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Zu viel Aktivität mit Burnout?

Mit180gen0
Hallo zusammen,
war eine Weile nicht mehr hier.

Ich bin jetzt exakt ein Jahr krank mit Burnout/mittelgradiger Depression. Mir geht es schon deutlich besser!

Im Sommer war ich zur Reha, 5 Wochen. Das hat gut getan.
Ende letzten Jahres wurde es mal kurz wieder schlimmer, ich hatte irgendwie den Anspruch an mich selber wieder arbeiten zu müssen. Es müssen zu können. Verquer, ich weiß.

Ich habe nun regelmäßig Therapie und auch die Psyrena-Gruppe, was mir sehr gut tut!

Mein Hausarzt ist mit mir einer Meinung, dass ich nicht fit genug bin, um zu arbeiten. Psychiaterin sehe ich nächste Woche. Zuletzt ging es mir deutlich besser, als ich bei ihr war, das hat sich aber wieder ein klein wenig verschlechtert.

Zur meiner Frage:

Ich habe diese Woche 2 Tage voller Aktivität gehabt. Ein Teil Termin und von außen vorgegeben. Darum herum was privates, das mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Heute war meine Laune gar nicht gut, ich war außerdem total kaputt! Und ich habe mich gefragt, was eigentlich mit mir los ist.
Vorhin habe ich den Verdacht bekommen, dass es einfach daran liegt, dass morgen eigentlich schon wieder viel ansteht UND dass mir diese zwei Tage etwas zu viel waren.

Kennt ihr das?

Ich bin mir gerade unsicher, wie ich damit umgehe. Es heißt ja immer Selbstfürsorge etc. Demnach würde ich morgen nichts machen.
Das wäre möglich, vermutlich ärgere ich mich dann aber am Abend über mich selber, weil ich wieder mal ganz alleine zu Hause saß.

Habt ihr Tipps?

18.02.2023 20:21 • x 1 #1


Holger76
Ich kenne was du beschreibst bedingt. Bei mir tritt der Kopf normalerweise sofort auf die Bremse wenn es zu viel wird, also nicht erst am Tag danach.
Allerdings sind mir auch die Momente bekannt, in denen ich ärgerlich über mich selbst bin, weil ich glaube zu wenig geleistet zu haben. Dieser Ärger kann auch bis ins Tief führen, weil dann das Gedankenkarussell im Kopf losgeht und sich Selbstzweifel und Selbstbeschuldigungen hochschaukeln.
Ich denke, das gehört zur Depression, ist aber im Vergleich zu der Zeit vor der Diagnose insofern fast harmlos, weil ich die Zeit der Ruhe und Entspannung nun zumindest zulassen kann. Vorher wurde ich z. B. im Urlaub die ersten Tage fuchsteufelswild, weil ich es nicht ertrug, nichts produktives zu machen. Dauerte dann immer drei, vier Tage, ehe ich tatsächlich entspannen konnte.

18.02.2023 23:39 • x 1 #2


A


Hallo Mit180gen0,

Zu viel Aktivität mit Burnout?

x 3#3


Mit180gen0
@Holger76 Danke dir, es hilft ja oft schon, wenn man merkt, dass man damit nicht alleine ist.

Nach einer ganz furchtbaren Nacht - hier ist außerdem noch der Marder unterwegs - habe ich die Unernehmung gerade abgesagt.
Wir hatten noch nichtmal konkret festgelegt, WAS wir machen. Das lasse ich mittlerweile gar nicht mehr zu, weil es mir so gar nicht gut tut.

Ich kann gut entspannen und der Wunsch nach Produktivität ist bei mir nur sehr sehr klein. Das ist es nicht. Ich glaube, ich denke einfach, dass ich nun den anderen Menschen enttäusche, weil ich nicht mitkomme.

Gleichzeitig weiß ich, dass aktuell ICH wichtig bin und ich nur Sachen mache, die mir gut tun. Klar, sofern es sich nicht um Termine von außen handelt, wie Ärzte, Physio. Sport hilft mir auch sehr...

19.02.2023 08:53 • x 1 #3


Holger76
@Mit180gen0 Das ist das tatsächliche Problem, das ich auch habe: Das Gefühl, etwas tun zu müssen, weil man ansonsten jemanden enttäuschen könnte und dabei nicht darauf zu hören, ob es sich für einen selbst gut oder schlecht anfühlt. Und falls doch das schlechte Gefühl zu ignorieren.

Man kann nicht allem aus dem Weg gehen, das stimmt. Und - kennst du vielleicht auch - die sind, wenn sie ab und zu geballt kommen, schon belastend genug. Deshalb sollte man beim nichtverpflichtenden Rest besser auf sich selbst hören.

Die Kunst ist, das zu verinnerlichen. Das schaffe ich auch nach einem Jahr Therapie noch nicht. Aber das dir und mir bewusst ist, dass wir eben manchmal nicht so reagieren und handeln, wie es für unsere Psyche und unseren Körper passend wäre, ist doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

19.02.2023 09:17 • #4


Mit180gen0
@Holger76 Ja, ich glaube ich habe es verinnerlicht, dennoch bleibt das blöde Gefühl... nunja. Ich übe weiter!

Mir helfen immer solche Sachen/Sprüche, ich glaube, ich darf es hier nicht als Bild posten, weil es nicht von mir ist:
https://www.instagram.com/p/CodQXXCqfZ1/
https://www.instagram.com/p/CnzkvZ3sw8w/
https://www.instagram.com/p/Cnmkg4ZsqYv/

19.02.2023 09:24 • x 1 #5


Holger76
@Mit180gen0 Ja, man braucht etwas, woran man sich festhalten kann - egal ob Sprüche, Hobbys, Menschen ...
Bei mir ist das u. a. das Schreiben (Ich habe das Gefühl, wenn etwas ausgesprochen oder geschrieben ist, fühlt es sich nicht mehr so schlimm an wie vorher) und der Garten (Ich scharre schon die ganze Zeit mit den Hufen bis es wieder losgeht).

19.02.2023 10:58 • x 1 #6

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