Wie finde ich zu mir selbst - starke Persönlichkeit

I
Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier und mir geht es nicht so gut.

Seit ca. 4 Jahren läuft mein Leben in eine Richtung die ich nicht mit mir und meinen erlernten Einstellungen akzeptieren kann. Zuerst bekam ich Kopfschmerzen und wusste nicht was tun... dann habe ich in 2 Jahren Therapie herausgefunden woran es liegt.
Ich war früher, so kam ich mir zumindest vor, ein toller Kerl, cool, selbstsicher, eloquent, clever, nie alleine, immer unter Menschen, war im Studium über 1 Jahr auf reisen... mir schien sozusagen die Sonne aus dem Ar. und ich kannte bis dahin keine schlechten Momente.
Mit dem Tod meines Vaters nahm all das ein Ende. Er ist jetzt vor 8 Jahren verstorben. Ich habe nach seinem Tot nicht getrauert und mein Leben einfach weitergelebt, um anderen nicht mein wahres Inneres zeigen zu müssen. Bis der Kopfschmerz kam!
Herausgefunden habe ich für mich, dass auch eine ganz andere Persönlichkeit in mir trage die ich nicht akzeptieren will. Ich bin nicht perfekt, furchtlos, konfliktfähig und durchsetzungsstark (wie ich immer sein wollte), auch nicht super schlau, scharfsinnig und auch nicht gefeit vor psychischen Problemen.
Im Studium z.B. habe ich mir ein Traumschloss aufgebaut, dass aber nichts mit der Realität zu tun hatte. Ich dachte wenn ich mein Studium in der Tasche habe liegt mir die Welt zu Füssen. Weil ich mit meiner offenen, enthusiastischen und frohen Natur, viele Menschen, auch Arbeitgeber für mich begeistern konnte. Leider war ich nach meinem Studium nicht mehr die froh Natur, offen und enthusiastisch, was mein Plan radikal durchkreuzte. Nichts war mehr so, wie es mal war.
Eigentlich habe ich nach dem akzeptieren des Todes meines Vaters erkannt, dass ich mich nie selbst hatte und mein ganzen Leben nur nach den Anderen ausgereichtet habe.
Wenn andere schlecht über mich denken oder reden ist das für mich schlimm. Mir tut das weh, obwohl mir keiner was tut. Eigentlich könnte ich auch, auf die Meinung der Anderen schei., aber nun ja so wurde ich halt erzogen (komme aus Polen, und meine Eltern haben immer nur gesagt, Vorsicht die Anderen)
Für mich, ist dass schlimmste die Angst bei Freuden einfach zu weinen und schwäche zu zeigen, oder die Angst für verrückt gehalten zu werden, weil es mir immer noch schlecht geht. Dafür schäme ich mich besonders.
Treffe ich mich dann mit alten Freunden, bin ganz zittrig, ängstlich, bekomme auch Panik Attacken, und denke am Schluss wirklich, dass ich verrückt bin. Dabei bin ich einfach nur anders als früher, ich bin einfach nicht mehr locker und gut gelaunt, sonder eher unsicher, ängstlich und depressiv. Ist halt auch ein Teil von mir, den ich verdammt schwer akzeptieren kann.
Ich bewundere Menschen die einfach Sein können ohne zu denken.

Hoffentlich habe ich euch, keinen unzumutbar langen Text hinterlassen, bedanke mich jetzt schon bei jedem, der dass liest und mir sein Feedback schreibt.

Finde das ganz toll was Ihr hier macht.

Liebe Grüße der Alex

26.04.2009 10:21 • #1


S
Hallo Alex,

sei ganz herzlich willkommen hier bei uns.

Ich denke, du wirst hier viele Tipps und Anregungen bekommen.

Du kannst sehr genau deine Befindlichkeiten diagnostizieren. Du selbst hast erkannt, dass du bis jetzt in einem falschen Film mitgespielt hast. Das ist doch schon der erste Schritt. Deine Erwartungen an die Gesellschaft und dein Leben haben sich nicht bestätigt. Auch das ist eine Lehre, die du dir auf deine Fahne schreiben kannst. Du hast dazugelernt, herzlichen Glückwunsch. Du hast erkannt, was du bis jetzt falsch gemacht hast, deine Erwartungen waren einfach unrealistisch.

Emotionen zu zeigen, bedeutet nicht schwach sein. Wobei auch Männer schwach sein sollten!!!! Aber damit wirst du nicht konform gehen können. Du hast es zu was gebracht im Leben, darauf solltest du stolz sein und es auch in dir tragen.

Wie wollte denn ein Mann sein? Hast du eine Idee, was du für dich tun oder ändern kannst, damit es dir besser geht? Du kannst die oder das andere nicht ändern, du kannst nur dich selbst ändern.

Ich wünsche dir, dass du hier findest, was du suchst und brauchst.

Alles Gute von Serafina

26.04.2009 19:12 • #2


A


Hallo immernoch79,

Wie finde ich zu mir selbst - starke Persönlichkeit

x 3#3


I
Hallo Serafina,

vielend Dank für deine Antwort.
Du hast recht, ich kann mein Problem ziehmlich gut beim Namen nennen, zumindest an einigen Tagen, dann verschwimmt wieder mal alles. Mir sagen viele das ich da schon einen großen Schritt weiter bin aber leider fühle ich mich nicht so.

Ich weiß schon was ich erreicht habe, sehe aber in der realität doch die schwierigkeiten. z.B. habe ich Legasthenie und bin akademiker, dass passt leider nicht gut zusammen. Da fällt es mir schwer stolz auf mein Studium zu sein, obwohl ich es doppelt sein könnte, aufgrund meiner Behinderung. Kaum bin ich aber in einer für meinen Status angemessenen Position, kann ich die erwartete Leistung schwer bringen. usw natürlich spielen da auch meine zu großen Erwartungen, an mich, eine große Rolle. Wenn ich z.B. Tierpfleger wäre, hätte ich bestimmt halb so viele berufliche Probleme... :).

Ich finde es einfach erschreckend was das für Auswirkungen auf mich hat, dass ich in einem falschen Film mitgespielt hat und jetzt der Wahrheit ins Gesicht schauen muß. Wieso fällt das blos so unglaublich schwer, sich zu akzeptieren wie man ist. Es macht mich einfach sehr traurig das ich für die Meinung und Bewertung anderer Menschen so weit gehe. So häufig habe ich mich schon von meiner schwachen Seite gezeigt und geschämt. Aber von Akzeptanz keine spur. Ich verstelle mich immer noch, nur um das noch am seidenden Faden hängende Bild, das ich von mir noch habe, oder was Freunde von mir noch haben könnten, um jeden Preis zu erhalten. Ich versuche es jeden Tag, mich anzunehmen und mir gut zu zu reden, aber ich breche immer wieder ein. Mein Unterbewußtsein ist einfach zu stark. Die Scharm manchmal zu groß.

Dazu kommt noch das ich mich so sehr schäme meinen alten Freunden, zu zeigen, dass ich immer noch, nach 3 Jahren in der schei. stecke und es mir nicht gut geht. Das ist für mich wie versagen, ich kriege mein Problem nicht in den Griff, und alle können das sehen. Sie könnten ja denken, ach dem ist nicht mehr zu helfen oder sonst was.... was eigentlich schei. egal ist, aber es bestimmt halt mein Denken und Fühlen.

Ich werde zukünftig einfach versuchen, die Gedanken über, das was die Anderen Denken könnten, vorbeiziehen zu lassen und diese auch erstmal zu akzeptieren, so wurde ich halt erzogen, das ist auch Teil meiner Persönlichkeit. Ist halt nicht leicht. Annsonsten mich immer wieder schambesetzten Situationen auszusetzen, was der absolute Horror ist, und hoffen das es irgendwann besser wird.

Wie ein Mann sein sollte: einfach locker, mit Problemen zurechtkommen, sich nicht von ihnen umhauen lassen, Charackerstark mit Ecken und Kanten, kein ja sager, stark usw.

Am schwierigsten ist es ja zu wissen, was man ändern kann und was man akzeptieren muß. Glaube das ist eine Lebensaufgabe.
Auf jeden Fall habe ich noch viel zu tun, und bedanke mich nochmals für deine Antwort und dafür das ihr hier so was tolles geschaffen habt.

sonnige Grüße
Alex

29.04.2009 13:35 • #3


I
Hallo,

irgendwie sprichst Du mir wie aus der Seele. Ich erlebe im Moment auch so etwas. Hab mich in meinem Leben total verrannt.
Habe während dem Studium auch ganau das gleiche Luftschloß aufgebaut. Und jetzt ist es nicht mehr da! (Komme übrigens auch aus Polen!)
Werde mir Zeit nehmen und das Alles hier rein schreiben, muß aber im Moment noch einen unangenehmen Tag hinter mich bringen.

Grüße

09.05.2009 09:04 • #4


I
wieso ist es nur so schwer schwäche einzugestehen, das kleine klind in einem zu umarmen. ich merke das gar nicht das meine ängstliche, nervöse, schüchterne halt kindliche seite unterdrücke. das kommt immer erst später mit viel druck und sehr ungutem gefühl hoch. dann frage ich mich meistens, warum, und erkenne viel später das ich wieder mal mein kind in mir weggeschoben habe als es anzunehmen.

man kennt es nicht aus der berufswelt, das der chef vor dir steht und nicht mehr weiß was er sagen soll, oder anfängt zu stottern.

ich habe die erwartung an mich selbst, dass ich einem gewissen standart entsprechen muß, tue ich das nicht, wirke unbeholfen oder unsicher, werde ich fast verrückt, so wichtig ist mir das meinen erwartungen zu entsprechen. natürlich auch und besonders den ertwartungen der anderen menschen, die ich in sie hineininterpretiere.

ich habe diese geschichte schon sehr lange und es wird und wird nicht besser, dabei nehme ich diese probleme rational an, weiß manchmal einfach nicht weiter.

lg

17.06.2009 21:14 • #5


I
Hi und vielen Dank,

ja das ist ein Ansatz. Mache Autogenes Training schon sehr lange, mal intensiver mal weniger Intensiv. Das hilft auch, aber leider nicht über das Problem hinweg.

Ich kämpfe schon seit 4 Jahren mit meiner schlechten laune und meinen üblenen Zuständen und kann immer noch nicht Akzeptieren. 4 Jahre später und ich stelle mir die gleichen Fragen, habe die gleichen Probleme... einfach nur zum verrückt werden. Dabei weigere ich mich nicht das Problem anzunehmen und damit lernen umzugehen, nein ich setzt ich viel mit mir auseinander, vielleicht schon zu viel. Anfangs war ich in der CDK in Münster für 3 Wochen und dann 2 Jahre in Therapie... es hat mir schon viel gebracht um zu verstehen was mit mir los ist, aber umsetzen kann ich es einfach nicht.

z.B. ich habe Legasthenie und könnte niemals vor meinen Arbeitskollegen vorlesen, das würde nicht gehen. Ich hätte panik Attacken und alles was dazukommt, so schlimm ist meine Angst für dumm gehalten zu werden. Obwohl ich weiß das mich die Anderen mal kreuzweise können, ist das in meinem Kopf so stark verankert das ich es nicht mehr rauskriege. Somit versuche ich alles das zu überspielen es zu leugnen, es nicht zu zeigen. Damit leugne ich mich und stehe nicht zu mir... damit entferne ich mich von mir, und gebe meinen Gedanken, die ich in die Anderen hineininterpretiere zu immer mehr Macht.

Mitlerweile fühle ich mich echt beschissen und stehe jeden Morgen mit dem Gefühl auf durchzudrehen, kaum bin ich auf der Arbeit, geht alles irgendwie wieder, komme ich nach hause habe Weltuntergansstimmung. Das liegt nur daran das ich meinen beschissenen Erwartungshalungen von mir und den Anderen nicht senken kann. Es ist so stark, dass ich momentan meine Schwache Seite gar nicht mehr zulassen kann, habe das Gefühl sie einzumauern und nichts dagegen unternehmen zu können. Ich achte darauf und versuche alles um die schwache Seite nicht einzumauern aber mein Bnterbewusstsein ist stärker.

Je mehr ich am Abend meinen Gefühlen freien lauf lasse desto besser geht es mir am Morgen. Also zwinge ich mich fast schon zu weinen, nur das es mir am Morgen ja besser geht.

Geht es mir besser, kriege ich einen höhenflug, versuch mit Autogenem Training uws. mich auf dem Boden zu halten, was nicht funktioniert und kriege dann am Abend wieder meinen Abschiss.

So geht das seit Monaten.

Sorry mußte mir den Frust von der Seele schreiben. Danke fürs zuhören...

24.06.2009 19:07 • #6


M
Hallo immernoch!

Ich bin neu hier in diesem Forum und finde Deinen Thread sehr auf mich zutreffend. Eine Erklärung für mich war eine Diagnose aus meinem letzten Aufenthalt in einer Tagesklinik: narzistische Persönlichkeitakzentuierung. Ich war erst einmal vollends geschockt. Ich? Ich, der eigentlich unter dem Narzissmus seiner Eltern gelitten hat und arbeiten musste, übrigens auch als Geschäftsführer, bin ein Narzisst? Jemand, dem emphatische Eigenschaften fehlen und nur sich selbst als grandios ansieht? Jemand, der äußersten Wert auf die Meinung anderer legt? Peng! Da war's! Genau da wa es! Die Meinung anderer und überhaupt, ich war nie gut genug für diese Welt. Egal ob bei meinen Eltern oder im Beruf. Entweder ich war zu gut, dann wurde ich rausgemobbt oder ich wurde für ungeeignet abgestempelt und wurde dann gekantet. Traurigerweise auch von meinen Eltern.

So, jetzt wo ich demnächst 38 Jahre alt werde und mein Leben nur dadurch geprägt war, keine eigene Meinung und schon gar nicht einen eigenen Willen zu haben, soll jetzt anfangen mich zu lieben und mein inneres Kind respektieren? Also kurz gefasst, man muss Egoist werden?

Sorry, ich ecke leider immer wieder damit an. Im Januar 2009 brannte ich völlig aus. Das führte im letzten Jahr auch leider dazu, dass ich meinen Job aufgab und nun völlig orientierungslos durch diese Welt taumel. Mit anderen Worten, ich musste mein System neu booten. Ich kippe immer zwischen äußerst selbstbewusstem Auftreten und gegensätzlichem Minderwertigkeitsfühl. In dem Moment, in dem ich konsequent auf mein inneres Ich höre und auch vehemennt durchsetze, stoße ich sogleich auf Ablehnung und Unverständnis. Das ist ein Sch...-Teufelskreis. Und das nervt. Ob da mal ein Ende findet? Ich bin gleichzeitig in zwei Therapien. Die erste begann tiefenpsychologisch analytisch. Dann kamen nur noch sporadische Sitzungen mit immer länger werdenden Pausen. Die zweite begann als Paartherapie für meine Frau und mich und ging nun in eine Art Coaching für mich über. Ob's was bringt? Keine Ahnung. Heute fühle ich mich besonders mies und allein. Kein Wunder, heute wäre mein erster Arbeitstag im neuen Jahr und nun sitze ich hier und lebe vom Existenzminimum. Und das soll nun ein gewaltiger Schritt nach vorn sein? Na ich weiß ja nicht.

04.01.2010 15:15 • #7


I
hallo,

crass wie du es beschreibst das dein selbstbewusstsein mal nach oben schießt und in dem nächsten moment wieder im keller landet. das ist zum verrückt werden, denn man weiß dann gar nicht mehr wer man eigentlich ist!

bin ich jetzt sicher in dem was ich mache oder nicht? bin jetzt gut und kann auf mich stolz sein, oder nicht? bin ich nun der selbstbewußte oder nicht? was, wer bin ich?

das ist schon schei., aber es gibt einen weg!
von vorn anfangen.... den weg neu gehen... fühlen wie man wirklich fühlt und lernen das das jetzt teil von deiem neuen leben ist.

was machst du momentan? bist du noch arbeitssuchend?

lg alex

19.01.2010 17:35 • #8


M
Hallo Immernoch!

Zitat:
bin ich jetzt sicher in dem was ich mache oder nicht? bin jetzt gut und kann auf mich stolz sein, oder nicht? bin ich nun der selbstbewußte oder nicht? was, wer bin ich?


Und das ist ein Riesenproblem, zumindest für mich. Ist man auf etwas stolz, weil man etwas erreicht hat und die Umwelt nimmt das aber als selbstverständlich hin, wird das als Grandiosität abgetan. Als etwas, wofür man völlig realitätsfern sich für das erreichte Ziel überlobt. Ja was denn nun? Soll ich nun meine eigenen Empfindungen von außenstehenden Meinungen unabhängig machen oder nicht?

Zitat:
das ist schon schei., aber es gibt einen weg!
von vorn anfangen.... den weg neu gehen... fühlen wie man wirklich fühlt und lernen das das jetzt teil von deiem neuen leben ist.


Genau das stellt sich für mich sehr schwierig dar. Ich habe es erst gestern selbst gemerkt, als ich zur Therapie II (so will ich mal das Coaching nennen) ging. Für mich gibt's keine Graunuancen. Nur Schwarz oder Weiß. Wer nicht für mich ist, ist automatisch gegen mich. Ich kann das seit Monaten auch nicht mal ansatzweise unterscheiden. Jede kleine Ablehnung, sei es ein Verabredungsvorschlag mit Freunden oder (was für mich viel existenzbedeutender ist) eben eine Bewerbungsablehnung, das ist für mich dann gleich eine Ablehnung meiner Fähigkeiten oder meiner Person.

Zitat:
was machst du momentan? bist du noch arbeitssuchend?


Nö. Und das geht mir auch langsam aber sicher auf den Zeiger! Mal so für drei Wochen Urlaub, können auch mal 4 Wochen am Stück sein, aber jetzt bin ich seit November zu hundert Prozent ohne berufliche Anforderungen. Dieser Leerlauf macht mir von Tag zu Tag immer mehr zu schaffen.

Wie gehst Du denn mit Stimmungsschwankungen um? Hast Du die in den Griff bekommen? Mann, ich wäre froh, wenn mir jemand nur einen Tipp dafür geben könnte.

LG

20.01.2010 06:27 • #9


I
hi,

an manchen tagen weiß ich ganz genau wie ich mit mir und meinem problem klar komme und an manchen geht gar nichts.

zuerst finde ich sollte man eine depression oder ein problem mit sich selbst als chance begreifen etwas ändern zu dürfen.
irgend was in dir schreit nach veränderung, weil du so nicht mehr weiterleben kannst wie du es bisher getan hast, finde heraus was es ist.

ich versuche meine stimmungsschankungen zu akzeptieren, sie auszuleben und mir zu sagen, das ich nun mal so bin. (fielseitig)
du darfst es dir auch mal schlecht gehen lassen.

ich weiß es ist beschissen, aber besser als irgend eine krankheit die nicht mehr zu heilen ist.

wir sind einfach nicht perfekt und unser anspruch macht uns das leben schwer, schritt für schritt müssen wir lernen uns so zu lieben wie wir sind. ganz normal, wie jeder andere, und auch nicht gefeit vor psychischen problemen.

bin grade auch auch irgendwie durch den wind und schreib nur aus meiner position....

halte durch

21.01.2010 17:22 • #10


morriña
Zitat von immernoch79:
crass wie du es beschreibst das dein selbstbewusstsein mal nach oben schießt und in dem nächsten moment wieder im keller landet. das ist zum verrückt werden, denn man weiß dann gar nicht mehr wer man eigentlich ist!


Ich kenne mich zwar nicht groß aus und beschäftige mich erst seit kurzem mit dieser Thematik, aber ich habe ähnliche oder gleiche Empfindungen und meine Neurologin vermutet, dass ich an einer bipolaren Störung leide. Hast Du darüber schon mal nachgedacht? Ich weiß gar nicht, ob ich sowas hier schreiben darf, aber ich bin über diesen Thread gestolpert und mir fiel das sofort ein.

21.01.2010 18:20 • #11


M
Warum sollst Du hier nicht schreiben dürfen? Dafür ist das Forum doch da, sich zu informieren und auszutauschen.

Bei 'ner bipolaren Störung gehen die einzelnen Episoden eher über mehrere Tage. Zumindest bei mir ist das nicht so. Die depressiven Zeiträume erstrecken sich über Tage, manchmal sogar über Wochen. Die überschwänglichen bis hin zu sehr fröhlichen hingegen nur auf Stunden. Die Gereiztheit, ja ich möchte eher sagen Aggressivität bricht sporadisch auf und vergeht meist nach einigen Minuten wieder. Egal ob in einer guten oder schlechten Phase.

Ich denke, dass die Stimmungsschwankungen uns die Sicht regelrecht vernebeln. Als depressiv Erkrankter ist man ohnehin auf äußere Einwirkungen in Spitzen sensibilisiert. Soll heißen, man nimmt den Alltag und das Gewöhnliche nur am Rande wahr, während dann das berühmte Tröpfchen schon ausreicht, das Fass überlaufen zu lassen.

@immernoch

Die Depression an sich nehme ich schon für mich an. Ich versuche auch, die Stimmungsschwankungen als das normale Leben zu realisieren und zu akzeptieren. Es fällt mir nur so unendlich schwer. Ich will's mal so umschreiben: Wenn der Zahnarzt bohrt und das tut dann höllisch weh, nehme ich das als Veränderung zum Besseren wahr. Schließlich wird mir ja geholfen. Der Schmerz (im übertragenen Sinne für die Stimmungsschwankung) ist dabei ganz normal. Er gehört dazu. Aber er geht sprichwörtlich auf die Nerven und ist auf Dauer auch nicht wirklich auszuhalten. Und ich habe noch niemanden dabei lachen, geschweige denn lächeln gesehen.

Das mit dem Sich-Lieben-Lernen ist für mich so ein Thema, womit ich sehr schwer umgehen kann. Wenn man von Kindheit an so erzogen worden ist, sich selbst hinter allen anderen zu stellen, verlernt man die Selbstliebe (ich will's mal so nennen) über die Jahre. Mit viel therapeutischem Aufwand habe ich im letzten Jahr zumindest ansatzweise mich gefunden und meine ureigensten Bedürfnisse kennengelernt und versucht zu artikulieren. Das ging meistens nach hinten los, weil meine Umwelt damit nicht zurecht kam. Sie war es nicht gewohnt. Zu guter Letzt wurde dann im Herbst mir eine NPS bescheinigt, was ich so gar nicht akzeptieren will. Klar, wer lässt sich schon gern in die Ecke der Selbstverliebten über Leichen gehenden Egoisten stellen. Insbesondere dann, wenn man selber unter Narzissten, wie es meine Eltern und mein jüngerer Bruder ist gelitten hat.

Also stecke ich jetzt quasi fest und darf mich jetzt entscheiden zu Pest (Lerne mich selbst zu lieben und erscheine als Egoist / Narzisst) oder Cholera (Finde mich damit ab, im Leben immer auf der falschen Seite der Brücke zu stehen).

22.01.2010 06:52 • #12


A


Hallo immernoch79,

x 4#13


morriña
Zitat von MaTe1901:
Warum sollst Du hier nicht schreiben dürfen? Dafür ist das Forum doch da, sich zu informieren und auszutauschen.


Ich will doch keine wilden Vermutungen anstellen...

Zitat von MaTe1901:
Bei 'ner bipolaren Störung gehen die einzelnen Episoden eher über mehrere Tage.


Das ist so ja schon mal nicht richtig. Es gibt mehrere Unterarten dieser Erkrankung, mit sehr langen Phasen, die auch mal gut ein Jahr dauern können, und mit sehr kurzen Phasen. Ich glaube diese extrem schnellen Wechsel nennt man Rapid Cycling. Dann wird noch unterschieden in der Ausprägung der manischen Phase. Diese muss nicht so ausfallen, dass man sich nen Ferrari bestellt oder ähnliches. Sie wird oftmals gekennzeichnet von übertriebenem Selbstbewusstsein und/oder auffälliger Redegewandtheit. Ich erlebe das auch manchmal im Stundenrhythmus!

22.01.2010 11:42 • #13

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