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Woher nehmt ihr die Kraft jeden Tag neu zukämpfen?

Oljafrie32
Hallo ihr lieben
Woher nehmt ihr die Kraft jeden Tag neu zu kämpfen auch wenn der Kampf gegen die Angst so unüberwundbar scheint?

07.10.2018 10:29 • x 2 #1


JuliaW
Hallo Oljafrie,

interessante Frage, danke dafür. Meine Kraftquellen sind vielfältig und haben mir durch schwierigste Situationen hindurch geholfen:

    Anfangs war es einfach nur der Gedanke Es hat einen Weg rein gegeben, also muss es auch mindestens einen Weg wieder raus geben.
    Meine Beharrlichkeit einfach weiterzumachen, auch wenn jahrelang kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen war.
    Kleine Fortschritte, die das Image der Unüberwindlichkeit ankratzen. Bei mir ist das Ganze sehr körperlich, das heißt die Ausreißer und das Hochdrehen in den emotionalen Bereich hatte ich nur selten, was vermutlich daran liegt, dass ich mich schon vorher intensiv mit Emotionsregulation befasst und das schon ziemlich gut im Griff hatte. Deshalb habe ich mich stark mit der körperlichen Dimension von Angst auseinandergsetzt und immer neue Informationen gefunden, mit denen ich expirimentiert habe. Irgendwann habe ich begriffen, dass zum Fortschritt anscheinend auch Rückschritte dazugehören und davon habe ich mich dann nicht mehr verrückt machen lassen, wenn es wieder heftiger wurde... hunderttausend Mal... Millionen Mal... egal, einfach weitermachen und auf den nächsten Fortschritt hinarbeiten...
    Dem Ganzen einen Sinn geben. Ich habe beschlossen: Wenn ich schon da durchgehen muss, dann bringe ich so viele Erkenntnisse wie möglich mit, damit diese vielleicht anderen helfen mögen.
    Einmal, als nichts anderes mehr half, habe ich einfach nur dagesessen und ununterbrochen vor mich hingemurmelt: Ich habe das schon mal geschafft und mich damit beschworen. Es war ein Gefühl wie über dem Abgrund hängen und dieser Satz war das einzige, was mich noch hielt. Nach einer halbe Stunde wurde es besser.
    Und dann gab es da noch die Lieutenant Dan-Momente. Wenn ich überhaupt nicht mehr konnte und am verzweifeln war, habe ich es mit Lieutenant Dan aus dem Film Forrest Gump gehalten, der in einer Szene im heftigsten Sturm oben auf dem Mast eines Kutters saß, Gott anbrüllte und ihn herausforderte: Soll das schon alles gewesen sein?! - ich habe nicht Gott herausgefordert, sondern die Angst.
    Und letztlich die unerschütterliche Überzeugung, dass es möglich ist. (Woher die kommt, weiß ich nicht genau, doch sie war immer da und hat mich angetrieben.)

Liebe Grüße,
Julia

07.10.2018 12:00 • x 2 #2


A


Hallo Oljafrie32,

Woher nehmt ihr die Kraft jeden Tag neu zukämpfen?

x 3#3


Oljafrie32
und hast du es geschafft?
UND HAST DU MEDIKAMENTE GENOMMEN?

07.10.2018 12:01 • #3


JuliaW
Ich antworte zuversichtlich mit ja. Ich bin noch nicht ganz durch, doch ich weiß, dass es jetzt nur noch eine Sache der Übung ist. Und auf dem Weg habe ich die Geduld gelernt, das jetzt einfach weiter durchzuziehen.

Es gibt viele Situationen, die mich früher komplett aus der Bahn geworfen haben, die heute nur noch eine minimale Aktivierung auslösen. In den Hoch-Zeiten gab es nichts mehr, was ich als sicher empfunden habe: keinen Ort, keinen Menschen, nichts. Das ändert sich jetzt gerade wieder. Das war ein heißer Ritt, zumal ich auf Medikamente verzichtet habe. Doch aus eigener Erfahrung kann ich rückblickend sagen, dass ich es für möglich halte. Aus meiner Sicht ist es eine Frage der passenden Werkzeuge, die für einen funktionieren, und wahrscheinlich auch das Wissen, dass es möglich ist. Ich weiß nicht, wo ich rausgekommen wäre, wenn ich diese Zuversicht verloren hätte. Habe ich nicht und ich bin fest davon überzeugt, dass ich mir mein Leben komplett zurückhole

Liebe Grüße,
Julia

07.10.2018 12:17 • x 2 #4


Oljafrie32
Wie lange hast du jetzt dafür gebraucht?

07.10.2018 13:11 • #5


JuliaW
Wie lange habe ich gebraucht? Hhmm. Das kommt darauf an wie Du es betrachtest. Anfang 2016 habe ich mich komplett zurückgezogen, weil es gar nicht mehr ging und ich wusste, dass der einzige Ausweg war, eine Lösung zu finden. Allerdings würde die Nennung dieses Zeitpunkts die Tatsache verzerren, dass ich seit 2005 mit psychischen Themen zu tun habe und mich in diesem Zusammenhang eben auch stark mit Emotionsregulation befasst hatte. Wenn ich die Beiträge anderer hier lese, bin ich fest davon überzeugt, dass ich dadurch einen enormen Vorteil hatte und auch dass es diesem Fakt zuzuschreiben ist, dass ich diesen Weg ohne Medikamente gehen konnte (was ich niemandem empfehlen würde, nur weil ich es so gemacht habe). Auch würde ich den Zeitrahmen eines anderen nicht zum Maßstab für mich erheben. Wir sind alle einzigartig. Jeder braucht seine Zeit und ich halte es für kontraproduktiv sich unter Druck zu setzen.

Wie sieht es denn bei Dir aus? Woher nimmst Du die Kraft, jeden Tag wieder aufzustehen und zu kämpfen?

Liebe Grüße
Julia

07.10.2018 15:14 • #6


Oljafrie32
Meine Schwester heist auch Julia W. Und sie hatte auch eine Angststörung gehabt ,die sie ohne Medikamente in den Griff bekommen hat und nur noch ganz selten eine Panickattacke. Nur wenn sie wirklich ganz viel Stress hat und es nicht rechzeitig merkt. naja zurück zum Thema
Ich habe seit April damit zu tun. Also dieses extreme und ich wünsche ich hätte mich schon früher mit dem Thema beschäftigt dann hätte ich gemerkt dass ich schon lange eine Angsstörung habe und hätte dem Ausbruch entgegen steuern können.
Ich war immer ein Sorgvoller Mensch. und auch ängstlich. Besonders ängstlich wurde ich als meine Kinder bekamm. aber es war alles noch im Rahmen. Ich dachte das wäre halt mein Charakter . Da meine Mama eben auchh so ist.
zurück zu deiner Frage. Momentan fällt es mir sehr schwer optimistisch zu bleiben. ich erwarte vieleicht zu schnell eine Besserung. Und ich hatte schon so schlimme Rückschläge . vieleicht weil ich zu hohe Ziele gesetzt habe. und nach jedem Rückschritt wurd ich depremierter. Ich hatte sogar einmal das Erlebnis dass ich eine Panickattacke anwenden konnte und dann habe ich mich so dadrüber gefreut dass dieses Gefühl der Freude eine noch schlimmere Attacke die dann 2 Tage ging auslöste. Danach war ich fix und fertig.
mich mootivieren nur die Kinder. aber selbst das fällt mir immer schwerer. und selbst wenn ich einigermasen guten Tag hatte kann ich ihn nicht richtig geniesen weil ich weis dass die nächste Attacke schon bald kommt

07.10.2018 16:33 • #7


JuliaW
Dieses Warten auf die nächste Panikattacke (oder die Angstsymptome) sowie das Erleben des Ausgeliefertseins und der Machtlosigkeit können einen ganz schön zermürben. Da ist es wenig verwunderlich, dass es Dir schwerfällt optimistisch zu bleiben. Deshalb gilt es Wege zu finden, aus diesem Wartezustand herauszukommen und sich selbst in die Lage zu versetzen, auch mit den Rückschlägen umgehen zu können.

Es gibt diese Möglichkeiten und wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du Dich schon um einen Therapieplatz gekümmert, kannst damit allerdings erst in 8 Monaten starten. Das kommt wahrscheinlich nicht nur mir lang vor. und auch das kann einen runterziehen: Hilfe in Sicht und dann eben doch nicht verfügbar. Hast Du mal in Erwägung gezogen die Wartezeit mit einer Online-Therapie zu überbücken? Selfapy bietet beispielsweise einen Kurs zu Panikstörungen an (https://www.selfapy.de/panik/). Keine Ahnung, ob das für Dich passt. Es gibt inzwischen diverse Anbieter, am besten mal googeln, wenn es Dich interessiert.

Tu etwas, um diesem deprimierten Zustand entgegenzuwirken. Jeder kleine Schritt, den Du unternimmst, zählt. Jeder Schritt zeigt Dir, dass Du nicht ausgeliefert bist. Es ist nicht rosarot, Rückschritte werden passieren, das ist einfach so und damit gilt es sich zu arrangieren. Es tut gut, etwas unternehmen zu können und damit der Angst zu zeigen, dass sie zwar noch die Macht zu haben scheint, Du aber auf dem Weg bist, sie Dir zurückzuholen. Wenn Du verstehst wie die Mechanismen der Angst funktionieren, entziehst Du ihr damit die Grundlage.

Wenn Du magst, erzähle ich Dir mehr von der körperlichen Seite der Angst. Vielleicht reicht es aber auch schon, wenn Du die nächste Zeit nutzt, um Dich schon mal psychologisch betreuen zu lassen? Wobei ich das weniger als entweder-oder sehe, sondern mehr im Sinne sowohl-als-auch.

Liebe Grüße,
Julia

PS: Schöne Grüße unbekannterweise an Deine Schwester, meine Namensvetterin Julia W.

07.10.2018 19:28 • #8


Oljafrie32
ja gerne. bin für alle tips offen

08.10.2018 06:58 • #9


JuliaW
Die körperliche Seite der Angst. Wo fange ich an? Wie mache ich es kurz? Und vor allem: Was könnte Dir helfen?

Im Volksmund heißt es Die Angst schnürt mir die Kehle zu, ich bekomme kalte Füße oder mir sitzt die Angst im Nacken. Darin spiegelt sich die körperliche Seite der Angst. Angst hat für mich und mein Empfinden vor allem etwas mit Enge zu tun, körperlicher Enge. Das kann sich langsam einschleichen, oft merken war das gar nicht, dass unsere Muskulatur mehr und mehr verspannt. Vielleicht registrieren wir, dass wir etwas schreckhafter werden, vielleicht auch nicht. Die Anforderungen des Alltags lassen unser Nervensystem immer wieder anspringen: Stress bei der Arbeit, Stress in der Familie oder einfach nur, weil man sich zu viel vorgenommen hat und mal wieder nicht alles schafft, vielleicht eine kleinere oder größere körperliche Verletzung zwischendurch, Angst vor irgendeiner Aufgabe und natürlich noch eine Portion Stress. Das alles hinterlässt seine Spuren in unserem Nervensystem, der Muskulatur und dem Bindegewebe. Je länger wir im Stresszustand bleiben, desto weniger Zeit hat die Muskulatur, um zwischendurch zu entspannen und irgendwann vergisst sie wie Entspannung funktioniert (sensomotorische Amnesie). Die Muskeln bleiben chronisch angespannt. Das ist der Beginn von körperlichen Fehlhaltungen, die in vielen Fällen auch die Atmung beeinträchtigt. Und wir merken das nicht mal bis irgendwann Angst oder Panik auftauchen. Anscheinend aus dem Nichts.

Genau an diesem Punkt habe ich angesetzt: Meine chronisch verspannte Muskulatur wieder zu entspannen. Mein Körper war wie ein Gefängnis für mich. Meine Bauchatmung war zum Erliegen gekommen, ich atmete nur noch in den Brustkorb und jeder Atemzug schmerzte. Die Muskulatur war überall angespannt und ich hatte keine Chance mehr sie zu entspannen und steckte dauerhaft in einer Körperhaltung, die ein Körpertherapeut als Schraubstock bezeichnete. Mein Nervensystem war im Daueralarmzustand.


Tipps - Was mir geholfen hat und was ich jedem empfehlen würde: 1) Zusammenhänge verstehen lernen und 2) Körpertherapie, um die chronisch verspannte Muskulatur wieder zu lockern (natürlich parallel zu allem anderen, nicht als Ersatz).


1) Informationen finden, die die Zusammenhänge erklären.
Je besser ich die Zusammenhänge im Körper sowie zwischen Körper und Psyche durchschaut habe, desto weniger habe ich emotional auf die nächste Auslösung reagiert. Die körperlichen Symptome hatte ich weiterhin, doch die emotionale Angst war deutlich verringert (heute habe ich das so gut wie gar nicht mehr - ein Vorteil des kontinuierlichen Trainings ).


    Embodiment: Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen
    von Maja Storch, Benita Cantieni, Gerald Hüther, Wolfgang Tschacher https://www.amazon.de/Embodiment-Wechse..._1?ie=UTF8
    Ein Buch geschrieben von Fachpersonen aus vier verschiedenen Disziplinen, die den Zusammenhang zwischen Körper und Psyche jeder aus einer anderen Perspektive beleuchten (Kognitionswissenschaften, Psychologie, Neurobiologie und Körperarbeit). Hierin wird u.a. erklärt, wie die Körperhaltung auf die Gefühle wirkt.

    Beweglich sein - ein Leben lang: Die heilsame Wirkung körperlicher Bewusstheit. Mit Übungsprogramm
    von Thomas Hanna https://www.amazon.de/Beweglich-sein-k%..._1?ie=UTF8
    Dieses Buch ist der Grund, warum ich mir sicher war, dass ich den körperlichen Angstzustand würde beheben können. Der Autor gibt Einblicke in den Zusammenhang zwischen Nervensystem und Muskulatur und erklärt den Stopp-Reflex auch als Schreckreaktion bzw. Fluchtreaktion bekannt - ein Reflex, der beim Überleben hilft und eben im Dauer-Aktivierungszustand zu Angst führen kann.

Ich habe noch eine ganze Reihe weiterer Bücher gelesen, doch die zwei bringen es gut auf den Punkt. Eine sinnvolle Ergänzung ist diese Website:



2) Körpertherapie
Alles Wissen hilft nicht viel, wenn man es nicht anwendet. Um die chronische Verspannung der Muskulatur und des Bindegewebes etc. aufzulockern, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Physiotherapeuten, Therapeuten, die Akupunktur anbieten, Osteopathen, Rolfer, Triggerpunkt-Therapeuten oder Körpertherapeuten, die sich ganz konkret mit dem Stopp-Muster (siehe oben) befassen - um nur einige zu nennen. Einige Therapieformen muten esoterischer an als andere. Ich habe vieles ausprobiert, weil ich eine Lösung brauchte, da weichen Berührungsängste schnell.

Rolfing (https://rolfingverband.de/faszientherap...ge-fragen/) und die Triggerpunkt-Therapie empfand ich als besonders hilfreich. Letzteres mache ich selbst zu Hause:



Das sind meine Tipps - und natürlich: ausprobieren und experimentieren. Es gibt nicht die eine Lösung, die für alle funktioniert. Vielleicht wird es sie irgendwann geben, doch so lange gilt es zu testen und den besten Weg für sich selbst zu finden. Und auch wichtig: sich durch Rückschläge nicht abhalten zu lassen, doch das hatten wir ja schon in Beitrag # 2 dieses Themas

Vielleicht ist ja eine hilfreiche Anregung für Dich dabei?

Liebe Grüße
Julia

08.10.2018 21:51 • x 3 #10


Oljafrie32
Vielen Dank liebe Julia.
als es bei mir losging war ich schon zu diversen massagen und Therapien die du genannt hattest. aber danach ging es mir erstmal schlechter weil sich das Körpergefühl verändert hatte. und dann kam mehr die Panik. Aber ich mache zuhause jetzt jeden Tag yoga und stretching. und wenn ich wieder etwas stabiler bin dann versuche ich es noch mal mit Massagen und Akkupunktur.
Was hälst du von Hypnose?

09.10.2018 07:36 • #11


JuliaW
Das Phänomen, das Du beschreibst, habe ich ebenso erlebt. Früher konnte ich wenig anfangen mit einer Aussage wie in der verspannten Muskulatur werden Gefühle festgehalten, mit denen man nicht umgehen kann. Ich weiß auch nicht, ob es so ist, doch ich habe oft beobachtet, dass ich mich nach körperlich entspannenden Sitzungen beim Körpertherapeuten mit massiven Emotionsschüben konfrontiert sah. Seltsamerweise passierte genau dann etwas, was mich ziemlich aus der Fassung brachte und danach war ich wieder genauso verspannt wie vorher - und zutiefst frustriert. Ich könnte mir vorstellen, dass diese frei flottierenden Gefühle auch Panik auslösen können.

Ob es das nun gibt oder nicht, dass Gefühle in den verspannten Muskeln festgehalten werden, sei dahingestellt. Ich habe das einfach als Konzept (bzw. Annahme) genommen und habe damit gearbeitet. Genau deshalb habe ich mich noch eingehender mit Selbstregulation beschäftigt und schließlich die Triggerpunkt-Therapie selbst in die Hand genommen, um das Frei-Werden der Gefühle besser steuern zu können. Es hilft ja nicht, wenn man jedes Mal völlig überrannt wird. Da hat mir ein Konzept aus der Traumatherapie geholfen, das Titrieren. Dabei geht es darum, nur so viel freizusetzen, dass man es auch bewältigen kann. Freisetzen - regulieren - freisetzen - regulieren, das funktioniert für mich ganz gut.

Selbstregulation hat für mich zum einen mit den Gedanken zu tun, zum anderen mit der Bauchatmung. Je besser meine Bauchatmung in solchen Momenten funktioniert, desto schneller scheine ich die Gefühle regulieren zu können.


Was mir außerdem oft geholfen hat, sind zwei eher esoterisch anmutende Methoden, die sich sehr einfach selbst anwenden lassen:


    Der Healing Code: Die 6-Minuten-Heilmethode
    von Alex Loyd / Ben Johnson (https://www.amazon.de/Healing-Code-Die-...oding=UTF8)
    Der Healing Code ist eine Übung, die aus vier Hand-Haltungen besteht und schnell durchzuführen ist. Bei mir führt sie dazu, dass die Verspannungen punktuell weniger werden und mein Nervensystem runterreguliert. Das Buch habe ich schon mehrmals empfohlen und inzwischen haben mir andere erzählt, dass es einen Nutzen für sie hat. Ein Beispiel hatte ich hier schon mal beschrieben: burnout-ich-traue-mich-nicht-zum-arzt-t24816.html

    Heilende Berührung: Körper, Seele und Geist mit Jin Shin Jyutsu behandeln
    von Alice Burmeister und Tom Monte (https://www.amazon.de/Heilende-Ber%C3%B...ksie=UTF8)
    Jin Shin Jyutsu ist eine alte japanische Heilkunst. Sie funktioniert ähnlich wie Akupunktur, nur dass man dazu keine Nadeln braucht, sondern die eigenen Hände benutzt, es also selbst machen kann. Ich habe den Effekt nicht sofort wahrgenommen; zweimal habe ich das Buch wieder weggelegt, doch beim dritten Anlauf spürte ich ein Nachlassen der Muskelanspannung und außerdem hörte der Kopf auf zu rattern und meine Gedanken beruhigten sich. Auch hier nur punktuell, doch allein das war ein großer Fortschritt.

Es gibt sehr viele Methoden, die hilfreich sein können. Es gilt einfach den eigenen Werkzeugkasten zu füllen. Wenn Du mehr als zwei Methoden hast, um die Angst zu reduzieren, mache Dich das relativ flexibel und Du kannst der nächsten Auslösung mit mehr Gelassenheit entgegenblicken. Bei mir kommen sie immer noch, doch ich kann da inzwischen sehr gut gegensteuern. Es haut mich nicht mehr vollends aus der Bahn. Was für mich funktioniert, muss nicht unbedingt für andere funktionieren, doch oft tut es das und deshalb teile ich meine Erkenntnisse - und wenn es nur für einen Menschen hilfreich ist!

Was ich von Hypnose halte? Das hängt davon ab. Grundsätzlich glaube ich, dass es hilfreich sein kann. Und gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass das Ergebnis stark vom Therapeuten abhängt. Es ist nicht einfach nur eine Therapie-Methode, die derjenige anwendet, sondern da spielt auch dessen Persönlichkeit inkl. vorhandener Blockaden mit rein. Ich glaube, dass es sehr gute Hypnosetherapeuten gibt. Es gilt einfach sehr genau zu schauen, wem man sich anvertrauen möchte. Ich habe mehrere Hypnotherapie-Sitzungen gemacht (schon 2009). Eine war besonders hilfreich und ich hatte einen Durchbruch, bei anderen hatte ich danach eher den Eindruck, dass sie nichts gebracht oder mich sogar zurückgeworfen haben.
Zum Thema Hypnose fand ich dieses Buch hilfreich:


Liebe Grüße
Julia

09.10.2018 10:30 • x 1 #12


Oljafrie32
Hast du eine generalisierte Angsstörung oder Ansgt vor bestimmtEN Sachen?

09.10.2018 12:23 • #13


Sonne1121
Was mir geholfen hat: Die Liebe zum Leben und zur Natur. Die unerschütterliche Hoffnung, dass es wieder besser wird. Meine Psychologin, die mir einen Weg hinaus gezeigt hat.

Was mir bei der Angst geholfen hat:
Mir immer wieder zu sagen, dass die Ängste nicht die Realität sind, sondern ein Produkt meines Geistes. Aber der denkt noch viel den lieben langen Tag und ich nehme ja auch nicht alles, was es so denkt als wahre Münze.
Gezielte Stopp-Schilder im Kopf. Gerade wenn es um Zukunftsängste geht. Niemand weiss, was die Zukunft bringt und ich setze mich damit auseinander, wenn es soweit ist.
Sich mit den eigenen Ängsten konfrontieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die reale Situation jeweils weit weniger schlimm war, als ich befürchtete.
Sport. Hilft den Stresspegel, den du durch die Angst hast, zu senken. Schliess dich einer Gruppe an, wenn du dich alleine nicht aufraffen kannst.
Medikamente. Sie sind nicht unumstritten, aber ohne hätte ich phasenweise nicht mehr funktionieren können.
Psychotherapie. Keine Behandlung mit Medikamenten ohne Psychotherapie. Die Therapie hat mir vor allem geholfen, mich mit meinen Ängsten zu konfrontieren und mir auch immer wieder Mut gemacht.

09.10.2018 15:20 • x 3 #14


A


Hallo Oljafrie32,

x 4#15


JuliaW
@oljafrie32: Deine Frage, ob ich eine generalisierte Angststörung habe oder Angst vor bestimmten Sachen, kann ich Dir gar nicht so genau beantworten. Es gibt keine Diagnose. Ich war deshalb nicht bei einem Arzt oder Therapeuten und auch nicht in Therapie. Ich habe mich einfach voll darauf konzentriert, einen Weg zu finden, die körperlichen Symptome zu lindern und zu beseitigen. Ich vermag das auch jetzt gerade nicht zuzuordnen, weil einige Symptome, die ich lese (https://de.wikipedia.org/wiki/Angstst%C3%B6rung), zutreffen und andere eben überhaupt nicht (vermutlich, weil ich, was meine Emotionen und Gedanken angeht, eben schon vorher sehr gute Steuerungsmöglichkeiten hatte). Was ich sagen kann: Mein Sicherheitsempfinden war komplett gestört. Es gab nichts mehr, was für mich sicher war oder mir Sicherheit hätte geben können - kein Mensch, kein Ort, keine Situation. Eine Auslösung folgte der nächsten, doch ich habe mich da mental und emotional eben nicht reingedreht, was mir anscheinend diverse Symptome erspart hat. Deshalb habe ich anfangs noch eher zurückhaltend geschrieben, doch irgendwann dachte ich: Symptome sind Symptome. Und wenn ich meine Emotionen über meine Gedanken steuern kann, dann wird es wahrscheinlich auch für andere möglich sein, gleiches gilt für die Auflösung körperlicher Verspannungen.

@sonne1121: Danke für Deine Liste

Liebe Grüße,
Julia

09.10.2018 16:02 • #15

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