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Wie wirken Antidepressiva?

Sommerschein
Hallo zusammen,
ich habe einen Partner, der seit knapp 3 Wochen Antidepressiva nimmt. Eigentlich dachte ich, dass dadurch seine Stimmung im allgemeinen besser wird, jedoch habe ich das Gefühl, dass seine Emotionen gänzlich gedrosselt werden. Nach eigenen Aussagen hat er nicht mehr diese Tiefs aber ich merke, dass er auch weniger (viel weniger sogar) Emotionen zeigen kann. Zumindest mir gegenüber, bei anderen kann ich das nicht beurteilen (Familie/Kinder/Freunde).

Wir führen eine Fernbeziehung und seine Kommunikation mir gegenüber wird irgendwie immer gedämpfter/kälter und auch die Häufigkeit wird von seiner Seite sehr begrenzt. So war er sonst nie. Er ist immer ans Telefon gegangen, hat immer zeitnah zurückgeschrieben. Das ist jetzt gerade alles irgendwie nicht mehr.

Habt ihr diesbezüglich Erfahrungswerte?
Ist sein jetziges Verhalten auf die Antidepressiva zurück zuführen oder eine weitere Seite bzw. Entwicklung der Depression?

Ich bin für jeden Hinweis/Rat dankbar.
LG

22.06.2022 10:42 • #1


aurora333
Liebe @Sommerschein ich fürchte dass Dir hier niemand eindeutige Antworten geben kann, denn dazu wissen wir zu wenig.

Sicher kann eine Depression einen Rückzug gegenüber Nahestehenden beinhalten, und auch die Einnahme von Antidepressive kann eine s.g. Erstverschlechterung bewirken in der ersten Einnahmezeit, doch da Dein Freund Dir sagte, er habe nicht mehr solche Tiefs wie
vor den Medikamenteneinnahme weiss ich nicht, ob diese Erstverschlechterung bei ihm zutrifft.

Hast Du ihn denn schon auf Deine Wahrnehmung, dass Du ihn Dir gegenüber als distanzierter und kälter erlebst als früher angesprochen ?

22.06.2022 12:38 • #2


A


Hallo Sommerschein,

Wie wirken Antidepressiva?

x 3#3


Sommerschein
Hallo Aurora,
Vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Nein bisher habe es das so konkret noch nicht angesprochen, da er sich seit einer Woche irgendwie sehr zurück zieht und mich an jeden Strohhalm festhalte und ihn möglichst nicht verschrecken möchte...

An jedem Strohhalm festhalten, da er am vor 2 Tagen meinte, dass er nicht weiß, wie es weiter gehen soll. Seine Therapeutin (da war er jetzt das 2. Mal) meinte zu ihm, er sei nicht beziehungsfähig. Diese Aussage hat er sehr auf die Goldwaage gelegt und wollte schon alles beenden. Ich weiß, dass sie grundsätzlich vielleicht nicht Unrecht hat und er jetzt gerade sich nicht auf eine Beziehung konzentrieren kann, aber ich fand so eine absolute Aussage schon hart... Für mich.

Aber vielleicht ist das ja mal eine Idee, dass ich das vorsichtig anspreche, wenn er mich denn an sich ran lässt... Ist in den letzten 3/4 Tagen schon ein sehr doller gefühlter cut von ihm :/

Ich gucke mal... vielen Dank jedenfalls

22.06.2022 13:25 • x 1 #3


aurora333
Dass Dich diese absolute Aussage und das Verhalten Deines Freundes brüskiert, kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch wenn die Therapeutin Deines Freundes meint, er sei nicht beziehungsfähig muss das ja nicht zwingend einen Beziehungsabbruch nach sich ziehen.

Ich denke, dass Du ein Recht auf etwas mehr Orientierung hast, und ich würde ihn wenn möglich um ein persönliches Treffen um sich auszusprechen bitten.

22.06.2022 13:38 • x 1 #4


Tealight
Zitat von Sommerschein:
Hallo Aurora, Vielen Dank für Deine Rückmeldung. Nein bisher habe es das so konkret noch nicht angesprochen, da er sich seit einer Woche irgendwie ...

Ich kann nicht nachvollziehen, wie eine Therapeutin so etwas sagen kann dein Freund sollte sich solche Worte nicht zu Herzen nehmen...
Wie kommt den die Therapeutin dazu, überhaupt zu jemanden zu sagen, das er nicht Beziehungsfähig sein soll
Es mag möglich sein, das er zzt lieber alleine ist. Spricht ja auch nichts dagegen.
Aber solche Worte wählen finde ich unmöglich...

Es gibt Menschen, die gerne für sich sind. Aber unter dem Strich ist der Mensch eher ein Rudeltier und kein Einzelgänger.

Du kannst dich über die Nebenwirkungen hier im Forum durch wühlen, oder aber unter Nebenwirkungen Googlen.
Aber man muss sich klar sein, das es Chemie ist, die dem Körper zugefügt werden.
Das ist weder negativ positiv , es ist eine Tatsache.

22.06.2022 14:06 • x 1 #5


Sommerschein
Hallo Tealight, ja das kann ich auch nicht nachvollziehen, was das soll...

Ich weiß leider nicht genau, welche Antidepressiva er nimmt und die sollen ja irgendwie alle ein bisschen anders wirken.

Ich hatte gehofft, dass jemand hier schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Dann würde ich nicht so im Regen stehen...

Danke dir.

22.06.2022 14:19 • x 1 #6


bones
nun, dass er nun keine tiefs mehr so feststellen kann, ist natürlich schön. aber man muss auch sagen, dass Antidepressiva bei jedem anders wirkt. wie du schon gemerkt hast, kann dies einem kälter rüber kommen lassen. oder emotionslos. dass es einem die stimmung bessert, kann bisschen dauern. es braucht seine zeit bis sich das medi sich entfalten tut. daher auch mit viel geduld verbunden. oft ist es so, je nachdem welch Antidepressiva man bekommt, das es nicht das richtige ist. kommt immer auf die symptome an. aber sie können eine gute stütze sein in begleitung einer therapie.

oft ist es so, dass patienten am anfang nicht therapiefähig sind, dann muss man sie richtig mit medis einstellen. ist dies gemacht, kann man schritt für schritt dran arbeiten.

nun das die therapeutin schon nach 2 sitzungen beurteilen kann, dass er nicht beziehungsfähig ist, ist unnötig sowas zu sagen. zumal depressive neigen alles nehativ zu sehen bzw zu katastrophieren. nicht gerade super gelöst. es ist in der regel so, dass psychisch erkrankte menschen nicht in der lage sind , eine beziehung zu führen. das ist denk ich normal. aber eine beziehung zu beenden, halte ich für fatal. es ist für jeden wichtig, dass man ne starke hand hat und weiß, da ist kemand, finde ich sehr wichtig. weil gespräche wichtig sind und sie immer und immer wieder merken werden, dass sie froh sind, dasd es menschen gibt, die einen wertschätzen. natürlich ist es für angehörige nicht einfach, odt vor ner herausforderung stehen. aber das dchweißt einen auch enger zusammen, wenn es ihm besser gehen wird.

es gibt hier menschen, die das gleiche wie du das durchmachen. du bist nicht allein mit dein problemen hier. tausch dich aus mit denen. denk, dasd kann dir schon etwas helfen.

22.06.2022 21:22 • x 2 #7


Sommerschein
Ich finde es so schwierig zu greifen, weil ich immer dachte, wenn er die Antidepressiva nimmt, dass sich alles stabilisiert. Ja er hat nach seiner Aussage nicht mehr diese Tiefs, was mich ungemein freut... anderer Seits will einfach nicht in meinen Kopf, wenn doch alles gut ist in seinen Augen, er sich von mir zurückzieht.

Ich hatte gerade ein kurzes Gespräch mit ihm, bei dem er wahnsinnig überschwänglich war, fast euphorisch. Dazu muss ich sagen, dass er gerade von gemeinsamen Bekannten Besuch bekommen hat. Wahrscheinlich die besagte Maske... da habe ich mich getraut ihm nur ganz kurz zu sagen, dass dieses gar nichts von ihm lesen/hören komisch und sehr ungewohnt für mich ist. So wie Aurora es geraten hatte. Seine Antwort war Ja, ich weiß. Es tut mir leid.. Da ich ihn nicht irgendwie runterziehen wollte, habe ich meine Aussage ein bisschen verweicht. Also nach dem Motto, du kein Stress, brauchst dich nicht entschuldigen, wollte dich nur kurz mitnehmen und sagen, dass es komisch ist. Alles halb so wild.

Wie gesagt, ich dachte Antidepressiva stabilisieren alles und nicht nur Teile oder wie auch immer der Zustand gerade ist.

23.06.2022 17:36 • x 1 #8


A


Hallo Sommerschein,

x 4#9


aurora333
Es freut mich @Sommerschein dass Du mit Deinem Freund diesen Austausch hattest. Bis Antidepressive stabilisierend wirken, braucht es meistens ein paar Wochen..., doch es ist gut, dass Du Dich und Deine Bedürfnisse ( wie gestern bei Deinem Freund) weiter hin ernst nimmt, unabhängig von wie schnell die Antidepressiva bei ihm ansprechen.

24.06.2022 10:37 • #9

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