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Wie wird Arbeitslosigkeit öffentlich gesehen?

H
Hallo. Bin m, 32.
Ich will versuchen mehr Kontakte zu knüpfen und irgendwie mehr im gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Teils konnte ich Menschen kennenlernen durch z.b. Selbsthilfegruppen oder ähnliches. Es gibt auch die Möglichkeit über Kontaktegruppen auf facebook Menschen kennenzulernen, indem man an realen Gruppentreffen teilnimmt. Allerdings ist meine Geschichte recht unangenehm für mich. Also eben Arbeitslosigkeit. Und so wie ich öfters im Internet lese, kommt das bei vielen wohl nicht gut an. (Gerade beim Dating anscheinend schwierig. ). Jedenfalls würden mich einige Ansichten oder Erfahrungen interessieren, wie ihr das seht. Also wenn man als diagnostizierte Person, mit Arbeitslosigkeit sich unter Normalos wie manche so sagen, begibt?
Will sehr sehr ungern in unangenehme Situationen geraten. Selbsthilfegruppen sind ja kein Problem oder manche hobby-bezogenen Sachen wie Brettspieltreffen, Musikgruppen oder sowas. Aber so 1:1 nur Talk-Runden. Ist auch fraglich für mich noch worüber man genau reden soll, in welche Richtung lenken?
Kennt ihr so eine Sorge, wie geht ihr mit Einsamkeit oder Alleine-sein um? Will jetzt nicht unbedingt in einen Verein, eher etwas, wo es nur um Kontakte geht.

Danke soweit, Grüße

19.09.2023 02:07 • x 1 #1


R
ALG1 kommt gleich mal vor Bürgergeld, das selektiert sich drastisch in die zugehörige Kaste?
In den Singlebörsen erstmal gar nicht erwähnen und abwarten was sich da im Gegenüber entpuppt...

19.09.2023 17:59 • #2


A


Hallo HundKatzeMaus,

Wie wird Arbeitslosigkeit öffentlich gesehen?

x 3#3


Mit180gen0
Das kann man per se gar nicht so genau sagen.

Warum ist jemand arbeitslos? Ist seine Firma pleite gegangen, ist die Person schon lange erkrankt.

ODER ist sie wirklich einfach zu faul, um zu arbeiten. Das sind große Unterschiede.

Leute trifft man übrigens auch beim Sport. Vor allem, wenn man in einer festen Gruppe, also zu einem festen Termin z.B. einen Kurs besucht. Ich sage jetzt mal Yoga oder Rückenfit oder so.

19.09.2023 18:01 • x 1 #3


B
Ich bin zwar ein ganzes Stück jünger als du, aber würde auch sagen es ist hauptsächlich von den Gründen abhängig. Wenn jemand aufgrund von äußeren Umständen seinen Job verloren hat oder wegen seiner Krankheit, den würde ich nicht verurteilen, aber leider kenne ich da einige, die nicht so differenzieren. Wenn jemand einfach keine Lust auf Arbeit hat oder vom Geld seiner Eltern lebt, gehe ich davon aus, dass wir nicht viel gemeinsam haben und habe dann auch kein weiteres Interesse mehr. Als Empfehlung würde ich die Info einfach weglassen bis das Gegenüber fragt.

19.09.2023 20:17 • x 2 #4


BlackKnight
Ich sehe den Menschen.... ein schlechter Mensch ist ein schlechter Mensch, egal ob mit oder ohne Arbeit‍️

19.09.2023 20:19 • x 4 #5


Dys
Zitat von HundKatzeMaus:
Jedenfalls würden mich einige Ansichten oder Erfahrungen interessieren, wie ihr das seht. Also wenn man als diagnostizierte Person, mit Arbeitslosigkeit sich unter Normalos wie manche so sagen, begibt?

Persönlich habe ich, wenn ich mir bis dato unbekannte Menschen kennenlerne, keine Checkliste im Kopf, bezüglich dessen Status in punkto Gesundheit oder Arbeit. Es muss nur Sympathie vorhanden sein. In welche Schublade ich dann jemanden stecken möchte, obliegt dann meinem entsprechenden Denken, wie umgekehrt halt auch dem meines Gegenübers. Denn im Grunde ist es dann ein Schubladen Denken und weiter nichts. Die Frage ist dann nur, sind Es Schubladen der Erkenntnis oder welche die vorurteilsbehaftet sind.

Sortiere ich von vornherein in Letztere ein, beraube ich mich um einen tatsächlichen Erkenntnisgewinn und die entsprechenden Schubladen bleiben dann eher leer. Der Vorteil ist dabei, ich erspare mir die Mühe, jemanden unvoreingenommen kennenzulernen. Der Nachteil ist, ich lerne eben bestimmte Menschen garnicht erst kennen.

Im übrigen habe ich für mich festgestellt, dass ich es noch nie mit Normalos zu tun hatte. Jede(r) war in irgendeiner Weise speziell und zum Glück keiner Norm entsprechend.

20.09.2023 15:03 • #6


bones
Nun wenn eine bzw einer wirklich jemanden kennenlernen möchte, da ist es völlig uninteressant,ob jemand Arbeit hat oder halt net. Das ändert ja nicht die Person. Wer anders denkt, ist halt sehr oberflächlich. Da lohnt sich so einer net wirklich kennenzulernen. Klar, Leute,die Arbeiten gehen,haben oft einen anderen Lebenstyle. Aber es ist falsch, gleich jemanden abzuschreiben,nur weil er arbeitslos ist. Ich würde mir an deiner Stelle mich net so verrückt machen darüber. Weil du hast es eh net in der Hand. Sei einfach du selbst und komm sympathisch rüber.

20.09.2023 23:23 • x 1 #7


R
Früher verbrachte ich viel Zeit in Singlebörsen und lernte dadurch eine Vielzahl an Frauen kennen. Zu der Zeit war ich beruflich erfolgreich und hörte von den gegenüber schon in den Chats das die einen suchen der mitten im Leben steht. 2009 nach der Lehman Pleite fand in meiner Firma ein größere Personalabbauwelle statt, eigentlich wäre ich gar nicht betroffen gewesen aber es gab großzügige Abfindungen mit 16 Monaten Freistellung bei vollen Bezügen. Jedenfalls war ich danach im ALG1 Bezug und das hatte dann bei einigen Frauen sein Gschmäckle. So indirekt durch die Blume wurde schon mal geäußert, bis wann ich mal wieder was arbeiten möchte...
Während meines burn outs kamen dann öfters solche Fragen ob ich nur simulieren würde. Jedenfalls nach der Berentung gab es zahlreiche Kontaktabbrüche und seither erzählte ich keiner neuen mehr das ich EMR bin.

21.09.2023 13:38 • x 3 #8


BlackKnight
Zitat von Rali:
Früher verbrachte ich viel Zeit in Singlebörsen und lernte dadurch eine Vielzahl an Frauen kennen. Zu der Zeit war ich beruflich erfolgreich und ...


Das gibt es in dieser Situation immer wieder‍️ ... auf Lovoo war ich mal aktiv ne Zeitlang wegen Mädels.... wenn ich geschrieben habe z.Z. arbeitslos hatte ich praktisch 0 Erfolg.... aber schrieb: ich Banker in leidender () Funktion hatte ich ne recht gute Quote.....

Vielleich auch noch viele im alten Mann/Frau Rollenbild gefangen‍️

21.09.2023 13:42 • x 1 #9


R
@BlackKnight
Ja das kommt mir bekannt vor, ein Foto vor meinem Zuffenhausener Cabrio und unter Beruf: Privatière und man kann sich echt nicht bildlich vorstellen, was für Frauen anbissen

21.09.2023 19:45 • x 1 #10


Caro63
Ich bin zwar schon alt im Vergleich zu dir....denke aber zu wissen,es ist heute nicht mehr so einfach, Kontakte zu knüpfen oder jemand kennen zu lernen.
Durch social media verändert sich die Art und Weise der Kontaktaufnahme. Oft reicht ein falsches Wort oder ein falscher Satz und man ist raus, was völliger Schwachsinn ist.
Natürlich geht es nach wie vor über Vereine,Sport usw.,nur schau allein in Bus/Bahn,da hält sich fast jeder Mensch am Smartphone fest.Quasi kaum möglich über Blickkontakt,ein nettes Wort usw.Leute kennen zu lernen.
Da spielt der Zufall eine grosse Rolle und selbst dann kann man an der Oberflächlichkeit im Gedankengut der oder des Anderen scheitern.
Mach dich nicht kleiner als du bist, Arbeitslosigkeit kann jeden Menschen heutzutage treffen.Es heisst nicht umsonst Arbeitslosenversicherung, in die man Einzahl monatlich, um im Notfall eben versichert zu sein!
Trittbrettfahrer wird es dabei natürlich immer geben, das kann keiner verhindern.
Im Normalfall ist es ein ALG1 für den Notfall, zum Glück in einem Sozialstaat wie D.
Und dann hat jeder Mensch auch noch eine,seine eigene Persönlichkeit, ist introvertiert oder eben extrovertiert.
Auch hat jeder Mensch bestimmte ihm selbst wichtige Ansichten und oder Interessen oder eben nicht, das verkompliziert das auch nochmal.
Und je älter man wird, um so mehr wichtet man ab,wenn man kennen möchte oder eben nicht.
Sicher,alles nicht so einfach,die Nadel im Heuhaufen zu finden.
Ich war mehr oder weniger jahrelang Single Mutter bis 52,ehe ich den Richtigen fand(sogar über ne online Plattform)und habe Freundschaften durch Trennungen von vorangegangenen LAG s (Lebensabschnittsgefährten) verloren.
Wichtig ist es, selbst authentisch zu bleiben und dann findet sich das auch früher oder später...mein Sohn ist mit 35 auch single (nicht arbeitslos) und teilt ähnliche Problematik.
Deshalb diskutieren wir viel über gerade solche Themen, apropos ich liebte mein Single Dasein...man ist unabhängig,kann tun und lassen wie man will oder auch viel erleben...am Ende zählt,was man erlebt hat im Leben und dass man eine/seine Geschichte hat...
Wünsche Dir Optimismus, eine gesunde Portion Selbstvertrauen, was man alles erlernen kann...das soll nicht als Belehrung ankommen bittschön...
VG Caro63

21.09.2023 22:52 • #11


HDD
Hallo @HundKatzeMaus,

wenn du speziell Frauen kennen lernen willst (ich schließe das mal aus deinem Profil): Arbeitslosigkeit ist bei vielen von ihnen ein Problem. Soziale Medien (Tinder etc.) bringen's nur dann, wenn du blendend aussiehst und ein richtig gut frisiertes Profil hast. Ich würde da erst gar keinen Aufwand reinstecken, es wird höchstwahrscheinlich nur enttäuschend, und wer will das schon?

In nicht-so-leben-wie-man-wirklich-ist-t30032.html hast du geschrieben:
Zitat:
ein Problem ist auch dass ich noch nie eine Beziehung hatte

Zitat:
Bin auch erst mit 26 das erste mal in einer Disko gewesen

Disko kannst du vergessen. Viel zu laut. Und alleine bringt's das nicht. Aber das hast du ja inzwischen selbst festgestellt.

Ich habe mir einige deiner Postings angesehen und auch deine Probleme.

Ich weiß ja nicht, ob das geht, aber optimal fände ich, wenn du eine Berufstätigkeit finden könntest, die du ausüben kannst und die dir Spaß macht. Das würde viel von dem Druck wegnehmen, den die Einsamkeit dir im Augenblick bereitet. Intellektuell sollte das bei deinem IQ ja kein Problem sein. Vielleicht etwas, wo nicht so viel Sozialkompetenz gefragt ist. Etwas, das du dir selbst beibringen kannst oder wo du Interesse dran finden kannst. Da lernst du dann auch zwangsläufig Leute kennen, daraus können sich Bekanntschaften und vielleicht sogar Freundschaften ergeben.

Nur so eine Idee: Wie wäre es mit Programmieren? Das ist eine Tätigkeit, in der logisches Denken und Abstraktionsfähigkeit gefragt ist - und etwas, das man sich selbst beibringen kann (ich weiß das, war selbst Programmierer); ist etwas, das Spaß machen kann, wo man in begrenztem Rahmen schöpferisch tätig sein kann. Sozialkompetenz ist da eher weniger wichtig, das dürfte dir vielleicht entgegen kommen. Allerdings ist das auch ein schnellebiges Gebiet, man muss am Ball bleiben. Und es dauert eine Weile, bis man fit genug ist, um wirklich was auf dem Kasten zu haben, das der Arbeitsmarkt brauchen kann. Ist also möglicherweise eher etwas für langfristig nebenher.

Einfacher wäre irgendeine gemeinnützige Tätigkeit. Z.B. bei der https://www.tafel-bochum-wattenscheid.de/ oder im https://www.kostnixladen.de/ auf der Dorstener Strasse. Da kannst du sicher Leute kennen lernen - und zwar vor allem solche, die in einer ähnlichen beruflichen/finanziellen Situation sind wie du.

22.09.2023 00:12 • x 1 #12


Fritz
Hi Hunde Katz Maus

Leider leben wir in einer Kapitalisten Gesellschaft.
Es zählt nur, was ich bin und was ich kann.
(Arbeitslosigkeit wird als eine Art Minderwertigkeit empfunden.)
Aber gerade Menschen mit einer psychischen Krankheit sind wunderbar und verständnisvoll.
Das habe ich immer wieder erfahren!
Ich bin sehr gern allein und verzichte auf die Besserwisserei von vielen anderen, sogenannten Normalos!

Meine Meinung
Servus

22.09.2023 06:14 • x 3 #13


HDD
@Fritz
Dass wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, sollte aber kein Grund sein, nicht doch zu versuchen, das Beste aus sich zu machen, was einem möglich ist, nur weil man von den Umständen / der Herkunft / den Genen her benachteiligt wurde. Was für dich zählt, das bestimmst nur du allein.

Dass viele Leute Arbeitslosigkeit als Makel empfinden, ist deren Problem. Vielleicht waren sie noch nie arbeitslos oder arbeitsunfähig und haben daher nie erfahren, wie sich das anfühlt. Es wird nur dann dein Problem, wenn du das zulässt - wenn du deren Urteil und Meinung über deine eigene stellst.

Und ja: Psychische Probleme machen einen Menschen nicht per se irgendwie schlechter. Ich kenne einen jungen Mann, der unter immer wiederkehrenden Depressionen leidet und darum nur sehr begrenzt arbeitsfähig ist. Der Typ ist fantastisch. So intelligent, einfühlsam und begabt - ich könnte ihm nicht das Wasser reichen, und ich halte mich selbst nicht gerade für dumm. Er arbeitet inzwischen selbst mit Leuten mit Behinderung und ist hervorragend darin. Es hat halt eine Weile gedauert, bis er seine Nische gefunden hat - aber er hat sie schließlich gefunden.

Wenn du gerne allein bist und dich dabei wohl fühlst, ist das super. Du brauchst dich dann nicht auf andere Leute einzustellen, das macht es viel leichter. Ich verstehe das, bin selbst auch viel lieber für mich als die meisten Leute, die ich kenne, und fühle mich wohl dabei.

Es tut mir Leid, wenn ich besserwisserisch rübergekommen sein sollte. Das war nicht beabsichtigt. Ich wollte nur meine Gedanken zum Besten geben (so wie du ja auch), in der Hoffnung, dass es vielleicht jemandem nützen könnte.

22.09.2023 09:34 • x 1 #14


A


Hallo HundKatzeMaus,

x 4#15


H
@HDD Ich habe lange und immer noch dran festgehalten, berufstätig zu werden. Habe tatsächlich auch schon in der Freizeit angefangen programmieren zu lernen. Letztes Jahr hab ich sehr viel Sport gemacht und Anfang diesen Jahres war ich sozusagen komplett ausgebrannt. Hab monatelang nur im Bett gelegen, weil nichts mehr ging. Weiß im Moment gar nicht was ich will. Hab mich in den letzten 10 Jahren auch recht verändert. Zum guten wohl größtenteils.
Hab teils einen sehr vollen Kopf. Habe ein paar Freunde bzw. Kontakte, aber teils fühl ich mich manchmal noch einsam.
Mit dem beruflichen: Bewerbungsfristen überall sind eh vorbei und mein Rhythmus ist im Eimer, schlafe teils bis mittags, komme morgens nicht aus dem Bett.
Ich will eigentlich super doll aus dieser Depri-Spirale raus und einfach Spaß an meinem Leben haben. Ich bin eigentlich voll der fröhliche Mensch und lebe nur durch diese ganzen Einrichtungen und die letzten 15 Jahre, in so einem Trott oder so.

Ich denke ich muss mal komplett aus meiner Routine ausbrechen. Glaube das ist mein Problem. Einfach mal raus, irgendwo hin und ganz spontan Dinge tun. Irgendwo raus, Fotos machen, keine Ahnung. Irgendwie hab ich grad nix, was mich so richtig fesselt. Habe viel gemalt/ gezeichnet bisher, bin da recht gut, bin musikalisch, übe teils, habe 5 Instrumente. Am Malen schon seit ein paar Jahren oder so eigentlich keine Lust mehr. Ich suche irgendwie nach persönlichen Herausforderungen, etwas Neues.
Ist es was besonderes wenn jemand gut malen kann? Gibt ein paar die meine Bilder sehr gut finden, für mich selbst ist es allerdings schon lange nichts besonderes mehr. Meine Selbstansprüche sind halt auch immer weiter gestiegen. Was an sich ok ist, aber wie gesagt: Ich denke immer, ich suche nach was größerem, etwas noch Beeindruckenderem.

Ich hab innerlich teils große Ambitionen, will viel erreichen und wenn erstmal privat, während viele andere nur Serien und so gucken. Vielleicht ists auch nur das Alleinesein, das zu diesem denken führt.
Hat jemand Ideen, was man lernen kann, was eher wenige können?

Ich habe mich in verschiedenen Einrichtungen für psychisch Erkrankte schon immer maximal unterfordert gefühlt und mich viel gelangweilt. Denke auch eigentlich seit ein paar Jahren, dass ich gar nicht mehr wirklich krank bin. Weswegen ich mich auch nicht so toll fühle, da mir ähnliche Kontakte fehlen, die viele Interessen haben und viel erschaffen wollen oder so.

Grüße

25.09.2023 20:56 • #15

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