Hallo @HundKatzeMaus,
ich habe dein Posting mal auf mich wirken lassen... und möchte dir meinen Eindruck schildern:
Du bist ein junger Mann mit großem Potential, künstlerisch und auch sonstwie,
mit Ambitionen, etwas Neues, Originales, Eigenes zu erschaffen,...
...aber was dir fehlt, ist Disziplin, die Fähigkeit, etwas zu Ende zu bringen, wenn es den Reiz des Neuen verloren hat.
Richtig?
Kann ich sehr gut verstehen - mir geht es irgendwie so ähnlich. Ich wälze auch Projekte, denke darüber nach, fange sie im Kopf an... und dann, wenn die 1% Inspiration vorbei sind und es an die 99% Transpiration geht, verliere ich die Lust. Der Reiz ist weg.
Zitat von HundKatzeMaus: Hat jemand Ideen, was man lernen kann, was eher wenige können?
Vorschlag: Befasse dich mit Psychologie.
Ich bin vor 1 1/2 Jahren da drauf gekommen, nach meiner Rente, auf der Suche nach etwas, das mich besser ausfüllen kann als das Programmieren. Ich war mir ziemlich sicher, dass es nichts mehr geben könnte, das mich faszinieren kann, weil ich mich schon mit so vielen Dingen befasst habe. Tja, so kann man sich täuschen. Ich dachte schon darüber nach, mich an der RUB dafür einzuschreiben, aber es gibt einen Numerus Clausus und da habe ich keine Chance, will auch niemandem einen Studienplatz wegnehmen. Also habe ich mir jede Menge Bücher gezogen und mich sozusagen im Selbststudium über das hergemacht, was mich interessiert. Mein primäres Ziel: Mich selbst zu verstehen, wie ich ticke, warum ich so ticke, und was ich tun kann, um besser so zu ticken, wie ich das will. Wieder Spaß zu haben im Leben! Und nebenher, meine Mitmenschen besser zu verstehen, vor allem meine Frau. Und wenn ich dabei dem einen oder anderen in diesem und anderen Foren helfen kann - warum nicht?
Ich habe eine Menge gelernt und komme nun deutlich besser zurecht.
Ich bin zwar noch lange nicht da, wo ich hin will, aber es sind zumindest Fortschritte zu erkennen, und da für mich der Weg das Ziel ist, reicht mir das, um mich wieder besser zu fühlen. Ich hatte befürchtet, an Langeweile zu leiden, nach der Rente - aber das ist überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil: Ich hätte bei der Arbeit schon früher in den Sack hauen sollen - aber das nur nebenbei...
Übrigens ein weiterer Vorteil, sich mit Psychologie zu befassen: Da sie sich zentral mit dem Menschen befasst, gibt es unglaublich viele Gebiete, in die sie ausstrahlt: Politik, Verkaufspsychologie, Medien, Partnerschaft, Sport, Kunst... die Liste ist endlos. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn nicht etwas dabei wäre, was dich interessiert.
Aber bedenke auch das, was ich oben schrieb: Disziplin. Die Fähigkeit, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Das ist wichtig, das solltest du üben, um aus deinem Loch raus zu kommen. Ich hatte ja in meinem letzten Posting ein paar ehrenamtliche Tätigkeiten aufgeführt - so was könnte dir dabei helfen. Und, wie gesagt, du lernst dabei auch Leute kennen. Wer weiß, vielleicht ist auch ein nettes Mädel dabei?
Du musst halt den Hintern hochbekommen! Mach dich schlau, was für dich passt und wo sie dich haben wollen und du nützlich sein kannst, nimm Kontakt auf - und los!
Zitat von HundKatzeMaus: Ich habe mich in verschiedenen Einrichtungen für psychisch Erkrankte schon immer maximal unterfordert gefühlt
Dann mach da einen Bogen drum herum und versuche, das ambulant hinzubekommen, z.B. durch Arbeit an dir selbst.