wir großen, wir wissen nicht mehr viel von den Sorgen der kleinen,
sehen die Welt so Bund, doch sie so grau, weder schwarz noch weiß...
wenn alles abgelehnt wird, warum auch nicht damit beginnen?
wie z.Bsp. Morgen gehen wir dir neue Schuhe kaufen, ach ne, willst du ja eh nicht,
die alten gehen ja noch. jede Frage gleich selbst mit einer negativen Antwort versehen und alternativ
eine weitere Option einfügen, dass zwingt ihn zu überlegen, was abzulehnen oder zu befürworten ist.
denn wenn du immer etwas vorschlägst, geht er davon aus, du willst es, nicht er und so weiß er nicht mehr was dein eigentliches Ziel oder dein Wunsch ist.
er ist sicher mit sich selbst auch höchst unzufrieden, vielleicht kommt da auch anderes hinzu, aus der Schule, mangelnde Akzeptanz, das sticheln der anderen, weil man nicht in deren Schema passt, Außenseiter ist.
hast du mal mit Lehrern oder mit ihm darüber gesprochen?
es dürfte doch dort nicht unbemerkt geblieben sein, dass er sich verändert hat.
seien es körperliche oder eben seelische Übergriffe, die er viel sensibler wahrnehmen könnte, als sie sich wirklich darstellen.
damit beginnt auch eine Art von selbst Hass, der dann sich auf dich, als engste wahrzunehmende Person überträgt.
es gibt da gewisse Überforderungen, die er nur mit Wut und Aggressivität versucht abzubauen, dazu gehört auch ein verändertes eigenes verunsicherndes Körperempfinden und wenn andere darüber Wissen, er keinen Schutzort für sich finden kann. das allerdings ist dann kein Thema für eine Mutter, ehr für einen Psychologen.
ich hoffe du kannst herauslesen was ich damit meine, es ist ungemein schwer sich darin für ihn zu öffnen, aber für ihn vielleicht alltäglich seine große Hürde, seine Selbstachtung vor sich und für sich zu halten.
messe ihn nicht an seinen Fehlern, sondern daran, was ihm gelingt,
klar läuft das bei so vielen von allein, warum nur nicht bei der eigenen Familie,
das zerrt und lässt einen zu manch negativen Äußerung verleiten, weil es einfach auch mal raus muss...
... man wollte immer nur das Beste für die eigenen Kinder und doch, wenn man an sich zurück denkt,
uns fehlte so manches und doch können wir uns im Spiegel erkennen, auch was erreicht worden ist.
manchmal glaube ich, gerade deshalb weil wir so viel mehr geben konnten, wurden die anderen Schwächen größer,
weil
- wenn heute ein Ei kaputt geht, naja dann kauft man halt eins neu,
aber früher da gab es kein Ersatz, es fehlte schlicht weg das Geld oder es gab keine mehr...
dazu folgende Episode um es besser zu verstehen
- Eier kaufte ich als Kind lose in einer Papiertüte, meist waren es 6
und diese dann heil zu Fuß nach Hause zu bringen war eine persönliche Herausforderung, zumal ja noch mehr einzukaufen war.
heute jedoch, sie sind in eine Verpackung, da muss man schon ordentlich rempeln, damit eins zerbrach..
oder besser noch, wir Großen übertragen solche Aufgaben erst gar nicht mehr an die Kleinen, wir schaffen das sogar mit dem Auto, viel bequemer und haben den besseren Überblick.
-meist war dann doch eins kaputt, wenn ich zu Hause war, der Ärger war groß, das Geld immer knapp,
und Eier schon eine Art von Luxus, es gab nur selten ein Frühstücks-Ei, ehr den selbst gebackten Kuchen aus dem Ofen,
zerschlagene Eier waren ja genug dann da...
und heute, der Kuchen, na das weißt du selbst, auch was das Einkaufen betrifft,
wir wurden damals mit kleinen aber stetig wachsenden Aufgaben betraut und wenn was nicht klappte,
nun dann gab es keinen Kuchen oder die Wohnung blieb kalt, weil man vergaß den Berliner Ofen im Wohnzimmer zu schließen...
eben genau so musste ich es auch bei meinen Kindern feststellen wenn wir erbittert oder verbittert um die Ordnung in deren
Zimmer kämpften. Mit den Konsequenzen kämpfen wir noch heute, der Sohn (30) will einfach nicht ausziehen, ja er hat und sucht sich seine Arbeit zum Lebenserhalt, aber sein Zimmer....
die letzte Antwort dazu vor 3 Jahren: wenn ich mal ausziehe, dann halte ich Ordnung!
und ja es schmerzt immer noch,
aber das ist eben meine Geschichte des Lebens,
wer sagt schon was richtig oder falsch zu machen war oder ist.
es gab viele Ratgeber, aber glaub mir, aber diese haben ihre Weisheiten nie selbst anwenden müssen.
buddl1,
05.05.2021 18:35 •
x 1 #16