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Wertschätzung Erfahrungen - Wichtig oder gar Überbewertet ?

F
liebe Lisa,

ja vielen herzlichen Dank. Letzendlich liegt es an mir selbst, wie ich mit meinem älter werden umgehe. Für mich ist es wertschätzend, da eine gute Balance für mich finden zu dürfen. Die einzige Konstante im Alter ist die permanente Veränderung. Wenn wir jünger sind ist ein großer Wechsel an Angeboten, Umständen, Menschen, Vergnügungen willkommen.

Im Alter merke ich heute auch schon, machen mir Umstellungen mehr Mühe.

Auch möchte ich je älter ich werde, immer mehr versöhnt mit mir und meinem Leben leben. Vergeben, Menschen nichts mehr nachtragen, Ruhe und Frieden für mich finden.

Großzügig geben was ich noch habe, dankbar sein für mein Heute, weil morgen kann es schon wieder anders sein.

Suchen was mich aufbaut, mir hilft.auch Freude.

Auch NEIN sagen lernen, denn wenn du in der Rente mehr Zeit hast meinen Menschen, dies ausnutzen zu können.

Aber im Alter werden wir nicht schneller, und mein Gedächtnis auch nicht besser.

Akzeptanz, Geduld, und Verständnis für uns selbst, das dürfen wir uns gönnen.

Nein, wir müssen nicht auf jung machen, wir dürfen uns wert schätzen, so wie wir geworden sind.


ganz viele liebe Grüße an dich,

Frederick

18.06.2019 17:08 • x 1 #121


F
liebe maya,

wir erwachsenen Menschen sind heute nicht ganz unschuldig, das unsere Kinder heute so sind wie wir sind.

Denn das Leben ist wie ein verborgener Schatz. Immer wertvoll, auch wenn der Sinn manchmal im Verborgenen bleibt.

Das verlangt Vertrauen, das ich selbst mehr bin als ein Problem. Das ich das Wesentliche für mich suche und finde.
Nur, wenn ich als Mutter oder Vater das Wesentliche in meinem Leben selbst nicht gesucht und gefunden habe, was kann ich denn dann meinen Kinder weitergeben.

Dann schauen sie in die Medien, der Sinn des Lebens ist reich und schön zu sein, erfolgreich, besser wie die anderen sein. möglichst ein Star zu sein, möglichst viel Geld verdienen usw.

Selbst habe ich versucht meinen Kindern zu sagen, es ist wichtig das sie einen persönlichen Sinn für ihr ganz persönliches Leben finden müssen. Heute ist ja alles möglich, Tausende von Möglichkeiten und Angeboten.

Doch viele haben keinen festen Standpunkt, lassen sich von jedem Wind treiben. Konsumieren und feiern ohne Ende.

Ist doch sowieso alles sinnlos.

Dann wirst du trotzig, bekommst Selsbtmitleid, Neid, willst oder musst immer der Beste, der Größere sein, wirst aggressiv, maßlos, Ich bezogen.

Wenn der junge Mensch einen Sinn findet, sich versteht, klarer sieht und denkt, er beginnt zu ahnen was im Leben wertvoll und wichtig ist usw.

Du hast schon von deinem Glauben an Gott geschrieben, wie der dich innerlich stark macht, dich trägt, dich hält.usw.
Das meine ich zum Beispiel als Sinn für ein Leben.

Aber es gibt noch so manches anderes, was einem Leben Sinn und Erfüllung schenken kann.

Denn für was soll ich die Umwelt schützen, wenn doch eh alles sinnlos und egal ist.


liebe Grüße,

Frederick

18.06.2019 17:45 • x 2 #122


A


Hallo Jedi,

Wertschätzung Erfahrungen - Wichtig oder gar Überbewertet ?

x 3#3


maya60
Hallo Frederick, ich finde die heutigen Jugendlichen, die für unser Ökosystem schon im jungen Schüleralter auf die Straße gehen, bewundernswert und dafür werden sie mal in unseren Geschichtsbüchern landen.
Ich verstehe, dass heutige junge Menschen, die in großen institutionalisierten Gruppen aufwachsen und bestehen und überleben müssen, nicht am Ende zartbesaitet da heraus kommen können und dann bitte schön die Werte einer untergehenden Welt in behüteten Wohlstands- und Kleinfamilien wertschätzen sollen, die sie gar nicht mehr kennen.

Sie sind und sollen und müssen das auch, ganz ganz anders als wir. Und wir sind ganz anders als sie. Wir können neugierig aufeinander sein, uns unsere gegenseitigen Grenzen zeigen, aber keiner ist besser oder schlechter als Mitglied einer Generation.
Ich war auch wild und unsozial als Jugendliche, Moral reift doch erst und muss mit Leben gefüllt werden. Dafür sind Jugendliche wagemutig und dafür brauchen wir sie auch. Immer seit dem Altertum fanden Alte Jugendliche verdorben und verloren und Jugendliche Alte lahm, das ist der Lauf der Zeit.

Daher finde ich es auch unsinnig, wenn sich Großeltern aufopfern, weil die Enkel das eh nicht verstehen und die Großeltern trotzdem später im Altenheim landen, mal beim Namen genannt.

In Lebensphasen, wo wir vor Stress nicht mehr durchblicken wie Eltern, die beide berufstätig sein müssen zur Altersabsicherung, da geht es rauer zu und das kann man niemandem vorwerfen (solange es nicht gewalttätig oder vernachlässigend wird.).
Sowohl die heutigen jungen Eltern wie auch Enkel leben in einer rauen Welt und unsere Großelterngeneration hat auch in einer rauen Welt gelebt, wenn auch nach außen durch Wohlstandszeiten verklärt.

Keiner sollte sich für andere aufopfern.

18.06.2019 18:01 • x 1 #123


F
liebe maya,

ich bin nach wie vor für die Kleinfamilie, weil dort die Kinder am behütesten aufwachsen können. Selbst haben meine liebe Frau und ich auf manches verzichtet. Meine Frau ist Schulbegleiterin. Und da kriegt sie mit wie die Kinder, die für für die Umwelt auf die Straße gehen, in den Ferien um die halbe Welt fliegen.

Deshalb sind Werte wie Ehrlichkeit, Liebe, Verständnis auch für ältere Menschen und so weiter für mich ganz arg wichtig.

Gute Werte sind für mich etwas sehr Wertvolles. Wertvoll sein ist auch ein guter Wert.

Nur, wenn in unserem Land Babys auf dem Müll landen, Kinder abgetrieben werden usw.

Nein, ich hasse nicht die Menschen, die ihre Kinder so entsorgen. Du weißt nie, wie es dahinter aussieht.


Aber wenn Menschen so hart werden, dann stimmt etwas nicht.

Deshalb meine Meinung, wir brauchen wieder gute Werte, Orientierung, gerade für junge Menschen.

Deshalb passt meiner Meinung diese Form Familie nach wie vor. Das sagt übrigens auch dieser Gott im Himmel.

Wenn du die Familien zerstörst, dann zerstörst du alles. Der kleinste Kern unserer Gesellschaft, Opa und Oma,
Vater und Mutter, Kinder, Verwandte, Angehörige.


liebe Grüße,

Frederick

18.06.2019 18:16 • x 1 #124


F
Wenn es keine Kinder und Mütter mehr gibt,

dann stirbt unsere Erde,

es wird in uns eiskalt,

und wir erfrieren bald.

18.06.2019 18:29 • x 1 #125


maya60
Hallo Frederick, ich glaube nicht, dass es eine Zeit oder Generation gab oder gibt, die die besseren Werte hatte. Natürlich denke ich innerhalb demokratischer und rechtsstaatlicher Grenzen, aber wenn ich die Generationen, die ich miterlebt habe und miterlebe, beobachte:

Meine Großeltern waren Nationalsozialisten oder Mitläufer. Die Generation fällt schonmal aus, was Kultur, Glauben, Zivilisation und Werte betrifft. Und trotzdem habe ich mich genug eingedacht, um zu wissen, dass ich als Jugendliche auch verführbar war und als Erwachsene auch feige.

Meine Eltern waren Kind bzw. jugendlicher überzeugter Nationalsozialist und Soldat. Meine Mutter in der Großfamilie, mein Großvater in derselben Großfamilie, in der ich aufwuchs, waren emotional gewalttätig und übergriffig, traumatisierend. Also auch keine vorbildliche Zeit. Vor allem gab es in den 60er Jahren noch so viele Alt-Nationalsozialisten in allen staatlichen Ebenen, die Werte brauche ich heute auch nicht mehr. Ich war froh, als ich aus der Familie heraus war.

70 er und 80er Jahre, als man feststellte, dass Kriegs Verbrecher wie Eichmann ja gar keine Monster-Biografie hatten oder so aussahen, sondern aus einem banalen deutschen Beamtenstatus heraus Massenmorde an Juden planten und ausführten. Hannah Arendt nannte das die Banalität des Bösen und nun wurde klar, dass die Keimzelle des Bösen im braven Zuhause anfängt.
Viel wurde das beforscht, bis schwarze Pädagogik endlich strafbar wurde, ebenso wie Vergewaltigung in der Ehe und Kindesmissbrauch, bis Frauen nicht mehr wie geistig Minderbemittelte unter der Vormundschaft ihrer Männer standen.

Also, die Werte der 70 er Jahre, als Frauen dann endlich selber entscheiden durften, berufstätig zu sein, die will ich auch schonmal nicht. Die von zuvor schon gar nicht.

Danach begann die Zeit der Scheidungen, weil, wenn Frauen nicht mehr unterdrückt wurden und finanziell abhängig gehalten wurden, sich oft gar kein Grund mehr fand, in einer Ehe zu bleiben.
Und da Frauen, die aufhören Vollzeit zu arbeiten, sich damit für Altersarmut entscheiden, ist Ehe und Familie immer noch eine Falle.

Denn um Kinder zu erziehen, braucht es ein Dorf und solange das nicht da ist, sondern entweder Mütter, die Doppelbelastungen krank machen oder Mütter, die in Altesarmut landen, hat Familie nichts mit Wertschätzung zu tun.

Das sind wir alle, die bei dieser Schräglage Opfer und Täter sind.

Was ich gar nicht verstehen kann, ist, wenn man argumentiert, als stünde die Gesellschaft, die Medien, die Jugend mir als Richterin der anderen Seite gegenüber. Als würde mir meine Gesellschaft angetan. Ich bin doch mit Gesellschaft. Ich habe doch mein Leben lang durch mein Leben voll mitgelebt in dieser Gesellschaft. Wenn ich sie kritisiere, dann kritisiere ich mich selber.

18.06.2019 18:34 • x 3 #126


Jedi
Hallo

ich habe eure Beiträge alle gelesen u. ich finde jeden einzelnen, innerhalb seiner Kernaussage sehr interessant.
was in diesem Zusammenhang sehr nachdenklich stimmt, dass sind Studien mit denen ich mich gerade beschäftige,
die belegen, dass die Empathiefähigkeit deutlich abnimmt.
Mitgefühl u. Verantwortlichkeit für Andere sich auch im Abwärtstrend sich befinden.
da gibt es das Beispiel aus NRW, dass ein 82 jähriger Mann in einer Bankfiliale bewusstlos lag u. 4 Personen über ihn hinweggestiegen sind u. noch Geld abgehoben haben. nur 1 Person hat geholfen !
der Mann verstab später im Krankenhaus.
weiter nimmt zu, angriffe auf Ärzte u. Pflegepersonal im KH, Rettungssanitäter u. Feuerwehr werden absichtlich an ihren Maßnahmen behindert, müssen sich oftmals sogar gegen körperliche Angriffe wehren.
nach einer Schlägerei, wird dem am Boden bewusstlosen Menschen noch weiter gegen den Kopf getreten.
dies sind keine Einzelfälle u. in vielen berichten von Feuerwehr, Polizei u. Rettungsunternehmen, wie DRK, Johanniter u. ASB nachzulesen.
Selfies von Unfallopfer, die sich rasant schnell im Netz verbreiten.

was in den Psychiatrischen kliniken an steigung zu verzeichnen ist, sind Narzisstische Persönlichkeitsstörungen u. auch dies ist in langen Studien festgestellt worden.
dabei ist zu unterscheiden, narzisstische Persönlichkeitszüge von der narzisstischen Persönlichkeitsstörung, die behandlungsbedürftig ist.
Narzisstische Persönlichkeitszüge haben wir alle u. sind nicht weiter störend.

ich glaube, dass vielen jungen Menschen diese Werte, von Empathie u. Mitgefühl nicht mehr so vermittelt werden, sondern sie lernen eher, dass Ich, icher, am ichesten. dies wird oft gestärkt u. als überlebenskampf für wichtig angesehen.
auch werden junge Menschen als Generation der Selbstoptimierer bezeichnet.
Tätowierungen, die alle eine bestimmte schwierige Lebensphase zu erkennen geben, der Wunsch , junger Mädchen nach Fettabsaugung u. Brustvergrößerung, stellen den eigentlich , ihren menschlichen Wert hinten dran.
Jungs machen sich sorgen, um einen zu kleinen P. u. glauben, dass dies ein hinderungsgrund für eine beziehung sein könnte.

Möchte mit dem , was ich geschrieben habe, kein Schreckensszenario hier hinterlassen, aber es passt für mich zudem, was ich aus euren Beiträgen auch in anderer Beschreibung lesen konnte.

so sehe ich, die eigene Wertschätzung, die Wertschätzung unseres lebens, unseres Aussehens, unserer Wünsche u. Ziele u. das Scheitern, als ein mittel zur regulierung, um zu einem authentischen u. sich erfüllenden Leben entwickeln zu können.
Eigene Wertschätzung stärkt nicht nur unser Selbstwertgefühl, unser Selbstvertrauen, sondern wenn wir Andere wertschätzen, trägt es verstärkt dazu bei, das wir gesund sind an unserer Seele u. unser Selbstwertgefühl u. Vertrauen in uns damit aufwerten.

LG Jedi

18.06.2019 18:51 • x 5 #127


F
liebe maya,

nein ich bin jetzt nicht besser. Aber es liegt doch nicht an der Ehe oder Beziehung, wenn Menschen das eher negativ leben.

Der Mensch ist heute nicht besser oder schlechter. Selbst lebe ich von der Vergebung, von der Versöhnung, das wenn ich falsch gehandelt habe, es mir leid tut, und ich das auch sage. Liebende leben von der Vergebung. Vergebung/Versöhnung empfinde ich auch als einen guten Wert.

Meine liebe Mutter hat mich noch auf ihrem Sterbebett um Versöhnung/Vergebung gebeten. Diese Minuten werde ich mein Leben lang nicht vergessen.

Als Postmann habe ich nie groß verdient. Trotzdem waren uns unsere Kinder wichtiger. Wichtig finde ich, das ich mit dem was ich bin und habe zufrieden bin. Geld ist nicht das Wichtigste im Leben. Geld allein macht dich nicht glücklich.

Glücklich macht dich, wenn du etwas von deinem Geld geben kannst.

Ja wir haben unterschiedliche Ansichten, aber ich möchte das jetzt einfach so stehen lassen. Wenn du damit zufrieden und glücklich bist.

Meine Werte leite ich, wie ich schon einmal geschrieben habe, mit von meinem Glauben an Gott ab. Weil mir oft selbst die Weisheit, Orientierung in meinem Leben fehlt. Wie soll ich als einfacher Mensch das alles verstehen und begreifen.


liebe Grüße,

Frederick

18.06.2019 18:54 • x 4 #128


maya60
Also, ja, wie Resi schon schrieb: Bei genauerem Hinsehen wird es kompliziert mit der Wertschätzung. Weil oft die Wertschätzung des einen die Wertschätzung des anderen ausschließt.

Das habe ich jetzt auch wieder gemerkt im Austausch mit der Familie meiner vor einem Monat verstorbenen Freundin.

Meine Trauer ist bunt von vielen Gefühlen durchsetzt, aber letztendlich der Ansicht, dass Liebe überlebt und alles Kaputte abfällt. Meine Freundin war ein psychisches Wrack wie ich und wir als Freundinnen durften uns gegenseitig Wrack sein.
Die Tochter meiner Freundin trauert gar nicht, weil sie eh seit langem kaum noch Kontakt hatte und ihrer Mutter Versäumnisse in der Kindheit vorwirft, was die Tochter schädigte. Da hat sie Recht. Das habe ich ihr auch mehrmals gesagt, als sie heimlich als Erwachsene zu Psychotherapien ging. Aber Einsicht der Eltern erfuhr sie nie.
Der Witwer trauert sehr tief und hat sein bisheriges Leben der letzten 45 Jahre verloren.

Alles das gleichzeitig, wie kann das sein?

Weil alles subjektiv ist bzw weil wir bestimmte Anteile von uns mit bestimmten Menschen teilen bzw. weil wir in bestimmten Lebensaufgaben Loser sind und in anderen nicht.

18.06.2019 18:57 • x 4 #129


maya60
Hallo Jedi, diese sich verbreiternde Verrohung in der ganzen Gesellschaft, die du beschreibst, nicht nur der Jugend, ist erschreckend.

Was die heutigen Schönheits-OPs, auch von Frauen und Männern aller Generationen betrifft, ist es noch recht einfach. Die Liberalisierung der verklemmten und verlogenen S. in den 60er und 70er Jahren ist von den Märkten zur einer S. der gesamten Gesellschaft geworden und das so extrem, dass die Vorbilder mittlerweile Por.stars sind.

Die Verrohung und Enthemmung gegenüber sogar Hilfsdiensten und Polizei zeigt eine wutbesetzte Abkehr von unserer Gesellschaft, von der sich viele verraten und abgehängt fühlen.

Wenn ich die Berliner Soziologie-Professorin Cornelia Koppetsch zu ihrem Buch Gesellschaft im Zorn im Interview höre, dann liegt das daran, dass die in den 90er Jahren beginnende Zeitenwende von der Industriegesellschaft zur Globalisierten Welt viele in Zorn versetzte und nicht nur die sogenannten Abgehängten. Es sind auch früher Bevorzugte wie manche Wissenschaftler, die nicht akzeptieren wollen, dass sie nun für sich selber Werbung machen müssen, um Forschungsgelder und Status zu erhalten, sich nicht einfach nur der edlen Sache widmen können.

Es sind Mütter und Väter, die sich durch Scheidungsgesetzgebung über den Tisch gezogen fühlen.
Die Zornigen verklären die Vergangenheit und glauben, man könne wieder dorthin zurück.

Das war genauso beim Übergang von der bäuerlichen Welt zur Industriealisierung. Sogar die Kritikpunkte waren ähnlich.

18.06.2019 19:31 • x 4 #130


L
Ist es nicht die Angst auch vor Armut? Bald ist ja eine ganze Weltbevölkerung unter der Fuchtel von einem Prozent Superreichen, die man nicht beherrschen kann, weil es keine weltübergreifenden Gesetze gibt?

18.06.2019 20:28 • x 3 #131


E
Zitat von maya60:
Die großen Jugendstudien, die ja regelmäßig durchgeführt werden wie Shell-Studien usw., zeigen eine sehr pragmatische Einstellung bei heutigen Jugendlichen.

Liebe Maya, ich habe ganz große Probleme mit Umfragen, Statistiken und Studien- ehrlich gesagt sind die meisten für mich nicht repräsentativ, ich halte mich da schon eher an das, was ich erlebe, auch höre, mitbekomme und dann erst schau ich mir Umfragen an.
Ich finde die Schüler, die auf die Straße gehen, auch super, ich finde es wunderbar, daß diese Bewegung stattfindet und gibt mir , die ich schon oft resigniert habe, viel Hoffnung .
Aber ich sehe viel, viel mehr, die sich überhaupt nicht damit beschäftigen, welche Auswirkungen es hat, was sie tun und wie sie leben, und ja, wir waren früher auch wild, aber sobald mir klar wurde, was es bedeutet, beispielsweise bergeweise Lebensmittel, Fleisch in den Supermärkten zu sehen, sobald ich hinter die Kulissen guckte, zog ich die Konsequenz, und das schon als junger Mensch.

Heute sind die Medien so präsent, kein Mensch kann mir mehr erzählen, daß er nicht weiß, was in konventioneller Tierhaltung und in Schlachthöfen passiert, man kann fast jedes Produkt verfolgen, wir wissen, was auf jedem Fleck der Erde passiert, wo Leute verhungern und wir immer fetter werden in unserem Wohlstand.

Möglicherweise ist es auch eine Frage der Herkunft und der Bildung-und auch da gibt es sicherlich Ausnahmen.

Ich finde es immer schwierig, die Nationalisten-Generation heranzuziehen, weil wir nicht wissen, ob wir wirklich so heroisch gewesen wären, die Gefolgschaft zu verweigern, schon allein deshalb, weil wir die Flut der Infos gar nicht gehabt haben und aus vielerlei Gründen mehr, es ist nicht schwarz/weiß.

Meine Großeltern väterlicherseits haben Flugblätter gedruckt gegen die Nationalisten, die Großeltern mütterlicherseits die Notlage der Juden ausgenutzt- ich hab sie alle sehr geliebt, ohne Unterschiede zu machen.

Wir können verhindern, und das mit aller Kraft, daß sich so eine schlimme Zeit etwa auch nur ansatzweise wiederholt, aber auch da verliere ich den Mut, wenn ich nach Görlitz schaue.

Zitat von Frederick1:
ich bin nach wie vor für die Kleinfamilie, weil dort die Kinder am behütesten aufwachsen können.

Ich auch- das empfinde ich als den Idealfall- wenn die Familie als solche finktioniert.
Ich habe Nachbarn, eine vierköpfige Familie, die Kinder sind jetzt Teenager.da habe ich das Gefühl, es schwappen Wellen von Vertrautheit, Freundlichkeit, Wohlbehagen, Freude aneinenander zu mir herüber, weil die so glücklich und zufrieden mit sich sind, so nett und auch rücksichtsvoll- das sind keine wohlhabenden Leute, deren Haus ist noch schraddeliger als meins , aber da ist das Glück zuhause, so fühlt es sich an und ich fühle mich wohl in deren Nachbarschaft.

Manchmal glaube ich, daß dieses Thema, euer Ansichten, mich schon verändert haben.
Ich hab den Eindruck, daß ich nochmal anders auf meine Mitmenschen zugehe, die Kollegen, die Leute beim Einkaufen.

Danke euch dafür!

19.06.2019 07:15 • x 4 #132


M
Guten Morgen
ich gestehe das ich mich nicht allen Beiträgen auseinander setzten kann .
Ist halt so kann ich aber gut mit leben.
Das bedeutet jetzt nicht das ich sie nicht wichtig finde aber
ich bin immer schon mehr der Mensch der Taten statt der Worte.

Aber das hier hat mir gerade sehr gut gefallen.

Zitat:
Ich hab den Eindruck, daß ich nochmal anders auf meine Mitmenschen zugehe, die Kollegen, die Leute beim Einkaufen.


Danke liebe Resi dafür :

Das ist das was ich so wichtig finde. Wir als Einzelner können die Welt nicht retten aber wenn Jeder in seinem Bewegungsradius versucht Mensch und Natur Wertschätzung entgegen zubringen haben wir doch schon etwas erreicht.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Tag.

Liebe Grüße
Machara

19.06.2019 08:44 • x 4 #133


Alexandra2
Ich habe viele Jahre mit Jugendlichen gearbeitet und die meisten hatten ihr Herz am richtigen Fleck. Und mein Eindruck war, daß das wichtigste ihre Leistungsbereitschaft und Kritiklosigkeit war. Das hat mich berührt, was geschieht gesellschaftlich wenn alles hingenommen wird? Da sehe ich die größte Gefahr. Solidarität? Neuland. Sich informieren? Unbekannt. Sich wehren? Ungläubigkeit.
Es war anstrengend, immer wieder Mut zu machen, Rechte zu vermitteln und selbst aktiv zu werden. Es ist eine völlig anders gestrickte Generation, angepasst, gedankenlos und treudoof, naiv, liebenswert und hinnehmend.
Ich bin anders geprägt :hinsehen, kritisch hinterfragen und sich selbst ein Bild machen, sich wehren, sich einmischen. Gerade das führt schnell ins Burnout. Dinge/Situationen nicht so sein lassen können.

19.06.2019 09:10 • x 4 #134


F
liebe Alexandra,

vielen herzlichen Dank für deine guten Worte. Irgendwie bin ich ähnlich gestrickt wie du, mache mir über manches auch viel zu viele Gedanken.Aber eines gefällt mir, für viele junge Menschen stehen gute Freunde wieder ganz oben auf der Werteskala.

Auch wenn manche Menschen glauben, eine Freundschaft passe nicht mehr in unsere Zeit. Aber ich sehe das anders.

Wo finde ich heute noch eine wertvolle freundschaftliche Beziehung,, ein Gefühl der Verbundenheit und Zusammengehörigkeit, eine wertvolle verlässliche Stabilität.

Noch nie war es so einfach, Beziehungen einzugehen, Freundschaften zu schließen wie heute. e-mail, sms, smartphone und die ganzen Medien. Aber die können mich halt nicht in die Arme nehmen.

Eigentlich sollte heute die Familie der Ort sein wo wir es lernen, miteinander umzugehen. Wo man umeinander weiß, sich unterstützt, Schweres gemeinsam trägt, aber auch Krisen und Konflikte gemeinsam trägt.

Selbst bin ich so was von dankbar, das ich zu meiner lieben Frau, meinen Kindern noch eine herzliche Beziehung habe, trotz meiner Depression. Aber ich muss trotz allem da auch mal bereit sein anders zu denken, an meinen eigenen Wünschen Abstriche machen, Kompromisse machen, Rücksicht nehmen, verzichten können. Ich muss bereit sein, mich auf einen anderen Menschen einzulassen.

Von der Wertschätzung zu mir selbst, auch Wertschätzung zu anderen Menschen. Da denke ich halt noch altmodisch. Meine Frau und ich haben uns lebenslange Treue versprochen, und so gut es geht möchte ich mich auch daran halten.

Auch wenn die Medien zu mir sagen, ich bin doch dumm.Aber die Medien sind nicht immer wertvoll.

Wichtig ist, das ich mich da nicht zu arg beeinflussen lasse, sondern jeder Mensch darf wertvoll sein, seinen eigenen Weg finden.

Die Frage ist nicht nur, ob ich eine gute, wertvolle Beziehung für mich finde, nein die Frage ist auch, bin ich selbst eine gute Beziehung.

Ich muss auch Interesse zeigen, auch mal bereit sein, etwas für einen Menschen zu tun. So gut wir es in unserer Depression eben noch können. Trotzdem muss ich nicht ständig mein eigenes herausstellen, was für ein toller Mensch ich doch bin. Sondern es ist auch wichtig zu wissen, wie der andere Mensch denkt, was und wie dieser Mensch denkt , was sind seine Sorgen und Probleme, seine schönen Erfahrungen usw.

Dazu muss ich selbst noch einiges an Geduld lernen. Geduld, nicht nur warten bis etwas passiert oder eintritt was mir nicht gefällt. Nein, das wir gemeinsam heute, im hier und jetzt leben.Dort wertvoll leben, da wo wir gerade sind.

Oft ist unser wertvoller Schatz, nach dem ich suche, in dem Boden vergraben, auf dem ich gerade stehe.

Darum wünsche ich uns weiterhin gute, schöne wertvolle Beziehungen zu uns selbst, hier im wertvollen Forum, oder da, wo wir uns gerade befinden.


viele liebe Grüße,

Frederick.


wir wollen wieder aufstehn,

aufeinander zugehn,

voneinander lernen,

miteinander umzugehn.


denn jeder hat was einzubringen, seine Werte, seine Talente, seine Gaben, seine Liebe, seine Annahme, seine Lösungen.

19.06.2019 14:32 • x 4 #135


Jedi
Hallo ihr Lieben !

Zitat von Resi:
Manchmal glaube ich, daß dieses Thema, euer Ansichten, mich schon verändert haben.
Ich hab den Eindruck, daß ich nochmal anders auf meine Mitmenschen zugehe, die Kollegen, die Leute beim Einkaufen.

Zitat von Machara:
Das ist das was ich so wichtig finde.

da stimme ich Machara voll u. ganz zu !
unsere unterschiedlichen Erfahrungen u. Wahrnehmungen, lassen immer noch einen weiteren, außer unseren ganz eigenen Blickwinkel zu !
nicht jede Meinung, die hier niedergeschrieben wird, muss man teilen, aber es zeigt die vielfältigkeit von erfahrungen, unser erleben u. wahrnehmungen aus unserem umfeld, unserem Leben.
Zitat von Machara:
ich gestehe das ich mich nicht allen Beiträgen auseinander setzten kann

das ist auch kein muss, aber auch das mitlesen der hier, so finde ich, spannenden u. interessanten Beiträge, macht mit uns Allen etwas, es hinterlässt spuren des Nachdenkens, auch ein überdenken eigener Postionen u. dies auf so wertschätzender weise, wie wir sie hier vielfach lesen können !
und ja, es stärkt in uns ein vertrauen, dem wir uns nicht immer so sicher sind, doch dürfen u. sollten wir mehr u. mehr vertrauen können !

ich bin überzeugt, dass was Resi beschreibt, dass sie nochmals anders auf Menschen zu geht, dass dies unserem wertschätzenden u. meinungslassenden umgang hier im Forum mitgeschuldet ist.
das empfinde ich als wohltuend für unsere, so oft geschundene Seele u. stärkt u. macht sie widerstandsfähiger gegen das, was uns außerhalb, sei es in der Familie, in unserem Umfeld oder aber am Arbeitsstelle so alles begegnet.

LG Jedi

19.06.2019 16:18 • x 5 #136


F
lieber Jedi,

ja du hast mir auch schon hier viel geholfen. Manchmal wünschte ich mir auch, inzwischen aber nicht mehr so fest, ich könnte doch ein anderer sein der ich bin, oder ich könnte doch auch ganz wo anders leben.

Heute muss ich mich nicht mehr so mit anderen Menschen vergleichen, und mich fragen, warum bin ich nicht so wertvoll , so reich, so intelligent, so bescheiden, so großzügig wie andere.Solche Vergleiche wecken immer wieder gern ein Gefühl von nicht so viel wert sein, Scham, Neid usw.

Es ist so wichtig zu erkennen, zu leben, ich bin wertvoll, es ist gut da wo ich lebe, es ist gut so wie ich bin, auch wenn vieles verborgen ist.

Denn wir alle sind einzigartige, wertvolle, nicht austauschbare Menschen!

Und wir haben die Chance. die Möglichkeit etwas für uns Gutes in unserem Leben zu verwirklichen, etwas,das ein anderer Mensch nicht so gut kann wie ich selbst.

Durch Vergleichen , ob wir besser oder schlechter sind als andere, werden wir nicht unsere Einzigartigkeit finden.

Wir sind gut genug, um das zu tun, was wir gut tun können.

Darum dürfen wir die Menschen sein, die wir sind.wertvolle Menschen.


viele liebe Grüße an dich,

Frederic

19.06.2019 16:50 • x 3 #137


Alexandra2
Die im Forum erfahrene Wertschätzung, daß wir uns zuhören, diskutieren, aufeinander achten, sehr verschiedene Sichtweisen respektieren, zeigt mir immer wieder: ich bin Teil der Gemeinschaft. Darüber wundere ich mich erfreut jeden Tag so sehr, daß es wichtig ist, wie andere die Welt sehen. Daß meine Stimme wahrgenommen wird, sei sie ungeduldig, ungeduldig und vielleicht verhalten, ist so unglaublich und zeigt Langzeitwirkung. Immer mehr rücke ich vor, lege meinen Panzer ab und vertraue Euch, und darauf daß Ihr achtsam mit mir umgeht. Es ist überlebenswichtig für mich, zur Gemeinschaft dazu zu gehören. Noch sind meine Schritte unsicher, das macht aber nichts. Die Wärme, die Ihr mir in der Gemeinschaft gebt, das Wohlwollen trägt mich! Das ist wirklich einzigartig.
Danke Euch

19.06.2019 17:55 • x 7 #138


F
liebe Alexandra,

ganz vielen herzlichen Dank für deine lieben, weisen und ehrlichen Zeilen. Ja das empfinde ich auch hier im Forum ganz arg wertvoll, ganz offen und ungeschützt miteinander reden zu können, sich jemandem anvertrauen und Verständnis zu finden. Liebe und Annahme. Hier im Forum ist so ein liebevolles Klima entstanden, nach dem ich mich selbst lange gesehnt habe.

Denn Offenheit darfst und kannst du nicht einfordern. Es ist das Recht eines jeden Menschen nur das zu sagen, was er wirklich möchte. Siehst du als Mensch die Gefahr, das du gezwungen wirst, oder sogar manipuliert wirst, etwas von dir zu sagen was du gar nicht möchtest, werde ich mich in meiner Schutzreaktion immer mehr verschließen.

Deshalb ist ein Beschluss, ein Befehl, miteinander ganz offen zu sein, fast schon zum Scheitern verurteilt.

Offenheit kann und darf wachsen, ganz langsam.

Offenheit entsteht, wenn ich selbst anfangen darf, offen zu sein, mich vorsichtig zu öffnen.

Wenn ich mich mit meinen ehrlichen Gefühlen zeigen darf, wenn ich sagen darf, wie es mir wirklich geht.

Dann entsteht eine Atmosphäre der Offenheit und des Vertrauens. Und so fällt es uns immer leichter uns zu öffnen.

Ein guter Kreislauf kommt in Gang. Trotzdem brauche ich zum Schritt der Offenheit auch immer wieder Mut. Denn wenn ich mich öffne, baue ich meine Schutzmauern ab, die ich um mich herum durch negative Erfahrungen errichtet habe.

Andere können mich an meinen ungeschützten Stellen verletzen, an meinen sehr persönlichen Stellen verletzen, und das tut weh. Umgekehrt wird unser Mut zur Offenheit auch belohnt, ich finde hier Verständnis. Denn nur, wenn wir sehen können, wie mir zumute ist, werden sie uns verstehen, und entsprechend begegnen.

Offenheit ist mehr als ein Austausch von Infos. Davon zu reden, wie es mir gerade in echt geht, über was ich mir gerade Gedanken mache, was mir Sorgen macht, wovor ich Angst habe, über was ich mich freue.

Offenheit bezieht auch meine Gefühle mit ein. Ich lasse ein Stück weit in mein Inneres hinein schauen. Nicht nur was ich erlebt habe, sondern wie ich es erlebt habe, und was das alles in mir auslöst.

Und ich darf sicher sein, das mein Vertrauen nicht missbraucht wird.

Das hat zur Folge, das ich mir manchmal schon im Vorfeld Gedanken mache, was ich erzählen, schreiben möchte.

Schön das wir uns kennen lernen durften, einander wertschätzen können,


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

19.06.2019 18:34 • x 2 #139


Jedi
Hallo Alexandra !

Zitat von Alexandra2:
ich bin Teil der Gemeinschaft.

Absolut Alexandra !
so wie wir Alle hier, die wir uns so intensiv austauschen !
so wie Du, fühle ich mich auch, als ein Teil dieser Gemeinschaft u. gebe hier etwas von dem, was ich zu geben vermag !
Zitat von Alexandra2:
Darüber wundere ich mich erfreut jeden Tag so sehr, daß es wichtig ist, wie andere die Welt sehen.

wir Menschen brauchen der Anderen Sicht, diese andere Meinung, deren Verhalten, was wir beobachten können, deren Einschätzung u. Wahrnehmung,
sonst schmoren wir nur in unserem eigenen Saft u. unser Weltbild verengt sich so stark, dass wir uns mehr u. mehr von anderen isolieren, weil wir es nicht aushalten können, dass Andere eben anders sind, wie wir selbst.
so brauchen wir auch das Feedback von Anderen, um uns selbst zu reflektieren.
so geschieht es in der Therapie, du/ich erhalten ein Feedback unseres TP u. damit können wir uns selbst reflektieren u. uns die Frage stellen, was möchte ich an mir, an meinem Leben gerne verändern, damit es mir hilft, mich neu in meinem Leben zu positionieren.
Zitat von Alexandra2:
Daß meine Stimme wahrgenommen wird,

ich bin überzeugt, wer andere Menschen nicht immer gleich in eine Schublade stecken muss oder sie bewerten zu müssen,
der kann andere Menschen auch wahrnehmen u. sie in ihrem so sein, auch wertschätzen.

ob du dich für ungeduldig oder auch verhalten fühlst, spielt hier in unserem Austausch keine Rolle für mich persönlich !
es gibt eben für mich nicht nur schwarz u. weiß u. auch kein richtig oder falsch, es gibt nur Dich oder all die Anderen, mit denen ich im Austausch bin.
Zitat von Alexandra2:
Immer mehr rücke ich vor, lege meinen Panzer ab und vertraue Euch,

am wichtigsten finde ich persönlich u. das ist auch meine ganz persönliche erfahrung, wenn Du/Wir unseren Panzer so ganz langsam bereit sind ihn abzulegen, dann braucht es das vertrauen in uns Selbst.
denn nur wer sich selbst vertrauen kann, der wird fähig werden, anderen gegenüber mehr zu vertrauen.
deshalb finde ich deinen Satz, den ich zitiert habe, als einen überaus sehr starken Satz
zwar sehr behutsam noch u. mit der nötigen achtsamkeit !
Zitat von Alexandra2:
Noch sind meine Schritte unsicher, das macht aber nichts

das dürfen sie auch, aber ich bin mir bei Dir sicher, dass sie mit der nötigen Zeit, die es braucht, sicherer u. standfester werden.
Zitat von Alexandra2:
Die Wärme, die Ihr mir in der Gemeinschaft gebt, das Wohlwollen trägt mich! Das ist wirklich einzigartig.

ich hoffe, dass wir das noch lange hier, mit Dir so weiter leben dürfen !
Zitat von Alexandra2:
Danke Euch

Danke Dir Alexandra !
denn nur, wenn du es auch zulassen kannst, kann die Wärme, die Wohlwollenden Worte,
die Wertschätzung deiner Person, durch uns hier im Forum, so auch für dich spürbar werden

LG Jedi

19.06.2019 19:01 • x 6 #140


Jedi
Hallo Frederick !

Zitat von Frederick1:
Durch Vergleichen , ob wir besser oder schlechter sind als andere, werden wir nicht unsere Einzigartigkeit finden.

dies ist ein sehr zentrales Thema, gerade für Menschen mit einer Depression !
mangel an Selbstvertrauen, Selbstzweifel, sich nicht als wertvoll u. sich nicht auf diese welt zugehörig fühlend,
erschwert es das gefühl richtig zu sein, so wie man ist.
besonders dann, wenn wir uns erschöpft haben u. an eine Depressions-erkrankung leiden.
wer sich mit anderen vergleicht, wird niemals authentisch, selbstbestimmt, über sein leben verfügen können.
er wird ein abhängiger, ein getriebener sein, denn er muss sich immer sich an dem Menschen orientieren, an dem er sich gerade orientiert u. das wechsel bestimmt häufig.
denn wer sich vergleicht, muss immer sehr viel energie u. anstrengung investieren.

wie heißt es so schön, Wir werden als original geboren u. viele sterben als kopie.

LG Jedi

19.06.2019 19:26 • x 4 #141


F
lieber Jedi,

sich mit anderen vergleichen habe ich auch schon mal positiv erleben dürfen. In meiner Herkunftsfamilie habe ich nicht so viel Gutes erfahren dürfen. Von daher wollte ich keine Beziehungen eingehen, und schon gar nicht heiraten. Ehe, Beziehungen waren für mich out, weil ich die nur als zerstörend und krankmachend erlebt habe, alles andere als wertvoll.

Glückliche Ehen, wertvolle Beziehungen sind wie Lichtpunkte in einer beziehungsgestörten Gesellschaft. So habe ich es damals erlebt. Aber dann kann ich irgendwie in Beziehung zu so einem glücklichen Ehepaar. Und im Vergleichen merkte ich, wiviel mir da noch fehlt. Dieses Ehepaar hatte kleine Kinder, und die nahmen mich liebevoll in ihre Familie auf. Da durfte ich zum ersten mal sehen, vergleichen, wie schön so ein wertvoller Umgang ist.

Unsere Haltung zu wertvollen Beziehungen, zum Heiraten, erfüllende S., Familie usw., ist ein Spiegelbild der Beziehungen, so wie wir sie als Kind wahr genommen haben, oder in unserem persönlichen Umfeld wahr nehmen.

Viele starten in eine Beziehung wie in ein großes Feuerwerk, groß, bombastisch, aber schon nach einem Jahr trennen sie sich wieder.

Selbst finde ich Ehe und Beziehungen nicht kleinbürgerlich. Aber warum gehen immer mehr Beziehungen so schnell zu Ende.

Die Frage bleibt, wie komme ich in eine wertvolle Beziehung zu mir selbst, und daraus in Beziehung zu anderen Menschen. Sind wir in Deutschland wirklich so beziehungsgestört Und ich meine, eine gestörte Beziehung zu mir selbst und anderen Menschen hat schon was mit meiner Depression zu tun. Wenn ich keine gute und glückliche, erfüllende Beziehung zu mir selbst, anderen Menschen habe.

Gute Beziehungen, gute Ehen, gute Freunde, Freundinnen usw. fallen leider nicht einfach so vom Himmel.

Es hängt viel von meinen eigenen Entscheidungen ab, meine ich.Oft bin ich in meinen Beziehungen faule Kompromisse eingegangen.

Aber aus diesen nicht guten Beziehungen für mich, muss ich bereit sein, da auch kompromisslos wieder raus zu gehen.

Leider habe ich da klare Entscheidungen da oft vor mir her geschoben, aus Angst, was falsches zu machen.

Die Folge davon ist, das unsere Verletzungen dann nur noch tiefer werden.

Deshalb finde ich es so wichtig, das wir immer wieder voll zu uns als wertvolle Person stehen. Und gute Entscheidungen für uns treffen.


liebe Grüße,

Fredereic

20.06.2019 16:37 • x 5 #142


Jedi
Hallo Frederick !

Zitat von Frederick1:
Glückliche Ehen, wertvolle Beziehungen sind wie Lichtpunkte

das hast du genau richtig bezeichnet mit, Lichtpunkte !
dies so zu betrachten, scheint doch nicht wenigen Menschen, recht schwer zu fallen.

da schließt sich deine Frage an,
Zitat von Frederick1:
Aber warum gehen immer mehr Beziehungen so schnell zu Ende.

ich glaube es hat mit der eigenen bedürftigkeits-lücke zu tun.
ein bedürftiger Mensch der nach Liebe, Wertschätzung, Anerkennung durch eine Beziehung sucht, trifft möglicherweise genau auch auf einen solchen bedürftiger Menschen.
beide können sich am Anfang vieles von dem geben, was sie schmerzlich lange vermissen mussten u. was ihr tiefstes bedürfnis ist.
doch, wie du schreibst Frederick,
Zitat von Frederick1:
Viele starten in eine Beziehung wie in ein großes Feuerwerk,

und schnell, nach einiger Zeit, ist das Feuerwerk abgebrannt u. es bleibt ein Lebensalltag, den es dann zu gestalten gilt.
am besten, wenn dies auf Augenhöhe geschieht.
wenn dieser Lebensalltag nicht mit leben gefüllt werden kann, dann merken beide recht schnell, dass dies keine Liebesbeziehung mehr ist, sondern sie bildeten eine Verbrauchergemeinschaft.
gegenseitige Vorwürfe häufen sich u. beide Braucher können sich nicht mehr das geben, was sie von dem Anderen erwartet haben.

was auch zu einer schnellen trennung führen kann ist, wenn einer der Partner, meist sind es Männer, von einer Mutti zur anderen Mutti (die Partnerin) wechselt.
nach der Verliebtheitsphase, wird die Partnerin zum Muttiersatz, denn er möchte vieles von dem, was er von zu Hause kennt.
nach einiger Zeit, wenn die Partnerin noch die Wünsche ihres Angebetenen erfüllt hat, folgt eine Verärgerung mit der aussage,
ich bin doch nicht deine Mutter !
dies gehört zu den absoluten Liebeskiller.

Unrealitische u. zu hohe Erwartungen an eine Partnerschaft u. Ehe, führen auch schnell zu einem Aus.
Auch den Partner nach seinen Vorstellungen verändern oder besser beherrschen zu wollen, führt irgendwann zum Liebes-Aus.

auch die heutige verfügbarkeit, durch Partnerportale oder den Fremdgeh-Portalen, bieten einen schnelle möglichkeit, sich einem anderen Menschen, als Partner zuzuwenden, in kontakt zu kommen.
sich in einer Beziehungs-, gar Ehekrise, diese bewältigen zu wollen oder sich auch mal professionell mal helfen zu lassen,
bedeutet Mühe, Kompromissbereitschaft u. sehr viel Selbstreflexion.
Auch das aussprechen, gegenüber den Partner/in, was vermisse ich, was wünschte ich mir, was sind mein bedürfnis,
ist für viele Paare eine große Hürde.
Dabei muss ich als Mann leider feststellen, dass Frauen zu einer offenen u. ehrlicheren Aussprache eher bereit sind u. viel mehr für den erhalt einer Beziehung oder Ehe investieren. (natürlich, Ausnahmen bestätigen die Regel ).

ich denke, je klarer wir zu uns stehen, uns annehmen wie wir sind, uns auch mal Selbstkritisch reflektieren können,
wenn wir ein eher wertschätzendes Bild von einem uns vorher fremden Menschen machen können, werden Krisen, die es in Beziehungen u. Ehe immer vorkommen werden, auch überwunden werden können !

so meine Erfahrung u. Erklärung zu deiner Frederick, wichtig u. richtig gestellten Frage.

LG Jedi

20.06.2019 18:18 • x 2 #143


Jedi
Hallo

Zitat von Frederick1:
wie komme ich in eine wertvolle Beziehung zu mir selbst,

durch wertschätzung,
durch annahme, wie u. wer du bist,
durch achtsamkeit,
durch mehr bewusstheit,
durch Selbstreflexion,
durch lob,
durch akzeptanz im scheitern,
durch vergebung,
durch wertschätzen was ist, um hier nur einiges zu nennen !

problematisch wird es dann, wenn wir feststellen, dass unsere Vorstellungen mit der Realität nicht übereinstimmen !

so laß ich vor kurzem, dass es in den USA , ein deutlicher anstieg an Suizid bei jungen mädchen zu verzeichnen ist.
der erhöhte konsum unserer heutigen Medien, führt wohl offenbar dazu, im vergleichen mit Anderen häufig schlechter abzuschneiden.
dies lässt ernsthafte selbstzweifel wachsen u. kann zu psychischem leiden, bis hin zu suizidgedanken führen.
innere stabilität u. ur-vertrauen, wurden wohl schmerzlich vermisst.
Denn,
je mehr ein junger Mensch über ein ur-vertrauen verfügen kann,
je mehr er sich sicher ist, Liebe nicht nur durch gegenleistung zu erhalten,
je mehr wir die erfahrung machen konnten, dass ein zufriedenes u. glückliches leben nicht von mehr besitz oder durch titel zu erreichen ist,
das ausprobieren u. mut wichtig sind u. das scheitern zu einem normalen leben dazu gehören kann,
das man in der Krise, wieder gestärkt hervorgehen kann,
das Krisen u. Niederlagen die besten Lehrer sind,
so gibt es den Menschen die möglichkeit, Angstfrei Lebensentscheidungen zu treffen u. zu leben.

so meine persönliche Meinung !

LG Jedi

21.06.2019 19:25 • x 3 #144


E
Zitat von Jedi:
was auch zu einer schnellen trennung führen kann ist, wenn einer der Partner, meist sind es Männer, von einer Mutti zur anderen Mutti (die Partnerin) wechselt.
nach der Verliebtheitsphase, wird die Partnerin zum Muttiersatz, denn er möchte vieles von dem, was er von zu Hause kennt.

Hm.Jedi, ich weiß nicht.mir klingt das zu klischeehaft, zu sehr nach Ödipus.
Ich glaube vielmehr, daß es Männer wie Frauen gibt, die die Nestwärme suchen, die sie nicht bekommen haben.
Ein Mann, der häufig seine Partnerin wechselt sucht meiner Meinung nach nicht nach einer anderen Mutti sondern sucht nach Bestätigung, daß er es noch drauf hat.
Ich glaube auch nicht, daß es irgendeinen Menschen auf dieser Erde gibt, der so abgeklärt, so in sich ruhend ist, daß er nicht irgendwelche Kindheitsbedürfnisse mit sich bringt.
Jeder Mensch ist ein Braucher, und wenn er nur die Beziehung zu anderen braucht.

Ich denke, daß sich einfach gesellschaftlich auch vieles verändert hat, wir leben länger, haben mehr Erfahrungen gemacht, stellen viel mehr in Frage.
Manchmal passen Beziehungen einfach nicht (mehr), ohne daß es einer analytischen Beleuchtung bedarf.

Zitat von Jedi:

auch die heutige verfügbarkeit, durch Partnerportale oder den Fremdgeh-Portalen, bieten einen schnelle möglichkeit, sich einem anderen Menschen, als Partner zuzuwenden, in kontakt zu kommen.


Mir zwar vollkommen unverständlich, aber ja- das gibt es, auch das ist eine Veränderung innerhalb der Gesellschaft und scheinbar gibt es da großen Bedarf.

Zitat von Frederick1:

. Sind wir in Deutschland wirklich so beziehungsgestört


Das weiß ich gar nicht.
Sind wir das?
Ist eine gelungene Beziehung nur eine lange, andauernde Beziehung?
Wenn glückliche, zufriedene gemeinsame Jahre zu Ende gehen.warum ist dann die Beziehung gescheitert?
Zitat von Alexandra2:
. Daß meine Stimme wahrgenommen wird,

Ohja, und wie!- sie ist ganz wichtig, wie oft habe ich schon über Worte von dir nachgedacht.

Ich bin ja so ein Bilder-im-Kopf-Mensch.da sehe ich uns als bunten Strauß verschiedener Pflanzen, Blüten.jeder ist wichtig und macht einen Teil des großen Ganzen aus

22.06.2019 07:44 • x 7 #145


Jedi
Hallo Resi !

Zitat von Resi:
ich weiß nicht.mir klingt das zu klischeehaft, zu sehr nach Ödipus.

Ja Resi mag klischeehaft so klingen, aber ich habe selbst so eine Beziehung mitverfolgen können u. es ist furchtbar ausgegangen.
Aber du hast natürlich auch damit recht, dass die Nestwärme gesucht wird.
ich kenne leider eine ganze Reihe von Männern, die so unselbstständig sind u. ihre Frauen müssen immer alles stemmen u. entscheiden.
nur, wenn es ihnen dann nicht passt, wenn die Frau wieder einmal die verantwortung übernommen hat, dann wird alles infrage gestellt.
aber dann geht das Spielchen so weiter, die Frau ist für alles irgendwie zuständig u. trägt für erfolg oder misserfolg die alleinige verantwortung.
das hat für mich, mit Beziehung auf Augenhöhe so gar nichts zu tun !
ich finde, wenn ich eine beziehung, Partnerschaft oder Ehe eingehen, dann hat jeder seine Mitverantwortung für das gemeinschaftliche Leben auch zu übernehmen.
Anonsten könnte ich auch Allein bleiben !
im bereich der gelebten S., stelle ich mir ein ungleichgewicht , was die verantwortlichkeit betrifft, auch sehr schwer vor.
in so manchen gesprächen konnte man erfahren, das da schon lange zwischen dem Paar nichts mehr statt fand.
ich denke, dass das auch etwas mit der gesammt verantwortlichkeit zu tun haben könnte, ob es Alltagsentscheidungen betrifft oder wenn es um die verantwortung für die erziehung der Kinder geht.
Ist aber so meine ganz persönliche Meinung dazu.

Zitat von Resi:
zu sehr nach Ödipus.

da hast du mich villt. falsch verstanden.
es geht mir nicht wie bei Ödipus, der eine S. anziehung zu seiner Mutter empfand, sondern, dass Mutti dem Jungen (erwachsenen Mann) auch immer die Verantwortung abgenommen hat, ihm nach möglichkeit von schwierigkeiten ferngehalten hat u. dies lebt dieser Mann in seiner Beziehung zu einer Frau so weiter.
natürlich kann man es nicht generell auf alle Männer beziehen, aber wenn man sich mal mit den Trennungsgründen näher beschäftigt, dann ist dies schon auffällig.
Zitat von Resi:
Jeder Mensch ist ein Braucher

natürlich u. da gebe ich dir vollkommen recht !
Aber es sollten Erwachsene Bedürfnisse sein u. nicht so sehr das, was wir als Kind vermissen mussten.
Das ist sicherlich nicht leicht, da zu unterscheiden, was sind meine unerfüllten bedürfnisse aus Kindertagen u. was sind jetzt meine bedürfnisse, als Erwachsener Mann/ Frau.
Zitat von Resi:
Manchmal passen Beziehungen einfach nicht (mehr), ohne daß es einer analytischen Beleuchtung bedarf.

dazu habe eine eine andere Meinung !
Aber das Beziehungen sich irgendwann mal verbraucht haben oder sich für den ein oder anderen Partner neues Ziel ergeben hat, dass ist sicherlich so.
Darüber kann man sprechen u. eine menschlich vernünftige trennung vereinbaren.
Zitat von Resi:
Ich denke, daß sich einfach gesellschaftlich auch vieles verändert hat,

Stimmt Resi u. das spielt sicherlich, was die heutige Paarbeziehung angeht, bestimmt eine gewichtige Rolle.

LG Jedi

22.06.2019 17:18 • x 2 #146


Blume71
Hallo,

eine Frage hätte ich an alle zu dem Thema, in die Runde:

Wie ist das bei Euch, wenn Ihr Wertschätzung von anderen erfahrt? Könnt Ihr die uneingeschränkt annehmen?
Stimmt Ihr freudig und dankbar zu?
Oder fühlt Ihr Euch vllt. sogar unwohl?

Mir hat mal eine Freundin gesagt, ich sei wohl als Kind nicht viel gelobt worden, deswegen würde sich das für mich so fremd anfühlen.

@zero, schrieb weiter oben, dass er es im Berufsleben negativ besetzt erlebt hat und deswegen kritisch ist - wenn ich das richtig verstanden habe.

Von mir aus kann ich sagen, dass ich mich über Wertschätzung freue, aber auch ganz schnell mit einer Bemerkung dabei bin, die das Lob oder die Wertschätzung schmälert.

Schade eigentlich.

Als könnte ich gar nicht glaube, dass das gerade passiert, oder als hätte ich es vielleicht gar nicht verdient

Sicher muss ich da an mir und meiner eigenen Wertschätzung mir gegenüber ansetzen.

Mich würde aber trotzdem interessieren, wie es Euch dabei ergeht. Freut Ihr Euch immer uneingeschränkt ? (natürlich ist es auch abhängig von Person und Situation)

Lieben Gruß Blume

23.06.2019 18:16 • x 4 #147


Jedi
Hallo Blume71 !

Zitat von Blume71:
Freut Ihr Euch immer uneingeschränkt ?

Ich freue mich über jede Form der Wertschätzung !
Kommentieren du ich es nicht, sondern nehme es gerne an.
Zitat von Blume71:
mit einer Bemerkung dabei bin, die das Lob oder die Wertschätzung schmälert.

Zitat von Blume71:
Sicher muss ich da an mir und meiner eigenen Wertschätzung mir gegenüber ansetzen.

Ja Blume, wenn du es schaffst dir selbst gegenüber Wertschätzend mit dir umzugehen, dich selbst auch loben kannst, für etwas was du gut geschafft hast, dass sind dies die ersten Schritte, die Wertschätzung , die du von Außen erhälts, es nicht mehr schmälern zu müssen u. du darfst es annehmen u. hast es dann auch verdient.
es ist ein Lern- u. Erfahrungsprozess u. nimm dir Zeit dafür.
Du wirst mit der Zeit feststellen können, dass es leichter wird sich selbst wertzuschätzen u. Wertschätzung von Außen für dich richtig einzuordnen.

Manche zweifeln auch an der echtheit von Wertschätzung durch Andere.
ich denke aber, dass es nicht meine Aufgabe ist, mir dazu gedanken zu machen, sondern erhalte ich eine wertschätzung durch einen Anderen, dann kann ich die echtheit oder das mögliche unechte, villt. weil es mit einem Hintergrund verbunden ist, gut bei ihm lassen.
Da trägt jeder seine eigene Verantwortung, wie echt, authentisch oder auch eher unecht er mit Wertschätzung gegenüber Anderen umgehen möchte.

LG Jedi

23.06.2019 19:14 • x 5 #148


Blume71
Vielen Dank Jedi für Deine Antwort.

Ich muss zugeben, dass ich da sehr ambivalent bin. Es gab eine Zeit, da war mein Gefühl, dass immer alle anderen besser als ich waren. Ich fühlte mich ganz klein und unsichtbar.

Dann wurde ich berufl. gefördert, man traute mir was zu und ich konnte durch Leistung wachsen. Ausserdem änderte ich meine Optik.
Das Selbstvertrauen wuchs, aber leider erstmal oberflächlich.
Im Laufe der Zeit konnte ich dann für mich rauskristallisieren, was mich ausmacht, was ich besonders gut kann bzw. wo meine Stärken liegen.

Ich denke, ich weiß mittlerweile sehr gut, wo meine Stärken und Schwächen liegen, allerdings heißt das noch nicht, dass ich alle meine Schwächen uneingeschränkte angenommen habe.

Und es heißt auch nicht, dass ich jedes Lob oder Wertschätzung ungeingeschränkt annehmen kann. Es fühlt sich manches mal (noch) fremd an.

Es ist schon irgendwie seltsam, da lechzt man nach Anerkennung durch Leistung, Fleiß oder Optik und wenn man sie dann vielleicht erhält, dann erreicht sie einen nicht richtig bzw. man fühlt sich sogar noch angetrieben, weiter zu machen.

Sicherlich muss man hier auch die Unterscheidung treffen, was gerade wertgeschätzt wird: Die Leistung, eine Wesenszug, der Mensch als Person im Ganzen usw. Sicherlich ist die Wertschätzung der ganzen Person, die höchste Wertschätzung überhaupt.

Sicherlich gibt es Wertschätzung, die kann ich gut annehmen, dann gibt es wieder Wertschätzungen, die fühlen sich fremd an und unwahr, bzw. die Person, welche meinen Wert schätzt, ist mir zu nah. Versteht das jemand?

So, jetzt habe ich aber aus dem Nähkästchen geplaudert

Allen einen schönen Abend!

23.06.2019 20:27 • x 6 #149


A


Hallo Jedi,

x 4#30


Hoffnung21
Liebe @Blume71

Du sprichst mir aus der Seele

Früher war das kein Problem, wenn da ein Lob kam, da hab ich gelechzt danach, hab bei meinem Chef immer bemängelt, dass ich zu wenig Lob, Wertschätzung, Anerkennung erhalte.

Jetzt ist es tatsächlich so, dass ich mich dabei unwohl fühle. Ich kann das gar nicht genau erklären, aber wenn ich gelobt werde, dann fällt mir immer sofort ein, was aber nicht gepasst hat. Das ist eigentlich total bescheuert, aber in dem Moment geht in meinem Kopf eine rote Alarmleuchte an, die sofort sagt was alles noch nicht gut geht, was nicht gepasst hat, was für Fehler ich noch mache, wie langsam ich doch noch bin, wie viel schlechter im Vergleich zu vorher ich noch bin, was für Defizite noch da sind Ich fürchte, die rote Lampe das ist ein riesengroßer, überdominanter INNERER KRITIKER, der sich da austobt. @Jedi , ich bin immer noch auf der Suche nach einer Spielzeugfigur, die muss dann aber was aushalten, weil ich die bestimmt -zumindest gedanklich- in die Ecke schmeißen möchte. Es soll der hässliche Riese aus Harry Potter sein, der sich ins Schloss schleicht und Hermine in der Toilette findet und alles kaputt haut (soviel zu Wortfindungsstörungen, mir fällt partout der Name nicht ein ), der INNERE FÜRSORGER ist dann Dobby, ebenfalls aus Harry Potter.

Ist das jetzt ein schlechtes Bild, das man von sich hat, fehlende eigene Wertschätzung, kein Selbstbewusstsein (wo ist das hin? Ich war immer so selbstbewusst, wie kann eine Krankheit sowas total zerstören? )

Liebe Blume, du bist nicht allein

LG Eis

23.06.2019 23:17 • x 5 #150

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