immernoch79
- 7
- 2
ich bin neu hier und mir geht es nicht so gut.
Seit ca. 4 Jahren läuft mein Leben in eine Richtung die ich nicht mit mir und meinen erlernten Einstellungen akzeptieren kann. Zuerst bekam ich Kopfschmerzen und wusste nicht was tun... dann habe ich in 2 Jahren Therapie herausgefunden woran es liegt.
Ich war früher, so kam ich mir zumindest vor, ein toller Kerl, cool, selbstsicher, eloquent, clever, nie alleine, immer unter Menschen, war im Studium über 1 Jahr auf reisen... mir schien sozusagen die Sonne aus dem Ar. und ich kannte bis dahin keine schlechten Momente.
Mit dem Tod meines Vaters nahm all das ein Ende. Er ist jetzt vor 8 Jahren verstorben. Ich habe nach seinem Tot nicht getrauert und mein Leben einfach weitergelebt, um anderen nicht mein wahres Inneres zeigen zu müssen. Bis der Kopfschmerz kam!
Herausgefunden habe ich für mich, dass auch eine ganz andere Persönlichkeit in mir trage die ich nicht akzeptieren will. Ich bin nicht perfekt, furchtlos, konfliktfähig und durchsetzungsstark (wie ich immer sein wollte), auch nicht super schlau, scharfsinnig und auch nicht gefeit vor psychischen Problemen.
Im Studium z.B. habe ich mir ein Traumschloss aufgebaut, dass aber nichts mit der Realität zu tun hatte. Ich dachte wenn ich mein Studium in der Tasche habe liegt mir die Welt zu Füssen. Weil ich mit meiner offenen, enthusiastischen und frohen Natur, viele Menschen, auch Arbeitgeber für mich begeistern konnte. Leider war ich nach meinem Studium nicht mehr die froh Natur, offen und enthusiastisch, was mein Plan radikal durchkreuzte. Nichts war mehr so, wie es mal war.
Eigentlich habe ich nach dem akzeptieren des Todes meines Vaters erkannt, dass ich mich nie selbst hatte und mein ganzen Leben nur nach den Anderen ausgereichtet habe.
Wenn andere schlecht über mich denken oder reden ist das für mich schlimm. Mir tut das weh, obwohl mir keiner was tut. Eigentlich könnte ich auch, auf die Meinung der Anderen schei., aber nun ja so wurde ich halt erzogen (komme aus Polen, und meine Eltern haben immer nur gesagt, Vorsicht die Anderen)
Für mich, ist dass schlimmste die Angst bei Freuden einfach zu weinen und schwäche zu zeigen, oder die Angst für verrückt gehalten zu werden, weil es mir immer noch schlecht geht. Dafür schäme ich mich besonders.
Treffe ich mich dann mit alten Freunden, bin ganz zittrig, ängstlich, bekomme auch Panik Attacken, und denke am Schluss wirklich, dass ich verrückt bin. Dabei bin ich einfach nur anders als früher, ich bin einfach nicht mehr locker und gut gelaunt, sonder eher unsicher, ängstlich und depressiv. Ist halt auch ein Teil von mir, den ich verdammt schwer akzeptieren kann.
Ich bewundere Menschen die einfach Sein können ohne zu denken.
Hoffentlich habe ich euch, keinen unzumutbar langen Text hinterlassen, bedanke mich jetzt schon bei jedem, der dass liest und mir sein Feedback schreibt.
Finde das ganz toll was Ihr hier macht.
Liebe Grüße der Alex