16

Wie komme ich aus dem Teufelskreis wieder raus?

N
Hallo ihr Lieben,

seit ca. 6 Wochen bin ich in einer Depression. Grund dafür ist u.a. Einsamkeit (trotz vieler guter Freundinnen) und etliche Enttäuschungen mit Männern. Vor ca. 2 Wochen habe ich angefangen, Antidepressiva zu nehmen (erst Citalopram, jetzt Fluoxetin, welches ich körperlich besser vertrage) Erst schien es besser zu werden. Ich habe neue Männer kennen gelernt, doch es mündete sofort wieder in Enttäuschungen. Nicht weil alle mich schlecht behandeln, manchmal sabotiere ich mich auch selbst, wenn es mir nicht wirklich gut geht. Ein Teufelskreis also. Ich würde gerne wieder jemand Neuen kennen lernen, aber man sagt ja, dass man erst mit sich selbst glücklich sein muss, um einen guten Partner anziehen zu können. Die Menschen die ich neu treffe (auch platonische) spiegeln mir dass ich grad nicht im Reinen bin mit mir. Nun kommt aber der Winter und meine Therapie (VT) ist auch noch am Ende (sie wird verlängert, aber im Moment habe ich nur alle 2-3 Wochen Sitzungen und es kann sein dass es noch zu größeren Lücken kommt). ich weiß einfach nicht wie ich gerade alleine wieder glücklich werden kann. Das Antidepressiva hilft mir im Moment auch nicht wirklich weiter. An alle die schon mal eine schwere Depression überstanden haben, wie seid ihr da rausgekommen?

15.09.2019 16:29 • x 1 #1


Juju
Hallo meine Liebe.
Herzlich willkommen hier im Forum.
Mir geht es ähnlich wie Dir.
Ich weiß auch nicht, wie man alleine wieder glücklich wird.
Aber ich denke, es liegt an der Einstellung und den Gedanken, die man dich darüber macht.
Ich glaube auch, dass ein anderer einen gar nicht glücklich machen kann. nur wir selbst.
Liebe Grüße

15.09.2019 16:35 • x 2 #2


A


Hallo naturegirl,

Wie komme ich aus dem Teufelskreis wieder raus?

x 3#3


N
Liebe Juju, vielen Dank, ja das glaube ich auch. Und ich kann normalerweise auch sehr gut alleine sein. Wenn ich nicht depressiv bin, haha Ich möchte auch gar nicht jemandem aufbürden, mich zu lieben und für mich da zu sein, das ist meine Aufgabe. Aber momentan verschluckt mich die Einsamkeit wie ein schwarzes Loch, obwohl ich oft Freunde treffe. Wahrscheinlich fehlt mir auch Community. Ich war lange in einem soziokulturellen Verein, das tat gut. Ich werde es mal mit freiwilliger Arbeit versuchen und hoffe dass es dann besser wird. In einem wunderbaren Buch von Johann Hari wird der direkte Zusammenhang zwischen Depressionen und fehlender Gemeinschaft in unserer westlichen Zivilisation beschrieben.

15.09.2019 16:43 • #3


Alexandra2
Liebes Naturegirl,
Ich finde es gerade sehr wichtig in der Depression, Kontakte zu pflegen und mich auch (begrenzt) Menschen zuzumuten. Mir hilft es sehr, spätestens jeden zweiten Tag, zu telefonieren oder mich für kurze Zeit zu verabreden. Die Einsamkeit hat eine Dynamik, die nur abwärts führt und andere Gefühle im Schlepptau hat: Niedergeschlagenheit, Hilflosigkeit, Traurigkeit, schlechtes Selbstwertgefühl etc. Und das möchte ich unbedingt verhindern. Und ja, die Kontakte wissen alle, wie es mir gesundheitlich geht und es ist mir wichtig, etwas Normalität in Gesprächen zu haben. Es kann und darf sich nicht alles um die Krankheiten drehen. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Deshalb kann ich Dir nur empfehlen, der Einsamkeit die Stirn zu bieten, wenn Du die Kraft dafür findest.
Die regelmäßigen Kontakte haben mich lange gehalten und getragen in der schweren Depression. Für mich war das überlebenswichtig, weil das ein altes Trauma ist.
Als Überbrückung bis zur VT, oder parallel dazu, kann Deine Psychiaterin Ergotherapie zur Stabilisierung verordnen. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Alles Gute.
Liebe Grüße Alexandra

15.09.2019 18:57 • x 1 #4


N
Vielen Dank, du Liebe! Ja, ich treffe regelmäßig Freunde und wir unternehmen auch normale Sachen und reden nicht ständig über meinen Schmerz. Aber wenn ich alleine in meiner Wohnung bin, muss ich immer daran denken, dass ein Mann, den ich letztens kennen gelernt habe, der auch super zu mir passen würde, jetzt bestimmt mit seiner neuen Freundin abhängt. (Ich habe ihn damals abgewiesen aus einem Missverständnis heraus, jetzt ist es zu spät). Also sprich, ich vermisse eine Partnerschaft, wenn ich länger als eine Stunde alleine zu Hause bin. Aber gerade Männer spüren ja ob es einer Frau gut geht oder nicht, und ich befürchte dass ich im Moment auf alle Männer abschreckend wirke. Nicht weil ich mich nach außen hin depressiv zeige, es scheint einfach in meiner Energie grade zu sein. Oder ich ziehe die Falschen an, die mir nicht gut tun.

VIelen Dank auch für den Tipp mit der Ergotherapie, das könnte ich mal versuchen.

15.09.2019 19:06 • #5


A
Hallo nature Mädchen,
mir fällt dazu noch ein, dass dein Antidepressivum ja bestimmt auch noch anschlägt. Du nimmst es ja noch nicht so lang.
Und das mit der Zugehörigkeit ist bei mir auch Thema. Bin auf der Suche.

Liebe Grüße,
Annaleen

15.09.2019 22:30 • x 1 #6


A
Keine Ahnung warum dein Name immer automatisch zu Mädchen geändert wird sorry

15.09.2019 22:31 • x 1 #7


E
Salü naturegirl weißt du was ich glaube , dir geht es gar nicht um Beziehung an sich du bist ganz einfach nur nicht gerne alleine

15.09.2019 23:20 • #8


S
Hallo naturegirl,

Ich verstehe absolut was du gerade empfindest.
Für mich klingt es aber auch ein bisschen so, als wärst du nicht gerne allein?
Ich glaube nicht, das man in einem Partner etwas findet, was einem grundsätzlich fehlt.
Vielleicht oberflächlich, aber nicht für lange Zeit. Was genau fehlt dir denn wirklich?

Kannst du dich denn zu Hause gut allein beschäftigen oder bist du lieber ständig auf Achse? Vielleicht kannst du über die freiwillige Arbeit (finde ich übrigens eine super Idee!) neue Leute kennen lernen, die nicht gleich einen potentiellen Partner darstellen müssen, das wäre für dich sicher auch entspannter, oder ?
Ganz viel Erfolg dabei!
LG
Simone

16.09.2019 01:11 • x 1 #9


N
Zitat von Annaleen:
Hallo nature Mädchen,
mir fällt dazu noch ein, dass dein Antidepressivum ja bestimmt auch noch anschlägt. Du nimmst es ja noch nicht so lang.
Und das mit der Zugehörigkeit ist bei mir auch Thema. Bin auf der Suche.

Liebe Grüße,
Annaleen



Liebe Annaleen, vielen Dank. Ja ich habe vor ca. 3 Wochen mit Citalopram angefangen, dann nach 10 Tagen zu Fluoxetin gewechselt, welches ich jetzt seit ca. 2 Wochen nehme. Allerdings befürchte ich ich muss es wieder absetzen oder die geringste Dosis nehmen (5 mg), weil ich mit 10 mg Schlafstörungen hatte (vielleicht lag es aber auch am Vollmond, aber war echt schlimm). Sonst habe ich Fluo immer vertragen, es ist echt traurig.

Nach was suchst du, liebe Annaleen? Weißt du das? Manchmal hilft Klarheit schon total

16.09.2019 12:07 • x 2 #10


N
Liebe Simone81 und Eulenspiegel, nein der Eindruck täuscht, vor meiner Depression konnte ich gut alleine sein. Da ich tausend Interessen habe und auch freiberuflich arbeite, gibt es immer was zu tun und mir ist auch nie langweilig. Allerdings bin ich gerade durch die Freiberuflichkeit viel allein, entweder zu Hause oder im Atelier. Jetzt wo es mir schlecht geht, fehlt mir ein bisschen die Eingebundheit in eine Gruppe. Bei den meisten Menschen ist das ja das Team bei der Arbeit. Ich bin zwar in einem Kreativverein, aber wir sehen uns nicht so oft, vielleicht einmal im Monat oder so.

Und vor allem geht es schon darum, dass ich mir eine Partnerschaft wünsche. Freunde habe ich wie gesagt (zum Glück) viele. S. ist mir auch total wichtig (hoffe meine Offenheit ist ok), aber One Night stands sind nichts für mich. Ich wünsche mir sehr eine Art Seelenverwandten, der mich versteht, mich inspiriert und mit dem ich geistig, emotional und auch körperlich auf einer Wellenlänge bin. Vielleicht sind das große Erwartungen? Ich weiß es nicht. Ich bin schon in meinen Interessen und meiner Weltanschauung sehr speziell (spirituell, öko usw.) und ich fürchte da passen nicht so viele Männer zu mir. Letztens wurde mir ein solcher Mann von einer Freundin vorgestellt, aber es kam zu einem Missverständnis und ich habe ihn abgewiesen. Danach wurde mir klar dass sein Fehler gar nicht so schlimm war. Dann habe ich noch den Fehler gemacht, und ihn nicht gleich wieder kontaktiert, ich wollte erst warten bis es mir besser ging. Nun ist er neu vergeben und ich kann mich nicht mehr mit ihm treffen (außer ich wäre ein Ar.). Diese Fehler werfe ich mir so sehr vor, dass ich ständig darüber grüble und einfach nur unendlich traurig bin. Nichts ist schlimmer für mich als verpasste Chancen.

Jetzt habe ich echt viel geschrieben aber ach, es lastet halt immer noch sehr auf meiner Seele.

16.09.2019 12:18 • x 1 #11


E
Hallo naturegirl das du einen Seelenverwandten kennenlernen möchtest , tja dies verstehe ich wohl am aller besten ich so dachte ich jedenfalls hatte meine Seelenverwandte schon gefunden und es tat so gut , jemanden zu haben der einen versteht Mitfühlt wo man sich so ohne Worte in die Augen schaut und der anderes weiß was gerade in einem los ist , du ich war wie außer Rand und Band und habe viel Gefühl investiert diese Frau hat viel für mich getan , und ich für sie in dieser Zeit etwa 3 Jahre gab es so viele tolle Romantische und Liebevolle Momente mein Herz schluck schneller wenn ich an sie dachte , wie du ja liest dachte ist Vergangenheit so wird es wohl zu Ende sein seit 3 Stunden etwa das Leben kann sehr hart sein dafür bin ich eigentlich nicht gemacht in mir schlägt ein weicher Kern , und der ist zu verletzlich tja ich hatte es nie leicht im Leben es gab viele Jahre der Höllenquallen doch wie du siehst mich gibt es immer noch , immer noch voller Liebe das will einfach nicht weggehen alles liebe dir Eulenspiegel

16.09.2019 13:42 • x 2 #12


L
Liebe naturegirl,

du schreibst:

One Night stands sind nichts für mich. Ich wünsche mir sehr eine Art Seelenverwandten, der mich versteht, mich inspiriert und mit dem ich geistig, emotional und auch körperlich auf einer Wellenlänge bin. Vielleicht sind das große Erwartungen? Ich weiß es nicht. Ich bin schon in meinen Interessen und meiner Weltanschauung sehr speziell (spirituell, öko usw.) und ich fürchte da passen nicht so viele Männer zu mir.

genau dieser Satz könnte auch von mir stammen.

Und auch ich kann mich über den Umfang meiner Bekanntschaften nicht beklagen. Trotzdem kann ganz oft ein Gefühl der Leer entstehen, wenn man nicht die Menschen um sich hat, die einen bis in die Tiefe der Seele verstehen und nachempfinden können, was in einem vorgeht.

Viele Grüße
laluna

Welche Art der Spiritualität lebst du denn? Diese Frage deswegen, da ich mich zu spirituellen Menschen hingezogen fühle. Mein Interesse wird da stets geweckt.

16.09.2019 15:19 • x 1 #13


Juju
Ich kann es auch sehr gut verstehen.Habe selbst auch viele Kontakte, Freunde, Beruf, Familie. Wenn auch gerade 2 mir sehr nahestehenden Personen weggebrochen sind.
So vermisse ich auch jemanden ganz nah an meiner Seite.
Meine Erwartungen sind da schon sehr hoch, aber alles andere würde auch nichts bringen.
Ich fühle mich oft einsam.

16.09.2019 15:45 • x 2 #14


A
Hallo naturegirl,

ich kann das schon verstehen, dass Du Dir einen Partner wünschst. Ich sehe das nicht so extrem, dass man erstmal alleine glücklich sein muss, um eine funktionierende Beziehung führen zu können.

Zitat von naturegirl:
Nach was suchst du, liebe Annaleen? Weißt du das? Manchmal hilft Klarheit schon total

Am schönsten wäre natürlich eine Freundin, ich habe zur Zeit in meiner Stadt keine wirklich gute Freundin. Aber ich fänd es auch schon schön, ein Hobby zu haben, wo ich regelmäßig nette Leute treffe. Oder natürlich einen Job mit netten Kollegen. Aber das ist ja schwierig und Glückssache. Ich suche einfach eine Gruppe von netten Menschen, mit denen man lachen und sich wohlfühlen kann.
Mir fehlt auch das Lernen . Ich liebe es, zusammen mit anderen zu lernen.

Liebe Grüße

16.09.2019 19:24 • x 1 #15


A


Hallo naturegirl,

x 4#16


Juju
Ich kann bei mir gar nicht sagen, was mich erfüllen würde.
Die Frage ist ja auch, wie finden wir es heraus.

17.09.2019 06:33 • #16

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag