Leni66
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mein Dilemma (im Berufsalltag) holt mich mal wieder ein.
Seit 9 Jahren bin ich bei meiner jetzigen Firma tätig. Innerhalb der Firma habe ich 3 Mal die Abteilung gewechselt.
Kurz vor dem ersten Wechsel (vor 6 Jahren) hatte ich den letzten großen Panikanfall. Der Grund war, dass mein Attest von der damaligen Abteilungsleiterin ignoriert wurde und ich fast täglich die Filialen wechseln musste, auch die Arbeitszeiten waren täglich anders, was mit der Zeit bei mir dazu führt, dass ich nicht mehr ausreichend zur Ruhe komme und eben irgendwann die Paniksymptome auftreten. Gegensteuern war nicht mehr möglich.
Wie gesagt, glücklicherweise konnte ich intern wechseln und es folgten gute Jahre. Ich konnte mein Arbeitspensum meistens so gestalten, wie es für mich gut aushaltbar (kein Zeitdruck) war. Besonders die Arbeitszeit (keine Schicht) war perfekt für mich, da ich einfach nach Feierabend lange Zeit zum Abschalten brauche. Überstunden kamen zwar vor, jedoch in einem Rahmen, den ich noch gut ausgleichen konnte. Was auch super passte war, dass ich quasi Einzelkämpferin war, viel Verantwortung und viel zu tun hatte, aber eben selten unter Zeitdruck. Will sagen, ich war/bin zwar an einem Arbeitsplatz, der intern nicht besonders beliebt ist, doch für mich und meine Symptome/Störung eben nahezu perfekt.
Vor einiger Zeit also kam aufgrund einer Umstrukturierung der dritte interne Wechsel . Ich kann jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, doch soviel: die Räumlichkeit in der ich nun bin, ist laut und unruhig, trubelig. Dadurch muss ich oft meine Arbeit unterbrechen, was stresst und meine Konzentration erheblich stört. Die Tür geht ständig auf. Es sind einige Aufgaben dazu gekommen, die nun noch mehr Überstunden erfordern, bzw. immer wieder kommen leise oder laute Anfragen, ich könnte an Tagen, an denen Spätnachmittags oder Abends gewisse Meetings oder Veranstaltungen sind, doch eigentlich auch später anfangen. Genau mein Problem. Unregelmäßige Arbeitszeiten.
Mein Dilemma ist nun- wie so oft- man sieht und merkt mir nicht an, was mein Problem ist. Logisch, die letzten Jahre ging es mir gut und ich war nie deswegen krank geschrieben. Ich sehe nicht krank aus, habe (hatte) Spaß bei der Arbeit- eben solange die Rahmenbedingungen gestimmt haben. Jetzt leuchtet hier und da mal ein rotes Alarm-Licht in meinem Inneren auf, wofür ich dankbar bin, doch ich kann es nicht glaubhaft rüberbringen.
Mir kommt es so vor, als ob beim Gegenüber ankommt, ich hätte keine Lust, am Spätnachmittag oder Abend zu arbeiten, andere könnten es doch auch. Im Privatleben habe ich keine Probleme, meine Anliegen deutlich rüberzubringen.
Gibt es irgendwelche Tricks, wie ich besser rüberbringe, was ich sagen will? Oder soll ich wieder den Weg gehen, einen Facharzt aufzusuchen, der mir ggf. ein Attest ausstellt (wenn das überhaupt so einfach ist?) bzw. kann dies der Hausarzt tun? Oder machen tatsächlich nur häufige Krankschreibungen deutlich, was los ist? Das kann es doch nicht sein, oder?