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Wer bin Ich

F
Guten Abend.
Ich bin noch neu auf der Seite und habe einige Baustellen.
Eine beschäftigt mich wieder stark und zwar wer bin ich ? Wie darf ich sein?
Ich bin groß geworden mit kurzen Haaren bin aber weiblich.
Ich wurde von jedem auch Erwachsenen als Junge gehalten da gibt es viele Prägsame momente die denke ich auch schmerzhaft waren . Ich glaube ich habe mich von dieser Kindheit distanziert.
Mein Bruder hat mich auch gehänselt . ich wäre ein zwitter . aber ich erinnere mich das ich das nie entscheiden konte . sie wurden immer kurz geschnitten. Erst seit ich 13 war habe ich sie wachsen lassen dürfen oder können. Ich bin jetzt so alt und auch wenn ich ganz selten mich mal weiblich zurecht mache fühle ich mich nicht wirklich als junge und nicht als frau .

01.04.2020 23:40 • x 1 #1


F
Hat jemand ähnliches erlebt und fühlt sich noch stark geprägt davon?

01.04.2020 23:42 • x 1 #2


A


Hallo Fuchsmädchen,

Wer bin Ich

x 3#3


buddl1
. du bist so wie du dich fühlst.
du darfst auch ebenso empfinden.
es ist weder ethisch noch moralisch vorwerfbar,
sich so anzunehmen wie man sich selbst sehen möchte,
egal welches objektive Geschlecht mann/frau man ist.
das trifft auch auf die eigene s e x uelle Orientierung zu.
sicher zu meiner Jugendzeit gab es sehr strenge moralische und auch gesetzliche Vorgaben,
aber heute stören sich nur Sp i nner daran wenn man sich nicht nach seinem Äußeren kleidet,
handelt oder liebt.

meine Tochter z.Bsp. sie tat alles was ein Junge machte, sie kletterte auf Bäume, setzte sich körperlich
durch, sie wollte alles sein, nur nicht normal.

finde deinen Weg, der dir gefällt, sicher es wird immer ewig gestrige geben,
aber auf die kannst du verzichten, sie leben nicht in dir,
sei einfach du selbst, nicht das was andere von dir erwarten.
den abends wenn du dich schlafen legst,
es sind deine Hände und auch deine Tränen die du dann immer noch spürst.
buddl1,

02.04.2020 05:35 • x 4 #3


D
Die Antwort von buddl1 ist prinzipiell absolut richtig. Nur kann es aber schon auch sein, dass man trotz dieser möglichen Freiheit in der heutigen Zeit, dennoch in dieser Frage hängen bleibt ... wer bin ich?

Und diese Frage kann unwahrscheinlich quälend und belasten sein. Ich erlebe diese Frage für mich selber als enorm große Belastung und wiederkehrende Verzweiflung. Ich erlebe auch oft in meinem Umfeld, dass ich schnell mal diese gut gemeinten Tipps bekomme, dass es ja heutzutage nicht so wichtig sei, dass man sich heutzutage ja frei entscheiden könne, etc.

Es kann lange dauern, auf diese Frage seine eigene Antwort zu finden. Ich suche seit meiner Kindheit danach. Und jetzt mit 54 Jahren bin ich immer noch am Suchen

Ich kann zu dem Thema und zu diesen Fragen den Film / die Dokumentation FtWTF - Female to What The F**k sehr empfehlen. Diese österreichische Produktion zeigt unwahrscheinlich authentisch die verschiedenen gewählten Wege und Zwischenwege. Den Film gibt's auf DVD und er ist echt sehenswert.

20.04.2020 14:01 • #4


D
Und weil du ja deinen Thread unter Borderline und Persönlichkeitsstörungen geschrieben hast, schreibe ich noch ein Zitat von der Website Lichtweg:de zu den Symtomen von Borderline, was z.B. bei mir schon mit dieser quälenden Frage anteilig zu tun haben wird:

Zitat:
Fehlen eines klaren Ich-Identitätsgefühls

Borderliner leiden unter einer andauernden Identitätsstörung, die sich z. B. auf die Bereiche Selbstbild, S. Orientierung, Berufswahl, langfristige Ziele, Wertesystem und Art der gewünschten Partner/ Freunde erstrecken kann.

Den Betroffenen fehlt deshalb ein konstantes Identitätsgefühl, sie akzeptieren ihre Eigenschaften wie Intelligenz und Attraktivität nicht als konstantes Gut, sondern als Eigenschaften, die immer wieder neu verdient und im Vergleich mit anderen beurteilt werden müssen. Das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit zur Selbstachtung basieren beim Borderliner deshalb nicht auf in der Vergangenheit erbrachte Leistungen, sondern auf aktuelle (Miss-)Erfolgserlebnisse und Feedback durch Dritte.

Daraus resultieren oft übermäßiges Engagement und ein unrealistisches Streben nach Perfektion (mit entsprechenden Misserfolgserlebnissen), aber auch der häufige Wunsch nach Veränderung im Berufs-/ Privatleben.


Ich kann für mich sagen, dass es bei mir schon ein Zusammenhang zwischen dieser wiederkehrenden Frage Wer bin ich und meinen Anteilen an dieser s.g. Persönlichkeitsstörung gibt.

20.04.2020 14:18 • #5


T
Du fühlst dich deshalb nicht als Frau, weil du sehr verunsichert wurdest.
Dir wurde eingetrichtert, du wärst keine Frau.
Man möchte sich ja nicht nur als Frau/Mann fühlen, sondern auch so wahrgenommen werden.
Wenn du aber ständig so nicht wahrgenommen wirst und manche zeigen das auf eine unfaire und nicht nette Weise, wie soll man sich dann so fühlen?
Erst recht dann nicht, wenn man dich in eine andere Rolle drängt, indem man dir die Haare kurz schneidet.

Was meinst du mit alt? Ich bezeichne mich selbst auch schon als alt...

20.04.2020 15:32 • #6