Also ich finde ja, dass das Problem nicht an dem ''höher und immer schneller sowie fortschrittlicher'' liegt, sondern daran, dass man einfach nichts machen kann. Gezwungen zu sein, nicht vergnügt schwimmen zu gehen, sondern an schönen Sonnentagen vor dem Laptop/Handy/Fernseher zu sitzen oder meinetwegen irgendwo draußen, aber einfach nur sitzen ohne sonstige Erlebnisse, das ist schon heftig. Solche Aktionen sind auch nicht stressig, sondern beleben und sind eigentlich die Dinge, für die wir leben. Alternativen fallen weg, wo man sich vorher einfach anderweitig besinnt hat, wenn ein Bad oder so geschlossen hatte, hat man heute einfach überall geschlossene Türen.
Natürlich kann man die Verantwortung über den Frust bei sich selbst suchen, weil man nicht die Fähigkeit besitzt, sich gut langweilen zu können und Tag für Tag sinnlos einfach vorbeistreichen zu lassen, während man normalerweise allerlei Möglichkeiten hätte, sich positiv bespaßen zu lassen, aber ich sehe das Problem doch bei Corona, nicht bei mir.
Das sind meine Skills, um mit meiner psychischen Verfassung klar zu kommen und diese fehlen total.
Ohne Corona wären die Maßnahmen gar nicht da und ohne Corona wäre keiner in Gefahr.
Die Situation ist unschön, da gibt es nichts dran zu rütteln.
Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als sich damit zu arrangieren, aber dieses Arrangement ist nun mal sehr klein, da es nämlich an Möglichkeiten fehlt. Und bei dem einen oder anderen fehlt es an psychischer Stabilität.
Ich bin auch der Meinung, dass stabile Menschen jammern dürfen, wieso denn auch nicht? Wenn es sie ebenso belastet, wieso sollte ich denen das absprechen?
Wenn jemand gut damit klar kommt, hey, schön - super. Aber wieso stellt man dann die Erwartung an andere, dass sie damit ebenso klar kommen (sollten/müssten)?
Wieso erlauben wir Menschen nicht, ihre Empfindungen auszudrücken oder diese überhaupt haben zu lassen?
25.04.2020 17:33 •
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