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Wie erlebt ihr gerade diese ungewöhnliche Zeit

A
Lieber @traumaland

hast Du es schonmal mit einem Ehrenamt versucht? In meiner Stadt gibt es sehr viele verschiedene Dinge, die man da machen kann. Niemand erwartet da Leistung, du triffst normale Leute, alle freuen sich total über Deinen Beitrag und Du bestimmst selbst in welchem Umfang Du was machst. Und Du musst bei sozialen Gelegenheiten nicht sagen, dass Du nichts machst. Mir hat das mal sehr gut getan. Jetzt im Moment sind die Möglichkeiten da natürlich eingeschränkt, vor allem für Sachen die mit sozialen Kontakten verbunden sind. Aber so allgemein dachte ich.
Liebe Grüße

17.04.2020 09:38 • x 4 #901


A
Und eine war auch dabei, die hat sich dadurch zu ihrer EU Rente was dazuverdient. Sie meinte da kann man mehr dazuverdienen als beim alg 2.

17.04.2020 09:42 • #902


A


Hallo Jedi,

Wie erlebt ihr gerade diese ungewöhnliche Zeit

x 3#3


L
und ich habe Verständnis bis zu einem gewissen Grad, aber wenn man merkt, dass jemand sich ewig in sein Armes Ich zurückzieht, dann triggert mich das ganz extrem.

17.04.2020 09:43 • x 1 #903


S
LaLuna , an diesem Triggern kannst du dran arbeiten,
Da kann der andere Mensch nichts dafür !

17.04.2020 09:44 • x 4 #904


L
klar . . . mach ich doch

17.04.2020 09:45 • #905


Ilse77
Mh, ich bin mit Mitmenschen ja auch schon öfter auf die Nase gefallen, gerade vor ein paar Wochen hatte ich wieder so ein A-ha Erlebnis. Es tat weh, aber letztendlich war es gut, dass die Wege sich trennten. Umgekehrt gab es auch mal positive Überraschungen. Ich habe für mich entschieden, erstmal neutral mit neuen Mitmenschen umzugehen, ohne große Erwartungen weder in die eine oder andere Richtung. Vertrauen habe ich zu wenigen, engen Bezugspersonen die meine Krisen mit mir gegangen sind und die ich schon einige Jahre kenne. Vertrauen zu mir selbst mal mehr, mal weniger. Schwankt noch. Schwankt vielleicht auch bis ans Ende meiner Tage, wer weiß. Mitleid, also von oben herab auf jemanden sehen, dem es schlecht geht, strahle ich hoffentlich nicht aus. Empathie fühle ich mehr, als oft gut für mich ist. Mich hier besser abzugrenzen ist auch noch ein Lernprozess. Deshalb kann ich zu viel Negativität nur schwer verdauen. Mit sachlichem Realismus komme ich besser klar. Auch realitätsnaher Optimismus tut gut, nicht rosa Wolken malen aber sehen okay, das und das ist noch gut. Meine Schwägerin sieht nur Katastrophen und freut sich dann geradezu, wenn sie auch noch recht hat, was ja statistisch gesehen immer mal vorkommt. Finde das sehr anstrengend und es zieht mich an schlechten Tagen, wo die eigene Abgrenzung nicht gelingt, runter. Das hier ist nicht das Paradies und nicht die Hölle für mich. Es ist halt die Welt, mit schönem und schrecklichem. Ich erwarte kein Dauerglück, versuche mich an Zufriedenheit und hoffe, beim nächsten Schicksalsschlag auch wieder einigermaßen aufzustehen.

17.04.2020 10:25 • x 10 #906


E
Zitat von laluna74:
aber wenn man merkt, dass jemand sich ewig in sein Armes Ich zurückzieht, dann triggert mich das ganz extrem.

Das kann ich total gut verstehen.

Mir ging das auch lange so, bei jemandem in meinem Umfeld.
Irgendwann muß man dann aber auch einsehen, daß man nicht immer das Recht hat, sich einzumischen- es ist das Leben des anderen und er hat ein Recht darauf, das auch ein Stück weit zu versauen aus unserer Sicht.
Mich immerzu einzumischen und es besser zu wissen hatte etwas mit rechthaberisch zu tun, das hatte nichts mehr damit zu tun, eine helfende Hand zu reichen
Aber das war ein langer Lernprozess

Zitat von laluna74:
dass jemand sich ewig in sein Armes Ich zurückzieht,

Hier tut das ja GsD niemand, vor allem und schon gar nicht nicht ewig

Zurück noch mal zum eigentlichenThema:
In dieser ungewöhnlichen Zeit ist vor allem etwas ganz deutlich:
Trotz Distanz ist man sich irgendwie näher, zumindest habe ich den Eindruck- oder bin ich aufmerksamer geworden?
Wenn ich spazieren gehe gibt es immer ein freundliches Lächeln, Gespräche. . .die Nachbarn sind aufmerksamer, es ist gerade schon auch wohltuend, wie sich die Entschleunigung und die Stille positiv auswirkt.

Ilse,
Zitat:
Es ist halt die Welt, mit schönem und schrecklichem. Ich erwarte kein Dauerglück, versuche mich an Zufriedenheit und hoffe, beim nächsten Schicksalsschlag auch wieder einigermaßen aufzustehen.

Super ausgedrück!

17.04.2020 10:29 • x 7 #907


S
Danke Ilse,
jetzt hast du etwas genau in passende Worte gefasst,
Wie ich ähnlich das Leben, die Menschen
Und mich erlebe
in all meiner menschlichen Begrenzung und Fülle

17.04.2020 10:31 • x 7 #908


S
Es schreiben hier auch junge Menschen.
Ich finde das mutig und
ich hätte es mir in diesem Alter nicht getraut,
Mich so zu öffnen.
Respekt!

17.04.2020 10:43 • x 7 #909


E
Zitat von laluna74:
Ich bin Arzthelferin mit Leib und Seele, ihr braucht mir nichts zu erzählen, rein gar nichts!


Ich komm nicht umhin dich nochmal persönlich zu fragen: Merkst du nicht, wie eingenommen du von dir und deiner Sicht bist? Dass du zwar gerne Ratschläge verteilst, aber selbst bei Worten, die gar nicht speziell an dich gerichtet sind, sofort auf Gegenwehr gehst?

Du machst und sagst natürlich was du meinst und denkst, das ist sicher auch gut. Aber bedeutet ganz bei sich selbst sein nicht auch, offen zu sein und innlerlich ruhend?


Mir fiel gestern meine Tante ein. Sie sprach immer von den strahlend weißen Gardinen die alle so loben würden und die sie selbst so genießen konnte.

Meine Tante war Messi. ^^

17.04.2020 10:56 • x 8 #910


T
Zitat von Annaleen:
Und eine war auch dabei, die hat sich dadurch zu ihrer EU Rente was dazuverdient. Sie meinte da kann man mehr dazuverdienen als beim alg 2.

Ja, eine EU Rente ist ja noch was anderes als Grundsicherung.
Bevor ich in die Grundsicherung kam, musste ich Antrag auf EU Rente stellen, scheiterte aber an der 5 Jahre-Arbeit-Grenze.

Ehrenamt ist ein super Vorschlag, doch ich habe ja bereits einen Fokus, auf das ich mich konzentrieren will, auch wenn ich mehr schleiche als vorwärts komme. Meine ganze Energie lege ich grade da rein.

Zitat von laluna74:
klar . . . mach ich doch

Scheinbar nicht.

Zitat von laluna74:
und ich habe Verständnis bis zu einem gewissen Grad, aber wenn man merkt, dass jemand sich ewig in sein Armes Ich zurückzieht, dann triggert mich das ganz extrem.

Ich fand dich anfangs ganz sympathisch, hier auf einmal solch eine Wandlung zu sehen, ist erstaunlich.

Warst du die ganze Zeit so oder hast du eventuell gerade eine schlechte Zeit?

[hr]
Mist, muss den Beitrag in mehrere aufteilen, man kriegt den ganzen Faden einfach nicht komplett ins Bild unten.

17.04.2020 11:41 • x 2 #911


Dani82a
Zitat von traumaland:
Ich fand dich anfangs ganz sympathisch, hier auf einmal solch eine Wandlung zu sehen, ist erstaunlich.



Bin auch etwas irritiert.

17.04.2020 11:46 • x 3 #912


T
Zitat von Shana1967:
mir hat einer mal ein sehr gutes Bild mitgegeben:
jeder Mensch ist wie ein Baum, derjenige der gute Wurzeln hat wird zwar durchgeschüttelt aber die Wurzeln bleiben bei Lebenskrisen und Gewitter verankert.
Der andere mit keinen stabilen Wurzeln droht bei jeder Lebenserfahrung/ Krise zu entwurzeln.
empfundene Lebensbedrohung.


Ja, die Kindheit ist dieses Wurzeln schlagen. Sich bestmöglich zu entwickeln. Sich zu festigen. Aber dennoch - auch dann - gibt es immer noch welche, die sensibler sind. Die eine Krise ganz anders erleben, ganz anders verarbeiten und dennoch kurz vorm entwurzeln sind.

Wichtig ist da immer, dass man Rückhalt hat und sich auf jemanden verlassen kann.

Zitat von Shana1967:
und ich glaube daran, dass sie ( Täter ) nicht alles in einem zerstören konnten und das dort der winzig kleiner Ansatz ( Licht) in einem selbst ist, um doch diesem Leben für sich etwas abgewinnen zu können.


Ich hoffe es. Einen Sinn sehe ich noch. Ich hoffe nur, dass ich diesen weiter verfolgen kann.

Zitat von Shana1967:
Traumaland, ich kann es jetzt noch besser nachvollziehen, dass du so sehr unter den Corona- Maßnahmen leidest .


Ja, diese kleinen Anker, Ablenkungen und Seelenbalsam sind weg.
Ernsthaft, es war nie viel, was ich machen konnte, aber sie hievten mich wieder ein Stück nach oben.

Zitat von Shana1967:
Und wie schwierig sich dadurch die Teilnahme an diesem sogenannten normalen Leben gestaltet - auch mit großer Mühe nahezu unerreichbar scheint.

Ja, sehr gut in Worte gefasst. So fühlt es sich tatsächlich an.

17.04.2020 12:00 • x 1 #913


Irgendeine
Zitat von laluna74:
PS ich wurde auch von klein auf entwurzelt, aber ich brauche kein Mitleid, auch nicht von euch. Ich sehe es eben anders, hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner! Und damit fahre ich persönlich ganz gut

Mitleid brauche ich auch nicht. Darauf war ich hier auch gar nicht aus. Ich will ja nicht, dass jemand mit mir leidet.
Zitat von laluna74:
Weil letztendlich kann ich mich nur auf mich selbst verlassen!

Schön, wenn man das kann. Ich kann nicht mal das.
Zitat von Shana1967:
Ich bin zwar sehr irritiert wenn mir Mitgefühl begegnet

Das bin ich auch. Aber Mitgefühl, ist etwas anderes, als Mitleid.
Mitgefühl bedeutet für mich, dass jemand meine Gefühle respektiert und nachvollziehen kann.
Das finde ich gut und wünsche es mir auch.
Zitat von Shana1967:
Wenn jemand sich einfühlt in mich und mitschwingt.
Ich bin nicht allein.

Genau das ist es.
Zitat von Annaleen:
hast Du es schonmal mit einem Ehrenamt versucht? In meiner Stadt gibt es sehr viele verschiedene Dinge, die man da machen kann. Niemand erwartet da Leistung, du triffst normale Leute, alle freuen sich total über Deinen Beitrag

Finde ich einen guten Tipp. Ich habe sicherlich schon mehrfach geschrieben, dass ich ehrenamtlich beim DRK bin.
Das tut mir sehr gut, denn dort werde ich respektiert und ich bin gut, in dem was ich dort tue.
Man lernt viele Menschen kennen, was mir ja eigentlich schwer fällt. Aber dort haben wir alle etwas Gemeinsames, was die Sache ungemein erleichtert.

Mal ganz davon abgesehen, dass man durchaus auch viele Vorteile hat, z.B. Konzerte für lau sehen.
Letztes Jahr z.B. Phil Collins, Muse und Metallica.
Dieses Jahr wäre es Iron Maiden gewesen. Fällt natürlich aus und das ärgert mich wirklich.
Zitat von Ilse77:
Ich habe für mich entschieden, erstmal neutral mit neuen Mitmenschen umzugehen, ohne große Erwartungen weder in die eine oder andere Richtung.

Ich wünschte, ich könnte das. Aber ich bin einfach zu oft auf die Fr*sse geflogen, deswegen fällt es mir schwer, neutral oder gar positiv eingestellt zu sein, wenn ich auf einen fremden Menschen treffe.
Zitat von traumaland:
Ich fand dich anfangs ganz sympathisch, hier auf einmal solch eine Wandlung zu sehen, ist erstaunlich.

Ich muss hier (leider) zustimmen. . .

17.04.2020 12:58 • x 1 #914


A


Hallo Jedi,

x 4#15


Jedi
Hi @Frederick1 !

ja es gibt nur zwei Meinungen, meine und die Falsche.............(Spaß)
Ich weiß, wie Du das meinst
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Ich lese ja alle Deine Beiträge u. lese sie gern u. ich habe viel Respekt vor deiner Offenheit u. auch Meinung !
Ich wollte hier auch mal die Väter erwähnt wissen, da ich finde u. ich bin selbst Vater von Erwachsenen Kindern,
dass Väter auch oft schlecht wegkommen in der Wahrnehmung so mancher Menschen.
So habe ich von einer Nachbarin (arbeitet in einer Kita) erzählt bekommen, dass sie dort einen recht hohen Anteil,
an Alleinerziehenden haben, darunter auch so einige Väter.
Sie ist oft sehr berührt davon, wie diese Väter ihr Leben, manchmal gar mit zwei- drei Kindern gut geregelt bekommen u.
welch liebevollen Umgang sie mit ihren Kindern haben.

Du hast recht, Scheidungen können oder sind für Kinder eine Katastrophe, je wie Eltern sich bei einer Trennung benehmen.
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Hattest Du in Deinem Beitrag was von, Du seist auch als Vater komisch geschrieben ?
Ich glaube nicht, dass Du komisch bist ! - Mir jedenfalls kommst Du hier im Forum nicht komisch vor !
Ich glaube, dass Du bei deinen Kindern recht gut angesehen bist u. das die Dich bestimmt sehr lieben.

17.04.2020 13:25 • x 5 #915

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