sich ganz fest eingeprägt das ich nichts wert bin, nichts tauge, und nur Probleme mache,


Das kann natürlich so sein.
Ich finde aber, wir sollten das nicht immer nur auf unsere frühe Prägung allein schieben.
Es gibt doch einen ganz wichtigen Faktor in unserer Gesellschaft, den wir immer fast täglich
vor die Augen gehalten bekommen. Und das sollte man nicht unterschätzen.

Über die Bilder übertragenden Medien, Zeitungen, Fernsehen, Computer, Werbeanzeigen
und durch materiell gezeigten Wohlstand, der meistens gar nicht bezahlt ist, sondern durch Banken
finanziert wurde, bekommen wir ständig gezeigt, was andere angeblich leisten können.
Dies verschiebt komplett unsere Wahrnehmung im Alltag. Und es erschwert uns, mit unserer
materiellen Situation einigermaßen zufrieden leben zu können.

Die materielle Unzufriedenheit wird uns fast täglich eingehämmert. Dadurch können auch völlig
neue, eventuell sogar krank machende Glaubenssätze in unseren Gedanken entstehen.

Zitat von michi2879:
und ich mir immer wieder sagen muss, das ich mein und eben wir (wegen Ehefrau)
unser Leben wirklich gut gemeistert haben.


Müssen wir uns das nicht sowieso immer wieder mal selbst sagen? Wie soll denn sonst im
Kopf Zufriedenheit und innere Ruhe entstehen können?

17.12.2023 19:38 • x 2 #14


A


Hallo Fritz,

x 4#15


Jedi
Zitat von michi2879:
Bei mir hat sich ganz fest eingeprägt das ich nichts wert bin, nichts tauge, und nur Probleme mache, immer aufgebe und nichts schaffe..

Ja, ein solcher Stachel (Überzeugung) sitzt tief.
---
Zitat von michi2879:
Ich hätte das gerne aufgelöst.

Versuche es weiter, wie Du es ja schon tust, ersetze dies in,
nichts wert bin - ich bin gut so , wie ich bin !
nichts tauge - ich meistere mein Leben u. kümmere mich um mich (Selbstfürsorge) !
nur Probleme mache - heute bin ich Erwachsen u. dies, dass ich Probleme mache, stammt aus der Vergangenheit !
immer aufgebe u. nichts schaffe - ob u. wann ich etwas aufgebe, dass entscheide ich heute nach Situation u.
das ich was schaffe, geschafft habe, dass zeigt mir meine Taten !
---
Zitat von michi2879:
Weil es halt immer noch so ein Gedankenkonstruckt ist

Das verstehe ich sehr gut u. lässt sich nicht so einfach auslöschen.
Ich persönlich halte etwas davon, sich neue, reale Glaubenssätze zu erschaffen, die zu Deinem heutigen
Leben auch passen.
Sicherlich, wird sich Dein Gedankenkonstrukt immer wieder einmal melden u. dann gibt Dir
ein neuer Glaubenssatz die Möglichkeit, diesem alten Gedankenkonstrukt etwas entgegen
zu stellen.

17.12.2023 19:43 • x 2 #15

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