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Wer befasst sich mit Glaubenssätzen?

Fritz
Hi
Zur Zeit befasse ich mich mit negativen Glaubenssätzen.
Diese Glaubenssätze hat man irgendwo gehört und verinnerlicht.
Die Glaubenssätze bestehen meist aus der Kinderzeit.
Sie haben sich in unserem Unterbewusstsein eingespurt und wirken da immer noch.
Diese Glaubenssätze kann man auflösen und in ein positives Denken umwandeln.
Ist ein bisschen kompliziert.
Meine Einstellung

17.12.2023 10:13 • #1


michi2879
? Bin gerade überfragt.

Sowas wie von M*turbieren bekommt man einen krummen Rücken ?
Meine Freikirchenzeit, Kein S* vor der Ehe, heißt heute: Purity Culture, (die Leiter durften aber) ....

Moralische Richtlinien Werte ?

tatsächlich wirken meine 2 Jahrzehnte in der Freikirche mit moralischen Ansätzen bis heute am stärksten nach.

Gruß michi

17.12.2023 10:29 • #2


A


Hallo Fritz,

Wer befasst sich mit Glaubenssätzen?

x 3#3


Jedi
Glaubenssätze sitzen oft tief in unseren Schattenbereich.
So spielen sie oftmals in unserem Verhalten u. Mustern eine große Rolle,
allerdings häufig von uns unbemerkt.
Erst wenn uns durch Wiederholungen auffällt, Warum, dann kommen Gedanken ins Spiel,
könnte es mit meinen Glaubenssätzen etwas damit zutun haben.

17.12.2023 11:36 • #3


BlackKnight
Glaubensätze, wären das dann auch Lebensweisheiten, Lebenserfahrungen, etc.... ? Die würde ich nicht auflösen wollen nit dort annehmen wo sie für mich passen....‍️....(ausser das mit dem Mastrubieren, das ist dämlich )

17.12.2023 11:42 • x 1 #4


Oli
Bei mir hat sich in meiner Kindheit und Jugend sehr eingegraben, dass in unserer Familie nichts etwas wert war, was nicht durch Anstrengung erworben wurde.

Spaß war verdächtig. Freude war zulässig, wenn sie erarbeitet wurde. Am Strand liegen gab es nicht. Bildungsurlaub oder sich etwas Erwandern, das war zulässig.

Umgekehrt hat das leider nicht funktioniert. Sich anzustrengen hat noch lange nicht dazu gereicht, erfolgreich zu sein. Bei meiner Schwester hat das dazu geführt, dass sie Beziehungen, die sie hatte, nicht aktiviert hat, um den ersehnten Job zu erlangen - den hat sie dann natürlich auch nicht bekommen, weil es halt nunmal im echten Leben manchmal notwendig ist, Vitamin B zu verwenden.

Bei mir hat es dazu geführt, dass ich nie Mut zur Lücke hatte. Eine bestandene Prüfung durch Glück hätte ich peinlich gefunden.

Dass ich in Klassenarbeiten extra den schwereren Lösungsweg gegangen bin, zeugt auch von diesem Leistungsethos. Das ist in diesem Ausmaß schon nicht mehr ehrenwert sondern einfach nur Dummheit.

17.12.2023 12:58 • x 2 #5


Fritz
Hi Oli
Genauso habe ich es gemeint.
Glaubenssätze, die wir als Kind aufgenommen haben, sind meistens unwahr und stimmen absolut nicht.
Glaubenssätze von den Eltern, den Geschwistern, den Nachbarn, Kindergarten, Schule, Lehrer, Priester helfen uns nicht weiter.
Nur das Auflösen hilft, aber das passiert nicht nicht von heute auf morgen.
Man braucht dazu schon sehr viel Geduld.

17.12.2023 13:12 • #6


Jedi
Zitat von BlackKnight:
Glaubensätze, wären das dann auch Lebensweisheiten, Lebenserfahrungen, etc.... ?

Ja, durchaus können sich darin Lebensweisheiten u. Lebenserfahrungen abbilden,
wenn sie Positiv zu beurteilen sind.
Glaubenssätze können auch sehr zerstörerisch sein u. können uns bis ins Erwachsenenalter
sehr negative Verhaltensmuster u. eher neg. geprägte Gedanden bescheren.
----------------
Zitat von Fritz:
Nur das Auflösen hilft,

Ich persönlich glaube nicht, dass man alte Glaubenssätze auflösen kann.
Sie sind in unserem Gedächnis abgespeichert.
Was helfen kann, sind neue Glaubenssätze zu kreieren, die nun zu uns als
der heutige Erwachsen passen u. auch zu unserem heutigen Leben passend sind.
Das Bewusstmachen unserer alten Glaubenssätze, zum Beispiel Ich genüge nicht,
können nun heute durch, Ich genüge u. bin Ok so, wie ich bin ersetzt werden.

17.12.2023 13:48 • #7


BlackKnight
Positive Glaubenssätze....

Glaubenssätze: wahr oder falsch?
Alle Menschen haben Glaubenssätze, also tiefsitzende Überzeugungen, die dabei helfen, die Welt einzuordnen. Die Vielfalt aller Ereignisse würden jeden überfordern, der versucht, über jede einzelne seiner Wahrnehmungen nachzudenken. So hat das menschliche Gehirn Mechanismen geschaffen, um Sinneseindrücke schnell und geordnet zu verarbeiten.

https://www.randstad.de/karriere/karrie...%C3%BChren.

17.12.2023 13:55 • x 1 #8


Pilsum
Zitat von Fritz:
Zur Zeit befasse ich mich mit negativen Glaubenssätzen.
Diese Glaubenssätze hat man irgendwo gehört und verinnerlicht.
Die Glaubenssätze bestehen meist aus der Kinderzeit.


Wir leben und denken mit vielen Glaubenssätzen, Prägungen und Überzeugungen.
Solche Glaubenssätze sind hilfreich, um unser Leben zu vereinfachen.
Ich finde, viele Glaubenssätze sind negativ, aber viele auch sehr positv.

Zitat von Fritz:
Glaubenssätze, die wir als Kind aufgenommen haben, sind meistens unwahr und stimmen absolut nicht.

Warum sollen sie unwahr sein? Natürlich kann es sein, dass sie nicht mehr dem heutigen Wissensstand
entsprechen.

Zitat von Fritz:
Glaubenssätze von den Eltern, den Geschwistern, den Nachbarn, Kindergarten, Schule, Lehrer, Priester helfen uns nicht weiter.

Das ist eine interessante Frage.
Wenn man einen Bildungsstand erreicht hat, mit dem man erkennen kann, dass alte Glaubenssätze
nicht richtig oder nicht hilfreich sind, dann sollte dies doch unser Selbstbewusstsein deutlich stärken.
Wir erkennen, dass wir etwas heute besser wissen, als man es uns vor vielen Jahren einreden wolte.

Zitat von Fritz:
Nur das Auflösen hilft, aber das passiert nicht nicht von heute auf morgen.
Man braucht dazu schon sehr viel Geduld.


Das sehe ich genauso. Um neues Wissen in unser Denken einzubauen, braucht man etwas Zeit und
auch viel bewusstes Nachdenken, um Zusammenhänge neu zu sortieren.
Sehr leicht kann man durch dieses Sortieren zu einem besseren, realistischeren Weltbild
gelangen.

17.12.2023 13:59 • x 1 #9


Jedi
Zitat von Fritz:
Glaubenssätze, die wir als Kind aufgenommen haben, sind meistens unwahr und stimmen absolut nicht.

Ich denke, dass man es so pauschal nicht sagen kann.
Hängt viel von den Eltern u. den Personen ab, die nah mit uns zusammen waren u.
welche Erfahrungen sie in ihrem Leben machen mussten oder gemacht haben.
-----
Zitat von Pilsum:
mit dem man erkennen kann, dass alte Glaubenssätze
nicht richtig oder nicht hilfreich sind, dann sollte dies doch unser Selbstbewusstsein deutlich stärken.

Dem würde ich so zustimmen. Doch muss man selbst erst darauf kommen - meist dann, wenn einem
etwas immer u. immer wieder geschieht u. wir es uns nicht so recht erklären können.
Beispiel wäre Partnerschaften. Bin ich villt. ein Bindungs- oder gar Verlustängstler u. wie spiegelt sich
darin unsere Prägung u. die entsprechenden Glaubenssätze wieder.

Nicht selten, wenn wir eine Therapie benötigen, stoßen wir auf diese alten Glaubenssätze,
die uns das Leben unterumständen recht schwer gemacht haben.
Wer vielleicht den Glaubenssatz hatte, Ich bin nicht liebenswert, villt. weil er schon Verluste
hinnehmen musste, könnte da in einer Beziehung Probleme haben mit der Angst, auch einmal
verlassen zu werden. Das kann dann unterschiedliche Verhaltensmuster auslösen.
Der andere Partner weiß dann oftmals gerade, was geschieht, weil sich die Beziehung für Sie/ Ihn
gar gut angefühlt hatte.

17.12.2023 15:38 • x 1 #10


michi2879
Na ja, du wirst lachen, diese verklemmte S. hab ich ja auch von meinen Eltern eingehämmert bekommen, nicht nur über die Freikirche. Bis ich dann mal entdeckt habe das diese (meine Eltern) keine Kinder von Traurigkeit waren (sw***ger), mir sind da mal Har*cor* photos in die Hände gefallen, na ja Kinder sind halt neugierich .

Bei mir hat sich ganz fest eingeprägt das ich nichts wert bin, nichts tauge, und nur Probleme mache, immer aufgebe und nichts schaffe.. Meine erste Klassenlehrerin wollte mich auf die Sonderschule schicken.

Tatsächlich ist dieses aufgeben, flinte ins Korn werfen, bis heute ein Problem bei mir. Wenn anderen sich jemand in den Weg stellt dann gibts halt auf die goschen (so war das in meiner Kindheit) ich bin lieber den Umweg gelaufen. (wir hatten heftige Schlägertypen in der Nachbarschaft).

Ich hätte das gerne aufgelöst. Weil es halt immer noch so ein Gedankenkonstruckt ist und ich mir immer wieder sagen muss, das ich mein und eben wir (wegen Ehefrau) unser Leben wirklich gut gemeistert haben. Ich bin weder Pleite noch von direkter Armut betroht und die Rente ist eine Sozialleistung für die ich dieses Land sehr schätze.

Du bist halt nichts wert, mit dir kann ich nichts anfangen, einen Vater der nie da war.

Gruß michi

17.12.2023 16:09 • x 3 #11


HDD
Zitat von Oli:
Spaß war verdächtig. Freude war zulässig, wenn sie erarbeitet wurde.


Zitat von Jedi:
Ich persönlich glaube nicht, dass man alte Glaubenssätze auflösen kann.
Sie sind in unserem Gedächnis abgespeichert.

Erinnerungen ändern sich jedes mal, wenn man sie abruft, denn stets wird der Kontext hinzugefügt, in dem der Abruf erfolgte. Dafür muss man sich ihrer allerdings bewusst sein, und da liegt das Problem bei (früh-)kindlichen Erinnerungen: Wir erinnern uns nicht mehr an die Umstände, unter denen sie entstanden sind - besonders wenn sie aus der Zeit entstammen, bevor unser episodisches Gedächtnis herangereift ist (Alter von ~5 Jahren).
Zitat von Jedi:
Das Bewusstmachen unserer alten Glaubenssätze, zum Beispiel Ich genüge nicht,
können nun heute durch, Ich genüge u. bin Ok so, wie ich bin ersetzt werden.

Schon das Bewusstmachen und kritisch reflektieren kann reichen. Verweis: Byron Katie, The Work.
Zitat von Pilsum:


Warum sollen sie unwahr sein? Natürlich kann es sein, dass sie nicht mehr dem heutigen Wissensstand
entsprechen.

Wahr oder unwahr ist eigentlich nicht die Frage. Nützlich/hilfreich oder nicht, würde es eher treffen. Die Glaubenssätze bzw. die Lernprozesse, aus dem sie entstanden sind - die waren einmal nützlich - oder wurden zumindest so erlebt, damals (als man Kind war). Aber vielleicht passen sie nicht mehr in die heutige Welt der betreffenden Person. Man ist eben kein Kind mehr, das Angst haben muss, verlassen zu werden, wenn es sich nicht richtig verhält. Nur ist man sich dessen nicht bewusst, weil man diese Glaubenssätze nicht als das erkennen kann, was sie sind, denn sie stammen aus einer Zeit, bevor man rational damit umgehen konnte und überhaupt einen Begriff davon hatte, was ein Glaubenssatz ist. Wie kann man etwas benennen und sich damit auseinandersetzen, wenn man keinen Namen dafür hat?
Zitat von Pilsum:
Wenn man einen Bildungsstand erreicht hat, mit dem man erkennen kann, dass alte Glaubenssätze
nicht richtig oder nicht hilfreich sind, dann sollte dies doch unser Selbstbewusstsein deutlich stärken.
Wir erkennen, dass wir etwas heute besser wissen, als man es uns vor vielen Jahren einreden wolte.

... bzw. was wir uns selbst eingeredet haben. Letzlich kann man niemanden überzeugen - das muss er oder sie schon selbst tun.

17.12.2023 16:58 • x 3 #12


Jedi
Zitat von HDD:
Verweis: Byron Katie, The Work.

Byron Katie, The Work kenne ich gut u. finde, dass es ein gutes Hilfsmittel sein kann
Immer ein guter Hinweis !
--
Zitat von HDD:
Wir erinnern uns nicht mehr an die Umstände, unter denen sie entstanden sind -

Genau !
Ich bin überzeugt, gerade weil sie oft so unbewusst von uns aufgenommen werden,
verbergen sie sich tief in unseren Schatten u. wirken von dort aus, auch oftmals von
uns unbewusst - unbemerkt.

17.12.2023 17:41 • x 1 #13


Pilsum
Zitat von michi2879:
Bei mir hat sich ganz fest eingeprägt das ich nichts wert bin, nichts tauge, und nur Probleme mache,


Das kann natürlich so sein.
Ich finde aber, wir sollten das nicht immer nur auf unsere frühe Prägung allein schieben.
Es gibt doch einen ganz wichtigen Faktor in unserer Gesellschaft, den wir immer fast täglich
vor die Augen gehalten bekommen. Und das sollte man nicht unterschätzen.

Über die Bilder übertragenden Medien, Zeitungen, Fernsehen, Computer, Werbeanzeigen
und durch materiell gezeigten Wohlstand, der meistens gar nicht bezahlt ist, sondern durch Banken
finanziert wurde, bekommen wir ständig gezeigt, was andere angeblich leisten können.
Dies verschiebt komplett unsere Wahrnehmung im Alltag. Und es erschwert uns, mit unserer
materiellen Situation einigermaßen zufrieden leben zu können.

Die materielle Unzufriedenheit wird uns fast täglich eingehämmert. Dadurch können auch völlig
neue, eventuell sogar krank machende Glaubenssätze in unseren Gedanken entstehen.

Zitat von michi2879:
und ich mir immer wieder sagen muss, das ich mein und eben wir (wegen Ehefrau)
unser Leben wirklich gut gemeistert haben.


Müssen wir uns das nicht sowieso immer wieder mal selbst sagen? Wie soll denn sonst im
Kopf Zufriedenheit und innere Ruhe entstehen können?

17.12.2023 18:38 • x 2 #14


Jedi
Zitat von michi2879:
Bei mir hat sich ganz fest eingeprägt das ich nichts wert bin, nichts tauge, und nur Probleme mache, immer aufgebe und nichts schaffe..

Ja, ein solcher Stachel (Überzeugung) sitzt tief.
---
Zitat von michi2879:
Ich hätte das gerne aufgelöst.

Versuche es weiter, wie Du es ja schon tust, ersetze dies in,
nichts wert bin - ich bin gut so , wie ich bin !
nichts tauge - ich meistere mein Leben u. kümmere mich um mich (Selbstfürsorge) !
nur Probleme mache - heute bin ich Erwachsen u. dies, dass ich Probleme mache, stammt aus der Vergangenheit !
immer aufgebe u. nichts schaffe - ob u. wann ich etwas aufgebe, dass entscheide ich heute nach Situation u.
das ich was schaffe, geschafft habe, dass zeigt mir meine Taten !
---
Zitat von michi2879:
Weil es halt immer noch so ein Gedankenkonstruckt ist

Das verstehe ich sehr gut u. lässt sich nicht so einfach auslöschen.
Ich persönlich halte etwas davon, sich neue, reale Glaubenssätze zu erschaffen, die zu Deinem heutigen
Leben auch passen.
Sicherlich, wird sich Dein Gedankenkonstrukt immer wieder einmal melden u. dann gibt Dir
ein neuer Glaubenssatz die Möglichkeit, diesem alten Gedankenkonstrukt etwas entgegen
zu stellen.

17.12.2023 18:43 • x 2 #15


Oli
Zum Begriff des Unbewussten

Ich tue mir immer noch schwer mit den Modellen der Bewusstseinsebenen. Letztlich sind es Konstrukte, deren Möglichkeiten, die Realität abzubilden, nur schwer zu beweisen sind. Ich bin da vorsichtig geworden, mein Schicksal an etwas zu binden, das in 30
Jahren von der Forschung als überholt angesehen werden könnte.

Das soll nicht bedeuten, dass ich jemandem ausreden will, in den Modellen Hilfe zu suchen, vor allem, wenn er damit Erfolge erzielt. Bei mir hat‘s bisher halt nicht geklappt.

Ich richte mich mittlerweile nach den Fragen, wozu bestimmte Verhaltensweisen gut sind und welche guten Gründe es dafür geben könnte und dafür, dass mein Körper sie geheim hält.

Dabei kommen solche Themen auch auf die Tagesordnung, ob bestimmte Verhaltensweisen überhaupt noch der aktuellen Lebenssituation gerecht werden.

Mir kommt aber der folgende Gedanke zu kurz: Kleinkinder sind mit ihren Erkenntnismöglichkeiten für viele Probleme noch nicht gerüstet. Sie weisen sich die Schuld zu, weil sie nur diese Möglichkeit sehen oder bekommen sehr leicht Existenzängste.

Gleichzeitig ist es ja aber auch so, dass die Erkenntnisfähigkeit des erwachsenen Menschen für viele Probleme ihrerseits auch nicht ausreicht. Wir konstruieren uns also auch als Erwachsene Lösungen für Probleme natürlich immer nur mit den uns Menschen zur Verfügung stehenden Mitteln - und wir sind damit, relativ gesehen - in der gleichen Situation wie das Kleinkind.

…. und können somit auch wunderbar Fehlschlüsse ziehen, ohne es reflektieren zu können.

17.12.2023 19:02 • x 1 #16


Jedi
[QUOTE=Oli] Sie weisen sich die Schuld zu, [/QUOT

Dabei geht es ihnen immer um die Liebe der Eltern !
_____





Weil es ihnen an pos. Erfahrung fehlt u. vielleicht nie wirklich gelernt haben, Problembewältigungsstrategien erfahren zu haben,
wie es geht.

17.12.2023 19:55 • x 1 #17


Jedi
Meine zweite Antwort bezog sich darauf;
Zitat von Oli:
dass die Erkenntnisfähigkeit des erwachsenen Menschen für viele Probleme ihrerseits auch nicht ausreicht. Wir

Weil es ihnen an pos. Erfahrung fehlt u. vielleicht nie wirklich gelernt haben, Problembewältigungsstrategien erfahren zu haben,
wie es geht.

17.12.2023 20:08 • #18


Oli
Bei mir wird das zweite Zitat nicht dargestellt, auf das sich diese Deine Aussage bezieht.
Zitat von Jedi:
Weil es ihnen an pos. Erfahrung fehlt u. vielleicht nie wirklich gelernt haben, Problembewältigungsstrategien erfahren zu haben,
wie es geht.

17.12.2023 20:10 • #19


Jedi
Ja sorry ! Irgendetwas funktioniert bei mir gerade nicht.
Hoffe Du kannst jetzt lesen, worauf sich meine Antwort bezog.

Blöd, könnte es im ersten Teil nicht mehr ändern.

17.12.2023 20:13 • #20


Oli
Den ersten Teil habe ich verstanden. Kein Problem.

Den zweiten jetzt auch. Danke!

Zitat von Jedi:
Weil es ihnen an pos. Erfahrung fehlt u. vielleicht nie wirklich gelernt haben, Problembewältigungsstrategien erfahren zu haben,
wie es geht.


Ich meinte das zunächst anders:
Das Gehirn von Kindern ist nicht leistungsfähig genug, um die Welt zu verstehen.
Das Gehirn von Erwachsenen ist leistungsfähiger, aber auch nicht genug, um die Welt zu verstehen.

(Einfache Beispiele sind unsere Sinne. Wir haben kein Senorium für Infrarot- oder Gammatrahlung. Letzeres wäre nach den Explosionen der beiden Atommeiler gut gewesen. Da wir es nicht hatten, sind manche Leute vor Angst eskaliert. Bei Covid gab es ähnliche Unsicherheit.)

Unser Gehirn bastelt sich die ulkigsten Erklärungen für Dinge, die für uns zu komplex sind.

17.12.2023 20:20 • x 1 #21


michi2879
Zitat von Pilsum:
finanziert wurde, bekommen wir ständig gezeigt, was andere angeblich leisten können.
Dies verschiebt komplett unsere Wahrnehmung im Alltag. Und es erschwert uns, mit unserer

Zitat von Pilsum:
Die materielle Unzufriedenheit wird uns fast täglich eingehämmert. Dadurch können auch völlig
neue, eventuell sogar krank machende Glaubenssätze in unseren Gedanken entstehen.


Wir haben früher immer gesagt, die Schuhe Quitschen beim gehen und die Räder vom Auto sind eckig (weil nicht bezahlt)

Nein, ich bin materiell nicht unzufrieden. Ich habe alles was ich brauche eine (noch) funktionierende Heizung, ein eigenes Dach über den Kopf einen Kühlschrank und warmes Wasser. Es kommt wie es kommt.

Bei den ganzen Influencern ist mehr schein als sein und der eine oder andere ist mittlerweile insolvent, weil er nicht daran gedacht hat, das nach 2 Jahren das Finanzamt die erste Einkommenssteuer Schätzung vorlegt, und dann zack mal 50% vom mammon haben will.

Medien im allgemeinem sind natürlich echt übel, vor allem der Zeitgeist wie berichtet wird, und wer die politisch korrekte Meinung vorgibt und wie dann alle ihre Nasen in den Wind hängen gruselig. Früher hatte ich nicht mal einen Fernseher. (den ersten eigenen hab ich mir erst i-wann in den 90ern gekauft. In meiner WG Zeit hab ich so gut wie nie ferngesehen, fast die kompletten 80er sind fernsehlos an mir vorbeigezogen. Im Nachhinein war das eine ziemlich zufriedene Zeit.

Gruß michi

17.12.2023 20:35 • x 2 #22


Oli
KVielleicht sollte ich noch den Bogen von den Gedanken zu den Bewusstseinsebenen wieder zurück zur Ausgangsfrage schlagen.

Wenn es so etwas wie ein Unterbewusstsein gibt, aus dem heraus, Glaubenssätze wirken, dann wäre meine Idee eher jene, dass diese Glaubenssätze bisher das eigene Leben auch stabilisiert haben und neue daneben treten sollten, weil man sonst den Halt verliert. Denn der Witz des Unterbewussten ist ja - so denke ich - dass wir eben nicht darauf zugreifen können, also auch keine Informationen dort löschen können.

Die meisten Glaubenssätze bergen ja irgendwo auch einen Teil Wahrheit.

„Du schaffst das eh nicht“ enthält die Wahrheit, dass man natürlich nicht alles schafft. Nur diese abwertende bzw warnende Seite ist viel zu mächtig geworden. Es gibt vielleicht gute Gründe dafür, dass da diese Seite in einem warnt, weil da mal sehr prägende Erfahrungen waren, als man mal zu viel gewagt hat und böse gescheitert ist. Aber das Warnsignal hat sich im Laufe der Zeit eine so starke Position erkämpft, dass jetzt gar nichts mehr geht.

Das Registrieren dieses Warnsignals oder dieser abwertenden Seite halte ich für wichtig, damit sie nicht immer mehr um Beachtung kämpft. Gleichzeitig ist es dann aber notwendig, eine andere Instanz zu stärken, die den Mahner beruhigen kann und die Seite in einem stärkt, die sich etwas zutraut.

17.12.2023 22:36 • x 2 #23


HDD
Zitat von Pilsum:
Über die Bilder übertragenden Medien, Zeitungen, Fernsehen, Computer, Werbeanzeigen
und durch materiell gezeigten Wohlstand, der meistens gar nicht bezahlt ist, sondern durch Banken
finanziert wurde, bekommen wir ständig gezeigt, was andere angeblich leisten können.

Die Werbung (ich nenne sie lieber Reklame, das klingt nicht so schönfärberisch), ja. Ich weiß schon, warum ich da einen so großen Bogen darum mache wie mir möglich ist. Ich hasse es einfach, wenn andere Leute meinen, mich bloß um ihres schnöden Profits wegen manipulieren zu dürfen. Es gab mal eine Zeit (als ich noch zur Arbeit fuhr und die stündlichen Nachrichten im Radio hörte, leider mit Reklame-Vorspann), als eine bestimmte Biobasismüsli-Firma, deren Namen ich nicht nennen mag, ihren Vorschlaghammer-Reklamespot immer wieder brachte. Da habe ich mir geschworen, lieber zu verhungern, als von denen auch nur noch ein einziges Produkt zu kaufen. So! Das haben die jetzt davon! Bäh!

Zitat von Oli:
Ich bin da vorsichtig geworden, mein Schicksal an etwas zu binden, das in 30
Jahren von der Forschung als überholt angesehen werden könnte.

Wenn sich etwas als brauchbare Annäherung erweist, habe ich kein Problem damit, dass man vielleicht einmal etwas Genaueres/Besseres finden wird. Schließlich ist die Psychologie ja keine exakte Wissenschaft, und wenn manche von denen sich furchtbar wichtig nehmen bzw. nahmen (hallo Sigmund!), muss ich das ja nicht auch noch tun.

Und Schicksal daran binden - ist das nicht etwas dramatisch ausgedrückt? Ich meine, man stirbt ja in der Regel nicht daran, wenn mal eine psychologische Fehlentscheidung getroffen wird. Was man verbiegen kann, lässt sich in aller Regel auch wieder gerade biegen.
Zitat von Oli:
Wir konstruieren uns also auch als Erwachsene Lösungen für Probleme natürlich immer nur mit den uns Menschen zur Verfügung stehenden Mitteln - und wir sind damit, relativ gesehen - in der gleichen Situation wie das Kleinkind.

Klar, aber relativ zu was? Zur nächsten Entwicklungsstufe - wenn man die volle Erleuchtung erlangt hat?

17.12.2023 23:30 • x 2 #24


Oli
Zitat von HDD:
Und Schicksal daran binden - ist das nicht etwas dramatisch ausgedrückt?

Ja, ist es. Gleichzeitig bin ich jemand, der sich leicht beeindrucken lässt und andere zu spät in Frage stellt. Ich bin 10 Jahre lang zu einer Therapeutin gegangen, die ich längstens nach 5 Jahren hätte verlassen sollen.


Zitat von HDD:
Klar, aber relativ zu was?

Ganz banal: relativ zu einem gedachten Lebewesen, das weiter entwickelt ist als wir.

Beispielsweise einem, das so etwas wie Verdrängung schlimmer Ereignisse nicht braucht, um weiter leben zu können.

Oder einem, das sich in andere Bewusstseinszustände bringen und sie nachher reflektieren kann.

Als mein Vater gestorben ist: Was musste ich mir für ein Schwachsinn anhören, von wegen, dass es für alle das Beste war. Kein Mensch kann sich hineinfühlen in einen dementen Parkinsonpatienten.

Keiner käme auf die Idee, einem Hund den Tod als Erlösung zu wünschen, nur weil dieser nie die Intelligenz eines normalen Erwachsenen erreicht. Aber wenn ein Mensch auf dem kognitiven Niveau eines Hundes ist, halten einige den Tod für eine Erlösung. Ja, mein Papa hat die Leute nicht mehr erkannt. Um wen ging es aber denn dann? Doch eher um die Besucher:innen.

Mein Vater empfand sein Leben stets als Last. Vielleicht waren seine letzen Wochen seine schönsten. Ich weiß es nicht.

Und selbst wenn wir uns mittels Medikamenten in einen anderen Bewusstseinszustand wie Demenz oder Koma bringen könnten, könnten wir es hernach nicht reflektieren, weil wir uns nicht erinnern.

Lebewesen, die das könnten, wären in etwa solche, die ich meine, wenn ich davon spreche, dass der Mensch in seinen Erkenntnisfähigkeiten relativ gesehen genauso defizitär ist wie ein Kind im Vergleich zum Erwachsenen.

17.12.2023 23:54 • x 1 #25


HDD
Zitat von Oli:
Ja, mein Papa hat die Leute nicht mehr erkannt. Um wen ging es aber denn dann? Doch eher um die Besucher:innen.

Mein Vater empfand sein Leben stets als Last. Vielleicht waren seine letzen Wochen seine schönsten.

So etwas mitzuerleben, kann einen schon ganz schön mitnehmen. Das verstehe ich.
Zitat von Oli:
Und selbst wenn wir uns mittels Medikamenten in einen anderen Bewusstseinszustand wie Demenz oder Koma bringen könnten, könnten wir es hernach nicht reflektieren, weil wir uns nicht erinnern.

Wäre das so, hätten wir kein Dro.problem.
Zitat von Oli:
Lebewesen, die das könnten, wären in etwa solche, die ich meine, wenn ich davon spreche, dass der Mensch in seinen Erkenntnisfähigkeiten relativ gesehen genauso defizitär ist wie ein Kind im Vergleich zum Erwachsenen.

Auch die hätten wohl das Problem, dass sie sich irgendwie aus sich heraus und mit Hilfe der Kultur in der Welt zurecht finden müssen. Von nichts kommt ja nichts, es sei denn, es ist angeboren. Das aber geht nur bei relativ einfachen Verhaltensmustern und hat den Nachteil, dann ziemlich starr und wenig anpassungsfähig zu sein.

Dass Menschen es überhaupt schaffen, sich nach und nach so gut in der Welt zurecht zu finden, bei der so wenig festgelegten mentalen Ausstattung, die sie von Geburt aus mitbringen: Das finde ich eines der großen Wunder der Natur. Erscheint mir wie ein Computer, der nur über eine absolut rudimentäre Programmierung verfügt und damit doch in der Lage ist, sein Programm weiter zu entwickeln. Es wundert mich nicht, wenn das dann mal nicht so superoptimal ausfällt.

18.12.2023 00:11 • #26


Oli
Ja, das sehe ich auch so.

Und daher gibt es auch einen Haufen Bugs.

Dummerweise reden viele diese Webfehler klein, weil sie stets als evolutionärer Vorteil verkauft werden und anscheinend vollkommen vergessen wird, dass wir nicht wegen sondern trotz bestimmter Verhaltensweisen als Spezies überlebt haben.

18.12.2023 00:24 • x 3 #27


Kitten
Hallo allerseits
Ja, auch ich befasse mich seit ca. einem Jahr mit dem Thema Glaubenssätze und wie man sie auflösen bzw. umschreiben kann. Eine ganz tolle Buchempfehlung habe ich dazu:

Was wir glauben, wer wir sind von Nesibe Özdemir.
Ich bin da noch nicht ganz durch, weil es bei mir intensive Gefühle auslöst, mich mit den (früh-)kindlichen Prägungen auseinanderzusetzen. Ich denke aber, es lohnt sich, da dranzubleiben.

23.12.2023 02:06 • x 1 #28


Fritz
Hi
Der Mensch
Der Mensch ist in der Regel in seinem Denken ein Kind seiner Zeit, und er übernimmt die jeweils herrschenden Lebensphilosophien und Morallehren.
Er ist ein offenes Gefäß, ein weißes Papier, eine leere Festplatte und in seiner Einstellung zum Leben plastisch; er kommt nicht mit einer fertigen Lebensphilosophie zur Welt.
Er nimmt aufnahmebereit und lernfähig an, was ihm vermittelt wird.
Das Neugeborene ist grundsätzlich so plastisch und formbar, um in jede nur denkbare Gesellschaft hineinzuwachsen und die jeweils verlangte Persönlichkeitsstruktur auszuprägen.

Eine leistungsorientierte Gesellschaft, wie z. B. in Europa und in Amerika, besitzt eine leistungsorientierte Grundlebensphilosophie, die das gesamte Leben eines Menschen beeinflusst.
Alles, Kindheit, Ausbildung, das Denken in der Familie, jeder Arbeit ist von dieser Philosophie durchdrungen und lässt sich auf folgende Kernsätze beschränken.
Das Leben ist ein Kampf, in dem der Tüchtige nach oben kommt und schließlich Sieger wird.
Hast du was, bist du was!

Der Erfolg wird im Besitz erkennbar.
Je mehr ein Mensch besitzt, umso erfolgreicher und tüchtiger ist er.
Das Leben ist ein Ausleseprozess.

Je mehr man sich anstrengt, mit Fleiß und Einsatzbereitschaft, desto eher kommt man nach oben.
Wie im Sport geht es im Leben darum, die anderen hinter sich zu lassen, um Sieger zu sein.

Es ist erstrebenswert, andere zu besiegen.
Der Mitmensch ist keine neutrale, liebenswerte Person, sondern ein Konkurrent, der dir gefährlich werden kann.

Die Depression lässt grüßen!
Ein bisschen lang, aber das ist meine Einstellung
Servus

23.12.2023 07:39 • x 1 #29


A


Hallo Fritz,

x 4#30


BlackKnight
Ich frage mich da manchmal: welches Gesellschaft ist denn nicht Leistungsorientiert und wenn wirklich nicht, was hätte das für Auswirkungen auf die von uns jetzt geschaffenen Welt ?...... in meinen Augen hat und hatte jede Gesleschaft ihren Leistungsdruck auf die jeweils Zeit bezogen; vielleicht war der Umgang, die Kommunikation damit eine andere....aber sonst...‍️

23.12.2023 08:41 • x 1 #30

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