Depressed
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Welche Daseinsberechtigung hat eine Therapeutin (Tiefenpsychologisch fundiert), wenn der Patient von alleine auf die Lösung kommen soll? Wenn sich die Therapeutin völlig passiv verhält, keine Fragen stellt, und manchmal die ganze Zeit nur schweigt?
Mich erinnert das an eine Suchmaschine. Eine Suchmaschine reagiert auch immer erst dann, nachdem der Nutzer eine Frage gestellt hat. Eine Suchmaschine ist ein Werkzeug, nicht menschlicher Natur. Und nur so nützlich, wie die gestellten Fragen. Um die richtigen Fragen zu stellen, benötigt man aber meines Erachtens ein gewisses Vorwissen.
Stellt euch vor, ein Allgemeinmediziner würde so vorgehen wie ein Tiefenpsychologe. Ihr seid gestürzt und euer Bein ist schwer verletzt. Ihr geht zu eurem Hausarzt, dieser stellt euch allerhand Fragen zu der Art der Verletzung, den Schmerzen die ihr spürt (wie eine Anamnese). Ihr fühlt euch gut aufgehoben, wer so viele entscheidende Fragen stellt, wird sicher eine gute und informierte Behandlung vorschlagen.
Und dann sagt der Arzt das diese Schmerzen wohl wirklich schmerzhaft sein müssen (spiegeln), und dann schweigt er euch einfach nur noch an. Und unternimmt keinen Schritt, ohne das ihr vorher explizit danach fragt. Ihr müsst explizit nach einem Röntgenscan fragen. Nach Schmerzmittel fragen. Nach einer Operation und der Art der Operation fragen.
Und weil ihr kein Experte seid, habt ihr womöglich vergessen, zu fragen ob der Blutverlust schlimm genug war damit eine Bluttransfusion nötig ist. Womöglich habt ihr vergessen zu fragen, ob ihr Antibiotika nehmen solltet um einer Infektion vorzubeugen.
Dabei ist die Psyche sehr viel komplexer als ein gebrochener Fuß.
So eine Behandlung wäre ein surrealer Alptraum. Und ließe sich nicht damit rechtfertigen, dass der Patient ja nun für die Zukunft wisse, wie er sich selbst verarztet, falls er sich noch einmal einen Fuß bricht. Ich finde das lässt sich gar nicht rechtfertigen. So eine Herangehensweise wäre in jedem anderen ärztlichen Bereich offensichtlich menschenfeindlich.
Das perfideste aber finde ich ist dies: Der Patient wird glauben, das er durch den Beginn der Therapie bereits die Initiative ergriffen hat. (Für viele immerhin kein leichter Schritt, womöglich etwas das Sie lange vor sich her geschoben haben). Er wird weniger Anreiz haben andere Lösungsmöglichkeiten für seine psychischen Probleme zu finden (er hat ja nun die Therapie gefunden). Sein Umfeld wird ihm das vermutlich ebenfalls vermitteln (endlich unternimmst du etwas gegen deine Probleme).
Wenn der Glaube in der Tiefenpsychologie also ist, das die Initiative und Arbeit vollständig vom Patienten auszugehen ist (eine schlichte Kooperation und Mitarbeit also nicht genügen), dann muss in irgendeiner weise anerkannt werden, dass der Patient alleine durch die Inanspruchnahme der Therapie weniger selbstständig werden wird. Das mindeste wäre, es dem Patienten explizit und absolut unmissverständlich zu erklären um dem vorzubeugen. Fairerweise bereits in der ersten Probesitzung!
Wenn man darauf besteht das Jemand etwas von alleine schafft, wäre das konsequenteste vermutlich dem gar keine Hilfe anzubieten. Insbesondere nicht die Illusion einer Hilfe.
Mich erinnert das an eine Suchmaschine. Eine Suchmaschine reagiert auch immer erst dann, nachdem der Nutzer eine Frage gestellt hat. Eine Suchmaschine ist ein Werkzeug, nicht menschlicher Natur. Und nur so nützlich, wie die gestellten Fragen. Um die richtigen Fragen zu stellen, benötigt man aber meines Erachtens ein gewisses Vorwissen.
Stellt euch vor, ein Allgemeinmediziner würde so vorgehen wie ein Tiefenpsychologe. Ihr seid gestürzt und euer Bein ist schwer verletzt. Ihr geht zu eurem Hausarzt, dieser stellt euch allerhand Fragen zu der Art der Verletzung, den Schmerzen die ihr spürt (wie eine Anamnese). Ihr fühlt euch gut aufgehoben, wer so viele entscheidende Fragen stellt, wird sicher eine gute und informierte Behandlung vorschlagen.
Und dann sagt der Arzt das diese Schmerzen wohl wirklich schmerzhaft sein müssen (spiegeln), und dann schweigt er euch einfach nur noch an. Und unternimmt keinen Schritt, ohne das ihr vorher explizit danach fragt. Ihr müsst explizit nach einem Röntgenscan fragen. Nach Schmerzmittel fragen. Nach einer Operation und der Art der Operation fragen.
Und weil ihr kein Experte seid, habt ihr womöglich vergessen, zu fragen ob der Blutverlust schlimm genug war damit eine Bluttransfusion nötig ist. Womöglich habt ihr vergessen zu fragen, ob ihr Antibiotika nehmen solltet um einer Infektion vorzubeugen.
Dabei ist die Psyche sehr viel komplexer als ein gebrochener Fuß.
So eine Behandlung wäre ein surrealer Alptraum. Und ließe sich nicht damit rechtfertigen, dass der Patient ja nun für die Zukunft wisse, wie er sich selbst verarztet, falls er sich noch einmal einen Fuß bricht. Ich finde das lässt sich gar nicht rechtfertigen. So eine Herangehensweise wäre in jedem anderen ärztlichen Bereich offensichtlich menschenfeindlich.
Das perfideste aber finde ich ist dies: Der Patient wird glauben, das er durch den Beginn der Therapie bereits die Initiative ergriffen hat. (Für viele immerhin kein leichter Schritt, womöglich etwas das Sie lange vor sich her geschoben haben). Er wird weniger Anreiz haben andere Lösungsmöglichkeiten für seine psychischen Probleme zu finden (er hat ja nun die Therapie gefunden). Sein Umfeld wird ihm das vermutlich ebenfalls vermitteln (endlich unternimmst du etwas gegen deine Probleme).
Wenn der Glaube in der Tiefenpsychologie also ist, das die Initiative und Arbeit vollständig vom Patienten auszugehen ist (eine schlichte Kooperation und Mitarbeit also nicht genügen), dann muss in irgendeiner weise anerkannt werden, dass der Patient alleine durch die Inanspruchnahme der Therapie weniger selbstständig werden wird. Das mindeste wäre, es dem Patienten explizit und absolut unmissverständlich zu erklären um dem vorzubeugen. Fairerweise bereits in der ersten Probesitzung!
Wenn man darauf besteht das Jemand etwas von alleine schafft, wäre das konsequenteste vermutlich dem gar keine Hilfe anzubieten. Insbesondere nicht die Illusion einer Hilfe.